Samstag waren Martina und ich wieder beim MSC Trittau zu Gast.
Bereits um kurz nach sieben stand ich auf der Matte. Etwas zu früh, aber es war absolut nichts los auf dem Weg nach Lütjensee.
Also erst Mal ankommen, wach werden und dann waren auch schon die Türen vom Restaurant geöffnet. Die Anmeldung war zwar noch nicht einsatzbereit, dafür standen aber schon leckere Brötchen und heißer Kaffee für uns bereit. Das war jetzt eh wichtiger als die Formalitäten.
Die haben wir dann irgendwann zwischendurch schnell erledigt. Im Anschluss noch die Fahrerbesprechung und es konnte losgehen.
Bis dahin war aber noch genügend Zeit für den einen oder anderen Smalltalk.
Sogar Nils und Bernd haben doch noch den Weg aus Berlin nach Trittau gefunden und starteten direkt vor uns. Direkt vor uns? Warum dann diese Lücke zwischen uns beiden?
Ganz einfach. Da die Berliner Veranstaltungen ja anscheinend eher darauf spezialisiert sind sauber am Bordsteinrand einzuparken und über Bretter zu fahren, ich spreche da ja aus leidvoller eigener Erfahrung, gab es für die beiden extra noch mal eine bildliche Einführung in die norddeutschen Gepflogenheiten der Orientierung.
Wirklich sehr fair vom MSC Trittau.
Ansonsten waren natürlich wieder viele bekannte Gesichter am Start.
Der orange Kadett C mit Wolfgang und Petra musste diesmal mit dem Startplatz hinter uns vorlieb nehmen. Auch der Käfer von Werner war wieder fit. Die Cheruskerfahrt vor zwei Wochen musste er mit gerissenen Kupplungszug leider vorzeitig beenden.
Die erste Durchsicht der Fahrtunterlagen versprach ein interessante Fahrt. Im letzten Jahr waren die Aufgaben ja doch noch sehr weichgespült. Das war in diesem Jahr wieder deutlich besser.
Mit von der Partie natürlich auch wieder diverse Sollzeitprüfungen.
Insgesamt waren es vier Stück. Zwei vor der Mittagspause und zwei danach.
Neben dem eigentlichen Fahrtauftrag, der mit einer durchgehenden roten Linie in diverse Kartenausschnitte eingezeichnet und abgefahren werden musste, gab es fünf oder sechs kleinere Ori-Aufgaben, wo der Fahrtweg selber zu erarbeiten war. Schön, dass sowas wieder Einzug erhalten hat.
Aber natürlich hat das einfache Abfahren der rote Linie manchmal so seine Tücken. Hier, die wohl fahrtentscheidende Abzweigung.
Unsere eigentliche Route sollte uns nach links in den Wald hinein führen. Nun kann man sich aber auch erst weiter geradeaus fahren und dann hinter diesem kleinen Grasdreieck nach links abbiegen. Und natürlich stand genau hier die OK 97. Nach mehrfachen Blick in unsere Fahrtaufgabe haben wir entschieden, die 97 auf unserer Bordkarte zu notieren, denn so sanft wie die Straße hier nach links in den Wald verschwindet, war die rote Linie in unseren Unterlagen bei weitem nicht. Hier war ein deutlich schärferer Linkschwenk eingezeichnet.
Von hier, direkt am Grabauer See, ging es weiter in nordöstlicher Richtung, über durchweg sehr gut fahrbare Strecken. Selbst die vereinzelten Schotterpassagen ließen sich wirklich sehr gut fahren. Ich bin immer wieder erstaunt, dass es davon wirklich noch eine ganze Reihe gibt. Nicht etwa irgendwelche Feldwege, sondern richtige Verbindungen zwischen zwei Orten. Kriegt man so als Ottonormalfahrer ja normalerweise überhaupt nicht mit.
In Wahlstedt erreichten wir dann die Mittags-ZK. Von hier ging es auf neutraler Strecke bis zur Mittagspause zum Ihlsee in Bad Segeberg.
Das kannten wir schon vom letzten Jahr. Ein wieder wirklich erstklassiges Mittagsbuffet und eine gemütliche Terrasse mit Blick auf den See luden zum Verweilen ein.
Auf geht´s zur zweiten Runde.
Die war dann ebenfalls alles andere als Langweilig. Keine Spur von zurücklehnen und einfach nach Hause schaukeln. Nein, es war die gleiche Aufmerksamkeit wie in der Vormittagsetappe gefordert.
Es ging weiter mit kleinen Aufgaben und dann gab es ja da noch zwei Sollzeitprüfungen.
Die letzte von den insgesamt neun Lichtschranken ist erreicht und die werde ich wohl noch etwas länger in Erinnerung behalten. Dazu gleich mehr.
Wie auf der Hintour schon, ging es auch nachmittags wieder durch Sülfeld. Immer wieder gerne genommen, bei so diversen Veranstaltungen hier oben im Norden.
Zeit, Sülfeld auch mal im Bild festzuhalten und nicht nur durch die kleinen Straßen gegenüber der Kirche zu navigieren.
Um 16:30 Uhr waren wir im Ziel.
Mit einem richtig guten Gefühl im Bauch kehrten wir jetzt wieder zurück. Irgendwie lief das alles vollkommen rund.
Das änderte sich zunächst als die Zeiten von den Sollzeitprüfungen ausgehängt wurden. Obwohl zunächst ging das richtig gut los:
0,1 – 0,2 – 0,0 – 0,1 – 0,4 – 0,0 – 0,0 – 0,3 ————— 1,5
Was war das? Plötzlich 1,5 Sekunden zu spät an der letzen Lichtschranke?
Aber was willst Du machen? Auch wenn ich das ganz stark anzweifle, erst recht nachdem ich mir mein Video angeguckt habe, sind Dir da vor Ort die Hände gebunden. Mit den 1,1 Sekunden aus den anderen acht Lichtschranken hatten wir jetzt also 2,6 Sekunden Abweichung. Das war zwar immer noch das zweitbeste Ergebnis aller Teilnehmer, aber eben nur das Zweitbeste.
Der zweite Knackpunkt war dann die schon angesprochene OK im Wald bei Grabau. Wir sollten sie nicht auf der Bordkarte haben.
Auch das löste natürlich Gesprächsstoff aus. Wir waren bei weitem nicht die einzigen die diese Nummer auf der Bordkarte hatten. Das Anzahl hielt sich dabei ziemlich genau die Waage.
Nun ja, dem Veranstalter sein Wille ist das Himmelreich.
Wegen der OK, in Verbindung mit der schlechten Zeit an der letzten Lichtschranke sind wir jetzt halt Zweiter in der Klasse und im Gesamtergebnis geworden.
Mit etwas mehr Fortune wäre hier auch der Gesamtsieg drin gewesen.
Das ist natürlich immer noch bombastisch und wenn sich die Gemüter erstmal wieder etwas gelegt haben, kann man das ja durchaus positiv abhaken. Wenn uns vorher einer den zweiten Platz prophezeit hätte, hätte ich wohl nur geschmunzelt. So ändert sich das im Laufe eines Tages.
Trotzdem möchte ich den durchweg positivem Gesamteindruck nicht zu kurz kommen lassen. Gewohnt gut organisiert, eine tolle Streckenführung und sogar wieder etwas anspruchsvoller als im Vorjahr. Sehr erfreulich. Weiter so!
Herzlichen Glückwunsch erstmal zum 2. Platz in Klasse und Gesamt.
Die „Straßenmalerei“ hat bei uns gefruchtet und so sind auch wir lediglich auf die Negativkontrolle im Wald hereingefallen. Die diesmal nicht so guten WP-Zeiten ließen uns aber 1/10 Sek. hinter den Dritten zurückfallen. Was wir auch noch sehr respektierlich fanden.
Eine wirklich gelungene Veranstaltung und abwechslungsreiche Aufgaben, es hat auch uns Spaß gemacht!