Letztes Jahr hatte ich noch geschrieben, daß man sich die Nordi Car Classic eigentlich hätte schenken können. Im Prinzip war es in diesem Jahr nicht anders. Ich war trotzdem da…
Allerdings weniger wegen der Messe an sich, die war nämlich noch kleiner als die letztjährige, sondern vielmehr um noch einmal ein paar Leute zu treffen.
Da ich diesmal ohne Passat vor Ort war, wollte man mich nicht auf den Oldtimerparkplatz lassen. Selbst die Ausrede, daß ich ja schon weit über 30 bin zog bei der netten Dame nicht. 😉
Vergünstigten Eintritt habe ich trotzdem bekommen. Da habe ich an der Kasse einfach meine Fahrzeugpapiere von der 07er-Nummer vorgezeigt. Geht doch!
Das Wetter war bäh! Draußen bin nur schnell durch die Reihen gehuscht.
Passend zum Wetter war allerdings die Bereifung von disem GTI. Offentsichtlich ein Winterfahrzeug.
Drinnen führte mein erster Weg zum Stand vom Volvo-Stammtisch Schleswig-Holstein. Der Stand war in diesem Jahr ein Gemeinschaftsproduktion mit den Jungs aus der Saab-Szene. Insgesamt 18 Autos waren hier ausgestellt. Das war ungefähr ein fünftel der gesamten Messe.
Marcus, mir dem ich mich hier lose verabredet hatte, war noch nicht da. Dafür aber Hans-Peter. Und mit dem hatte ich noch ganz besonderes zu besprechen. Ein guter Bekannter von ihm hat in der Scheune noch einen alten Passat stehen. Der soll weg. Viel konnte Hans-Peter mir aber auch nicht sagen. Angeblich ein Variant und einer der ersten Passat mit Diesel-Motor. Ob es wirklich ein 33 oder doch schon ein 32B ist, konnte ich nicht wirklich aus ihm rauskitzeln. Er hat den Passat selber noch nicht gesehen, weiß nur das er komplett von einem Kariosseriebaubetrieb geschweißt wurde und noch nicht wieder komplettiert ist. Es bleibt spannend. Auch wenn das nicht unbedingt der Passat ist den ich schon immer mal haben wollte, weiß man ja nie was sich in Wirklichkeit dahinter verbirgt.
Derweil habe ich mich noch mal etwas am Stand umgeschaut. Für Kuriositäten sind die Schweden ja immer wieder zu haben. Zum Beispiel ein Fahrrad, daß bis auf Kette und Klingel und ein paar Bremsenteilen komplett aus Kunststoff gefrtigt wurde. Entwickelt wurde es von Volvo-Ingenieuren, gebaut ab 1982 jedoch von Itera.
Eigentlich ein Wunder, daß dieses Fahrrad überhaupt noch existiert. Denn das Itera-Rad war wohl der größte Flop in diesem Segment. Beiläufig trägt es den Titel „Das schlechteste Rad der Welt“. Bei normalen Temperaturen war es völlig instabil, wurde es kälter brachen Tretkurbeln und Lenker reihenweise durch.
Daß das fünfte Rad am Wagen, nicht wie im Sprichwort, völlig nutzlos ist, beweist das nächste Bild.
Das ist der Kofferraum eines Saab 900 SFT.
Von der Seite sieht man was SFT bedeutet.
Saab Friction Tester. Übrigens in dieser Art kein Einzelstück. Davon wurden im Saab-Werk mehrere Fahrzeuge hergestellt. Der Anwendungszweck war mir bisher allerdings auch nicht annähernd bekannt.
Die Fahrzeuge kamen auf schwedischen Flugplätzen zum Einsatz um den Grip der Landebahn zu ermitteln. Wichtig für die Piloten zur Einschätzung des benötigten Bremswegs bei der Landung.
Hatte ich vorher noch nie etwas von gehört. Ich weiß nicht ob das hier in Deutschland auch gemessen wird. Sinnvoll wäre es ja irgendwie.
Ein Bild vom schwedischen Gemeinschaftsstand habe ich aber noch.
Ja, diese füchterliche, wenn auch reizvolle Farbkombination gab es auch außerhalb Deutschlands.
Was ich hiervon halten soll, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Natürlich ist es absoluter Stilbruch und hat mit Oldtimerei im eigentlichen Sinne nichts zu tun.
Reizvoll finde ich es auf seine Art jedoch trotzdem. Bisher hatte ich, bis auf Autoscooter, noch nicht das vergnügend ein Auto mit E-Motor zu fahren. Ich stelle mir den Anzug aber sehr reizvoll vor. Über den gesamten Drehzahlverlauf jederzeit das volle Drehmoment. Man wird sich an diesen Anblick sicher gewöhnen müßen.
Auf dem Rückweg zum Auto kam mir dann noch die geballte Prominenz entgegen.
Ob Helmut Schmidt persönlich am Steuer saß, konnte ich leider nicht abschließend klären. Auf der Rückbank saß zumindest niemand.