Im Oktober 2020 hatte ich diese unliebsame Kontaktaufnahme mit dem Baum. Seither ist die hintere Stoßstange etwas aus der Form geraten.
Noch ein Jahr wollte ich so jetzt aber nicht mehr rumfahren und wurde gestern noch mal tätig.
Mir war etwas unwohl bei der Geschichte, denn ganz so einfach gestaltet sich die Sache leider nicht. Das Problem ist nicht die Stoßstange selber, sondern die Gummileiste und deren Befestigung. Ein Grund warum ich am liebsten eine komplette gebrauchte Stoßstange gekauft hätte. Allerdings habe ich jetzt zwei Jahre gesucht und nichts gefunden.
Selbst um die Stoßstange richten zu können, muss die Gummileiste unweigerlich runter um sie vernünftig auflegen zu können. Und genau da beginnt das Problem.
Die Schrauben werden von der Mitte aus, in der Führung zur Seite geschoben und dann mit den Stoßfängerhalter verschraubt. Auf einer Seite habe ich die Muttern zum Glück lösen können.
Auf der anderen Seite war es dann vorbei mit der Herrlichkeit.
Keine Chance. Sehr schnell merkte ich, dass sich die Schraube in der Gummileiste mit dreht. Mutter und Schrauben mussten somit mühselig zu Metallstaub verarbeitet werden.
Geschafft. Aber leider hat sich die Schraube schon etwas verdreht und die Nuten der Gummileiste damit etwas aufgeweitet. Rechts neben der Schraube sitzt normalerweise auch noch ein Kunststoffclip in der Führung. Da die Leiste, bzw. deren Metalleinlage hier auch schon aufgerostet war, blieb der in der Stoßsange hängen.
Genau das war es, was mich solange von dieser Arbeit abhielt. Zum Glück verlief es noch halbwegs glimpflich und ich konnte die Gummileiste später noch wieder verwenden.
Anders mit der Stoßstange selber.
Die war relativ schnell wieder halbwegs in Form. Erst großflächig und später noch mal punktuell, mit geringerem Abstand der Hölzer, gedrückt.
Was allerdings blieb, waren die Wellen an Ober- und Unterseite. Logisch, denn hier wurde das Material beim Baumkontakt ganz erheblich gestreckt. Stecken war einfach, stauchen ist nahezu unmöglich.
Also doch zu einem neuen Träger greifen. Daran mangelt es mir zum Glück nicht, nachdem das VW Classic Parts Center die Dinger mal, mit falscher Teilenummer, zu einem Spotpreis rausgehauen hat.
Diese Teilenummer mit 331 am Anfang hat es so nie gegeben. Stoßstangen zwischen Limo und Vari sind identisch und so gab es nur Stoßstangen mit 321 am Anfang.
Der Griff ins Hochregal mit den Stoßstangen brachte dann aber noch was ganz anderes zum Vorschein.
Da lag noch eine gebrauchte Stoßstange, ebenfalls falsch ausgezeichnet. Die hab ich mal auf einem Teilemarkt mitgenommen. Natürlich nicht für 50,- Euro. Die hat zwar leichte Anrostungen, aber für den Zweck ist es genau die richtige Wahl.
Nun galt es die Gummileiste wieder zu bestücken.
Die beiden Schrauben gab es neu und dazu noch eine Prise Mike Sanders Fett. Die Kunstoffclips konnte ich wieder verwenden. Davon hätte ich jetzt auch gar keine mehr in großer Stückzahl auf Lager.
Die Gummileiste konnte ich noch etwas zurück verformen, so dass auch die beiden äußeren Clips wieder halbwegs fest in der Führung klemmten.
Etwas über zwei Stunden später war alles wieder soweit komplettiert. Jetzt noch wieder ran ans Fahrzeug und noch mal mit der Chrompolitur rüber gewischt.
Ans Endrohr bin ich dabei auch gleich noch geraten.
Die indische Göttin Kali, auf das das weltbekannte Logo der Rolling Stones zurück gehen soll, hat somit ihre Arbeit beendet.
Zerstörung und Erneuerung.
Jetzt fehlte nur noch etwas Luft und es kann losgehen.
Nächstes Wochenende gibt es auch gleich ein Hammerprogramm. Samstag die Stormarn Classic und Sonntag die Bremerhaven / Cuxland – Klassik.
Alles bestens! Eben Olaf! Toi, toi, toi!
Schön, dass Du neben der erstklassigen Versorgung unserer Oldies auch wieder etwas an deinen Autos machen kannst!
Gruß Timo
Ja, den Ablese- oder Abtippfehler (vermutlich von der Einlagerung im letzten Jahrtausend) haben damals einige der „üblichen Verdächtigen“ genutzt ☺ Gut so, dadurch sind die schönen „331er“ Stoßstangen nicht in den Hochofen gewandert…
Und beim Titel des Beitrags und dieses Blogs musste ich mal wieder an den ehemaligen Hamburger Bürgermeister denken:
Beule von Ost (© Harald Schmidt)
😀