Reaktivierung nach über 20 Jahren

Irgendwann in der ersten Jahreshälfte 1997 hieß es mich für Abschied nehmen von meinem türkisen Vari, dem ich seit 1989 die Treue gehalten hatte.

So ein paar Teile haben jedoch bis heute in meinem Fundus überlebt.

Da wäre zum Beispiel die komplette Vorderachse, die ich seither eingelagert habe.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo sie mir wirklich mal nützlich sein kann. Außerdem ist dieses sperrige Etwas endlich mal aus dem Weg.

Die komplette Achse hatte ich damals in rot lackiert oder sollte ich besser sagen, übergejaucht. Die Farbe hielt mehr schlecht als Recht. Warum allerdings ein Dreieckslenker offensichtlich mal komplett getauscht wurde, entzieht sich heute meiner Kenntnis.

Ich werde diese Achsteile jetzt für den GT verwenden. Die sollen jetzt zum Sandstrahlen und Pulverbeschichten gehen.

Dafür sind noch die üblichen Vorarbeiten nötig. Zerlegen, Buchsen ausziehen, Radlager ausbauen und sämtliche Gewinde prüfen und verschließen.

Ein bisschen was zu schweißen gab es auch noch.

Die Lasche hatte wohl mal Bodenkontakt und war nach innen umgebogen. Beim Zurückbiegen gab das Material partiell nach und ich habe lieber noch mal ein paar Schweißpunkte gesetzt.

Bis hierhin war alles einfach. Jetzt ging es an Gelenkwelle und Radlager.

Die Mutter ist ja schon beschissen zu lösen, wenn das alles noch im Fahrzeug hängt. Die dann zu versuchen, sie im Schraubstock zu lösen, macht es nicht einfacher. Am Ende half nur eine von hinten eingedrehte Radschraube. Erst die konnte verhindern, dass sich die Gelenkwelle mitdrehte.

Jetzt gings ans Radlager.

Das Abziehen der Radnabe ist ja noch schnell gemacht. Der Lager zerlegt sich dabei immer gleich in seine Einzelteile. Deswegen soll man ein Fahrzeug auch nicht ohne Gelenkwellen bewegen. Im schlimmsten Fall liegt das Rad daneben.

Jetzt kommt man an den äußeren Sicherungsring und kann diesen demontieren. Das Lager wird dann anschließend nach außen herausgezogen.

Das war mal wieder Schwerstarbeit für mein Ausziehwerkzeug. Der ursprünglich dazugehörigen Mutter, hatte ich schon vor längerer Zeit das Gewinde geraubt. Seither versuche ich mich mit entsprechen LKW-Radmuttern über Wasser zuhalten.

Es hat funktioniert. Allerdings war die Mutter danach auch wieder ablegereif.

Das Gewinde ist komplett ausgefranst und komplett schwergängig. Zum Glück macht die Gewindestange immer noch mit. Ich weiß gar nicht, wie diese billigen China-Auszieher, die man so für 40-50 Euro bekommt, dieser Sache überhaupt Herr werden. Mein Werkzeug ist noch aus der Zeit, aus der man diese Chinaimporte noch gar nicht kannte und hat damals mal mehrere hundert D-Mark gekostet.

2 Comments

  1. GLI

    Ich hab sicher schon an die 10 Jahre so einen 25€-China-Radlagerwerkzeugsatz. Das Axialkugellager ist seit einiger Zeit „platt“ aber die Gewinde sind noch prima. Die „Mutter“ ist da allerdings so 60-70mm hoch. Das härteste war mal das Trieblingslager im Getriebe von meinem 3BG, auch das hat das Werkzeug zwar mit Ächzen aber doch klaglos mitgemacht.

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  2. Stefan gr.Rebel

    Moin.
    Gäbe es dein Ausziehwerkzeug denn noch neu? Oder ein vergleichbares?
    Wenn ja, für wieviel, bzw. wo?
    Gruß Stefan200

    Reply

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