Langsam fügt sich das Puzzel wieder zusammen. Gestern gings los mit dem Zusammenbau des Zylinderkopfes. Erster Schritt war das Einschleifen der Ventile.
Ein Arbeit die ganz schön Zeit kostet. Ich mußte immer wieder mal eine kleine Pause einlegen, weil mein Arm vom Kurbeln lahm war. Einen Durchgang habe ich mal im Video festgehalten.
Das ist übrigens keine gewöhnliche Handbohrmaschine. Das ist ein extra Ventileinschleifgerät. Die Welle dreht sich nicht kontinuierlich in eine Richtung, sondern immer eine halbe Umdrehrung nach rechts und danach sofort wieder eine viertel Umdrehung nach links. Dann wieder halbe Umdrehung nach rechts, viertel Umdrehung nach links.
Den Durchgang habe ich pro Ventil mindestens 3 Mal wiederholt. Wenn das Tragbild mir noch nicht gefiel, mußte ich sogar noch ein paar Extrarunden drehen.
So muß das zum Schluß aussehen. Auf der gesamten Fläche ein gleichmäßig matter Schimmer.
Nach fast zwei Stunden war ich dann durch mit den acht Ventilen.
Zum Abschluß dann der Test, ob alle Ventile auch wirklich sauber Abdichten.
Normalerweise macht man das mit Benzin, aber ich hatte gerade nichts zu Hand. Geht aber auch mit Wasser. Man muß dann nur sehen, daß man die Oberflächenspannung zerstört. Dazu habe ich einfach einen Schuß Scheibenreiniger ins Wasser gesprüht.
Alle Ventile waren absolut dicht. Nicht ein Tropfen Wasser ist aus den Kanälen gekommen.
Damit konnten die Ventile dann wieder montiert werden. Dafür kamen dann wieder acht 8er-Muttern zum Einsatz um die Ventile oben zu halten.
Als erstes folgte dann die Montage der neuen Ventilschaftdichtungen. Vorher allerdings nicht vergessen die unteren Ventilfederteller einzulegen.
Vor der Montage wird auf das jeweilige Ventil eine dünne Kunststoffkappe gesteckt. Die verhindert, daß die Dichtlippe der Schaftdichtung an den Rillen des Ventils beschädigt wird.
Es folgte das Einsetzen der Ventilfedern und schließlich das Einsetzen der beiden kleinen Keile.
Damit ist der Kopf jetzt soweit, daß er wieder auf den Block kann.
Die Nockenwelle montiere ich erst wenn der Kopf wieder drauf ist. Ein geöffnetes Ventil würde nämlich über die Dichtfläche hinausragen. Das würde zu diesem Zeitpunk nur stören.