Weiter im Text. Gestern kam die ursprünglich verbaute Hinterachse wieder an den Platz den sie vor gut 42 Jahren zugewiesen bekam. Sechs Jahre hatte sie jetzt Pause. Nun ist auch sie gepulvert und sieht somit wieder sehr ansehnlich aus.
Für die Taschen der Achsaufnahmen habe ich noch mal die Herdplatte angeworfen und etwas Mike Sanders verflüssigt.
Mit dem Pinsel habe ich das Fett an die neuralgischen Stellen gebracht. Hier kann etwas Vorsorge nie schaden.
Die Achse schwebte dann auf dem Heber an ihren Platz.
Um den Heber wieder schnell aus dem Weg zu haben, hängt sie jetzt hinten vorerst mal an einem Stoßdämpfer.
Die Bremsen kamen als nächstes wieder zurück.
Zunächst nur lose und nur mit den beiden oberen Schrauben.
Richtig festgeschraubt habe ich sie erst nachdem die von der Trommel kommende Bremsleitung wieder mit dem Schlauch verbunden war.
Etwas Schweinkram ist das ja wenn man die Flüssigkeit vorher nicht abgelassen hat. Zum Glück haben die Muttern gefasst, bevor mir die Soße den Arm herunter gelaufen ist.
Auch immer spaßig ist das Einhängen des Handbremsseils.
Den Betätigungshebel habe ich dafür hinter der Bremsbacke hervorgeholt und in dieser Stellung blockiert.
Jetzt muss die Feder zurückgeschoben werden, damit der eigentlich Zug freiliegt.
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, dass mit einem alten Seitenschneider zu machen. Die Schneiden zwischen Federende und Endnippel reingleiten lassen, dann den Nippel mit einer Wasserpumpe gegenhalten und mit dem Seitenschneider die Feder zurückschieben. Dabei darf man den Seitenschneider natürlich nur ganz leicht zusammendrücken. Etwas mehr dann um die Feder in dieser Position fest zu halten und den Nippel hinter den Hebel zu manövrieren.
Irgendwie habe ich dabei trotzdem immer ein etwas mulmiges Gefühl. Einmal zu stark gedrückt und das Seil ist durch.
Zum Schluss kann die Hebelblockade wieder raus und das kleine Halteblech mit den beiden unteren Schrauben kann wieder rein.
Abschließend alle vier Schrauben noch einmal richtig angezogen und die Trommel kann wieder rauf.
Die Fettkappe bleib vorerst noch unten. Jetzt wurde mir nämlich wieder bewusst, dass ich es immer noch nicht geschafft habe mir mal eine handvoll passende Splinte hinzulegen. Jedes mal stehe ich da und biege diese uralten, krummen Teile wieder halbwegs in Form. Damit ist jetzt Schluss. Bestellung ist raus und dann habe ich mal welche zur Hand. Immer so ein Krampf wegen einem Centartikel.
Damit bin ich jetzt soweit, dass ich die Bremse komplett entlüften kann.
Allerdings erkennt man ganz deutlich, dass da noch was anderes fehlt: Die Federn
Da will ich noch etwas experimentieren. Es gibt da ja diverse Möglichkeiten. Ein paar Opel Manta-Federn hat mir heute leider gerade jemand vor der Nase weggeschnappt…
Sag‘ mal…kann es sein, daß das noch die 180mm-Bremsen sind? Wenn ja, solltest Du die nicht auch mit aufrüsten, wenn Du das vorne schon machst?
Wegen den Federn: Ich selbst habe in den Achtzigern Ascona-Federn gefahren. Passen zu 100% in die Aufnahmen, das Heck steht aber ewig hoch. Früher fand ich das cool…
Adios
Michael
Große Trommeln gehen nur in Verbindung mit einem Bremskraftregler. Für den Aufwand halte ich die Notwendig für zu gering. Die Kisten sind hinten so leicht, dass da kaum Bremskraft benötigt wird.
Um das Herauslaufen der Bremsflüssigkeit zu verhindern, drücke ich immer das Bremspedal etwas durch und arretiere es dann mit einem Holz oder einer Stange zw. Sitz und Pedal. Dann an einem Rad der Achse kurz den Druck über die Entlüfterschraube ablassen und man kann ohne Sauerei in Ruhe die Leitungen öffnen.
Und für’s zurück schieben der Feder mittels Seitenschneider lässt sich auch gut ein Spezialwerkzeug basteln. Wenn du die Schneide des alten Seitenschneiders mit einer Feile attackierst und eine Vertiefung rein feilst, greift er den Bowdenzug noch, es besteht aber nicht mehr die Gefahr, dass du ihn durch kneifst.