Nach der am Mittwoch entstandenen leichten Verwirrung durch die komische Pfeile auf dem Zahnriemen ging es gestern zum Endspurt.
Ich habe den Zahnriemen nicht mehr umgedreht. Die Pfeile sollen dem geneigten Hobbyschrauber wohl die Arbeit beim Auflegen erleichtern. Dazu gibt es wohl noch weitere Markierungen auf dem Riemen die bei der Montage fluchten sollen. Ich verstehe bis jetzt nicht wie das bei diesem Motor funktionieren soll. Denn z.B. am Kurbelwellenrad ist die OT-Markierung oben. Also in einem Bereich wo der Riemen gar nicht lang läuft. Egal. Wichtig war nur, dass die Laufrichtung wirklich egal ist. Und das ist bei diesem Motor egal. Der Riemen ist symmetrisch!
Ich habe mit der Verteilerkappe und den Zündkabeln weiter gemacht.
Damit war die rechte Seite des Motors soweit wieder komplett.
Links fehlte nur der Ansaugkrümmer.
Zuvor noch Stecker für beiden Temperaturgeber und den Heizungsschlauch wieder am Kopf befestigen.
Was hat man früher eigentlich ohne Ratschenschlüssel gemacht?
Die Dinger sind bei den Muttern Gold wert.
Jetzt kam das ganze Schlauchgelumpe wieder zurück.
Ansaugschlauch, Schlauch zum Leerlaufsteller und Schlauch zum Flammensieb der Kurbelgehäuseenetlüftung.
Vom Flammensieb geht ein kleiner Unterdruckschlauch zum Ansaugkrümmer. Der war bei mir an einem Ende leicht aufgerissen und ich musste ihn etwas einkürzen. Normalerweise geht der direkt auf den Metalstutzen im am Krümmer. Bei mir sieht das etwas anders aus.
Bei mir gibt es da noch ein Y-Verteiler von dem Kaltlaufregler der Euro 2-Nachrüstung.
Somit war doch eigentlich alles dran was ein Motor zum Laufen braucht. Es schrie also förmlich nach einem kurzen Testlauf. Jetzt wäre noch ein günstiger Zeitpunkt um eventuelle Fehler zu beheben.
Also los.
Läuft. Also weiter.
Die provisorisch draufgesteckte Riemenscheibe der Kurbelwelle musste dafür wieder runter.
Das nächste Plastikteil wollte montiert werden.
Danach war ich einen Schritt zu schnell unterwegs.
Den Lüfterflügel, samt Riemenscheibe und Keilriemen auf der Wasserpumpe durfte ich nämlich anschließend gleich wieder abnehmen.
So konnte ich die noch fehlende obere Riemenverkleidung leider nicht montieren.
Also kurz wieder runter mit Flügel und Riemenscheibe.
Dann kam aber der Flügel zurück.
Mit ihn dann gleich die Lüfterzarge und direkt danach der Külher samt noch fehlenden Schläuchen.
Jetzt konnte das Kühlwasser wieder rauf.
Das habe ich mal komplett erneuert. Soll man ja eigentlich alle drei bis vier Jahre machen. Aber wer macht das schon?
Somit konnte jetzt der erste etwas ausgedehntere Testlauf erfolgen.
Dabei steht man die erste Zeit immer erstmal im Nebel. Bis so alle Reste vom Abagskrümmer runter sind dauert es etwas. Genug Zeit noch eben frisches Wasser aus dem Wasserhahn zu holen. Als ich zurückkam war da plötzlich ein ganz komisches Geräusch.
Irgendetwas war da am Rasseln oder Schleifen. Hört sich an wie Wasser- oder Servopumpe. Ganz komisch und es war richtig deutlich zu hören. Orten konnte ich es nicht genau. Und je wärmer der Motor wurde, desto weniger wurde auch das Geräusch. Bei höheren Drehzahlen war es sofort komplett verschwunden, im Leerlauf dann wieder da. Merkwürdig.
Ich habe den Motor noch eine Zeit so laufen lassen. Wenn da was im Argen ist, dann soll es bitte jetzt auseinander fliegen! Den Gefallen tat es mir aber keines der Teile. Das Geräusch war jetzt aber auch komplett verschwunden. Auch im Leerlauf.
Also baue ich den Rest jetzt auch noch zusammen.
Am Ende blieb nicht ein Schraube über. Auch eine Leistung.
Dann fiel mir noch ein kleine Dose in die Hände. Die stand schon Jahre bei mir im Regal. Eine Dose, über die sich die Gemüter ja bekanntlich wunderbar streiten können. Eine Öl-Schlamm-Spülung.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Den Ölwechsel wollte ich eh noch etwas hinausziehen. Erst mal gucken ob der alte B230FB das gute Zeug jetzt auch bei sich behält. Das werde ich die nächste Tage mal beobachten und dann entsprechend handeln. Im besten Fall ist dann eben nur der abschließende Ölwechsel dran und vielleicht hat die Spülung dann noch etwas Dreck im Motor gelöst.
Auf jeden Fall bin ich mit dem Thema Kopfdichtung jetzt durch. Bis jetzt sind keine Leckagen aufgetreten. Hoffentlich bleibt es so.
Auf der dann noch gemachten kurzen Probefahrt, traten keine besonderen Vorkommnisse auf. Man hat trotzdem immer irgendwie das Gefühl, dass da jetzt ein ganz anderer Motor drin steckt. Er läuft viel ruhiger, ist viel spritziger und überhaupt ist alles viel besser als vorher…
Ich denke mal 95% davon sind pure Einbildung. Was soll sich da schon geändert haben. Ein paar Dichtungen und eine neuer Zahnriemen dürften kaum eine solche Verbesserung hervorrufen.
Aber mit dem Gefühl einen völlig neuen Wagen zu fahren, kommt einem auch gleich der Sinn nach etwas Pflege in den Sinn.
Zur Belohnung gings somit gleich noch durch die Waschstraße. Sieht doch gleich viel besser aus als vor der Zylinderkopfdichtungserneuerung. 😉