Ich hoffe es zumindest. Wenn man bedenkt, daß alle Arbeiten die ich jetzt gerade nur mache weil ich die Motorlager tauschen wollte, dann ist die ganze Aktion reichlich ausgeufert. Irgendwann ist gut.
Es ging aber zunächst wie geplant weiter. Alles freilegen um an die Simmeringe von Zwischen- und Kurbelwelle zu gelangen. Start war das Lösen der Kurbelwellenschraube. Das ging erfreulicherweise problemlos, so daß ich beruhigt weitermachen konnte.
Da der Motor ja immer noch am Spannbügel der Lichtmaschine hängt, konnte ich die Lima also nicht bewegen und musste zum Abnehmen des Keilriemens zu einer anderen Methode greifen.
Ich habe ihn gleich komplett mit der Keilriemenscheibe heruntergenommen. Die musste sowieso weichen.
Steuerzeiten einstellen, den Motor dazu zigmal durchdrehen und immer wieder kontrollieren ob auch wirklich alle Markierungen stimmen. Das erspare ich mir schon lange. Es gibt nichts genaueres als den Riemen später einfach wieder so aufzulegen, wie er vorher drauf saß.
Ein paar Markierungen mit einem Edding und die Sache ist geritzt. Noch eine an der Zwischenwelle und zum Schluß dann unten an der Kurbelwelle.
Nachdem Riemenscheibe und Zahnriemen jetzt weg waren, konnte ich mal einen ersten Blick auf die Lagerung der Zwischenwelle werfen. Gut, daß ich mich dazu entschlossen habe, hier gleich noch mit abzudichten.
Sieht auf den Fall so aus, als ob das meiste Öl von hier oben kommt. Die dann von außen durchnässte Ölwannendichtungen ist wohl nur eine Folgeerscheinung.
Eine Tipp, der allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen ist, habe ich dann noch zum Abnehmen des Zahnrads auf der Kurbelwelle. Die vier Gewindelöcher der Keilriemenscheibe sind Durchgangslöcher.
Hier kann man einfach passende Schrauben eindrehen und das Rad drückt sich dann nach vorne ab.
Aber aufpassen, daß Ihr nicht zu viel Gewalt anwendet. Die Schrauben enden genau auf dem einem dünnen Rand der den Simmering umgibt. Ich zeige dazu später noch ein Foto in diesem Beitrag.
Und gleich noch ein Tipp zum Lösen der Schraube der Zwischenwelle. Dazu muss das Riemenrad natürlich sicher fixiert sein. Aber nichts einfacher als das. Ein gekröpfter 13er Schlüßel bringt die Lösung.
Der Schlüßel kommt einfach in diesem Winkel auf die untere Schraube des Lagerflansches. Mit dem 19er Schlüßel dreht man das Rad jetzt gegen den gekröpften Schüßel. Der kann jetzt nicht mehr von der Schraube springen da der Steg des Rades ihn auf der Schraube hält. Total simpel, total effektiv!
Eine Minute später hat man dann die Bescherung.
Hauptursache für das Ölleck ist wohl nicht der Simmering, sondern der O-Ring zwischen Block und Flansch.
Der Lagerflansch und unten der kleine Stirndeckel verschwanden dann vom Motor. Unten die Dichtung wäre wohl sogar noch dicht gewesen. Zumindest Motorseitig klebte sie ganzflächig. Abkratzen oder schaben unmöglich.
Es kam schweres Gerät zum Einsatz. Aus der Dichtung wurde Staub und die Dichtfläche wurde richtig schön blank.
Motorseitig war jetzt Baustopp. Mein Teilenachschub hat gestern nicht richtig geklappt. Ich habe lediglich die beiden Simmeringe bekommen. Die Dichtung für den Deckel und der O-Ring für den Flansch fehlen leider noch.
Aber die Simmeringe haben eine eigene Geschichte. Die habe ich im Zubehör bestellt. Ich dachte mir für die Kurbelwelle nimmst Du mal den etwas besseren von Reinz und für die Zwischenwelle versuche ich mal die Hausmarke des Händlers. Die beiden Ringe sind übrigens identisch!
Ich sag mal so: Gut daß einer im Karton und einer in einer Tüte kam. Sonst hätte ich so schnell keinen Unterschied festgestllt. Wie auch bei identischer Teilenummer.
Es gibt aber einen kleinen, marginalen Unterschied.
Einer kostet 20,61 € und einer kostet 2,60 €! Das sind die Bruttopreise ohne Mehrwertsteuer und ohne Rabatt.
Demnach müsste der von Reinz ja ungefähr 8x länger halten. Das ist doch wirklich alles Irrsinn.
Die beiden Simmeringe habe ich dann noch ausgeschlagen und die Flansche gereinigt. Der Hauptverursacher verschwand dann auch.
So wie es aussieht ist der O-Ring unterrostet. Dann kann er auch nicht mehr vernüftig abdichten.
Jetzt zeige ich noch das versprochen Bild zum Abziehen des Kurbelwellenzahnrads. Ich erwähnte ja schon, daß die Schrauben an einem relativ sensiblen Punkt wieder herauskommen.
Also immer schon vorsichtig. Solange der Rand nur so leicht angekratzt wird, gibt es aber kein Problem.
Zum Abschluß habe ich mir dann noch die Ölwanne vorgenommen. Die hatte es wirklich bitter nötig.
Schwarze Farbe gab es zumindest an der Vorderseite überhaupt nicht mehr. Nur noch Rost.
Sogar in der Wanne ist Rost.
Sowas habe ich auch noch nicht gesehen. Um so erstaunlicher wie wacker sich der Motor bisher schlägt.
Dem Rost bin ich wieder mit Luftschleifer und Bristle Disc zu Leibe gerückt.
Schon erstaunlich wie so ein Kunstoffaufsatz hier zum Erfolg führt.
Letzter Akt war dann die Lackierung mit Schwarz seidenmatt aus der Sprühdose.
Direkt aufs blanke Blech. Die Schleiferei langte mir schon. Was für ein Aufwand. Dabei gibt es für 30,- Euro neue Ölwannen im Zubehör und für wohl noch weniger hätte ich sie auch Strahlen und Pulverbeschichten lassen können. Da habe ich wirklich gepennt.
Ganz trocken war sie natürlich noch nicht als ich meine Sachen gepackt habe.
Der Glanz wird sicher noch verschwinden. Sieht zwar auf den esrten Blick ganz toll aus, hat aber unterm Motor so nichts zu suchen.
Und das alles nur weil ich neue Motorlager brauche…
moin olaf und alle mitleser,
wenn es die möglichkeit gibt…vor kauf die lager und WELLENDICHTRINGE messen..!
vieles ist standartware…. und die gibt es im industriehandel für kleines geld
fiat macht das auch…
n „pilotlager“ gibs beim fiat-teilehändler für 25-30eus
ein identisches im industriehandel ca 5eus
Bei den günstigeren Ersatzteilen hab ich schon ähliche Erfahrungen gemacht.
Die billigeren Anbieter sind meist nur Händler, die in Mengen gerade da kaufen, wo sie es günstig bekommen. Diesmal haben sie wohl welche von Reinz gekauft. Nächstes Mal können es aber wieder welche von Chinssndjsj sein.
Klassiker sind Wasserpumpen von Herth und Buss. Wenn man lange genug welche Bestellt, bekommt man irgendwann eine originale, wo nur das Emblem des Herstellers abgeschliffen ist 🙂
Hallo Olaf,
wie hast du die Kurbelwelle gegengehalten?
Gruß
Gar nicht! Hat der Schlagschrauber so geschafft.
Super Anleitung, besten Dank. Ich musste mir bei meinem LS auch die Stirndeckel vornehmen. Die Wellendichtringe sind ja sogar die Gleichen wie bei meinem A4, aber wo hast Du den 57er O- Ring herbekommen? Finde ich nicht mal bei CPC.
VG Rainer