Gestern bin ich nun endlich mal dazu gekommen, die noch ausstehende Probefahrt zu absolvieren.
Der Lack war natürlich mittlerweile trocken und somit konnte der einstellbare Panhradstab jetzt endgültig an seinen Platz.
Ein bisschen fremdartig wirkt dieses pechschwarze Etwas ja schon unterm meinem TS. Paßt so gar nicht in den historisch patinierten Rahmen.
Die Einstellschraube und die nicht mitlackierten Kontermuttern habe ich noch in eine Schutzschicht aus Mike Sanders Fett gepackt.
Vielleicht muß ich da ja noch mal wieder ran. Wer weiß…
Um den Testfahrt unter realistischen Bedingungen durchzuführen, gab es noch etwas Ballast im Heck.
Zwei Räder und ein Zylinderkopf lagen griffbereit in Kofferaumnähe. Was besseres ist mir auch auf die Schnelle nicht eingefallen.
Bevor es jetzt auf die Teststrecke ging, habe ich noch mal an der Waschbox angehalten. Wenigstens die Felgen sollten vom Schmutz der ersten Touren befreit sein. Warum seht Ihr gleich.
Ich war gerade mit dem abdampfen fertig und wollte losfahren. Plötzlich tauchte ein gutgekleideter Mann bei mir in der Waschbox auf und streckte mir eine nagelneues Microfasertuch entgegen. „Wir haben hier sogar passende Reinigungstücher zu deiner Wagenfarbe. Schenk ich Dir.“ So schnell wie er auftauchte, war er auch wieder weg. Ich guckte etwas verdutzt und konnte mich gerade noch bedanken. Beim Verlassen der Box, stand ich in der Nachbarbox dann ein fetter Daimler. Der Typ war gerade dabei, das Geld aus dem Münzautomaten zu holen. War wohl der Betreiber der Anlage.
Nun aber aber ab auf die Piste. Weit fahren brauchte ich nicht. Die Strecke liegt nur knapp fünf Kilometer von meiner Halle entfernt. Vor Jahren haben wir hier die Bilder für den Artikel von meinem 77 GLS für die Auto Bild Klassik gemacht.
Wie kontrolliere ich jetzt aber, ob ja noch was schleift bzw. wieviel Spielraum ich jetzt gewonnen habe? Guter Zeitpunkt mal wieder meinen kleinen Camcorder außen ans Auto zu pappen. Herausgekommen sind folgende Aufnahmen. In ersten Teil des Films habe ich die Kamera mal auf das linke Vorderrad gerichtet. So kriegt man auch gleich einen besseren Eindruck über die Strecke.
Neben ein tollen kleinen Brücke, bei der sich schon so manche Ölablaßschraube im Asphalt verewigt hat, ist noch eine schöne Welle von einer quer verlaufenden Baustraße dabei. Und dann gibt es noch ein schöne 90°-Kurve. Das ganze gespickt mit alles andere als planem Asphalt. Ein richtiger Flickenteppich.
Nach soviel Vorgeplänkel geht´s jetzt los. Ich habe den Ton einfach mal drauf gelassen. Die Windgeräusche nerven zwar, aber so hat man eine bessere Rückmeldung der Abläufe. Wer Lust hat kann den Player ja mal zwischendrin anhalten und sich Standbild für Standbild durch die markanten Passagen vorarbeiten. Ist schon interessant, was die Räder da so veranstalten.
Und? Was ist Euch aufgefallen?
Richtig! Links schleift nichts mehr. Dafür aber jetzt rechts… Das ganze dann leider auch nicht zu knapp. Ich muß aber dazu sagen, daß ich es auch wirklich draufangelegt habe. Bei der Fahrt über die Brücke oder soll ich besser sagen beim Flug, waren die Vorderräder defintiv einmal kurzzeitig ohne Bodenkontakt. So ist eine Schleifspur jetzt auch ganz schön weit unten. Mitten durch durch den Falken-Schriftzug.
Ich muß da also auf jeden fall noch mal bei. Ich war ganz schön erschrocken als ich das Video gesehen habe. Gut vorne sind noch die Originaldämpfer verbaut. Das es da etwas auf und ab geht war mir klar. Geschliffen hat hier aber nichts. Hinten sind aber relativ gute Bilstein Gasdruckdämpfer verbaut. Da hätte ich eigentlich etwas weniger Weg erwartet.
Mittlerweile bin ich übrigens auch zu dem Entschluß gekommen, daß meine ganze Theorie über die Geometrie beim Panhardstab vom B1-Passat, völliger Mist ist! Gut die Achse stand eindeutig zu weit links. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber daß die Achse beim Einfedern noch weiter nach links gedrückt wird, ist wohl völliger Bullshit! Inzwischen gehe ich eher davon aus, daß sie eher nach rechts verschoben wird. Warum?
Nun vielleicht macht es dieses Bild deutlich.
Im Bildvordergrund sieht man die Befstigungschraube des Stabs auf der Achse. Den hinteren Befestigungspunkt kann man auch gut erkennen. Der liegt ziemlich genau auf einer Höhe mit der Achsbefestigung. Nun hängen die Räder aber in der Luft. Wenn der Wagen auf dem Boden steht, wird die Achsschwinge wohl ziemlich waagerecht verlaufen. Genauso wie dann wohl auch der Panhardstab fast waagerecht liegt. Somit hat man in dieser Stellung den großtmöglichlen Abstand zwischen den beiden Befestigungspunkten des Panhardstabs schon erreicht. Jede Veränderung der Achse nach oben oder unten wird den Absatnd verringern. Somit wandert die Achse dann also nach rechts! Das allerdings wohl nur in sehr kleinem Rahmen. Ich glaube nicht, daß da mehr als 5mm Unterschied bei rauskommen. Ich glaub ich muß noch mal den Pythagoras rauskramen.
Das Kapitel ist also noch nicht beendet. Am einfachsten wäre es ja, wenn mir einer diese Felgen mir einer 10mm größeren Einpreßtiefe zaubern könnte. Dann wäre ich alle sorgen los. Aber leider ist nicht so schwierig wie eine Einpreßtiefe zu vergrößern. Ich muß mir noch mal die Anschrubfläche genau anschauen. Vielleicht sind da ja doch noch ein paar Millimter zum Abdrehen vorhanden.
Anderes Thema. Als bekennender Fan von Autowaschanlagen hab ich hier auf dem Rückweg zur Werkstatt noch mal einen kleinen Zwischenstopp eingelegt.
Da war doch tatsächlich schon wieder etwas Staub auf dem Lack. Für das was ich am Wochenende vorhabe, kann der da leider nicht draufbleiben.
Da konnte ich doch gleich mal das virperngrüne Microfasertuch ausprobieren.
Insofern kam das kleine Geschenk genau zur richtigen Zeit. Denn auch Wassertropfen auf dem Lack kann ich diesmal ausnahmsweise nicht gebrauchen. Normalerweise bin ich da ja nicht so pingelig.
Hmm, die Kamera bewegt sich irgendwie zur Karosserie… kann man schwer was erkennen… kannst du die Radläufe noch bearbeiten?