Ich habe es geschafft endlich mal meinen Rallye-Passat auf die Bühne zu nehmen.
Irgendwie schon doof, wenn der Motor nicht mehr läuft und man das Gefährt deswegen den ganzen Weg schieben muss.
Aufbocken, den Aggregateträger vorne abschrauben und dann die Ölwanne unterm Motor raus. Dass dann dann irgendwas drin liegt war ja zu erwarten.
Ein Pleueldeckel, zwei Lagerschalen, zwei Muttern und ein paar Bruchstücke.
Sieht alles gar nicht so wild aus und ist, wie schon vermutet, offensichtlich kein Pleuellagerschaden im klassischen Sinne.
Da der Motor sich aber nicht mehr durchdrehen lies, konnte das natürlich noch nicht alles gewesen sein. Ein Blick von unten auf Zylinder 3 brachte dann Aufklärung.
Die Pleuelstange hing zwischen Kurbel- und Zwischenwelle fest. Interessanterweise sind die beiden Pleuelschrauben nicht abgerissen und sehen am Gewinde nahezu unversehrt aus. Da haben sich also beide Muttern gelöst, dann ist der Pleueldeckel flöten gegangen und damit war das Schicksal besiegelt.
Allerdings ein blödes Schicksal. Das Pleuel ist natürlich komplett verbogen. Aber viel schlimmer ist, dass die Lauffläche am Kurbelzapfenlager leider einen Einschlag abbekommen. Die Kurbelwelle muss also raus und dafür muss natürlich auch der Motor raus. Ich hatte ja immer noch die kleine Hoffnung, dass die Kurbelwelle den Knall überlebt hätte. Leider nicht.
Die Herkunft der beiden Bruchstücke kann ich zur Zeit noch nicht bestimmen. Ich hoffe mal, dass es kein lebenswichtiger Bereich am Block ist.
Und dann brauch ich noch eine Erklärung, warum sich nach zwölf Jahren die Muttern an einem Pleuel einfach so lösen. Können die Schrauben sich durch zu hohe Drehzahl gelängt haben und dadurch ist die Vorspannung auf die Muttern verloren gegangen?
Möglich ist auch, daß sich die Schrauben durch Hitzeentwicklung gelängt haben.
Liegen unter den Muttern eigentlich noch Scheiben?
Könnte man da nicht mit Sperrscheiben arbeiten?
Scheiben sind da keine drunter. Das muss so funktionieren.
Hi!
ists evtl einfacher, das Getriebe auszubauen und dann KW raus?
Matthias
Check doch mal die anderen Pleuelschrauben bzw. Muttern. Das sich nur ein Pleuel löst ist doch sehr unwahrscheinlich..
Könnten die Bruchstücke evt. vom oberen Pleuel kommen oder hat das obere Pleuel am Motorblock „genascht“?? Sieht so aus im Bereich des Benzinpumpennockens oder täuscht das Foto??
Wünsche dir auf jedenfall eine schnelle Diagnose und hoffe das du den Passat flott ans laufen bringst.
Gruss Ralf
Ärgerlich! Kriegst Du aber wieder hin, wir kennen Dich doch 🙂
Genial ist der Blick auf Deinen Hof: Lancia Beta Spider, Skoda 105, Fiat 900 und Käfer – so muss das!
Kommst heute oder morgen nach Bockhorn?
Hattest du damals die Pleuelschrauben ersetzt?
Wenn nein, dann könnte das die Ursache sein.
Im Reparaturleitfaden steht dazu nämlich „grundsätzlich neu“.
Das scheinen also wahrscheinlich Dehnschrauben zu sein.
Reinziehen der Schrauben ist übrigens nicht erlaubt.
Nein, die Schrauben hatte ich nicht ersetzt. Verbaut sind beim 32er die 056105425C und das sind keine Dehnschrauben.
Har sich das nicht akustisch angekündigt, dass die Lagerschale zunehmend Spiel hatte?
Doch, aber das spielte sich innerhalb von wenigen hundert Metern ab. Wer rechnet denn in so einem Fall gleich mit einem losen Lagerbock?
Im Video ist die Szene ganz gut nachvollziehbar.