Mittwoch Nachmittag habe ich meinen Kühler wieder abgeholt.

Frisch verlötet, frisch lackiert und von innen ordentlich durchgespült. Sieht quasi aus wie neu.
Der Einbau selber ging dann schnell über die Bühne.

Etwas fummelig sind nur die ganzen kleinen Schrauben für die seitlichen Luftleitpappen. Die eigentliche Kühlerfestigung über die drei Gummipuffer ist ein Klacks.
Diese drei Gummipuffer haben es allerdings dennoch in sich, denn sie isolieren den Kühler elektrisch vom Rest des Fahrzeugs. Das war mir so bisher noch gar nicht bewusst, aber hierdurch ergibt sich ein richtig fieses Problem bei den Messingkühlern.
Zwischen dem Messingkühler und der Metallzarge des Lüfters ensteht eine Spannung mit einhergehender elektrochemischer Reaktion, bei der sich der Kühler langsam aber sicher auflöst. Ein deutliches Anzeichen dafür ist auch der Grünspan bei mir am Kühlerschlauch.
Daher habe ich eine ganz klare Ansage von meinem Kühlerbauer mit auf den Weg bekommen: Eine Masseverbindung vom Kühler zum Motor herstellen!

Ein kurzes Kabel zur Lichtmaschine übernimmt jetzt diesen Part.
So weit, so gut. Noch eben neues Kühlwasser eingefüllt und dann konnte es losgehen.
Dass man nach drei Monaten Standzeit etwas länger orgeln muss, ist ja völlig normal. Aber das „etwas länger“ wurde dann so lang, dass die Batterie schon langsam schlapp machte. Irgendwas ist hier faul!
Ziemlich schnell bin ich dann darauf gekommen, dass das Abschaltventil überhaupt keinen Mucks macht. Kurz gemessen, da kommt kein Strom an.
Merkwürdig. Ein Blick in den Stromlaufplan zeigte dann, dass die Rückfahrscheinwerfer auf der selben Sicherung sitzen. Also Rückwärtsgang rein und hinterm Auto wurde es hell. Die Sicherung ist also in Ordnung.
Also Luftfilter runter und mal nach dem Kabelbaum gucken. Auch den Scheibenwaschbehälter hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon auf die Seite gelegt, da hier der Kabelbaum von der Zentralelektrik endet und sich hinter der Zündspule in die einzelnen Strippen aufsplittet.

Die Zündung hatte ich zu diesem Zeit durchgehend angeschaltet gelassen um einen eventuellen Wackler sofort zu lokalisieren. Es war aber nichts zu finden. Alles sah gut aus.
Um die Szenerie im Bild festzuhalten griff ich eben zur Kamera und plötzlich macht es „Klick“. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt beide Hände an der Kamera. Wie jetzt?
Seitdem funktioniert das Abschaltventil wieder. Keine Ahnung, was das jetzt war. So ganz glücklich bin ich mit so einer Wunderheilung nicht. Was, wenn der Fehler irgendwann plötzlich wieder auftritt?
Jetzt sprang der Motor auch auf Schlag an. Sprit hatte ich ja zuvor schon lange genug vorgepumpt.
Der Rest war so weit unspektakulär. Der Motor lief und irgendwann setzte dann auch der Lüfter ein. Also Motor wieder aus, der Lüfter lief zu diesem Zeitpunkt noch.
Zeit für eine Zigarettenpause.
Diese Pause wollte sich der Lüftermotor allerdings nicht gönnen. Der zog sich munter weiter die frische Luft durch den Kühlergrill.

Und läuft, und läuft, und läuft…..
Irgendwann war es mir dann zu bunt und ich habe den Stecker vom Motor abgezogen.
Also gibt es dann heute noch einen Thermoschalter.
Masseverbindung zum Versager sauber und fest?
Moin, trotz defektem Abschaltvenil sollte der Motor anspringen, man hat halt nur keinen Leerlauf.
Ich hab es in der Kaltstartphase sogar einige km weit gebracht, nur beim ersten Stopp war dann Ende. Angesprungen ist der Motor aber immer wieder.
Grüße Oliver
In der Theorie ja, aber die Praxis zeigte das Gegenteil.