“Tour de Nostalgie 2014″ in Trittau – Rückblick

Immer wenn direkt am Tag nach einer Rallye-Teilnahme schon ein Artikel hier im OST-Blog erscheint, bedeutet das, das wir relativ zeitig wieder zu Hause waren. Meistens ist das dann auch gleichzusetzten mit einer nicht ganz so erfolgreichen Teilnahme, sodass wir uns die Siegerehrung geschenkt haben.

So war es dann auch gestern. Schon die Suche nach dem Startplatz gestaltete sich schwierig. Auf der Nennung stand noch ganz groß: „Achtung! Neuer Startplatz“. Also das Navi programmiert und dann waren wir auf einmal fast genau am alten, bekannten Startplatz. Hier waren wir aber alleine. Das VW Autohaus, von dem es vor 2 Jahren losging, ist mittlerweile pleite und ausgeräumt. Außer Tristesse gab´s hier nicht viel zu sehen. Jetzt zweifelte ich aber an mir. Ich werde doch noch eine Adresse ins Navi eintippen können.

Konnte ich nicht. Denn diese Straße gab es zweimal. Einmal in Trittau und einmal in Großensee. Ich hatte aus Gewohnheit einfach Trittau genommen. Großensee wäre richtig gewesen. Zusätzlich kam noch hinzu, daß das Autohaus die Hausnummer 7 hatte. Das liegt halt in direkter Nachbarschaft zur der von mir eingegebenen 8.

Wir waren dann aber noch genau rechtzeitig zur Fahrerbesprechung am richtigen Ort. Bis zu unserer Startzeit war eh noch genug Luft. Um 10.04 Uhr sollte es für uns losgehen. Also noch gneug Zeit zum Frühstücken, die Startnummern an den Passat kleben und noch ein paar Blicke durchs Starterfeld zu werfen.

tour-de-nostalgie

Für den Start waren 97 Teams gemeldet. Ein paar sind nicht erschienen. Vielleicht war die Wettervorhersage zu schlecht. Morgens war es aber noch ausgesprochen freundlich.

Wir gingen dann dirket nach einem alten Bekannten an den Start. Bernd wagte es sogar, das Verdeck an seinem TR6 runterzuklappen.

start-rallye

Bis zur Mittagspause sollte das auch gut gehen. Danach war es ihm zu unsicher. Mit Recht, wie sich später raustellte.

Nur Kurze zeit später standen auch schon die ersten Wertungsprüfungen an. Eigenlich eine easy Sache. Die zu fahrendene Strecke war auf einem Kartenauschnitt eingezeichnet, Streckenlänge und Sollzeit waren vorgegeben. Zwischendrin gab es jeweils immer noch eine Zeitnahme. Auch hier waren Entfernung und Zeit vorgegeben. Ich verstehe bis jetzt noch nicht, wieso gleich die Zeitnahme bei der ersten Zwischenzeit so in die Hose gegangen ist. Zwischndrin erkundigte ich mich bei Peter immer wie ich in der Zeit liege. „Alles im grünen Bereich!“ Bis ich dann mal selber auch die Uhr schaute, weil ich mich wunderte, daß ich den Zeitnahmepunkt noch nicht sehen konnte. Die sind ja mit großen Schildern deutlich gekennzeichnet. Ich konnte sie aber noch gar nicht sehen, denn wir waren noch viel zu weit weg! Jetzt half nur noch eins. Gaspedal voll durch und den Schaden so gering wie möglich halten. Aber es waren Welten! Am Ende standen gleich 8,5 Sekunden Uhr. Gleichbedeutend mit 8,5 Strafpunkten auf unserem Konto.

Aber es kann noch viel besser. Kaum zehn Minuten später waren wir schon an der WP2. Die Sizze dazu sieht so aus.

wp2

Auch easy! Wenn man die richtige Strecke fährt schon.

Leider haben wir es mal wieder geschafft uns innerhalb der WP zu verfahren. Ungalublich, aber wahr.

So sah unsere Irrfarhrt aus.

wr2-track

Wir sind einfach immer der Hauptstraße gefolgt und haben versäumt in der Linkskurve einfach geradeaus weiter zu fahren und den alten Bahndamm zu überqueren. Mir kam das gleich spanisch vor. Ich hatte mit einem Auge immer rüber auf die Skizze geschielt. „Wir müssen doch über den Bahndamm!“ – „Nein, das ist richtig hier!“ Ich hatte schon gleich nach der Kurve zum Wenden angesetzt, bin dann aber doch gutgläubig weitergefahren. Ein großer Fehler! Als wir uns daruafhin immer weiter vom Bahndamm entfernten, wurde es mir zu bunt. Ich habe jetzt einfach umgedreht. Beeilen brauchte ich mich da aber schon nicht mehr. Mittlerweile war soviel Zeit verrinnt, daß wir es unmöglich noch unterhalb von 10 Sekunden Verspätung schaffen konnten. Somit war das die Höchstpunktzahl: 9,9 Strafpunkte.

Hört sich jetzt vielleicht hart an, aber nach knapp 30 Minuten hatte ich die Hoffnung auf eine gute Plazierung schon begraben!

Weitergefahren sind wir aber natürlich trotzdem. Die anderen fünf Wertungsprüfungen liefen dann sehr vernüftig ab. Alle zwischen 0,4 und 0,8 Sekunden. Das langt zwar noch lange nicht für die ersten Ränge, ist aber mitten in der selbstgesteckten Zeitspanne von einer Sekunde.

Das die „Tour de Nostalgie“ nicht zu den einfachsten Oldtimer-Rallyes gehört, war uns klar. Das da aber auch richtige Schlammfahrten auf uns warteten, war uns neu.

stumme-kontrolle

Es half alles nicht, wir mußten da durch. Die ersten Teilnehemr haben wahrscheinlich noch eine grüne Wiese vorgefunden. Wir, mit Startnummer 64, konnten davon nichts mehr sehen.

Nur nicht stehenbleiben war die Devise. Da wären wir nie wieder rausgekommen. Wie tief wir dort eingesunken sind, konnte ich in der Mittagspause sehen.

kamei-passat

Das war schon grenzwertig. Die seitliche Verklebung des Spoilers hat dann auch gleich das zeitliche gesegnet.

Wer bei der Mittagspause noch ein sauberes Auto hatte, hat den kleinen Schlenker, der kurzzeitig zum Verlassen der Haupstraße zwang, übersehen und dann auch die versteckten Kontrollen nicht auf der Bordkarte.

nsu-prinz

Selbst der Rolls-Royce schreckte davor nicht zurück.

rolls-royce

Unsere Bordkartenfehler hielten sich übrigens in Grenzen. Vormittags haben wir leider eine Aufgabe in der verkehrten Richtung ausgefahren.

aufgabe

Wir wußten beide nicht in welcher Richtung wir den „Kreis“ befahren sollten. Wir haben uns falsch entschieden und damit eine stumme Kontrolle zweimal zuviel auf der Bordkarte. Zuviel ist aber nicht so schlimm wie übersehen. Pro zuviel notierte Kontrolle gab es zwei Strafpunkte. Damit hatten wir auf der Vormittags-Bordkarte 4 Strafpunkte. Damit gehörten wir zu den zehn Besten.

Die Aufgabe haben wir uns im Ziel noch mal erklären lassen. Auch das ist eigentlich völlig easy. Man soll ja die rote Strecke auf dem kürzsten Weg abfahren. Somit muß man zuerst das gerade Stück abfahren, dann den Bogen nehmen und dann nochmals das gerade Stück. Zweimal Gerade und einmal Bogen ist kürzer als zweimal Bogen und einmal Gerade. Muß man nur drauf kommen. 😉

Die Nachmittagsbordkarte war dann auch nicht viel schlechter. Hier haben wir lediglich eine stumme Kontrolle übersehen. Aber das Ding war auch richtig fies.

Dazu mal wieder ein Ausschnitt aus der Karte.

nusse

Zur Verdeutlichung ist das hier stark vergrößert. Auf unserer Karte hatte der Ortsname „Nusse“ eine Länge von 11mm und die gesamte Karte ist im DIN A3-Format.

Hier gab mußten drei Eintragungen auf der Bordkarte erfolgen. Gekommen sind wir von unten, mußten dann an der Kreuzung links abbiegen und dann rechts auf einen Hof fahren. Hier stand die erste stumme Kontrolle. Knapp 50m weiter, im zweiten Linksknick befand sich dann eine besetzte Stempelkontrolle. Die haben wir auch beide erwischt. Wer rechnet denn damit, daß dann unmittelbar danach noch eine stumme Kontrolle steht. Wir sind von dem Hof dann wieder direkt auf die Straße gefahren. Hier hätten wir aber noch ungefähr 30m prallel zur Straße, über eine Tankstelle, fahren müßen und erst dann wieder zurück auf die Straße. Irgendwo an einer Zapfsäule war dann wohl noch eine Nummer versteckt.

Interessant an solchen Rallys ist immer wieder die Streckenführung. Man ist kaum 40 Kilometer von Hamburg entfernt und kommt durch Orte von denen man noch nie etwas gehört hat. Und wenn ich das sage, will das schon was heißen.

strecke

Zudem ist das auch immer Natur pur. Wohlgemerkt, keine halbe Stunde von Hamburg entfernt.

Kurz vor Schluß hatte der Wettergott dann kein Erbarmen mehr mit uns.

regen

Jetzt wurde es Zeit, das wir das Ziel erreichten.

Dort warteten wir jetzt eigentlich nur noch auf das, was wir eigentlich schon vorher wußten. Wenigtens bei einem leckeren Stück Kuchen und eiener Tasse Kaffe. Die ersten Ergebnissaushänge ließen dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Jetzt hatten wir es schwarz auf weiß.

Platz 24 in der Gruppe und 43. in der Gesamtwertung. Nicht sehr erfreulich.
Wo wir ohne unsere beiden verpatzten Zeiten gelandet wären, möchte ich mir gar nicht ausmalen.

zeiten

Aber hätte, wäre, wenn zählt leider nicht.

Hier noch mal der Link zur touristischen Gasamtwertung:

Gesamtergebnis Touristisch 2014

3 Comments

  1. MainzMichel

    Hauptsache, Ihr habt Euch nicht wieder einen Ehekrach geliefert. 😉

    Adios
    Michael

    Reply
  2. Adrian

    Schade, dass der Auftakt nicht so berauschend für euch lief.
    Ebenfalls schade, dass du kein Foto von dem Reliant Scimitar GTC gemacht hast (Platz 15.). Der hätte mich natürlich interessiert.

    Reply
    1. OST

      Der ist mir wohl durchgerutscht. Sorry.

      Reply

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