Sonntag Abend war das klingeln ja merkwürdigerweise verschwunden, gestern auf dem Weg in die Werkstatt habe ich es wieder gehört. Der Sache musste ich jetzt dringend auf den Grund gehen.
Aber da war alles in bester Ordnung.
Genau bei 9° vor OT und die Leerlaufdrehzahl liegt auch genau im Soll. Mir widerstrebte es denn Zündzeitpunkt jetzt zurückzunehmen. Weder Verteiler noch Zündzeitpunkt unterscheiden sich zwischen dem 1,5S- und dem 1,5N-Motor. Und so eine Hochleistungsmaschine habe ich da nun auch nicht gebaut. Vielleicht war einfach doch noch zu viel Super 95 im Tank, sodass ich noch keine vollen 98 Oktan habe.
Vorerst bleibt das jetzt so. Lieber noch mal nach dem Auspuff gucken. Der schlug ja teilweise leicht an. Es waren genau die Stellen die sich schon zuvor als problematisch darstellten.
Der Vorschalldämpfer schlug seitlich gegen den Tunnel und das abgehende Rohr unten gegen die Verstrebung.
Das Problem war dann schnell lokalisiert. Die Anlage hat sich in der Verbindung zwischen Vor- und Hauptschalldämpfer verdreht.
Abhilfe schaffen hier jetzt zwei kleine Schweißpunkte.
So kann der Übergang jetzt in Ruhe zusammenwachsen. Bei diesen Schönwetterautos dauert das ja leider immer sehr lange.
Etwas macht mir beim Auspuff allerdings noch ein wenig Kummer. Das Hosenrohr hatte an seinem Ende keinerlei halt. Das gesamte Gewicht der Abgasanlage zerrt somit am Krümmer. Es gint da irgendwo eine serienmäßige Befestigung, aber ich konnte bei meinem TS nicht nachvollziehen wie das konstruiert war. Michael war so nett und hatte sich sogar noch unter seinen Audi 80 GTE gelegt und mir ein Foto geschickt. Schelle mit langer Schraube und Distanzrohr. Aber irgendwie sieht das bei mir alles ganz anders aus.
Dann baue ich mir halt selber was.
Material dafür lieferte eine ausgediente Hupe aus der Schrotttonne.
Eine Schelle hatte ich mir schon besorgt. Das Blech der Hupe habe ich um 90° verdreht und alles zusammengeschraubt.
Nicht optimal, wegen dem Drehpunkt, aber vorerst besser als nichts.
Während der Arbeiten am Auspuff tropfte derweil schon das Motoröl ab.
Dröppche voor Dröppche. Bis wirklich nichts mehr kam.
Leichte Wolkenbildung ist in dem Öl schon zu sehen und auch an der magnetischen Ablassschraube befinden sich etwas Abrieb.
Ich hoffe das es sich alles um normalen Abbrieb aus der Einlaufphase der neuen Kolben handelt.
Frisches Öl und diesmal auch ein neuer Filter und dann ist der Part auch erledigt.
Gestern kam in einem Kommentar das Stichwort CO-Tester auf.
Das ist mein CO-Tester. Und der sagt, es darf ruhig etwas mehr sein.
Gut eine halbe Umdrehung habe ich die CO-Schraube raus gedreht und die dadurch angestiegene Leerlaufdrehzahl wieder abgesenkt.
Der letzte Schraubereinsatz war dann der Rückbau der Zahnriemenverkleidung.
Alles wieder drin und ran.
Jetzt konnte es endlich an Putzen gehen. Nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber ab und an muss das wohl mal sein.
Das Hohlraumfett hat sich mittlerweile an beiden Stehblechen bis zum Längsträger vorgearbeitet. Lieber Fett, als Rost, aber zu viel muss es auch nicht sein.
Denn Verteiler habe ich dann in einem dicken Putzlappen eingewickelt und es ging ab zur Waschbox.
Kein Bock, da dann wieder die Verteilerkappe trocken zu wischen. Man kennt das ja.
Sieht aus wie vorher, nur noch sauberer.
Auf zur erneuten Probefahrt. Und wieder dieses nervende Klingeln oberhalb von 4500 Umdrehungen. Also die nächst höhere Stufe Kraftstoff nachgetankt. Der Tank war noch halbvoll, so dass sich jetzt 22 Liter V-Power mit dem Rest des Gemischs aus 40 Liter 98 Oktan Superplus und 5 Litern Super 95 mischen. Damit sollte ich auf jeden Fall an die 99 Oktan kommen.
Bei der Gelegenheit gings dann auch gleich noch die die Wäsche.
Die ganzen am Sonntag aufgesammelten Fliegen verschwanden damit auch gleich wieder.
Die folgende erneute Probefahrt war ernüchternd. Immer noch dieses Klingeln. Allerdings habe ich damit jetzt mal ein paar Versuche gemacht, denn langsam wollte ich nicht mehr so Recht daran glauben, dass es wirklich aus dem Motor kommt. Hochbeschleunigt bis das Klingeln kam und ausgekuppelt. Schlagartig Ruhe. Nächster Versuch, hochbeschleunigt bis zum Klingeln und schlagartig vom Gas gegangen. Es klingelte weiter. Nicht lange, aber normal muss bei geschlossener Drosselklappe sofort Ruhe sein, da erstens die Frühverstellung durch Unterdruck im Zündverteiler nicht mehr da ist und auch gar kein Kraftstoff in ausreichender Menge nachkommt.
So langsam kam mir eine Idee und das könnte es wirklich sein.
Sollten es wirklich nur die Federn sein? Zumindest ein Feder lag direkt an Rohr an und von der unteren Feder liegt die U-Scheibe am Rohr an. Das würde auch das teilweise Nichtauftreten erklären.
Die U-Scheiben habe ich daraufhin wieder entfernt.
Um wirklich das jetzt wirklich als Quelle komplett auszuschließen halfen noch ein paar Lagen Panzertape.
Wenn jetzt nach verbrannten Gummi riecht, soll mir das egal sein. Hauptsache ich komme jetzt endlich weiter.
Und es war Ruhe. Nichts mehr zu hören. Da war mein allererster Gedanke bei der ersten Probefahrt doch richtig. Nur habe ich da noch nicht an die Federn gedacht. Mittlerweile frag ich mich sowieso warum ich die da überhaupt eingebaut habe. Bei meinem Volvo habe ich auch so eine Verbindung und da gibt es auch keine Federn.
Egal jetzt. Hat gestern alles viel länger gedauert als gedacht. So richtig zum Putzen bin ich nicht mehr gekommen.
Von außen und unter der Haube sieht´s gut aus, aber von innen….
Such mal nach Tellerfedern!
Die Federn ernöglichen natürlich eine Beweglichkeit in der Flanschverbindung, um die Bewegung des Motors gegen die Karosserie auszugleichen.