Weiß Gott keine Metropolregion und vor allen Dingen auch ganz schön weit weg von Hamburg. Schlappe 750 Kilometer hatte ich zu absolvieren bis ich hier am Ortsschild stand.
Marschalkenzimmern.
Aber immerhin hat es mich hier jetzt schon zum dritten Mal hingezogen. Irgendwas muss es wohl mit diesen Örtchen an sich haben und natürlich sind das alte Passat. So auch dieses Mal. Harald, samt Familie und Crew haben zum 25. Passat-Treffen der Passat-Kartei-Deutschland eingeladen. Hab ich schon jemals ein Treffen verpasst? Natürlich nicht, also war schnell klar, dass ich auch hier dabei bin. Für mich eigentlich gar keine Frage.
Für mich hieß das Start im Hamburg am Freitag um 9:00 Uhr in der Früh. So ganz hab ich das nicht geschafft. Mit Tanken und etwas Proviant einkaufen war es dann fast halb zehn bis ich die A7 unter meinen Rädern hatte. Trotz unzähliger Baustellen, reichlich und vor allen Dingen mehrfach stockendem Verkehr kam ich bis zum Rastplatz Rhön nicht einmal vollständig zum Stehen. Hier waren dann die ersten 40 Liter Super Plus verbrannt. Irgendwo zwischen Neckarsulm und Heilbronn habe ich dann einmal kurz die falsche Autobahn erwischt. Da bedurfte es einer nordischen Wende um wieder auf den rechten Weg zu kommen. Dieser sollte mich dann zunächst nach Weil der Stadt führen. Hier habe ich noch etwas für den GT eingesammelt. Auch wenn ich mich lange gewehrt habe, habe ich jetzt doch zugegriffen.
Ich verspürte mittlerweile doch einen leichten Kohldampf sodass ich am Rastplatz Schönbuch noch mal ein Stopp beim Burger King eingelegt habe. Von hier war es noch gut ein halbe Stunde und so wurde es ziemlich genau 18.00 Uhr bis in Marschalkenzimmern eintraf.
Kurz die Anmeldeformalitäten erledigt, kurz Hallo gesagt und dann erst Mal ins Hotel nach benachbarte Beffendorf. Klamotten aufs Zimmer und eine Stunde Powernapping. Das tat jetzt richtig gut.
So habe ich dann den ersten Abend auch bis nach Mitternacht durchgehalten.
Irgendwann war die Luft dann aber raus und es ging wieder ins Hotel.
Hier war ich dann auch nicht alleine, obwohl ich natürlich ein eigenes Zimmer hatte. Die Geschichte vom Beistellbett könnt Ihr Euch bei Gelegenheit mal von Matthias erzählen lassen. 😉
Der morgentliche Blick vom Raucherbalkon machte dann Lust auf mehr. Der Norden im Süden.
Der Samnstag war bis zum Nachmittag zur freien Verfügung. So habe ich mich nur eben zum Frühstück zum Treffengelände begeben.
Hier diente uns die angemietete Mühlwieshalle als zentrale Anlaufstelle.
Sie bot genügend Platz für die über einhundert Personen die zeitweise anwesend waren.
Platz für die ganzen Passat war auf den angrenzende Wiesen, die selbst so früh schon gut belegt war.
Mich zog es dann aber so richtig rein in den Schwarzwald. Horb, Villingen, St.Georgen, Triberg, Hausach, Alpirsbach und Dornhan lagen dabei auf meiner Route. Über zweihundert Kilometer habe ich dabei in den Wäldern des Schwarzwalds abgerissen. Etwas enttäuscht war ich von den vielen Bäumen hier. Das waren sogar so viele, dass man wirklich nur ganz selten mal irgendwo ein freien Blick in ein Tal erhaschen konnte.
Hier in der Nähe von Schönwald klappte es dann endlich Mal.
Das Mekka der Schwarzwaldtouristen habe ich wohl kurz danach in Triberg erreicht. Hier wurde das Klischee der Black Forest Clocks aber mal so richtig bedient. Krass. So krass, dass es mir wohl den Verstand raubte und ich nicht einmal auf den Auslöser gedrückt habe. Mir bleibt das aber auch so in Erinnerung.
Nachmittags ging es dann zurück aufs Treffengelände.
Da sich jetzt auch das Wetter mal von seiner freundlichen Seite zeigte, was leider nicht immer so war, bot sich ein Gang durch die Reihen jetzt förmlich an. Die extra kredenzte Schwarzwälderkirschtorte hatte ich eh schon verpasst. Wäre aber auch nicht so mein Fall gewesen.
Das Treffen war übrigens auch wieder international besucht. Zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Lichtensteiner und ein Tscheche waren unter den Teilnehmern.
Ich hoffe ich habe keinen vergessen aufzuzählen. Bei dem ständigen Kommen und Gehen fällt es schwer wirklich alles im Blick zu behalten.
Meinen Blicken allerdings nicht entgangen ist der wahrscheinlich älteste existierende Passat-Kartei-Deutschland Aufkleber.
Meiner Meinung nach muss der aus dem Jahr 1992 stammen. Als der angebracht wurde, war der Passat gerade ein etwas älterer Gebrauchtwagen.
Auf dem Weg zum Getränkeausgabe lief mir Harald dann über den Weg.
Er hat uns den Ausflug in den Schwarzwald ermöglicht. Dafür sei hier schon einmal mein Dank ausgesprochen.
Auch an die Jungs von der Theke geht ein Dankeschön.
Besonders Günter war immer sehr freundlich, da er sonst böse Worte hier im Blog befürchtete. Selbstverständlich völlig unbegründet.
Wo ich gerade dabei bin und weil es zeitlich auch genau in die Abfolge passt, mache ich mal gleich mal bei der Küchencrew weiter. Auch hierhin ein fettes Dankeschön.
Natalie, Caro, Karin und Bettina bei den Vorbereitungen zum großen Maultaschenessen, die ich hier mal stellvertretend für Alle erwischt habe.
Nach dem Essen folgte der leidige offizielle Teil. Mitgliederversammlung stand auf dem Tagesordnungspunkt.
Ohne sowas geht es heute leider nicht mehr.
Aber wenigstens war sie gut besucht, auch wenn der eine oder andere die Zeit anderweitig nutzte.
Immerhin habe ich keinen beim Nasepopeln erwischt.
Im Anschluss gab es noch eine kleine Preisverleihung. Weiteste Anreise, ältestes Auto-Fahrer-Dou und die meisten Aufkleber auf dem Auto wurden prämiert.
Der Aufkleberkönig war Adolf aus Tschechien, der dafür mit ordentlich Spiritus eingedeckt wurde. Falls er sie mal wieder entfernen will.
Jetzt aber wieder raus an die frische Luft.
Benzingespräche wo man auch hinschaut. Genau dafür setzte ich mich schließlich hinters Lenkrad.
Zwischendurch noch mal an der Grillstation Halt machen.
Heute Abend am Regler: Manuel. Ein ähnliches Bild habe ich noch von meinem Treffen in Maschen in 2001. Auch da hatte er alles im Griff. Damals noch als kleiner Steppke.
Damit wäre der Samstag dann auch Geschichte. Nur noch ab ins Hotel und morgens wieder früh raus.
Um 10 Uhr war Abfahrt zum Fotoshooting.
Auf dem Motorrad begleitet uns Thomas und seine Helmkamera.
Auf der Schwarzwaldtankstelle in Dorhan dann das schon bekannte Spiel.
Aus dem wilden Mix der Fahrzeuge mussten vernünftige Reihen gebildet werden.
Als das geschafft war mussten nur noch die Leute von den Autos separiert werden.
Die eindeutig schwierigere Aufgabe, den irgendeiner rennt dann doch immer wieder durchs Bild.
Geschafft!
Nach soviel Blech durften wir uns dann auch einmal zusammenstellen.
Um alle aufs Bild zu bekommen war Kuschelkurs angesagt. Man waren wir breit.
Vom Fotoshooting ging es dann weiter nach Schramberg. Auch vorher noch nie gehört. Allerdings sagte mir der Name Junghans Uhren etwas und die kommen genau hier her.
Ich hatte wieder meine Onboardkamera in der Windschutzscheibe und habe so ein paar hoffentlich brauchbare Aufnahmen zusammen bekommen. Dafür habe ich mich des öfteren mal etwas neben oder auch vor dem Konvoi bewegt.
Hier hatte ich den ganzen Trupp überholt und mich dann entgegen der Fahrtrichtung aufgestellt um den Konvoi an mir vorbei ziehen zu lassen.
Dass ich mit den vielen Bäumen vorhin nicht übertrieben habe zeigte sich dann auch währende der Ausfahrt. In der Streckenbeschreibung wurde an einer Stelle extra auf die freie Aussicht ins Tal hingewiesen. Scheint also wirklich nicht sehr häufig zu sein.
Ein bisschen was davon konnte ich erhaschen. Meine zuvor gezeigte Aussicht fand ich allerdings reizvoller.
Da wir viel zu früh waren gab es noch einmal einen kleinen ungeplanten Zwischenstopp.
Hier war dann Holland in Not. Ein kleiner Kühlwasserschlauch zum Ansaugkrümmer hatte sich verabschiedet.
Die Pause kam gerade zur richtigen Zeit. Schnell war das Leck beseitigt und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Kurz vor der Weiterfahrt gab es dann noch letzte Instruktionen über den Ablauf an der Auto- und Uhrenwelt in Schramberg.
Ein großer Hühnerhaufen und der Dompteur gibt die Richtung vor.
Angekommen in Schramberg.
Immer noch viel zu früh. Die Wartezeit wurde aber durch einen kleinen Snack und die Anwesenheit eines großen internationalen Harley-Clubs etwas kurzweiliger.
Wir konnte uns hier vor Ort jetzt für eine von drei Museen entscheiden. Uhren und Erfinder-, Auto- oder Eisenbahnmuseum. Ich entschied mich für Uhren und Erfinder. Hier gab es einen geführten Rundgang.
Ich sach mal so: Es war schon interessant, allerdings auch sehr langatmig. Mir war das zu lang. Gut zwei Stunden sollte die Führung dauern.
Nach gut zwanzig Minuten habe ich mich dann von der Gruppe abgesetzt und habe meinen eigenen Rundgang durch die Hallen gemacht. Ist doch irgenwie auch viel schöner wenn man unbeobachtet ist…
Nachdem ich meinen Spieltrieb befriedigt hatte, habe ich mir noch die anderen Etagen vorgenommen. Auch hier gab es noch einiges an alten Autos zu bestaunen.
Vorwiegend Klein- und Kleinstwagen aus den 50er Jahren.
Das habe ich alles im Schnelldurchgang absolviert. Schließlich war ich im Schwarzwald und den wollte ich mir noch ein wenig erfahren.
Von Schramberg verschlug es mich dann nach Kniebis. Hier gibt es auch ein Oldtimertankstelle.
Ganz anderes Konzept als die Tanke in Hamburg aber eben die gleiche Zielgruppe: Altautofahrer
Die Tankstelle sieht älter aus als sie ist und hier wird auch noch ganz regulär Sprit verkauft. Das Ambiente ist eben auf Alt getrimmt und das hat schon seine Reize.
Praktisch zeitgleich mit mir kam auch Matthias dort an. Ich hatte ihm in Schramberg gesagt, dass ich hier hin fahre. Er wollte mich dann noch anrufen und sagen, dass er hinterher kommt. Wobei wir auch schon bei einem ganz großen Problem im Schwarzwald wären. Ich habe noch nie einen Landstrich in Deutschland bereist, in dem es eine so schlechte Mobilfunkabdeckung gibt. An mobiles Internet ist noch weniger denken. Wenn man Glück hat bekommt man hier gerade mal in den EDGE-Bereich. Auf den gut vierzig Kilometern von Schramberg nach Kniebis ist es Matthias nicht gelungen telefonisch zu mir durchzukommen. Als ich kurz in der Nähe von Freudenstadt war ploppten die ganzen Anrufversuche mit einem Schlag bei mir als SMS auf.
Das ist echt traurig für Deutschland und dann ausgerechnet noch mitten in Baden-Württemberg, die sich doch so als Technikhochburg Deutschlands rühmen. Wir können alles, außer Mobilfunk.
Wir haben uns ja aber doch gefunden und haben uns auf der Tanke schön Kaffee und Kuchen gegönnt.
Zeitgleich war die Tanke von einem Opel-Club in Beschlag die hier wohl einen Stammtisch abhielten. Nette Abwechslung zu soviel Passat.
Auf dem Rückweg habe ich dann noch einen Stopp an der Schwarzwaldtankstelle in Dornhan eingelegt. Hier haben wir ja am Morgen das gemeinsame Fotoshooting. Wenn ich schon keine Landschaftsbilder zusammenbekommen habe, dann wenigstens noch diese Erinnerung.
Von dort war es nur noch ein Katzensprung zurück nach Marschalkenzimmern.
Und es war auch schon wieder der letzte Abend des Treffens. Das ganze Jahr freut man sich darauf und dann ist alles immer so schnell wieder vorbei.
Das ging sicher nicht nur mir so. Nur ganz ganz langsam leerte sich die Szenerie. Trotz des leichten Nieselregens verschlug es kaum jemanden in die Halle.
Nach dem letzten Abend folgt natürlich noch der letzte Morgen. Frühstück auf dem Treffen gab es nicht mehr. Dafür etwas viel besseres. Es ging zum Brunch nach Rottweil.
Wir wurden im 400 Jahre alten Brauereigasthof Pflug erwartet.
Zum Bruch wurden wir dann gleich in den historischen Pflugsaal durchgelotst.
Wow. Das hatte jetzt aber noch mal richtig was. Ein richtig herrliches Ambiente zum Abschluss eines rundum gelungenen Pfingstwochenendes.
Die Raucher zog es natürlich wieder vor die Tür.
Hallo, habt Ihr auch alle schön aufgegessen?
Ja, haben sie. Denn jetzt neigte sich das Treffen wirklich dem Ende entgegen. Stück für Stück löste sich die Gruppe auf und die Heimreisen wurden angetreten.
Zeit „Tschüß“ zu sagen, Zeit „Danke“ zu sagen.
Danke an das komplette Orga-Team. Das war so groß, dass ich hier unmöglich jeden einzelnen aufzählen kann. Dadurch dass wirklich soviel helfende Hände an dem Treffen beteiligt waren, blieben die Ausfallerscheinungen bei jedem Einzelnen wohl sehr gering.
Danke. Habt Ihr gut hinbekommen.
Wenn Ihr jetzt noch Mobilfunk und norddeutsches Sommerwetter lernt, kann aus Euch noch was werden.
Nach einem kleinen Abstecher nach Rottweil habe ich mich dann um Punkt 14:00 Uhr auf der A81 Richtung Norden befunden.
Mit zwei Tankstopps abseits der Autobahn, in Boxberg und Seesen, bin ich dann ganz gut durchgefluscht. Ich hätte nicht gedacht, dass am Pfingstmontag so wenig Verkehr auf den Autobahnen sein würde. Zur besten Prime Time, um Punkt 20:15 Uhr, stand der TS wieder in der Werkstatt.
Ein paar Fotos habe ich natürlich ach noch mitgebracht.
Na dann warst du ja praktisch vor meiner Haustüre…
Wieder einmal tolle Autos und super Bilder…