Den Start von vier Oldtimer-Rallyes an vier Samstagen hintereinander machte am Samstag die VFM-Heide-Classic.
Traditionell sehr gut besucht, meldeten für den Start insgesamt 97 Teilnehmer. Das ist auf jeden Fall schon mal eine Hausnummer.
Dementsprechendes Treiben herrschte dann auch vor der Festhalle in Munster.
Die Festhalle in Munster wurde in diesem Jahr erstmalig als Start- und Zielort auserkoren.
In der Halle erfolgte dann die Anmeldung. Hier konnten wir dann auch gleich meine neue Beifahrerin in die Starterliste eintragen lassen. Durch Peters kurzfristigen Ausfall wurde es bei mir am Freitag bekanntlicherweise ja noch etwas hektisch. Mit freundlicher Unterstützung von Bernd konnte ich Martina gewinnen, bei mir auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen.
Martina ist selber schon bei diversen Oldtimer-Rallyes am Start gewesen. Allerdings immer auch nur auf der linken Seite Ihres Käfers. Den Job als Beifahrerin traute sie sich jedoch zu und ich sah das auch völlig entspannt. Wird schon schiefgehen.
Vor dem Start gab es wie üblich Frühstück und die Fahrerbesprechung.
Hier gibt es immer noch die letzten Hinweise und Infos zu eventuellen kurzfristigen Änderungen und Besonderheiten. Eigentlich war aber alles klar und Christian und Richard waren schnell durch. Eine kurzfristige Streckenänderung wegen einer Baustelle gab es zu beachten.
Mein spezieller Dank geht noch einmal an Bernd, der sich so kurzfristig dafür eingesetzt hat, dass ich nicht alleine im Auto sitze.
Guck nicht so grimmig, ist doch alles gut!
Um 10:19 Uhr ging es dann für uns los. Da das Teilnehmerfeld auch hier nach Baujahren sortiert wird, fuhr ich wie so oft in direkter Nähe zu Bernd und Gerd-Uwe.
Ein Teilnehmer war eigentlich noch dazwischen, der war aber öfters mal aus unerklärlichen Gründen nicht mehr da.
Und bei uns? Es lief bei uns. Wir hatten beide ein gutes Gefühl und waren uns unser Sache eigentlich ziemlich sicher. Kurz nach dem Start gab es eine kleine Ori-Aufgabe, die im Bordbuch sehr einfach aussah. War sie eigentlich auch, wenn man gemerkt hatte, dass zwei Straßen vom Fahrtleiter retuschiert worden sind. Es fehlte jeweils auf einem kurzen Stück der seitlich Strich im Kartenausschnitt. Durchfahrt somit nicht erlaubt. Laut Ausschreibung dürfen nur zweistrichige Straßen befahren werden. Aber auch das haben wir gemeinsam hinbekommen. Insgesamt sind wohl mehr als 50% auf diese kleine Finte hereingefallen.
Traditionell gibt es bei der Heide-Classic reichlich Sollzeitprüfungen.
In diesem Jahr waren es sieben Prüfungen mit jeweils sechs möglichen Zeitmesspunkten. Gemessen wurde die Zeit am Ende an sechzehn Punkten. Damit war klar, dass hier die Zeiten einen sehr großen Einfluss auf die spätere Endwertung haben werden.
Zum Mittag traf sich die ganze Horde dann im Heidegarten in Schneverdingen.
Somit auch Zeit um sich mit anderen Teilnehmern erstmals etwas auszutauschen und die eine oder andere Situation zu erörtern.
Unsere Stärkung gab es im Schafstall.
Schafe habe ich aber keine gesehen. Nur durchweg gutgelaunte Teilnehmer, die es sich schmecken ließen.
Eine kleine Sonderprüfung gab es in Schneverdingen dann auch noch. Sie floss nicht in die Wertung ein, sondern es gab einen Extra-Preis vom ansässigen Opel-Händler. Hier war eine markierte Strecke in genau 12 Sekunden zu durchfahren.
Auf den Tableau am Ziel konnte man seine Zeit gleich ablesen und sich Hoffnungen auf den Preis machen. Hier ist noch die Zeit vom Vorgänger zu sehen. Wir hatten ja Startnummer 49 undaus dem Augenwinkel konnte ich dann noch 12:43 erhaschen. Zwar deutlich besser, als das was da steht, aber es hat wohl nicht für einen neuen Astra gelangt. Noch mal Glück gehabt. 😉
Nach dem Mittag kam dann auch die kniffeligste Aufgabe der gesamten Tour auf uns zu. Wieder eine Ori-Aufgabe mit Kartenauschnitt. Problem dabei, in der Karte waren zwei Straßen eingezeichnet, die sich in Natur jedoch nicht durchgängig befahren ließen. Damit war der Fahrweg, den man sich im Vorwege ausgeguckt hat plötzlich hinfällig. Und es gab unterschiedliche Meinungen wie in diesem Fall dann zu verfahren ist. Nicht nur zwischen Martina und mir, sondern wie sich später herausstellte auch im gesamten Teilnehmerfeld.
Ich habe mich dann dem Motto „Der Beifahrer hat immer Recht“ hingegeben und wir sind nach Martinas Route gefahren. Dass es hier im Ziel zu Diskussionen komme würde hatte ich mir schon gedacht. Daher habe ich auch nicht sehr stark protestiert.
Es stellte sich dann später im Ziel heraus, dass ich wohl die richtige Variante gewählt hätte. Da dies wohl aber nur 3 der 97 Teilnehmer so sahen wie der Veranstalter, wurde dieser eine Punkt aus der Wertung genommen.
Vor einer letzten Pause in Munster gab es noch mal eine ungewollte Verwirrung durch einen Fehler im Bordbuch. Der aufgezeichnete Track zeigt unsere Irrfahrt.
Wir kamen von Westen, sollten gerade über den Kreisel und dann nach 290 Metern links abbiegen. Da war aber keine Straße. Das erste Mal umgedreht, nächste Ausfahrt im Kreisel genommen, auch keine Abzweigung, nächste Ausfahrt probiert, keine Abzweigung, das zweite Mal umgedreht. Bei der dritten Ausfahrt das gleich Spiel. Nochmal den ursprünglich eingeschlagenen Weg probiert und etwas weiter gefahren. Nix. Abermals gewendet. Kurze Beratschlagung und dann ein letztes Mal durch den Kreisel und einfach die ursprüngliche Strecke weitergefahren. Die Abzweigung kam dann nach 1290 Metern…
Da hat wohl jemand einen Kilometer unterschlagen.
Jetzt haben wir uns die Pause aber auch verdient.
Diese letzte kleine Pause diente nur dazu um das Feld noch einmal zu sortieren und Zeit für sie Veranstalter zu gewinnen, die sicher schon bei der Auswertung der ersten Bordkarten waren. Ganz so viel Zeit wie sie sich erhofft hatten, wurde es dann wohl nicht. Geplant waren für den letzten Törn bis zum Ziel genau 60 Minuten. Unterwegs gab es nur noch ein paar stumme Kontrollen aufzuspüren, dabei auch zwei „negative“, die also dort standen, aber nicht auf der Bordkarte erscheinen durften.
Die Fahrt über die breiten Straßen vom Truppenübungsplatz glich dann einem Formationsflug. Jetzt wollten doch alle schnell ins Ziel. Ich ganz besonders, denn ich hatte am Abend noch einen Geburtstagsfeier auf dem Zettel.
Erreicht haben wir das Ziel dann um 18:20 Uhr.
Über 180 Kilometer lagen hinter uns, gut 8 Stunden waren wir unterwegs. Das alleine war schon eine kleine Herausforderung. Die Konzentration am Ende eines solchen Tages lässt doch merklich nach.
Für mich war es das. Ich musste ganz schnell nach Hause. Eine knappe halbe Stunde später befand ich mich schon irgendwo auf der A7 und übte mich mal wieder daran den Knopf für den Tageskilometerzähler zu kappen.
Irgendwann fliegt mir der Motor noch mal um die Ohren, aber es ist einfach zu verlockend.
Und das Ergebnis der Heide-Classic?
Keine Ahnung. Zumindest als ich dort abgehauen bin. Später, ich war schon längst am Feiern, schickte mir Martina erste Infos aufs Handy. Alle drei Bordkarten fehlerfrei. Das haben überhaupt nur 7 von 46 Starten in der Klasse geschafft.
Leider waren meine Zeiten dieses Mal eher unterdurchschnittlich:
0,6 – 2,4 – 0,6 – 1,2 – 1,2 – 1,2 – 0,3 – 1,4 – 1,2 – 1,1 – 0,9 – 0,6 – 0,5 – 0,3 – 0,6 – 0,3
Keine Ahnung woran das gelegen hat. Zumindest die 2,4 zweifle ich aber auch ganz stark an. Bei 30 km/h entspricht das einem Weg von 20 Metern, also fast fünf Wagenlängen. So versteckt waren die Lichtschranken nun wirklich nicht. Im Schnitt ist das zwar immer noch unter einer Sekunde pro Messung, wenn man das aber mit dem späteren Sieger unsere Klasse vergleicht sind das Welten. Der kommt an den 16 Lichtschranken gerade mal 1,8 Sekunden. Unerreichbar.
Aber so steht es jetzt auf immer und ewig in den Ergebnislisten (PDF-Download). Und dann steht da noch, dass wir den 7.Platz in der Gruppe und den 10.Platz in der Gesamtwertung gemacht haben.
Mein bestes Ergebnis in diesem Jahr und das wo ich völlig ohne Erwartungen an den Start gegangen bin. Martina ist also alles andere als eine Notlösung. Ich würde Dich wieder mitnehmen.
Alles in Allem wieder eine rundum glatte Veranstaltung. Hat mich wirklich sehr gefreut dabei gewesen zu sein.
Jenseits der 200 mit einem Ü40 Unfall-Wagen mit selbst geschweißter A-Säule, man, man, man dass es Dir da nicht selbst kalt den Rücken runter läuft. Nicht alles was geht, muss man auch machen, das ist auch bei modernen Autos eine Geschwindigkeit.
Haben Deine Reifen ein V oder H als Geschwindigkeitsindex?
Gruß Alex
Verstehe nicht wo da das Problem sein sollte?
a) Die Tachos von den alten Passaten gehen ordentlich vor,das sind keine wirklich Ü200.
b) Was soll an einer selbstgeschweissten A-Säule schlimm sein? Eine Fachwerkstatt hätte das wohl nicht so sorgfältig geschweisst sondern einfach ein Blech überlappend angepunktet.
c) Was ist daran schlimm mit einem 40 Jahre alten Auto über 200 zu fahren im Vergleich zu einem vielleicht 5 Jahre alten Auto?
Wo ist das Problem?
Solange alle technischen Komponenten technisch einwandfrei und fachgerecht montiert sind, ist da doch kein Problem.
Meinst du, Bleche wurden damals anders verbunden? Wahrscheinlich waren es noch nicht mal Automaten, sondern lief ebenso manuell ab, nur eben im Akkord.
Das Einzige, was Sorgen macht, ist die Drehzahl, aber bei dem Tachostand würde es mich nicht wundern, wenn die Tachonadel sich einfach nur noch bewegt, jedoch nicht mehr die Geschwindikgeit wiedergibt.
Kommt beim Passat ab und an mal vor.
Was für ein schönes Paar…