Die weitere Zerlegung des Tachos und das Auslöten der Kondensatoren habe ich mir etwas einfacher vorgestellt. Das war jetzt doch etwas nervenaufreibend.
Ob das hinterher wieder alles funktioniert, vermag ich wirklich noch nicht zu sagen.
Dabei begann der Tag doch so vielversprechend. Ich hatte heute morgen einen doppelten Sonnenaufgang.
Der Volvo lief ohne Tacho völlig problemlos und die Sonne draußen hat mehr geblendet als der künstliche, von zwei 3 Watt Lampen hervorgerufene, Tagesbeginn.
Die Demontage der Tachoplatine begann mit dem Entlöten des Flachbandkabels zum Wegstreckenzählermotor.
Das war harmlos. Erst soviel Lötzinn wie möglich mit der Entlötpumpe aufgesaugt und dann mit leichten unterhebeln das Kabel von den Lötpunkten gelöst.
Auch die vier Schrauben der Zeigerspule waren ein Klacks.
Danach wurde es aber etwas tricky und mir ging dabei leider auch etwas in die Hose.
Die vier Anschlußstifte für die beiden Spulenwicklungen wollten entlötet werden.
Ohne den genauen Aufbau unter der Platine zu kennen, bemerkte ich dann doch recht schnell, daß die vier Stifte unten drunter nicht richtig fest sein konnten. Beim Versuch die Platine abzunhemen kamen die vier Stifte zunächst einfach etwas mit nach oben. So ganz waren sie noch nicht entlötetet bzw. klemmten in den Bohrungen.
Ob das wirklich gut ist? Ich war mir unsicher und drückte die Platine zunächst wieder herunter. Dabei blieben die Stifte dann auf unterschiedlichen Höhen draussen.
Aber wenn die Stifte mit hochkommen, kann ich sie doch gleich ganz herausziehen. So zumindest mein Gedankengang. Das funktionierte dann aber nicht. Alle vier ließen sich ein Stück hochziehen und dann war Schluß. Also doch noch mal den Lötkolben anstezen und die Stift ordentlich von Lötzinn befreien. Jetzt blieben die Stifte im Tacho und die Platine konnte runter.
Ein Stift habe ich jetzt aber nicht wieder nach unten bekommen. Der klemmte in dem weißen Kunstoffkörper fest.
Um das jetzt zu ergründen, blieb mir nicht anderes übrig als doch die Tachonadel abzunehmen und den ganzen Spulenkörper herauszunehmen. Das wollte ich mir eigentlich ersparen. Zum Glück ging die Nadel sehr einfach runter.
Damit war der Spulenkörper frei und ich konnte mir das Patent mal etwas genauer ansehen. Warum bewegen sich die Stifte, lassen sich aber nicht ganz herausziehen?
Wenn man es jetzt sieht ist es natürlich klar. Irgendwie muß der Strom ja in die Wicklung gelangen. Und wie man sieht tut er es an einem Stift jetzt dinitiv nicht mehr. Hier habe ich wohl den feinen Draht abgerissen, als ich die Stifte hin- und herbewegt habe.
Das sollte zwar wieder hinzubekommen sein, aber bedeutete und bedeutet ungeplante Zusatzarbeit.
Jetzt aber zu den Kondensatoren. Jetzt kommt man da vernüftig ran und auch der vierte, liegende Kondensator C2, ist jetzt zugänglich.
Unten links in der Ecke sitzt noch ein Kondenstaor, der C15. Den werde ich wohl nicht tauschen. Dafür gibt es bisher einen ganz einfachen Grund. Ich bekomme nirgends so einen Kondenstor. Es ist ein bipolarer Kondensator mit 0.47µF und 25Volt und in Radialausführung . Also beide Drähte auf einer Seite.
Allerdings sollen diese Kondensatoren um ein vielfaches langlebieger und weniger ausfallfreudig sein. Ich werde das Risiko wohl eingehen müßen.
Und so wie die restlichen vier Kondensatoren in der Platine saßen, kann ich da gut und gerne drauf verzichten, den auch noch zu tauschen. Was Normalerweise ein Kinderspiel ist, klappte hier irgendwie überhaupt nicht. Die Drahtenden waren so in der Platine verklemmt, daß ich sie nicht nach oben herausbekommen habe. Da konnte ich ziehen wie ich wollte.
Mir blieb nichts anderes übrig, als alle Drähte zwischen Platine und Kondensator zu kappen und die in der Platine verbliebenen Drahtenden nach unten herauszuholen.
Auf dem Bild kann man diese Drahtstücke teilweise noch wiederfinden. Die waren richtig in den Bohrungen verankert.
Das ist der gestrige Endzustand. Ich brauchte jetzt eine Pause. Auch solche Fummelarbeiten sind ganz schön anstrengend.
Die Platine muss ich jetzt noch schön von den Elektrolytresten befreien, die Oxidspuren soweit wie möglich entfernen und dann die Löcher für die Kondensatoren noch mal richtig von altem Lot befreien.
Moin,
Du kannst auch einen axialen Kondensator verwenden.
Einfach senkrecht stellen:
Die eine Anschlussseite wird wie beim radialen eingelötet und der andere Anschlussdraht wird seitlich am Kondensator (isoliert) vorbeigeführt und dann eingelötet.
Lt. Foto sollte genug Platz für diese Variante sein und sehen wird man die Abweichung vom Original bei dem Kondensator eh nicht wieder und bei der Funktion ist kein Unterschied.
Gruß
Martin
Hatte ich mir auch schon überlegt. Aber selbst die sind mit diesen Werten kaum zu kriegen.
Moin,
0,47µF = 470nF
10 Stück EBay 170912075217
Gruß
Martin