Ein guter Grund, auch für mich mal die Saison einzuleiten, war der obligatorische Frühjahrsstammtisch in Ausbüttel. Für die Tour entschied ich mich für meinen 77er GLS. Mal gucken, ob er willig ist.

War er! Nicht mal der Öldruck muckte. Der war schon da, bevor überhaupt wieder Sprit am Vergaser angekommen war. Sehr schön.
Mehr gab es dann auch nicht zu tun. Nur noch volltanken und ab durch die Wäsche.

Die Fahrt nach Ausbüttel verlief unspektakulär. Außer ein paar mautflüchtige Lkw´s und zwei Traktoren war die B4 seit langen mal wieder durchgängig und ohne Umleitung befahrbar.

Ich habe das Ziel zudem zu einem äußerst günstigen Zeitpunkt erwischt. Michael war gerade an seinem Kofferraum zu Gange. Darin versteckten sich ein paar alte VAG Tester, die er quasi Sekundenbruchteile vor deren Einschlag auf dem Boden des Schrottcontainers retten konnte.

Natürlich unvollständig und ungeprüft, habe ich bei einem einfach mal zugeschlagen. Ich denke das wird eher was zur Dekoration in der Werkstatt, als das man damit jemals wieder etwas messen wird.
Derweil waren nebenan immer mal wieder irgendwelche Hauben und Türen geöffnet und bildeten damit die Grundlage für kleine Grüppchen mit Fachgesprächen.

Auch hinterm Diner waren die Stellplätze wieder gut gefüllt und hier präsentierte Carsten erstmals seinen Feuerwehr-Syncro nach vollendeter Teilrestauration.

Wenn von mir auch spät erkannt, war dieser Santana für mich allerdings der Star des Abends.

Augenscheinlich ein ganz gewöhnlicher Santana. Aber der hat es faustdick hinter den Ohren. Guckt mal wo die Wischer angeschlagen sind. Das spricht ganz klar für Linksverkehr.
Trotzdem ist das ungewöhnlich, denn z.B. 32B in Großbritannien hatten trotz Linksverkehr, die Wischer auf der gleichen Seite wie bei uns in Deutschland. Grund dafür, war wahrscheinlich der Umstand, dass für diese Änderung auch eine andere Motorhaube nötig gewesen wäre. Hier gibt es nämlich zwei Ausschnitte für die Wischerachsen.
Aber das ist auch gar kein 32B. Das ist ein PM30. Und das ist auch überhaupt kein VW, das ist ein Nissan.
Wirklich ein ganz kurioses Stück. Ein Nissan Santana Xi5, gebaut von 1984 -1990 in Japan.
In der Galerie am Ende dieses Beitrags gibt es noch ein paar Detailbilder.
In Netzt grassiert auch die Behauptung, dass der japanische Santana um 5 mm schmaler als seine deutschen Pendants sei, um eine massive japanische Steuer auf Autos zu vermeiden, die breiter als 1690 mm waren.
Dafür habe ich nirgends ein Grundlage gefunden und wenn, ist es lediglich eine Sache auf dem Papier. Änderungen an der Karosserie gibt es auf jeden Fall nicht. Die breiteste Stelle am Santana befindet sich im übrigen an der hinteren Stoßstange.
Spät, aber gerade noch rechtzeitig, zog es uns dann irgendwann ins Diner um uns an den Burgern zu ergötzen.

Gegen 23 Uhr machte ich mich dann auf den Heimweg, der wie üblich, eine halbe Stunde weniger Zeit forderte als der Hinweg.