Dieses Viperngrün schafft mich noch endgültig. Natürlich wollte ich gestern sehen, ob sich was am Farbübergang zum Kotflügel verändert hat.
Dazu mußte aber erst noch der Klarlack rauf. Ohne den läßt sich der abschließende Farbton gar nicht beurteilen.
Die Menge von einem Schnapsglas langte für die beiden kleinen Partien.
Ich war zunächst richtig angetan. Es ist auf jeden Fall eine Ecke dunkler als der Rest von der Schürze.
Die hellen Stellen der Übergänge muß man dabei jetzt mal außer acht lassen. Den Sprühnebel werde ich natürlich noch auspolieren.
Nach dem der Klarlack etwas angezogen war, gings ans Freilegen. Abdeckpapier und Klebeband runter und dann kam der große Moment.
Und die große Enttäuschung. Dunkler ist der Bereich zwar geworden, aber der Farbton paßt jetzt weder zum Kotflügel noch zur Frontmaske. Das kann mich jetzt überhaupt noch nicht überzeugen. Mist, beim Schweller hat es so gut hingehauen und hier ist es eher schlimmer geworden. Ich weiß jetzt echt nicht mehr was ich noch machen soll. Wahrscheinlich mache ich jetzt gar nichts mehr! Nur noch den Sprühnebel wegpolieren und dann baue ich erst mal weiter zusammen. Mal gucken wie sehr das später überhaupt zu sehen ist. Schließlich wird ein Großteil von dem Bereich ja von der Stoßstange abgedeckt. Sichtbar ist nachher eigentlich nur der untere Bogen. Vielleicht fällt das auch überhaupt nicht auf, wenn der Bereich im Schatten der Stoßstange liegt.
Das Abdeckpapier habe ich dann gleich noch ein zweites Mal verwendet. Schließlich waren an der Frontmaske noch weitere Lackierarbeiten notwendig.
Die drei Stege waren ebenfalls in einem völlig falschem Farbton.
Hier kam dann allerdings wieder nur die Sprühdose zum Einsatz. Genauso wie es auch damals im Werk gemacht wurde. Die haben sich allerdings nicht ganz so viel Mühe mit dem Abkleben gemacht.
Die Sprühdose enthielt natürlich schwarz Matt. Das verhindert in diesem Fall lediglich, daß die drei Streben später durch den Kühlergrill strahlen.
Die Lackierung war auch notwendig um den weiteren Zusammenbau fortsetzten zu können. Die Haubenschlößer konnten jetzt montiert werden.
Die habe ich allerdings vorher erst mal einer Grundreinigung unterzogen. Um dann festzustellen, daß bei einem Schloß der Kunststoffanschlag fehlte.
Da habe ich dann doch lieber noch mal ein anderes aus dem Lager geholt.
Das war zwar intakt, war aber genauso dreckig. Rein in den Chemiecocktail aus Aceton, Rostlöser und Petroleum.
Das hat dem alten Fett und dem Dreck aus den letzten Jahrzehnten dann den Rest gegeben. Nach den Montage folgte noch eine grobe Einstellung.
Wie schon vermutet, war es gar nicht so leicht die Haube überhaubt zu zukriegen. Die neuen Puffer zeigen deutlich ihre Wirkung. Auch beim Öffnen. Die Haube springt wieder richtig von alleine auf. Ein völlig ungewohntes Erlebnis.
Mehr hatte ich dann eigentlich auch gar nicht mehr auf dem Zettel. Mich hetzt ja keiner. Also noch ein wenig Aufräumen, z.B. die ganzen Zierleisten mal wieder zusammenpacken. Und was fällt mir dabei in die Finger. Eine nagelneue, noch eingewachste Zierleiste für die Motorhaube. Wo die jetzt wieder herkommt? Ich weiß es nicht. Nicht mal eine leise Ahnung wo ich die mal entsorgt habe.
Was man einmal in der Hand hat, kann man dann ja auch gleich montieren. Was weg ist, ist weg!
Damit ich mich an deren Glanz auch die nächsten Jahre noch erfreuen kann, habe ich die Chromleiste richtig fett mit Fett eingepinselt.
Denn wie diese Leisten in Normalfall von innen aussehen, zeigte sich bei einer alten Leiste. Hier von brauchte ich noch die beiden Klammern, die jeweils an den Enden der Leiste sitzen.
Die werden einfach nur eingeschoben und später kommt eine Schraube von der Innenseite der Motorhaube durch. Mit schieben war hier aber nichts mehr. Die Leiste hatte es hinter sich und ich konnte etwas rabiater zu Werke gehen. Diese Klammern sind auch gerne hinüber. Schraube übergedreht oder gerissen. Leider ist das eines der wenigen Teile, die mir über all die Jahre noch nirgends zugelaufen sind.
Man kann hier auch noch die zusätzliche Kunstoffleiste erkennen. Die sitzt an der unteren Kante der Zierleiste und verhindert Windgeräusche. Die wurde eingeführt nachdem wohl damlals vermehrt Beschwerden wegen pfeifender Geräusche aufgetreten sind. Für die Werkstatthandbücher gab es daraufhin extra eine Nachtrag in Form eines technischen Merkblatts.
Zur Montage fehlten jetzt nur noch die fünf Klammern für den mittleren Bereich.
Natürlich wird jede Klammer vorher einmal in Mike Sanders-Fett eingetaucht. Das hält zwar auf, erscheint mir aber mehr als sinnvoll.
Welch ein Glanz in der Hütte.
Jetzt ist aber Feierabend! Denkste!
Wenn man diesen Entschluß gefaßt hat, sollte man ganz schnell den Saal verlassen. Bloß nicht noch mal an der Werkbank vorbeigehen und etwas für Ordnung sorgen. Das zieht sofort Arbeit nach sich.
Da sind mir doch glatt die nächsten Teile in die Hände gefallen.
Den Fanghaken für die Motorhaube hatte ich schon seit Jahren in einer kleinen Box bei mir auf der Werkbank stehen. Dazu habe ich mir jetzt noch die Drehfeder und den Niet bestellt.
Den kannst Du doch auch noch eben anbauen….
Das war zwar etwas friemelig, ein bisschen Kraft hat die kleine Feder schon, war aber dann der krönende Abschluß des gestrigen Tages.
Irgendwie stehe ich auf so kleine Details. Übrigens kann hier auf dem Foto auch noch mal schön die zusätzliche Leiste gegen die Windgeräusche erkennen.
Jetzt gings aber nach Hause. Ich hatte zwischenzeitlich schon eine Mail von GLS bekommen. Mein Teppich für die Hutablage ist da! Da war ich natürlich neugierig.
Das paßt! Allerdings hätte ich gedacht, daß er etwas stärker ist. Das geht aber schon in Ordnung so. Zumal er noch wesentlich dunkler ist, als auf dem Foto des Anbieters. Richtig schön dunkelbraun. Super!