Man muss der Gegebenheiten zur Zeit notgedrungen einfach das Gute abgewinnen. Auch wenn mir das im Moment zeitlich alles andere als gut in den Terminplan passt, komme ich jetzt ja nicht drumherum mal eben den Kotflügel zu tauschen. So zieht sich diese Baustelle jedenfalls nicht ins Unendliche und ich denk, dass er zum Saisonstart Anfang Mai wieder fahrfähig ist.
So ging es gestern auch schon weiter. Die Kotflügelauflagekante kann ich ohne Rücksicht auf das was mit der A-Säule noch passiert schon mal fertig machen.
Die Schnitte ergaben sich aus dem Zustand des vorhanden Blechs. Links vor der Doppelung sind die kleinen Löcher zu erkennen. Normalerweise hätte es gelangt das Blech bis zur Doppelung zu ersetzen.
Den vorderen Querschnitt habe ich dann aber lieber doch viel weiter nach vorne verlegt.
Ich werde das Blech bis zum Anfang des Federdoms ersetzen. Erklärung dazu folgt natürlich auch gleich.
Zunächst ging es wieder daran die Schweißpunkte zu suchen und aufzubohren und dann per Meißel endgültig vom Untergrund zu lösen.
Kurz darauf wird dann auch klar, warum ich das Blech nicht nur dort ersetze wo die kleinen Löcher sind.
Zwischen der Auflagekante und dem dicken abgewinkelten Blech vom Federbeindom fühlt sich der Rost in der Regel auch immer heimisch. Wie sollte es anders sein, natürlich auch in diesem Fall. Auf die paar Zentimeter kommt es bei der Reparatur nun auch nicht mehr drauf an. Wäre ja blöd, dass einfach so zu belassen.
Für die Auflagekante gibt es zwar Reparaturblech, aber in diesem Fall wäre es wirklich Verschwendung dafür jetzt eins zu opfern.
Das benötigte Blech ist nun wirklich einfach anzufertigen. Da greife ich doch lieber zur Blechtafel und baue mir es eben selber.
Ich brauche ja einfach nur ein flaches Blech, welches an einer Seite abgekantet ist.
Das ist im Schraubstock schnell hergestellt. Zumal ist ja ein Vorlage habe, die die Form vorgibt.
Altes und neues Blechstück habe ich mit zwei Kotflügelschrauben sicher verbunden. So verrutscht garantiert nichts.
Die abgewinkelte Kante habe ich dann der Kontur der Vorlage angepasst.
Gleich auf Anhieb passte das Blech dann natürlich trotzdem nicht. Es waren schon noch diverse Nacharbeiten notwendig. Zwei- oder dreimal anhalten, hier noch etwas weg und da noch etwas weg. Dann war ich zufrieden.
Da ich sicher bin, dass bestimmt wieder Nachfragen nach diesen genialen Schweißgrips kommen, zeige ich gleich auch noch die Unterseite dieser genialen Erfindung.
Prinzip ist so doch ganz gut ersichtlich. Die Blechlasche des Grips wird durch den Spalt gesteckt, dann kommt von unten der Vierkant durch die Öffnung und oben wird das über die Flügelmutter dann zusammengezogen. Ergebnis sind bündige Flächen und gleichzeitig ein passenden Spalt der später verschweißt werden kann.
Auf dem vorderen Abschnitt halten die beiden Kotflügelschrauben das Blech in Position.
Das Blech jetzt allerdings so einzuschweißen wäre fast wie Selbstmord. Obwohl von Werk aus hat man sich hier ja auch keine großen Gedanken um den Rostschutz gemacht. Ich mache sie mir allerdings schon. Daher wird es noch etwas dauern bis der erste Schweißpunkt folgt.
Den Bereich, wo die Bleche übereinander liegen, habe ich mit Brantho Korrux eingestrichen. Eine Grundierung die aber auch ohne zusätzliche Lackschicht einen sehr hohen Rostschutz bietet.
Nachteil ist die sehr lange Trocknungszeit und die nicht ganz glatte Oberfläche. Die Zeit nehme ich mir aber und die später sichtbaren Pinselstriche sind in diesem Bereich nicht relevant.
Und da die Dose schon mal auf war, habe ich auch noch vorne das Radhaus entrostet.
Wieder alles mit dem Drahtbürstenaufsatz und der Flex. Nur für die kleinen Ecken kamem die kleinen Drahtbürsteneinsätze für die Bohrmaschine zum Einsatz.
Die Bohrmaschine dabei abwechselnd links- und rechtsherum drehen zu lassen erhöht übrigens die Effizienz.
Hier gab es dann auch eine satte Schicht Brantho Korrux.
Die hellen Flächen rechts von dem gepinselten Bereich gehen wieder auf mein Konto. Das ist wieder so ein Splin von mir. Hier war der Steinschlagschutz vom Werk einfach sehr ungleichmäßig aufgebracht worden. Da bilden sich teilweise richtige Berge. Die gefielen mir nicht und ich habe sie einfach eingeebnet.
Auch die Nahtstelle zwischen Radhaus und Federbeindom hatte leichte Macken. Teilweise leichte Rostansätze, da die Nahtabdichtung nicht mehr intakt war.
Auch hier habe ich die Drahtbürste noch mal durchgezogen.
Bevor dann auch hier der Pinsel in Aktion trat.
Sieht doch schon gleich viel freundlicher aus. Und bei meiner geschickten Lichtsetzung fällt auch das faustgroße Loch in der A-Säule gar nicht auf.
Auch wenn ich mich ja immer noch versuche zu bremsen und die Sache nicht ausufern zu lassen, steht ein weiter Schritt für mich schon fest: Das Federbein, das da ja eh nur nutzlos in der Gegend rumhängt, fliegt auch noch raus. Die Zeit muss ein.
Zum Abschluß des gestrigen Tages ging es aber dann nur noch zurück auf den Boden.
War zwar ein Akt den Wagen mit der dem Rangierwagenheber nach vorne zu ziehen, aber schlußendlich war ich stärker. Jetzt geht die Tür auf und ich kann die Türverkleidung demontieren um an die Türschrauben zu kommen. Da haben es 32B-Fahrer ja deutlich einfacher. Da sind die Türschrauben aussen. Nicht alles war früher eben besser.
Kümmerst Du Dich auch um die andere Seite? Da wird es ja vermutlich ähnlich aussehen.
Ja, irgendwann… Vielleicht wenn es ich nächstes mal bis zur Nachmittagssession auf dem Heidbergring schaffe. Dann wird die Fahrtrichtung nämlich umgedreht….
Hallo Olaf,
feine Arbeit, auch wenn ich befürchte, dass das bloße Überstreichen des Rostes mit Brantho Korrux dir nicht besonders lange „Frieden“ bringen wird. Aber bis zum nächsten „Ausritt“ wird es schon halten 😉
Hast du die Schweißgrips aus dem Korrosionsschutz-Depot? Dort sind sie recht „günstig“, sehen aber „billig“ aus…
Viele Grüße und weiter so
Kai
Na die nächsten 40 Jahre wird es wohl halten. Man darf immer noch vergleichsweise harmlose Einsatzstatistik nicht vergessen. Alltagsbetrieb bei Wind und Wetter ist da schon was ganz anderes.
Die Grips sind vom Korrosionsschutz-Depot und erfüllen voll ihren Zweck.
Guten Morgen Olaf,
ich gebe meinem Vorredner recht,ich bin bei 1 Komponenten Mitteln immer sehr skeptisch.
Eine andere Sache.Hadt Du schon mal mit der Sandstrahlpistole entrostet?Ich meine die,welche den Sand recycelt.Also ohne Sauerei.
Viele Grüße ,und bis Morgen
Markus
Nee, von diesen Spielzeug-Sandstrahlpistolen halte ich nichts. Wenn Strahlen dann richtig…
Ja, ich weiß, es ist ab Werk so, aber warum die Blechdoppelung im Bereich des Doms beibehalten? Braucht keine Sau, ist nur ein Rostherd. Man könnte einfach den Bereich bei den Kotflügelauflagen aussparen und davor und dahinter die Auflagen stumpf anbraten. Kotflügel zusätzlich mit Fettband montiert und es ist zumindestens an der Stelle für laaaaaange Ruhe.
Die Idee ist eigentlich gar nicht mal so schlecht. Beim nächsten Mal.
Hi Olaf,
Jetzt wo die Stossstange schonmal ab ist würde ich den anderen Kotflügel auch abnehmen. Ich vermute mal, da ist es mit pinseln getan. Meine Passats haben immer links vorn und hinten rechts am schlimmsten gerostet. Warum weiss ich auch nicht.
Vg Rainer
Keine Zeit….