Nächste Baustelle am Motor war die Ventildeckeldichtung. In welchem Zustand die alte Korkdichtung war brauche ich wohl nicht weiter erwähnen.
So ganz in Bestzustand befindet sich der Ventildeckel nicht mehr. So das eine oder andere Tierchen hat auch seine Spuren hinterlassen.
Darunter sah es aber ganz manierlich aus. Ölkohle oder ähnliches war so gut wie überhaupt nicht auszumachen.
Leichte Rostansätze im Deckel und an der Nockenwelle am Grundkreis der Nocken. Das ist der Teil der nie Kontakt mit dem Stößel hat, wenn ein Ventilspiel vorhanden ist.
Da jeder Nocken so eine leichten Rostansatz hatte, kann das Ventilspiel zumindest schon mal nicht zu klein sein. Trotzdem hab ich überall mal die Fühlerlehre zwischengehalten.
Die leichten Rostansätze ließen sich mit einem Lappen einfach wegwischen und das Spiel war durch die Bank in Ordnung. Einige Auslaßventile hatten etwas erhöhtes Spiel. Das lag aber maximal zwischen 0,35 und 0,40 mm. Ist also noch vertretbar. Bevor der Motor nicht richtig dauerhaft gelaufen hat, ist die Messung eh noch nicht endgültig aussagekrfätig.
Wer beim vorigen Bild genau hingeguckt hat, wird sicher bemerkt haben, daß die Stehblozen für die Deckelmontage bereits fehlen. Das hat natürlich seine Gründe.
Ohne die Bolzen kann man die Dichtfläche viel besser reinigen. Aber das war nicht der einzige Grund.
Auch zur neuen Ventildeckeldichtung gab es im Beipack wieder Stehbolzen.
Der Motor bekommt jetzt die einteilige Dichtung aus Gummi. Ich habe mit dieser Dichtung bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Korkdichtungen sind nicht so mein Fall. Die sind irgendwie immer nach einiger Zeit wieder undicht.
Ein Grund dafür sind unter anderem auch die verzogenen Ventildeckel. Einmal zu stark angezogen und die plane Fläche ist dahin.
Beim Passat 32B gab es später Stehbolzen mit einem Bund. Da konnte man die Dichtung nicht so elendig zerquetschen wie es beim 32er noch möglich war.
Den Deckel habe ich dann mit ein paar Hammerschlägen wieder in Form gebracht. Ansonsten hätte auch die Gummidichtung keine Chance.
In die Gummidichtung sind schon Distanzstücke mit eingearbeitet. Sie stoppen allzu eifrige Schrauberkräfte automatisch. Zerquetschen der Dichtung ist also unmöglich.
Bevor der Ventildeckel jetzt wieder raufkam, kam noch ein Bauteil neu hinzu, welches ich jedem nur empfehlen kann.
Den Ölabweiser. Er hält den Großteil des Öls von vorneherein von der Ventildeckeldichtung fern. Zudem hat man deutlich weniger Öl, das durch die Kurbelgehäuseentlüftung in den Luftfilter gelangt. Ich hab meinen als Neuteil, inkl. versichertem Paketversand bei ebay für 6,90€ gekauft…. Alleine das Paket bei DHL kostet für einen Normalsterblichen schon 6,90€! Das Teil gibt es also praktisch kostenlos.
Wem das immer noch zuviel ist: Ab ca. 1985 steckten diese Dinger in jedem 827er-Motor.
Den Deckel hab ich groß mit der Drahtbürste gesäubert, die langen Unterlegschienen etwas gerichtet und dann gings wieder rauf auf den Kopf.
So ganz ohne etwas Glanz wollte ich ihn dann aber auch nicht aufschrauben. Es gab neue Muttern und Unterlegscheiben. Netter Kontrast.
Beim anschließenden Probelauf zeigte sich wie erwartet keine Leckage. Aber trotzdem brachte er wieder eine neue Baustelle zu Tage.
Die Ansaugkrümmerdichtung ist undicht. Beim normalen Motorlauf habe ich davon nichts gemerkt. Als ich aber die Ölreste am Kopf mit Bremsenreiniger entfernen wollte, drehte der Motor plötzlich mit deutlich erhöhter Drehzahl. Da darf ich also auch noch mal ran.