Für meinen Rallye-Passat begann der Start in die diesjährige Saison etwas abrupt. Plötzlich stand sie vor der Tür, die erste Oldtimer-Rallye der Saison. Warum sagt denn keiner Bescheid?
Nun gut, ich hatte zu dieser Zeit ja genug mit meinem TS um die Ohren. Da fehlte etwas Zeit sich einmal um den Gelben zu kümmern. Der Start kam dann somit ganz plötzlich und mit etwas Nachdruck.
Ein kurzer Blick nach dem Öl, eine Prise Bremsenreiniger direkt ins Herz und da brabbelten die 1272 ccm wieder.
Raus mit dir! Morgen geht´s rund.
Es ging nach Trittau. Hier standen Peter und ich auf der Starterliste der Tour de Nostalgie. Es sollte die erste von insgesamt sieben Rallyes in diesem Jahr sein.
Wir haben alles gegeben und dabei auch keine Schlammlöcher gemieden. Mein Kamei-Spoiler hing danach etwas auf halb acht.
Genützt hat das alles nichts. Platz 24 von 43 Startern in der Gruppe ist alles andere als ein erfolgreicher Start in die Saison. Daß es auch anders ging sollte sich im Laufe des Jahres noch zeigen. Bis zur nächten Rallye waren es jetzt aber noch fast sechs Wochen. Eine relativ lange Zeit, die der 76er jetzt aber nicht nur unberührt in der Ecke stand. Nein, ich habe es soagr einmal geschafft ihn außerhalb des Rallye-Terminkalenders noch einmal auszuführen.
Was hier noch relativ ruhig aussieht, ändert sich bei einer um 180° gedrehten Blickrichtung.
Mit Michael habe ich mich bei der Wichert Classic Car getroffen. Eine wirklich tolle Veranstaltung, paßt sie doch wirklich genau in mein Interessengebiet. Ich habe nun wirklich keine rosarote VW-Brille auf und kann mich an Fahrzeugen jeder Couleur begeistern. Wenn dann aber mal so eine geballte Zusammenkunft von alten Fahrzeugen rund um den Volkswagen-Dunstkreis zusammenkommt, ist das schon etwas besonderes. So konzentriert hat man das ja leider sehr selten. Das ganze dann noch quasi vor der Haustür. Besser geht´s nicht.
Und wenn ich dann wieder nach Hause will, muß ich ja zwangsläufig über die Elbbrücken. Dann ist oft auch noch Zeit für einen kleinen Schlenker zur Oldtimertankstelle.
Schatten für´s Gefährt, Chappi für den Herrn.
Achtung, Achtung! Jetzt folgt etwas, was in den beiden vorherigen Rückblicken vollkommen fehlte.
Ein Schraubereinsatz!
Denn ich hatte immer noch ein Problem mit dem zeitweise hängendem Gaspedal. Da hatte ich ja schon mehrfach Anlauf genommen. Bisher ist es aber immer nur bei kleineren Eingriffen geblieben. Zeit das Problem ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen.
Fortan verrichtet eine etwas modifizierte Rückdrehfeder aus einem 2E-Vergaser nun hier ihren Dienst. Die hat doch gleich eine ganz andere Drahtstärke mit etwas mehr Kraft. Zuviel Kraft wie sich gleich nach dem Rückbau des Vergasers zeigte.
Die altbekannte VW-Krankheit, die mich zum Glück nur beim Rallye-Passat treffen kann. Die Schaumstoffbuchse im Gaspedal hat ihr Haltbarkeitsdatum überschritten. Deutlich überschritten. 38 Jahre sind eigentlich schon viel mehr als normalerweise üblich. Ich habe dann auch gleich die Version aus Gummi eingebaut. Also wieder mindestens 38 Jahre Ruhe. Aber schön, daß es bei mir in der Werkstatt passiert ist. 😉
Und nicht daß Ihr denkt, ich habe Euch in den bisherigen Rückblicken irgendetwas unterschlagen. Es war wirklich das erste Mal in diesem Jahr, daß ich bei einem der Wagen mal etwas Motoröl nachkippen mußte.
0,8 Liter habe ich mal oben drauf gekippt. Immer noch erstaunlich in welchen Rahmen sich der Ölverbrauch bei diesem „optimiertem“ Motor, mit über 100.000km auf der Uhr, hält. Mit rund 0,5 Liter/1000 km mache ich mir noch keinen Kopf.
So frisch revidiert ging es dann Ende Juni zur nächsten Rallye. Na sagen wir mal eher Kaffeefahrt.
So gemütlich wie sich die Szenerie hier in Bad Segeberg auf dem Marktplatz nach der Zielankunft zeigt, war auch die Fahrt. Die Platzierung war dann auch schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Platz 9 und damit locker im vorderen Drittel unserer Gruppe.
Richtig heiß wurde es dann im Juli. Drei Rallyes an drei aufeinanderfolgenden Samstagen und alle bei gefühlten 30°C. Da weiß man am Ende des Tages, was man getan hat.
Los ging es mit der Drostei-Classic in Pinneberg. Leider traditionell ein eher kleines Startfeld, aber das wird durch eine sehr anspruchsvolle Aufagbenstellung und interessante Strecknführung mehr als wettgemacht.
Nachdem wir unseren Fahrzeuge kurz vor der Mittagspause noch mal ein kleine Ruhepause während einer Fährpassage über die Stör gönnen konnten, kam es dann direkt vor Erreichen des Ettapenziels zu genau der umgekehretn Situation. Mein Passat wollte der Besatzung wohl mal eine Pause gönnen.
Denn es ging genau bis hierher und keinen Meter mehr weiter. Wir standen 20 Meter vor der Kontrolle. Die Batterie hatte sich verabschiedet. Nichts ging mehr.
Ein paar freundliche Helfer haben dann angeschoben und ich konnte die letzten Meter noch aus eigener Kraft zurücklegen. Und nun?
Weiterfahren natürlich. So wichtig ist eine Batterie nun auch nicht. Bernd hatte glücklicherweise ein Starthilfekabel an Bord und so haben wir den Motor nach der Pause wieder zum Leben erweckt.
Jetzt nur nicht aus Versehen den Motor abstellen oder abwürgen. Hilfe hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits einleiten können. Kuddl, der uns im Ziel sowieso besuchen wollte, konnte ich damit begeistern, mir eine neue Batterie aus dem Baumarkt zu holen und sie mir vorbeizubringen.
Das ganze dann sogar noch mit einem stilvollen Lieferfahrzeug. Geniale Aktion!
Gekrönt wurde der Tag dann noch mit dem 2.Platz in der touristischen Wertung. Mehr geht nicht!
Für den nächsten Klopfer, diesmal bei der Niederelbe-Classics in Stade, sollten wir ebenfalls wieder verantwortlich sein. Ein Szene über die mittlerweile die halbe Rallye-Gemeinschaft lacht. Mir war damals überhaupt nicht zum Lachen. Mittlerweile sehe ich das entspannter und kann mich gerade vor Lachen kaum mehr halten. Stichwort: Die Schranke
Stellt Euch folgende Situation vor. Ihr merkt, daß Ihr einen falschen Weg gefahren seid, dreht um und dann geht direkt vor Euren Augen eine Schranke herunter. Das ganze dann noch innerhalb einer Zeitprüfung.
Und nichts, außer ein Linienbus mit Fernbedienung, kriegt sie wieder auf….
Es blieb uns nichts übrig, als wieder umzukehren, einen riesen Umweg zu fahren und mit der sicher schlechtesten Zeit aller Teilnehmer, irgendwann die Lichtschranke zu erreichen. Zum Glück war sie noch nicht abgebaut…
Sowas gleich zum Beginn einer Veranstaltung ist natürlich für die Stimmung eher suboptimal. Es dauert dann doch schon eine ganz Zeit bis man sich wieder an der wirklich toll organisierten Rallye erfreuen kann.
Alleine der Anblick der ganzen Teilnehmerfahrzeuge in der großen Halle eines Baustoffhändlers ist es Wert nicht nach dem Faupax das Handtuch geschmissen zuhaben.
Und mit Platz 9 von 32 gewerteten Teams in unsere Klasse war am Ende des Tages sogar noch wieder ein kleiner Pokal auf der Katzentreppe.
Es folgen sieben Tage Pause. Dann ging es in die Lüneburger Heide.
Die Heide-Histo war dann der Abschluß der drei Rallyes im Juli.
Zur Besonderheit zählen hier ganz klar die zahlreichen Zeitnahmen auf den Sollzeitprüfungen.
Insgesamt war fünfzehnmal das Gespür für die Zenhtelsekunden gefragt. Damit ist die Heide-Histo ganz klar der Spitzenreiter unter den Veranstaltungen.
Insgesamt lief es diesmal, trotz einiger Fehler sehr rund. Interessanten Ori-Aufagben, die das Hirn so einiges Mal zum Kochen brachten, gespickt mit schöner Streckenführung. Im Ziel war das der 7.Platz in unserer Klasse und sogar der 10.Platz in der Gesamtwertung. Geht doch!
Noch besser lief es bei der August-Rallye. Es ging nach Verden.
Auch eine tolle Veranstaltung, die es aber mal wieder geschafft hat, durch kleine Fehler in der Aufgabenstellung, für etwas Unmut unter den Teilnehmern zu sorgen. Dabei ist hier sonst wirklich alles vom Feintsen organisiert.
Perfekte Locations im Start-/Ziel-Bereich, tolle Station für die Mittagspause und tolle Streckenführung.
So ging es wieder mitten durch den Verdener Stadtkern.
Wir blenden die kleinen Unpäßlichkeiten jetzt einmal aus und erfreuen uns an einem 2.Platz in der Klasse und dem 10.Platz im Gesamtergebnis!
Tags darauf ging es wieder auf Tour. Diesmal nicht in Sachen Rallye, sondern zum Oldtimer-Treffen nach Winsen/Luhe. Ich hatte keine Lust mehr deswegen extra die Autos zu tauschen und daher reihte sich dann wieder ein bunt beklebter Passat in die Reihen in der Fußgängerzone.
Kreuzspeiche in 13, 14 und 15 Zoll in trauter Eintracht. Das war jetzt mit Dirk und Michael allerdings so nicht geplant.
Ganz plötzlich sind wir dann auch schon beim letzten Event der Saion angelangt. Am 21.September ging es zur letzten Rallye der Saison nach Rotenburg.
Auf zur letzten Punktejagd. Traditionell ist es hier in den Vorjahren immer sehr gut gelaufen. Wir machten uns berechtigte Hoffnungen noch ein paar Plätze in der Gesamtwertung des Classic Cup Nord nach oben zu klettern.
Um es ganz klar zu sagen:“Ich hab´s verkackt!“
Zwei stumme Kontrolle sind mir entgangen und damit stand am Ende das schlechteste Ergebnisse der ganzen Saison zu Buche. Das stellte isch allerings auch erst später heraus. Die ursprüngliche Wertung wurde, auf Grund berechtigter Einwände, noch einmal über den Haufen geworfen. In der ursprünglichen Wertung gab es unheimlich viele Teams mit der gleichen Strafpunktzahl. Dadurch haben wir noch verhätnismäßig viele Punte für unsere misebarble Vorstellung bekommen. Später wurde dann allerdings ein Passus, wie bei Punktgleichheit zu verfahren ist, angewendet.
Was bleibt ist ein Blick zurück auf das tolle Spätsommerwetter.
Auch wenn in diesem Rückblick wieder großartige Schraubermomente fehlen, so sind diesmal wenigstens ein paar Kilometer zusammengekommen. Das ist doch auch schon mal was und endlich kann ein auch mal einen Eintrag bei den Kosten für Reparaturen machen. Wenn die Batterie nicht wäre, die ich ja auch wechselweise in meinen anderen Passat nutze, wäre da allerdings auch fast wieder nichts bei rumgekommen.
Zum Schluß noch wieder die Übersicht der gefahrenen Strecken: (blau = Rallye)
Soweit die Erlebnisse dieser Saison, jetzt folgen noch die nüchternen Zahlen:
-
Gesamtfahrleistung: 2336 km
Spritverbrauch: 206,4 Liter
Durchschnittsverbrauch: 8,7 l/100km
Spritkosten: 326,55 €
Kosten für Ersatzteile, Zubehör und Reparaturen: 72,15 €