Da ich mir das ganze Jahr noch keinen richtigen Urlaub gegönnt habe, habe ich mir gestern einfach mal einen Tag freigehalten und bin etwas durch die Lande gedüst. Das Wetter sollte mitspielen. Vielleicht einer der letzten angenehmen Tage für lange Zeit.
Ganz nebenbei wollte ich natürlich noch ein paar Buchstaben sammeln. Am Sonntag ist Einsendeschluss für die diesjährige Abstands-Rallye vom Oldtimer Markt. Im Prinzip hatte ich schon genügend Anfangsbuchstaben beisammen, aber da geht bestimmt noch was.
Weil ich wieder nicht dran gedacht habe, dass der GT ja Super Plus braucht, habe ich bei meiner Tankstellenauswahl auch nicht darauf geachtet, dass es nicht eine Aral oder Shell wird. Die haben ja nur den unnötig teuren Premiumkraftstoff.
Da meine Tour in Wittenburg starten sollte, hatte ich zum Tanken die dortige Aral auserkoren. Die Quittung kam prompt: Über 2 Euro für das blöde Ultimate 102. Augen zu und durch.
Dieser Landstrich ist ja prädestiniert für Ort die mit „Z“ beginnen. Auch ein Grund warum es mich wieder nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen hat.
Allerdings sind die Straßen in diesem Landstrich manchmal etwas anders als bei uns.
Schotterstraßen oder Kopfsteinpflaster sind hier völlig normal.
Der Lohn dafür folgte aber schon gut fünf Kilometer hinter Wittenburg.
Ziggelmark ,ein kleiner Flecken keine 500 Meter neben der A24 von Hamburg nach Berlin, aber trotzdem völlig ab vom Schuss.
Einen kleinen Tick größer und zur Begrüßung gleich mit zwei Ortschildern präsentierte sich Zühr.
Damit war mein Bedarf für den Buchstaben „Z“ auch schon locker erreicht. Ich brauche ja nur ein Ortschild mit „Z“ und zwei hatte ich vorher schon.
Von Zühr wollte ich dann über Körchow nach Grünhof. 11 Minuten und 5,5 km warf Google Maps für die Route aus. Ein Klacks.
Aber nicht in dieser Gegend. Hinter Körchow wurde es haarig.
Nach gut 500 Metern habe ich umgedreht. Der Weg wurde immer matschiger und es lagen teils meterlange Äste herum. Ich verhätschel meine Autos ja nur wirklich nicht, aber das musste nicht sein.
Nach Grünhof bin ich dann später aus einer anderen Richtung gekommen.
Zurück in Körchow habe ich einfach mal so ein Fotohalt eingelegt. Ganz ohne Ortsschild.
Die Sonne strahlte so schön durch die Reihen uralter Kastanien.
Google Maps scheint in dieser Gegend übrigens anscheinend nicht nur Probleme mit der Nennung fahrbarer Straßen zu haben. Es gibt auch Orte, die sind einfach falsch geschrieben.
Man kann es auf meinen Foto leider nur schlecht erkennen. Das Dorf nennt sich Klein Wolde. Bei Google Maps heißt es Klein Wohlde.
Jetzt aber zu meinem perfektem „R“ aus der Überschrift. Es ging nach Ramm. Die Route hat mir wieder Google Maps vorgeschlagen.
Es mag hier nach Ramm gehen, aber nicht für mich! Der Weg war frisch malträtiert von irgendwelchen Fortmaschinen. Bevor ich mich hier in dem weichen sandigen Boden festfahre, habe ich erneut gewendet.
Es gab aber noch einen zweiten Weg nach Ramm.
Ein perfekter Plattenweg. Was für ein Luxus.
Je länger ich hier allerdings unterwegs war und mit dem Hintergrundwissen des ersten Wegs, wurde ich immer skeptischer, ob ich hier überhaupt jemals ein Ortschild zu Gesicht bekomme.
Aber es gab tatsächlich eins.
Und wo ist der Ort dazu? Der kam etwas später.
Vorher aber noch ein zweites Ortsschild von Ramm.
Hier wäre ich her gekommen, wenn es mit dem ersten Weg geklappt hätte. Wie gesagt, von Google Maps vorgeschlagen, perfekt ausgeschildert und keinerlei Durchfahrtsverbote. Andere Welten…
Jetzt fehlt nur noch ein Bild vom Ortsmittelpunkt. Bitte schön.
Insgesamt gibt es hier wohl gut fünfzehn Wohnhäuser. Die zwei Straßen in Blickrichtung sind beides Sackgassen und Enden wohl vorm Truppenübungsplatz Lübtheen, von links bin ich gekommen, rechts geht es zu dem zweiten Ortschild. Die beiden Betonfahrspuren in Vordergrund enden nach wenigen Metern und dienen wohl einem Löschahrzeug als Stellplatz zur Wasserversorgung. Zumindest stand hier ein Hydrant mit ein Schild „Löschwasserentnahmestelle“.
Den Truppenübungsplatz habe ich ja schon erwähnt. Der ist wohl auch der Grund für dieses Dorf im Dornröschenschlaf.
Mich faszinieren solche Kleinode.
Auch dieser ganze Landstrich ist wirklich sehenswert.
Kleine verschlafene Dörfer mit teils prachtvollen Backsteinbauten und uralten Bäumen. Und wer auf alte Gutshäuser steht, für den ist diese Gegend ebenfalls eine Reise wert. Dafür hatte ich leider keine Zeit. Wäre aber auch mal eine lohnende Rundreise. Diese Gutshäuser gibt es in völlig zerfallen und verwahrlost, in Renovierung befindlich oder bereits perfekt wieder hergerichtet.
Aber weiter auf meiner Tour. Es folgten drei „L“ in Reihe. Auch hier brauche ich nur eins, aber wenn man schon mal da ist.
Los ging es in Loosen, gefolgt von Leussow und Laupin.
Es gab aber auch wieder ein paar Reinfälle.
Bei Alt-Jabel hat es leider nur für ein grünes Schild gelangt. Neu-Jabel, gleich nebenan konnte dagegen gleich in drei Variationen mit gelben Ortsschildern glänzen. Da gab es Neu-Jabel, Neu-Jabel I und Neu-Jabel II.
Auch die hier angezeigten 2 Kilometer nach Schlonshagen waren dann leider vergebens.
Auch hier nur eine grüne Ortstafel.
Zwischendrin gab es noch diverse andere Halte. Insgesamt konnte ich gestern an 19 Ortschildern meine Fotos machen, so dass ich jetzt wohl eine gute Auswahl zusammen habe.
Einer der letzten Halte war in Tripkau in der Gemeinde Amt Neuhaus.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte fast das gesamte ehemalige Gebiet des Amtes Neuhaus noch zum Landkreis Lüneburg und damit zu Hannover. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das ehemals hannoversche Gebiet zunächst kurzzeitig zur britischen Besatzungszone. Aus praktischen Gründen, es gibt hier keine Brücke über die Elbe und entsprechend zu erwartende Versorgungsschwierigkeiten, erfolgte aber im Juli 1945 eine Übergabe an die sowjetische Besatzungszone und daraus folgend eine Zugehörigkeit zur DDR.
Nach den Gemeinderatswahlen 1992 beschlossen die acht Gemeinderäte jeweils einstimmig einen Wechsel zum Land Niedersachsen. Dieser wurde dann 1993 vollzogen.
Damit habe ich meinen Bildungsauftrag für heute auch erledigt. Die nächste feste Elbquerung gibt es übrigens in Lauenburg. Über die ging es für mich dann auch wieder Richtung Hamburg.
Von Wittenburg aus war ich gestern etwas über 330 Kilometer unterwegs. Von den guten Sprit ist also noch ein ordentlich Ladung übrig. Die wird wohl noch bis ins neue Jahr reichen. So viel wird dieses Jahr wohl nicht mehr passieren.
Hallo Olaf. In wittenburg, gegenüber von dr.oetker ist eine total tankstelle. Also von der Autobahn Richtung Berlin abfahren, links in den Kreisel, 3te Ausfahrt und dann erste Ampel rechts. Ist immer günstiger wie die Aral.
Grüße von einem Hagenower!
Danke. Die merke ich mir mal für´s nächste mal.
Alt Jabel hätte ca. 1km weiter geradeaus noch ein gelbes gehabt. 😉
Schöner Bericht, interessant zu sehen, wie andere die Gegend vor der eigenen Haustür wahrnehmen.
Grüße
Ja, das habe ich mittlerweile bei Google Maps gesehen. Ich war noch gar nicht richtig im Ort.