Ja, ich gebe zu, so richtig gut gefallen mir die blaue Pedale auch nicht. Ich habe mir davon ein anderes Erscheinungsbild versprochen.
Die sind jetzt aber auch schon wieder Geschichte.
Dazu musste ich allerdings zu mir in die Werkstatt. Das geschah selbstverständlich auf zwei Rädern und nicht wie man vielleicht vermuten könnte, mit dem Fahrrad im Kofferraum.
Mit dem billigen Maulschüssel aus dem heimischen Notwerkzeugkasten bin ich grandios gescheitert. Und auch mit einem vernünftigen Schlüssel ging es nur mit einem langen Rohr als Verlängerung. Die habe ich wohl ganz schön angeballert.
An die Stelle der jetzt wieder demontieren Pedale, traten jetzt ein Paar in ganz schlichten Alu.
Allerdings verziert mit einem Pedalkäfig und Lederriemen. Diese beiden Teile haben jedoch weitaus mehr Funktion als einfach nur schick auszusehen. Ohne Käfig neigt man gerne dazu denn Fuß viel zu weit vorne auf dem Pedal abzusetzen. Man tritt dann mehr mit mit dem Mittelfuß als mit dem Ballen. So ist´s jetzt deutlich effektiver. Nur sollte man nicht vergessen, dass man in den Riemen steckt wenn man mal eben schnell Anhalten will…
Für den täglichen Gebrauch habe ich mir am Lenker noch eine Tasche und eine Halterung für´s Smartphone gehängt.
Während die Ledertasche wenigstens noch eine antiken Look bietet, gibt es da auf seinen eines Smartphonehalters nicht wirklich etwas historisches.
Und noch ein Teil, was leider für den Alltagsgebrauch unumgänglich ist, fand mittlerweile den Weg ans Rad. Ein vernünftiges Schloss muss leider sein.
Hier habe ich mir für ein ABUS Bordo Faltschloss entschieden.
Nur die Befestigung am Rad habe ich etwas nach meinem Geschmack angepasst. Die mitgelieferte Halterung aus unerotischem, schwarzen Kunststoff wollte nicht so Recht zur Optik passen. Das Schloss passt prima unter Sattel und hält mit den beiden Lederriemen wirklich erstklassig.
Fahrradpedale zieht man eigentlich auch nur etwas mehr als handfest an, weil die Rechts- / und Linksgewinde haben, damit sie sich während des Gebrauchs dann endgültig festziehen…
Ohne Böse zu sein, ich bastel auch gerne an Rädern und mag auch die ausgefallenen Umbauten. Aber wie du dieses extrem seltene Exemplar von 1939 behandelst, da dreht sich mir der Magen um.
Das Rad stammt quasi aus der Anfangszeit von Stricker, wurde in dem Werk wohl nach dem Krieg auch mal überarbeitet und stellte im Fundzustand eigentlich eine unglaubliche Kostbarkeit da!
Und deine Behandlung ist dem Rad leider nicht angemessen 🙁 Für so einen Umbau hätte es auch ein Rad aus den 50er/60er Jahren getan! Die Haben die selbe Geometrie, das selbe aussehen. Einfach nur unglaublich schade, was du aus diesem historisch wertvollem Rad gemacht hast :-(((
Also bitte nicht falsch verstehen, das ist meine Meinung aus der Sicht eines Lieberhabers historischer Räder. Wir jagen teils Jahrelang seltenen Rädern aus der Vorkriegszeit hinterher und sowas wie hier bricht einem dann echt das Herz….
Hallo Jan
Ich kann Dich sogar sehr gut verstehen.
Mir geht es ähnlich wenn jemand einen Passat verunstaltet.
Für mich ist es aber eben nur ein altes Fahrrad und ich habe es zu einem Kurs bekommen, der meinen Vorstellungen entsprach.