Das Radio war soweit fertig, daß es zurück in den TS konnte. Zurvor galt es aber noch etwas zu überprüfen. Ich habe nämlich einen ziemlich bescheidenen Radioempfang. Bei uns in der Stadt geht es noch, aber sobald ich draußen auf dem weiten Land bin, kriege ich mitunter nicht einen einzigen Sender mehr rein.
Vor längere Zeit hatte ich deswegen schon mal Kontakt zu Klaus aufgenommen. Wenn nicht er, wer dann?
Ich hatte eigentlich eine ganz einfache Antwort erhofft, war mir aber eigentlich schon bewußt, daß es nicht ganz so einfach wird. Die ganzen Ausführungen von Klaus erspare ich Euch lieber, zumal ich sie eh nicht vollkommen verstanden habe.
Grundtenor war aber, daß ich auf jeden Fall prüfen soll ob Kotflügel und Motorhaube eine vernüftige Masseverbindung haben und der Antennenfuß ebenfalls vernüftig versorgt wird.
Am Antennenstecker war auf jeden Fall schon mal nichts.
Beim Kotflügel konnte ich mir schon vorstellen, daß der wirkliche keine Verbindung zur Karosseriemasse hat. Alle Auflageflächen sind satt lackiert und zusätzlich liegen noch ein bis zwei Lagen Fettband zwischen Karosserie und Kotflügel. Die U-Scheiben der Kotflügelschrauben sind ebenfalls lackiert. Da kommt evtuell auch nichts durch. Aber wo messe ich dann jetzt die Masse?
Einzig die kleine Schraube der vorderen Chromecke wird direkt ins Kotflügelblech geschraubt. Von hier sollte jetzt also eine Verbindung zur Karosserie bestehen.
Die gab es dann auch. Der Kotflügel hat also irgendwo eine Verbindung zur Masse.
Bei der Motorhaube war es ebenso. Zumindest in geöffneten Zustand erreicht die Masse über die Scharnierschrauben auch dieses Blechteil. In geschlossenen Zustand kann ich das schlecht messen. Dazu müßte ich irgendwo den Lack abkratzen. Das habe ich mir an der Motorhaube lieber gespart. Dafür verschwand die Lackschicht unter der letzten Kotflügelschraube.
Zur Kontrolle noch mal die direkte Messung auf Blech. Voller Durchgang.
Diese blanke Stelle brauchte ich jetzt aber auch für den nächsten Schritt.
Ich habe mir nämlich im Vorwege schon ein Masseband besorgt. Das stellt, jetzt definiv die Verbindung zwischen Karosserie, Kotflügel und Motorhaube her. So wie es ab Werk auch vorgesehen war.
Damit hatte ich jetzt allerdings immer noch keine Masse am Antennenstecker. Viel Chance das jetzt zu ändern hatte ich jetzt aber auch nicht. Von unten kann ich nicht in den Kotflügel langen. Dort sitzt die Radhausschale. Also habe ich versucht mit oben gelöster Verschraubung, den Antennenfuß zu drehen und etwas hin- und herzubewegen. Der Arbeitsradius dabei ist natürlich begrenzt.
So groß wie der Spielraum, war dann auch der Erfolg. Es ist mir nicht gelungen die Schichten aus Steinschlagschutz, Lack und Fett zu durchdringen. Keine Masse am Stecker. Es blieb dabei.
Nun stelle ich aber mal folgende These auf:
Der Antenne ist es völlig egal woher sie ihre Masse bekommt!
Also muß es doch mit der Masse funktionieren, die sie über den Masseanschluß des Radios bekommt.
Sollte ich mit meiner Vermutung daneben liegen, lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
Auf jeden Fall ist es jetzt erst einmal so geblieben und ich hatte das Gefühl, daß sich der Empfang verbessert hat. Zumindest habe ich in meiner geschlossenen Garage gleich mehrere Sender vernüftig rein bekommen. Mag Zufall oder Wunschdenken sein. Vielleicht hat aber auch das Masseband zwischen Kotflügel und Motorhaube seinen Beitrag dazu geleistet.
Aber eigentlich interessierte mich der Radioempfang gestern auch nur nebensächlich. Was macht denn der nachgerüstete Aux-In?
Der funktionierte. Etwas anderes habe ich nach meinen Testläufen auf dem Küchentisch aber auch nicht erwartet. Ach, ist das schön die Lautstärke der externen Quelle jetzt direkt am Radio regeln zu können.
Moin OST !
„Der Antenne ist es völlig egal woher sie ihre Masse bekommt!“
Leider nein – wie ich schon mal schrieb ist die ‚Masse der Antenne‘ nicht mit Minus der Batterie zu verwechseln.
Die Antenne benötigt zu Ihrem Strahler einen Gegenpol, die Masse(fläche).
Hier der Kotflügel, die Motorhaube, eigentlich die ganze Karosse. Deswegen ist es wichtig, daß die Antenne von innen am besten mit den Krallen Kontakt zum Kotflügel hat (ohne Lackdurchdringung besteht immerhin eine kapazitive Kopplung der Masse, was HF-technisch auch schon Besserung bringt, am besten ist aber eine leitende Verbindung, sodaß Du am Antennensteckeraussenleiter auch ‚-“ messen kannst) und die Motorhaube und Kotflügel auf gleichem „Potential“ liegen – was Du mit dem Masseband erledigt hast. Denke das könnte eine Verbessung bewirkt haben!
Probiers einfach mal bei der nächsten Tour aus – falls noch nicht zufriedenstellend würd ich entsprechende Montage der Antenne im Kotflügel ausprobieren.
Gruß, Klaus
Kann man vielleicht Masse über ein extra Kabel an den Antennenfuß bringen, bspw. über einen passenden (und leitenden) O-Ring, dort Massekabel dran und über den Antennenfuß gelegt, diesen am Kotflügel einbauen; Massekabel über die Öffnung im Radkasten für die Spurstange in den Motorraum führen, dort an Masse legen…?
Dann werde ich wohl doch lieber versuchen, von unten rund um das Antennenloch etwas freizukratzen.
@Kai: Es ist nicht so wichtig, daß die HF-Masse der Antenne an den Minuspol (Fahrzeugmasse) angeschlossen wird, sondern die Antenne am Fußpunkt (Verschraubung im Kotflügel) eine ausreichende HF-Masse(fläche), als „Gegengewicht“ zum senkrechten Strahler, zur Verfügung hat. Und am Fußpunkt sollte/muß eine leitende Verbindung bestehen.
@OST: genau probiere das bei Gelegenheit nochmal und nach dem Freikratzen und Anschrauben einfach wieder etwas Fett drüber.