Letztes Jahr war die Premiere der Hamburg Motor Classics. Ich war damals zu geizig für die verbleibenden zwei Stunden bis Messeenede am Sonntag Nachmittag den vollen Eintritt zu bezahlen und bin ohne Besuch des Messegeländes wieder abgedüst.
Dieses Jahr war ich schlauer und habe mir online ein After Work Ticket besorgt. Dieses Ticket gibt es nur am Freitag und gilt von 17 – 20 Uhr. Das passte mir ganz gut in den Kram und ich war auch der Meinung, dass drei Stunden für die drei Hallen locker ausreichend sollten. Und da Besucher die mit dem Oldtimer kommen, kostenlos direkt auf dem Messegelände parken können, habe ich mir meinem TS geschnappt und bin somit gleich stilecht angereist.
Das hat schon mal echt gut geklappt. Mit einem Oldtimer konnte man direkt zwischen den Messehallen parken und es war auch kein Problem, dass ich schon um halb fünf vor Ort war. Ich erhielt ohne weitere Nachfrage sofort Einlass, obwohl das Ticket ja eigentlich erst ab 17.00 Uhr gültig ist. Das fing ja schon mal sehr positiv an.
Noch draußen auf dem Parklatz stolperte ich dann gleich über einen sehr geplegten VW Santana.
Das ging ja gleich gut weiter. Damit hätte ich hier jetzt nicht unbedingt gerechnet.
Ich musste mich zunächst einmal etwas orientieren. Welches waren den jetzt überhaupt die Hallen, wo die ganzen alten Autos drin stehen sollten? Zunächst bin ich dann in der Oltimerverkaufshalle gelandet. Hier gab es die üblichen Messepreise. An die einhundert herausgeputze Schönheiten gab es hier am Träume Wagen Klassikermarkt zu bestaunen.
Und hier dann gleich die nächste Überraschung. Etwas unscheinbar, platziert zwischen zwei knallroten Porsche 356, stand da doch tatsächlich ein Typ 32 Facelift.
Auch der hatte einen durchaus überdurchschnittlich gutes Erscheinungsbild vorzuweisen. Ursprünglich stammt er aus Italien und war angeblich bereits verkauft.
Auf meinem Weg durch die Hallen, es waren neben der Verkaufshalle ja nur noch zwei, entdeckte ich dann sogar eine keine Ecke mit Verkaufsständen.
Sorry, aber hier musste ich dann doch etwas schmunzeln.
Das war auch die Halle in der die Oldtimer- und Motorsportclubs aus der Region zu finden waren. In sofern gab es hier dann genügend Gelegenheit für ein Pläuschchen. Da waren doch ein Menge bekannte Gesichter vor Ort und der Rundgang gestaltete sich alles andere als langweilig. Mit soviel Zwischenstopps habe ich im Vorwege gar nicht gerechnet. Das hat wirklich Spaß gemacht und ich musste teilweise schon abbrechen um weiter voran zu kommen. Alleine von den Motorsportclubs waren drei vor Ort, bei denen wir in diesem Jahr bei Oldtimerrallyes am Start waren. Als da wären der MSC Trittau, der MSC Holstein und der RAC Ratzeburg. Dann war da noch der ADAC mit seiner Klassiksparte, der ja auch sehr aktiv bei den Oldtimerrallyes mitwirkt und ja auch den ADAC Hansa Oldtimer Pokal ausschreibt.
Dann war da ja auch noch der Gemeinschaftsstand der Volvo- und Saab-Stammtische aus Hamburg und Schleswig Holstein. Hier bin ich ja auch nicht ganz unbeleckt.
Die Saab-Jungs hatte ein ganz besonderes Ausstellungsstück dabei. Den hat die Mehrzahl von Euch sicher schon einmal im Fernsehen gesehen. Er ist ein mahnendes Überbleibsel des G20-Gipfels von letzten Jahr in Hamburg.
Ein abschreckendes Beispiel absolut sinnloser und durch nichts zu entschuldigende Gewaltexzesse.
Die zweite Halle, war den üblichen Oldtimerhändlern, Museen und dem ADAC vorbehalten. Etwas Abwechslung bot die kleine Sonderschau mit bekanten Exemplaren aus dem historischen Motorsport.
Ansonsten bin ich in dieser Halle wesentlich schneller vorangekommen.
Vieles war hier irgendwie völlig fehl am Platz. Sei es die kleine Sonderfläche „Man´s World“, Strandkorb-, Whirlpool- und Kaminanbieter oder sogar ein Juwelier. Mag sein, dass Hamburg dafür als geeignetes Pflaster taugt, aber auf einer Oldtimer-Messe? Ich weiß nicht.
Da bin ich doch lieber wieder in die andere Halle. Hier gab es wenigstens die eher meiner Kragenweite entsprechen.
Ich will, die Messe jetzt wirklich nicht schlecht machen, für eine Metropole wie Hamburg ist das aber ganz schön mickrig. Hier hat man den Trend eindeutig verpennt. Wer knapp 30 Jahre nach der Techno Classica und fast zwanzig Jahre nach Bremen und Stuttgart noch versucht ein Bein auf diesem Sektor auf den Boden zu kriegen, muss sich schon ganz schön strecken. Ich würde mir wünschen, dass sich die Hamburg Motor Classics etabliert, nur habe ich bei diesem Angebot so meine Zweifel. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Vielleicht sollte man in nächsten Jahr einfach auch mal mit einen Clubstand mit alten Passat dabei sein. Allerdings ist die Preisgestaltung für die Clubs wohl auch eher an den Hamburger Mietenspiegel, als an maue Clubkassen angelehnt.
Ich habe Euch noch mal eine Fotogalerie ans Ende dieses Beitrags gepackt damit Ihr Euch ein eigenes Bild machen könnt.
Trotz aller Kritik möchte ich den gestrigen Abend nicht missen. Die Entscheidung mit dem After Work Ticket war goldrichtig um sich einmal ein eigenes Bild zu machen.
Ich bin auf jeden Fall nicht vollkommen enttäuscht wieder nach Hause gefahren und ich würde wieder kommen.
Gebau dieselbe Erfahrung habe ich bereits letztes Jahr schon gemacht und bin deswegen dieses Mal nicht da gewesen. Und so, wie es auf Deinen Fotos aussieht, war meine Entscheidung richtig. Nur davon kann diese Messe nicht leben. Sollte es auch Zukunft bei den zwei Hallen (ohne Apothekerhalle, Verzeihung: Verkaufshalle) bleiben, werde ich dort auch nicht mehr erscheinen.
Eigentlich schade, aber in meinen Augen hat die Messe bei derzeitigem „Aufzug“ und bei den Normalpreisen keine Zukunft.
Gruß