Wenn ich neulich nicht so nachlässig gewesen wäre, hätte gestern schon das Versiegeln der Schweißnähte auf dem Programm gestanden. Mit diesem Plan bin ich auch zur Werkstatt gefahren.
Ich hatte die Dose mit der Karosseriedichtmasse quasi schon griffbereit. Nach einem abermaligen Durchwischen im Tunnel wollte ich loslegen.
Dann aber stolperte ich über Stellen die ich schlichtweg vergessen hatte. Hier sind sie unter der seitlichen Getriebaufhängung schon zu erahnen.
In der Nahaufnahme zeigen sich hier deutlich Einschläge im Steinschlagschutz und teilweise auch schon leichte Rostansätze.
Die kann ich unmöglich einfach so übersprühen. Das geht dann doch gegen meine Ehre.
Wenigstens der Rost muss weg und dabei konnte ich dann auch gleich die Übergänge von Blech zum Steinschlagschutz angleichen.
So kommt auch da jetzt noch eine Schicht Brantho Korrux drüber. Die Dose hätte ich sowieso noch wieder aufmachen müssen, da ich beim letzten Grundieren leider nicht alle Schleifstellen erwischt habe. Das schimmerte mir partiell noch zuviel blankes Blech durch.
Die Dose blieb jetzt aber erst mal noch zu. Hätte ich jetzt schon gepinselt, wäre der Tag gelaufen. Andere Arbeiten hätte ich dann nicht mehr machen können ohne Gefahr zu laufen da ständig in die frische Farbe zu tapsen oder mit den Haaren drin zu hängen.
Am Motor gab es ja auch noch etwas zu tun und so habe ich die Pinselei noch etwas nach hinten verschoben. Den Flansch an der Motorrückseite habe ich mir dann als Ausgleichsarbeit ausgeguckt.
VW gibt ja schon seit ewiger Zeit vor den Deckel komplett zu tauschen. Der wird dann schon komplett mit montiertem Simmering geliefert. Ich glaube sogar, bei VW kriegt man den Ring überhaupt nicht mehr einzeln. Fragt mich nicht warum, ich wollte meinen alten Flansch aber behalten. Bei VW liegt diese Einheit bei über 60,- Euro, im Zubehör ist der Deckel mit Simmering für gut 15 Euro zu bekommen. Mein Mittelweg lautete dann alter Flansch und ein Markensimmering.
Zuvor stand jedoch der Kampf mit der Papierdichtung an.
Diese klebte in einem Stück und unablösbar am Deckel. Blieb nur die Möglichkeit ihn komplett zu Staub zu machen.
Erst nach dieser Aktion habe ich den Simmering getauscht.
Bei dem Staubanfall war das wohl die richtige Entscheidung.
Wie vorne auch, habe ich hier ebenfalls etwas Hylomar verwendet. Etwas schwierig gestaltet sich das an der Unterseite.
Da die Ölwanne ja bereits montiert ist, schiebt sich diese Dichtfläche somit bei der Montage über die Ölwannendichtung. Viel Dichtmittel brauchte ich hier also gar nicht auftragen. Das wäre alles an der Ölwanndichtung abgeschert.
Für den leichteren und beschädigungfreien Einbau gibt es eine praktische Montagehilfe.
Eine dünne Plastikschale wird über den Kurbelwellenzapfen geschoben und drüber weitet sich dann der Simmering gleichmäßig aufs erforderliche Maß. Keine Gefahr, daß man die Dichtlippe beschädigt. Nach der endgültigen Montage des Deckels nimmt man die Platischale einfach wieder ab.
Von unten fehlten nun noch die beiden Ölwannenschrauben.
Motor wieder dicht.
Jetzt habe ich die Farbdose aufgemacht und abermals die Partien im Tunnel angestrichen.
Der gesamte Tunnel hebt sich mittlerweile richtig vom Rest des Fahrzeugbodens ab. Ich finde es richtig beachtlich wie gut doch der originale Steinschlagschutz seiner Arbeit nachgekommen ist. Kein nachträglicher Unterbodenschutz und dann so eine Optik. Nur etwas vergilbt ist er halt. Ein Farbton, den ich gerne nach getaner Arbeit im gesamten Tunnel wieder haben möchte. Noch etwas putzen und dann gehts weiter mit dem was heute hätte passieren sollen: Schweißnähte versiegeln und kaschieren.
„… oder mit den Haaren drin zu hängen…“
Schön. Hast mir wieder mal den Abend gerettet. 🙂
Die perfekte Grauabdeckung!
Immer wieder köstlich!