Nach oben hin habe ich ja am Freitag schon Platz geschaffen. Der Kopf ist runter, also können die Kolben jetzt nach oben raus.
Lediglich meine Motortraverse musste ich oben noch auflegen um den Motor damit in Position zu halten bevor ich unten den Aggregateträger losschraube.
Ab in der erste Etage. Jetzt geht´s von unten weiter. Die beiden Muttern von dem Motorlagern ab und dann die beiden vorderen Schrauben vom Aggregateträger raus.
Die 10 cm die er dadurch nach unten kommt langen um die Ölwanne abzunehmen.
An die Ölwannenschrauben kommt man fast rundherum sehr gut ran. Nur hinten die drei Schrauben vor der Schwungscheibe sind immer etwas Gefummel.
Ohne die Ausschnitte in der Getriebeglocke wären sie unerreichbar. So kann man sich mit der kleinen Knarre da so durchmogeln.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich die Ölwanne abgenommen habe. Prophylaktisch hatte ich ja damals schon mal die Pleuellagerschalen getauscht. Da gab es dann natürlich eine neuen Dichtung und die habe ich mit einem Hauch Dichtmasse eingestrichen.
Dementsprechend widerspenstig lies sie sich jetzt auch abnehmen. Von alleine kam sie nicht, da musste ich schon ordentlich nachhelfen.
Jetzt sind es nur noch acht Muttern die abgenommen werden müssen. Zuvor hatte ich die Lagerschalen mit leichten Körnerpunkten versehen um sie später wieder an die richtige Stelle und vor allen Dingen auch richtig herum zurückzubauen.
Muttern ab, Lagerböcke ab, beide Lagerschalen herausgenommen und die Kolben dann hoch geschoben.
Um sie ganz nach oben heraus zu drücken langt der Platz nicht.
Dafür schnappte ich mir ein Holzstück welches durch die Wangen der Kurbelwelle passte.
Plopp und Plopp. Kolben zwei und drei sind draußen.
Um an die Muttern von Zylinder 1 und 4 zu kommen muss die Kurbelwelle jetzt um 180° gedreht werden. Da ist ohne Kompression und mit nur noch zwei montierten Kolben ein Kinderspiel. Dafür braucht man nicht mal mehr Werkzeug. Einfach per Hand in die gewünschte Stellung bringen.
Plopp und Plopp.
Kolben eins und vier gesellten sich dazu.
So ganz taufrisch sehen sie nicht mehr aus. Leichte Riefen lassen sich nicht verleugnen.
Das ist aber noch weit entfernt von einem Kolbenfresser.
Mit den Kolben habe ich mich jetzt nicht weiter beschäftigt. Wie sah denn der Block ohne Inhalt jetzt aus?
Auch hier sind die 42 Jahre nicht ganz spurlos vorüber gegangen.
In einem Zylinder sind zwei unschöne Riefen.
Da sind wohl mal Fremdkörper durch den Brennraum gegangen und hat sich in den Kolbenringen festgesetzt. Die Riefen lassen sich zwar deutlich spüren, hindern mich jetzt aber nicht das Projekt wie geplant fortzusetzen. Vielleicht sind sie nach dem Honen nicht mehr ganz so ausgeprägt. Ganz verschwinden werden sie sicher nicht.
Am ersten Zylinder sind ganz merkwürdige Verfärbungen.
Zu fühlen sind die nicht. Keine Ahnung was das ist. Erst dachte ich es wäre Rost, aber da würde man den doch erfühlen können. Die Stellen sind aber komplett glatt. Die werden beim Honen sicher verschwinden.