1. VfM Nacht der langen Messer 2016 – Rückblick

Nach etwas Akklimatisierung der langen Nacht von Samstag auf Sonntag und nach Verarbeitung der Umstellung auf Winterzeit, gibt es heute endlich den Rückblick auf die Nacht der langen Messer. Eine Veranstaltung zum 25 jährigen Bestehen des Verein für Motorsport in Niedersachsen e.V. im ADAC.

Die hatte es wirklich in sich. Von wegen eine lockere Spaßfahrt zum Ende der Saison. Pustekuchen. Das Ding hat uns richtig gefordert. Als wir gegen 21.30 Uhr, nach über sechs Stunden Fahrt, wieder im Ziel ankamen, waren wir wirklich fertig. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Dabei war ich Anfangs noch etwas verwundert, dass es „schon“ um 15.00 Uhr los ging und wir schon gegen 21:00 Uhr wieder im Ziel sein sollten. Das ist ja eigentlich noch nicht wirklich Nacht.

Nacht-der-langen-Messer

Diesmal stand mit Lars zur Seite. Für ihn war das die erste Veranstaltung dieser Art und dann gleich so ein Teil mit allen kleinen Gemeinheiten, die es bei solchen Veranstaltungen so gibt.

Für ihn hieß es jetzt: „Spring ins Wasser und schwimm!“
Da es das Bordbuch erst fünfzehn Minuten vorm dem Start gab, war es fast nicht möglich Lars noch mit ein paar Infos zu versorgen. Das passierte dann alles unterwegs.

Teilweise hatte ich zwischendurch schon ein schlechtes Gewissen, zu was ich ihn da mitgeschleppt habe.

Das Szenario entwickelte sich schon vorm Start. Die ersten fragenden Gesichter schon während der Fahrerbesprechung. Kein Wunder, denn das Teilnehmerfeld, welches zwar recht überschaubar war, kam aus allen Sparten des Automobilsports. Die Fahrer von klassischen Oldtimer-Rallyes, so wie ich, dann aber auch ein ganze Gruppe die aus der Ori-Sparte kam und wohl auch welche eigentlich in der Rallye-Ecke zu Hause sind. Die Jungs aus dem Ori-Sport sind vielfach noch nie auf Gleichmäßigkeit gefahren und für uns waren die Aufgabenstellung mit den Skizzen zum Teil anders als sonst ausgeführt.

So bunt gemischt wie das Teilnehmerfeld war dann auch der Fahrzeugpark.

Nacht_der _langen_Messer

Es gab keinerlei Beschränkung. Egal welches Baujahr, egal welcher Fahrzeugtyp.

Start- und Zielpunkt war der Gasthof Krug Dreikronen.

krug-dreikronen

Irgendwo im Nirgendwo, irgendwo in der Nähe von Walsrode.

Auf jeden Fall irgendwo, wo es nicht gut kommt wenn der Reifen lustig seine Luft ins Freie bläst. Lars hatte das bei Bernds TR6 gehört und der musste daraufhin mal tätig werden.

reifenwechsel

Ein Ersatzrad war an Bord und Bernd konnte nach dem kurzen Einsatz wie geplant starten.

Eigentlich alle Starts galt es für uns selbständig auszuführen. An den sogenannten Selbststartpunkten waren wir selber dafür verantwortlich zur richtigen Zeit auf die Strecke zu gehen.

start

Das war auch für mich völliges Neuland.

Eine Minute nach dem Diplomat waren wir dann auch schon an der Reihe. Schnell noch ein paar Hinweise auf die Beifahrerseite und dann gings auch schon los. Bereits nach gut einer viertel Stunde hatten wir dann auch schon die wichtigsten Finten abgehakt. Im Bordbuch fanden wir gleich auf den ersten Kilometern retuschierte Straßen, fehlende Straßen, Punkte die etwas abseits der normalen Fahrtroute lagen. Das ging ja gut los.

So gut, dass ich gerade erwähnte, dass Lars jetzt ja schon eigentlich fast alle „Fallen“ kennt und wir nichts mehr zu befürchten haben.

ok69

Denkste. Ich hatte es wirklich kaum ausgesprochen, da sind wir schon an einer Kontrolle vorbeigerauscht. In der Karte machte die Straße hier einen ganz minimalen Schlenker nach rechts. Ich bin natürlich einfach gerade dran vorbei gebrettert. Wir hätten kurz rechts und gleich hinter den Bäumen wieder zurück auf den Weg gemusst. Dahinter stand die Kontrolle 69.

Aber das wussten wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht.

Es kamen noch mehr so Dinger, wo auch ich ins Grübeln kam. Wir wollten links abbiegen, ich warf gerade noch mal einen Blick auf die Karte und da rauschten zwei an uns vorbei und bogen rechts ab. Wir entschieden uns trotzdem für links und da waren Lars und ich uns einig. Irgendwie war das dann wohl doch falsch.

suv

Als uns ein freundlicher SUV von hinten anblinkte, ich etwas nach rechts fuhr um ihn neben mich zu lassen, hörte ich durchs offene Seitenfenster nur, „Die sind alle in die andere Richtung gefahren“. Meine Antwort kam schnell: „Dann fahren die alle falsch“

Naja, recht hatten sie im Endeffekt doch. Warum allerdings, war auch mir nicht auf Anhieb klar. Das hatte was mit verbotenen Vorholen von Aufgabenteilen zu tun. Hatte ich aber irgendwie nicht auf dem Schirm.

Dafür waren wir dann die ersten an der ersten Zeitkontrolle. Und es dauerte eine ganze Weile bis dann mal andere Teams ankamen. Da war uns klar, dass uns so einiges fehlt. Egal, das sagte ich nicht nur da, sondern das sage ich auch jetzt noch. Den Spaß an der Fahrt ließen wir uns doch davon nicht nehmen.

warten-vor -ZK

Immerhin war das fast der einzige Punkt, an dem man mal so an eine ZK ran kam, dass noch mal Zeit für eine Zigarettenpause war. Die Zeiten waren sonst nämlich extrem eng gesetzt. Einge ZK´s haben wir nicht rechtzeitig geschafft und dort etwas von unser Karenzzeit abgeben müssen. Das ging aber allen Teams so.

Bis zur Pause in Verden genossen wir dann noch die Fahrt durch die gelb-grün geschmückten Wälder und der untergehenden Sonne. Ein traumhafter Anblick der sich da zeitweise beim Blick durch die Frontscheibe bot.

Bei der halbstündigen Pause in Verden wurde es dann langsam endgültig duster. Ich nutze auch gleich die Gelegenheit noch mal den Tank voll zu machen. Alleine die Ori hatte ein Länge von rund 180 Kilometern. Dazu dann noch jeweils über 100 km An- und Abfahrt. Hätte knapp werden können.

pause-verden

Bei unserer Abfahrt hier, das war so gegen 18.30 Uhr, traten zum ersten Mal die neuen Innenraumlichter in Aktion. Die waren in der Regel auch völlig ausreichend. Besonders die Leseleuchte erwies sich dabei als unersetzlich. Und wenn es besonders kniffelig wurde habe ich mein LED-Panel ausgepackt und unter Sonnenblenden geschoben.

lichtdusche

Mein Rallye-Passat strahlte in die Nacht wie die Kuppel vom Kernkraftwerk in Cattenom. Aber das Licht war genial.

Ausreichend war auch die Sicht nach vorne. Die Fernscheinwerfer haben sich wirklich bezahlt gemacht. Ich denke die waren bestimmt zu 80-90 % angeschaltet.

47

Nur so waren die stummen Kontrollen überhaupt zu finden. Aber es war echt anstrengend. Den richtigen Weg finden, auf die Geschwindigkeit achten und dann noch die Kontrollen finden. Die Gleichmässigkeitsprüfungen gingen teilweise über Strecken von über 20 Kilometern. Dazu dann Schnitte bis 48 km/h. Hört sich jetzt erst Mal nicht so wild an, aber das ist so ein ganz ordentlicher Zacken.

Und plötzlich erleuchtet dann irgendwo am Seitenrand ein Fahrzeuglicht. Das war dann unserer einziger Hinweis, wo sich eine Lichtschranke befindet.

lichtschranke

Natürlich gingen die Lichter erst an, wenn man ungefähr 200m vor der Stelle war. Sonst wäre das ja auch zu einfach.

Manchmal leuchtete aber auch nichts und in der Dunkelheit siehst du plötzlich die beiden Dreibeine der Lichtschranken reflektieren.

dreibein

Da bleibt fast keine Zeit mehr für Korrekturen. Hammerhart!

So hammerhart, das wir es nur bei 5 von 22 Zeitmesspunkten geschafft haben innerhalb der maximal erlaubten Abweichung zu bleiben. Bei sage und schreibe 17 Lichtschranken haben wir die vollen 25 Strafpunkte kassiert.

Wie schon anfangs geschrieben, war das echt anstrengend. Aber es machte irre Spaß durch die Dunkelheit zu manövrieren, durch Ortschaften zu kurven und über Feldwege zu knattern.

Wir haben aber vieles echt übersehen. Von einer Lichtschranke, die wir dreimal passiert haben müssen, weiß ich bis heute nicht wo sie gestanden hat. Dafür haben wir aber auch Sachen gefunden, die uns doch herrlich zum Schmunzeln brachten.

Auf der Suche nach einer ZK, die sich in einer kleinen Seitenstraße befinden sollte, fand ich auch recht schnell ein Auto in dem die Innenleuchte brannte. Also mal nichts wie hin da. Natürlich wieder mit vollem Fernlicht.

zk-fail

Wie ´ne ZK sieht das jetzt aber nicht aus. War es dann auch nicht. Aufgescheucht durch unsere Annäherung sahen wir nur wie der kleine Flitzer kurz etwas hin- und herschaukelte, dann ging kurz das Licht an und weg war er… Da kamen wir wohl gerade etwas unpassend.

In der nächste Querstraße stand dann unsere Kontrolle. Die war dann auch als solche gekennzeichnet.

zk

Und wir hatten sogar noch Zeit um einen Nachzügler vor zu lassen. Zeit die wir in der Regel wirklich kaum hatten. Viel war es auch hier nicht, immerhin drei Minuten um mal kurz den Kopf etwas frei zu kriegen.

Das war´s. Nach der ZK folgte noch eine Gleichmässigkeitsprüfung und dann ging es ab ins Ziel. Geschafft. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich würde es wieder machen und auch Lars hat richtig Spaß an der Sache gehabt. Wie der Veranstalter noch erwähnte, waren wir Teilnehmer an einem Experiment. So was haben sie zuvor auch noch nicht auf die Beine gestellt. Für uns hat sich es aber gelohnt. Auch wenn ich erst nachts um halb zwei wieder zu Hause war. Das haben wir uns ja so ausgesucht.

Die Ergebnisse sind mittlerweile übrigens online abrufbar. Ergebnisse, Bordbuch und Lösungen zur Ansicht

Ein paar Fotos habe ich noch in eine Galerie gepackt. Ich hatte zwar die volle Ausrüstung mit um auch bei Dämmerung oder Dunkelheit noch ein paar schöne Aufnahmen zu machen, dafür fehlte aber schlichtweg die Zeit. Dafür gibt es die Tage noch ein Video

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1 Comment

  1. Nischo

    na dann Glückwunsch, Platz 4 ist doch ein super Ergebnis in Anbetracht der Umstände…

    Gruß Nischo

    Reply

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