Tag Archive: Rost
Bestandsaufnahme
Eine A-Säule aufzutreiben gestaltet sich erwartungsgemäß recht schwierig. Leider habe ich nicht viel Zeit und bald muss eine Entscheidung her. Ein paar Tage gebe ich mir aber noch.
Um den wirklichen Reparaturablauf besser einschätzen zu können, habe ich jetzt mal eine gründliche Bestandsaufnahme gemacht. Es wäre fast ein Wunder, wenn da nicht noch mehr Baustellen zum Vorschein kommen würden.

Für die nötige Klarheit sorgte zunächst der Drahtbürstenaufsatz auf der Flex. Hier erwartete mich aber ziemlich schnell völlig intaktes Blech. Die große Schweißorgie bis weit ins Radhaus hinein bleibt mir damit erspart. (mehr …)
Die 14 Schrauben der Wahrheit
Genau vierzehn Schrauben muss man herausdrehen um an den Punkt zu gelangen, der für viele VW Passat und Audi 80 der ersten Baureihe schon vor Jahren über Leben und Tod entschied.
Mit vierzehn Schrauben ist der Kotflügel an der Karosserie befestigt. Hat man die alle raus, kann man den alten Kotflügel abnehmen und den neuen Kotflügel draufstecken.

Wenn man dann noch einen marinogelben Ersatzkotflügel am Lager hat, ist das Ganze echt ein Kinderspiel. (mehr …)
Wer tauscht denn nur einen Stoßdämpfer?
War ja eigentlich klar, daß mir wieder einige Dinge einfallen, die ich viel lieber mache als Aufräumen. Jetzt wo die Werkbank so schön frei ist…
Es besteht Handlungsbedarf an den vorderen Stoßdämpfer von meinem Passat TS. Die sind doch beide recht ordentlich am Ölen und die Dämpfungseigenschaften haben seit meiner Jungerfernfahrt merklich nachgelassen. Somit ist derZeitpunkt gekommen, an dem jetzt auch die ersten Fahrwerksteile etwas frisches Schwarz bekommen. Ich werde mir zwei Federbeine vorbereiten und die dann einfach nur kurz durchtauschen. So bleibt der TS bis dahin fahrfähig.

„Vorbereiten“ heißt zunächst einmal zwei Federbeingehäuse strippen und anschließend zum Strahlen und Pulverbeschichten bringen. (mehr …)
Neue Flex, neues Glück
Die ganze Geschichte der Passat-Schlachtung auf der Wiese
Angefangen hatte die Story bereits Ende Juni. Über den OST-Blog bekam ich folgende Nachricht:
Hallo, ich hätte noch einen Passat von 1977 abzugeben, der seit 1990 in der Garage so langsam vor sich hinaltert. Gruß Günter
Das konnte bei mir zunächst noch keinen erhöhten Adrenalinausstoß hervorrufen. Da will bestimmt wieder, sein völlig vergammeltes Zwischenmodell zu einem Liebhaberpreis an den Mann bringen. Nachdem ich dann rausbekommen hatte, das er auch nicht gerade um die Ecke steht, war erst Mal Funktstille. Günter fragte dann nach zwei Wochen noch mal nach ob Interesse vorhanden ist. Auf meine erneute Nachfrage wurde es dann, etwas interessanter:
Hallo Olaf, wenn ich mich recht entsinne hat er die Chromstoßstangen mit den Kunststoffkappen auf den Ecken. Evtl. komm ich nächste Woche dazu den Wagen mal freizuräumen, mal schauen wie er aussieht. Ich weiß nur noch nicht wie ich das Ding rauskriegen soll.
Im Vorwege konnte ich schon klären, daß er schwarz ist, eine große Heckklappe, ein Sonnendach hat und vorne durch einen Unfall lediert ist. Alles wirklich nicht so der Kracher.
In der ersten Augustwoche habe ich dann mal zwei Bilder bekommen.
Achtung! Ihr müßt jetzt ganz stark sein!

Halleluja! Was ist das denn? Nee, das ist nichts für mich. Das tue ich mir nicht an. Dafür mit einem Trailer von Hamburg bis ins Münsterland. Niemals! (mehr …)
Rein, rauf – Pfusch – runter, raus
Zwangsreparaturen sind immer nervig. Besonders wenn sie keinen langen Aufschub dulden. Mich hat es gestern mit meinem Volvo erwischt. Die Bremse vorne rechts wollte nicht mehr so recht zurückgehen.
Gemerkt hatte ich das schon Dienstag Abend im Stop-and-go-Verkehr. Mein Volvo bremste von ganz alleine. Zu Hause hab ich mal die Hand an die Felge gehalten. Die kochte!
Da mußte ganz schnell was passieren. Also gestern kurz in die Werkstatt. Da sollte ich eigentlich noch einen Satz Führungsstifte für die Bremssättel liegen haben. Die gehen bei der Girling-Bremse gerne mal fest. Noch bevor ich auf die Bühne bin, hab ich mal nach dem Satz Ausschau gehalten.

Tatsächlich. Ein Satz hatte ich noch im Lager.
Also rauf auf die Bühne und runter mit dem Rad.

War schon wieder ganz schön heiß. Eine leicht bläuliche Verfärbung der Bremsscheibe ist schon zu erkennen.
Leider konnte ich mich dann ganz schnell davon verabschieden nur die beiden Führungsstifte zu erneuern.

Ich hatte die Halteschraube noch nicht mal ganz rausgedreht, da konnte ich den Stift schon hin- und herbewegen. An der unteren Schraube war es nicht anders. Damit war klar: Der Kolben im Bremssattel ist fest!
Den hatte ich nicht auf Lager. So weiterfahren, wäre aber auch nicht unbedingt vorteilhaft.
Also den Kolben etwas herausgepumpt und die Membrane angelupft. Sieht nicht sehr berrauschend aus.

Unter die Membrane kamen jetzt einfach ein paar ordentliche Spitzer Rostlöser. War jetzt die einzige Chance.
Der Kolben ließ sich danach zumindest auch ganz wieder zurückdrücken.

Alles wieder zusammen und für den Rest des Tages war dann auch Ruhe. Ich hab noch so einige Kilometer abgespult; heiß wurde die Bremse jetzt nicht mehr. Ich hoffe das bleibt bis zum Wochenende so. Einen neuen Bremssattel werde ich mir heute auf jeden Fall schon mal besorgen. Günstige Volvo-Teile in Hamburg zu bekommen ist zum Glück ein Kinderspiel.
100 Liter Wasser müssen reichen
Ich gebe es jetzt erst Mal auf. Ich habe gestern noch zweimal den Kühlkreislauf mit frischem Wasser befüllt, Motor dann warmlaufen lassen und das Wasser dann wieder abgelassen.

So richtig klar ist es aber immer noch nicht. Wenn man das Wasser eine zeitlang stehen läßt, setzten sich am Boden immer noch braune Ablagerungen ab. Ist nicht viel aber sie sind eben vorhanden.
Mir langt es jetzt aber. Insgesamt sind da jetzt bestimmt schon einhundert Liter durch das System gegangen. Jetzt ist Schluß.

Vielleicht jage ich auch nur ein Phantom. Schließlich ist Kühlerfrostschutz auch Rostschutz und wenn ich immer nur mit klarem Wasser spüle kann ich den Rost ja gar nicht stoppen. Auf jeden Fall gab es jetzt die abschließende Befüllung. Farblich passend natürlich in grün. Ich werde die Kühlflüssigkeit mal im Auge behalten und dann sehe ich ja ob sie sich braun einfärbt oder so bleibt.
Erst mal abgehakt. Nächster offener Punkt sind die beiden vorderen Kotflügel. Vor Wochen hatte ich hier ja schon mal angefangen, dann jedoch irgendwie immer wieder andere Arbeiten vorgezogen.
Den linken Kotflügel werde ich erhalten. Ganz jungfräulich ist der zwar auch nicht mehr, aber die Anrostungen rechtfertigen in meinen Augen noch kein Neuteil.

Ein paar Stunden gingen bei den Entrostungsarbeiten aber schon drauf. Seine eigenen Arbeitsstunden darf man sich bei solch einem Projekt ja aber sowieso nicht vorhalten.
Auf Höhe der Zierleiste, hinter dem Scheinwerfer ist das Blech irgendwie etwas verformt. Wahrscheinlich liegt hier der Grund für die bereits erfolgte Nachlackierung.

Von außen war die Stelle nicht erkennbar, ist also anscheinend vernüftig gemacht worden. Ich bin mit den Entrostungsarbeiten jetzt durch und es kann die Tage jetzt die Grundierung folgen.
Dann waren da noch eine handvoll Teile die ebenfalls stark angerostet sind und die ich so nicht verbauen will. Da sie später auch nicht mal eben getauscht werden können, gibt es hier noch eine außerhäusige Bearbeitung.

Ganz schlimm erwischt hat es den Träger des Wischerantriebs. Kein Wunder, der saß ja auch im Wasserkasten.
Die Wischerwelllen sind dierkt mit dem Träger vernietet. Allerdings nicht so wie ich eigentlich gedacht hatte. Es wurden hier keine losen Nieten verwendent. Die Lagerböcke der Wellen wurden direkt vernietet.

Im Ersatzteilkatalog sind einzelne Nieten aufgeführt und ich habe auch ein paar neue Lagerböcke im Bestand. Die haben jeweils zwei Bohrungen. Sieht so aus als ob ich die Löcher hier jetzt erst bohren muß. Aber da habe ich noch ein paar Tage Zeit mir Gedanken drüber zumachen.
Die Teile gehen jetzt nämlich erst mal zum Strahlen und anschließenden Pulverbeschichten. Mit dabei sind auch noch die beiden Fensterstege aus den Türen und das Halteblech für die Batterie. Dann fielen mir noch zwei Stoßstangenhalter und nachdem ich das Foto gemacht hatte, noch zwei vordere Töpfe der Drehmomentabstützung in die Hände.

Die beiden Ventiledeckel sind nicht von mir. Wenn man schon mal wieder eine Ladung fertig macht, gehört es sich als netter Mensch halt, daß man im Freundeskreis mal anfragt.
Tank ist wieder drin
Da ein Termin ausgefallen ist hatte ich gestern doch noch die Gelegenheit in der Werkstatt vorbeizuschauen. War so nicht geplant, aber kam mir nicht ungelegen.
Beginnen möchte ich meinen Bericht mit einem Foto, welches ich in ähnlicher Form schon öfters gezeigt habe.

Leider ist es diesmal aber kein Kühlwasser. Das sieht noch nicht ganz so gut aus. Das hier ist der Sprit aus dem Tank. Ich wollte einfach noch mal wissen, ob da noch irgendwelche Ablagerungen drin verborgen sind. Sieht aber recht erfreulich aus. Da hätte ich mit mehr gerechnet.
Allerdings sah der Tank von draussen nun auch nicht gerade taufrisch aus. Der Tank ist auch so ein Teil, welches unter dem Blech hervorragt. Vorm Rückbau gab´s also noch eine Schönheitskur.

Es blieb natürlich nicht nur bei einer Bürstenwäsche. Das war nur die Grundlage für die folgenden Schritte. Der Dreck alleine hätte mich gar nicht so gestört. Aber natürlich waren da auch reichlich braune Stellen. Die hatte ich viel mehr auf dem Kieker.

Da waren doch so eine Macken die ich lieber noch mal eben abgeschliffen habe. Ein großen Film habe ich davon jetzt allerdings nicht gemacht. Ich habe mich für Grundierung und Lackierung nur auf Sprühdosenwaren verlassen.

Anders hätte ich den sonst auch gestern gar nicht mehr unters Auto bekommen.

Neben dem kurzen Stück Benzinschlauch gab es auch noch ein paar neue Schaumstoffpolster. Die alten waren einfach nur noch platt und saßen teilweise auch nicht ideal. Da geab es an einige Stellen an den der Tank direkt an der Karosserie anlag.

Die kleinen Gummiblöcke unter den Spannbändern bekamen vor der Montage noch eine Einreibung mit Mike Sanders Fett und dann saß der Tank wieder an Ort und Stelle. Die Spannbänder werde ich später noch tauschen. Ich habe da noch welche in Reserve. Die brauchen aber erst mal noch eine Bearbeitung.
Wichtig ist vorerst, daß ich den Motor wieder laufen lassen kann.

Und das ist hiermit jetzt wieder möglich.
Gelbe Konis? Da lach ich drüber.
Ich hatte mir das alles so schön ausgedacht. Bereitest mal alles vor, dann brauchts Du das nur noch eben einbauen. Das ist allerdings gründlich in die Hose gegangen. Ein Flüchtigkeitsfehler hat mir die Tour vermasselt. Nacharbeit, die so nicht eingeplant war, kostete mich einen Haufen Zeit.
Die Rede ist von meinem neuen Fahrwerkskit mit Höherlegung der Bauart „Ultrahart“. Gelbe Konis sind ein Dreck dagegen.

Federn und Stoßdämpfer werde ich während der Lackierung durch eine Eisenstange ersetzen. Das ganze hat mehrere Gründe. Zum einen wird es für den Lackierer einfacher meinen TS untenrum zu lackieren. Die Stange ist nämlich noch ein Stück länger als ein voll ausgezogener Stoßdämpfer. Der Arsch wird also richtig schön gen Himmel zeigen. Weiterhin lauf ich so keine Gefahr, das Dämpfer oder Federn während der Lackierung mit übergeduscht werden. Und außerdem habe ich die Möglichkeit mich ein wenig mit den Federn zu beschäftigen, wenn der Wagen mal ´ne zeitlang auf Reise ist.
Achso, was jetzt schief gelaufen ist will ich natürlich auch noch noch eben berichten. Als ich die Stangen vorbereitet hatte, schwirrte mir immer eine Länge von 38 cm im Kopf herum.
Das waren aber leider genau 10 cm zu wenig.

Die mußte ich dann vor Ort erst noch einfügen. Das hat alles gedauert. Material suchen, abtrennen, anpassen und wieder verschweissen. Zeit die mir hintenraus leider fehlte.
Aus der geplanten Grundierung und Vorlackierung der Radkästen wurde so gestern leider nichts mehr. Ich bin jetzt aber hoffentlich so weit, daß es heute über die Bühne gehen kann.
Dafür mußte ich als erstes die Oberfläche nach Beschädigung absuchen. Mit einem Schraubenzieher hab ich die ganzen Stellen gut erkennbar geöffnet.

Mit der Schutzbrille auf der Nase übersieht man nämlcih schnell mal ein paar Stellen.

Die Macken war quer durch den ganzen Radkasten verstreut. Aber nirgends wird es über das bloße Abschleifen des Rostes hinausgehen müßen. Kein Loch. Nicht mal ansatzweise.

Es sind immer nur kleine Punkte mit kleinen Ausläufern.
Als ich damit soweit durch war, kam wieder eine Arbeit bei der mir einige von Euch wahrscheinlich wieder einen Vogel zeigen werden.

Bis auf ein wenig Rost an der Unterkante sah der Bereich eigentlich ganz manierlich aus. Aber halt nur eigentlich. Dieser ungleichmäßig aufgetragenen Steinschlagschutz gefiel mir überhaupt nicht. Das ist ja die reinste Kraterlanschaft.
Die groben Unebenheiten hab ich mit dem Drahtbürstenaufsatz und der Flex weggeputzt. Die Feinarbeit besorgte dann der Excenterschleifer.

So komische Muster kann ich da später dann lieber selber reinzaubern. Aber Muster auf Muster sieht bestimmt richtig bescheiden aus.
Damit war ich auf der Rechten Seite durch. Weiter gings auf der Fahrerseite.
Hier waren Anfangs gar nicht soviele Stellen auszumachen. An der Oberseite kamen während des Abschleifens dann aber immer mehr Unterrostungen zum Vorschein. Von aussen sichtbar waren hier nur drei kleine Stellen.

Es reihte sich dann ein braunen Punkt an den anderen. Das bestätigt meine Vermutung, daß der Rost wohl wirklich unter dem Steinschlagschutz entsteht und dann nach aussen durchbricht. Ich hab jetzt den bereich soweit freigelegt, bis die Punkte wirklich nur noch minimal gewesen sind. Wahrscheinlich werden sich überall unter dem Steinschlagschutz noch Rostnester verstecken. Aber komplett blank mache ich die Radkästen deswegen nicht. Wie schon bei der Tür geschriben: Wenn´s die nächsten 30 Jahre hält bin ich zufrieden.
Ich hatte dann schon angefangen für die anschließende Grundierung die Umgebung abzukleben, dann aber alles wieder runtergerissen. Irgendwie wäre alles was jetzt ansteht nur noch husch, husch geworden. Dann lieber mit der nötigen Ruhe am nächtsen Tag weitermachen.


