VW Passat TS 1975

Auftrag ausgeführt! Kotflügel rechts erneuert.

Michael nahm sich meinen Passat TS am Samstag ganz genau unter die Lupe. „Den Kotflügel würde ich lieber gleich erneuern.„, waren seine Worte, nachdem er die kleine Rostblase etwas mit einem Schraubenzieher malträtiert hatte. Gestern gab´s dann auch gar keine andere Wahl mehr für mich. Er hatte mir einen eindeutigen Auftrag für Sonntag, den 28.10.2012 hinterlassen.

Kotflügel rechts

Ich hab innerlich wirklich geschmunzelt als ich das gestern entdeckt habe. Aber Recht hat Michael ja. Wenn der TS schon zum Lacker geht, dann sollten wirklich auch alle Macken dauerhaft entfernt sein. Wenn das nach ein paar Jahren wieder hochkommt, ist der Frust groß.

Der Kotflügel an sich ist ja auch garnicht das Problem. Das wartet meistens erst darunter. Dreiecksbleche, Auflagekante, A-Säule und Schwelleransatz. Hier wartet eigentlich immer reichlich Folgearbeit, die schon vielen die Lust an einer Passat-Restauration verdorben hat.
Wahrscheinlich auch deshalb hatte wollte ich den Kotflügel eigentlich nur sehr ungern abnehmen. Ich hätte alles schön versiegelt und zusätzlich noch Radhausschalen nachgerüstet, damit wäre ich bestimmt auch eine zeitlang über die Runden gekommen. Nur wie lange? Das läßt sich nur sehr schlecht abschätzen.

Aber wenn er runter ist, lassen sich auch noch zwei weitere kleine Rostherde effektiv behandlen.

Zum einen ist da der Übergang zum Frontblech.

Frontblech Passat TS

Und dann noch der Anschluß zum Windleitblech.

Windleitblech Passat TS

Also Augen zu und durch. Runter mit dem Ding.
Immer im Hinterkopf: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm!“

Leicht ging er nicht runter. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Zeugt das doch von wenig Rostbefall und einer intakten Abdichtung an den Auflageflächen.

Kotfluegel rechts

Dann lag er daneben. Der hat mich dann aber gar nicht mehr weiter interessiert. Wie sieht der Rest aus?

Der erste Eindruck war vielversprechend.

Dreiecksblech Passat TS

Der zweite Eindruck war bombastisch. So was hab ich lange nicht mehr gesehen und so auch nicht erwartet.

Auflagekante Passat TS

So präsentierte sich die Auflagekante nachdem die Dichtmasse mit der Zopfbürtse runtergeholt war. Da brauche ich nichts zu machen, das Dreiecksblech ist auch top in Schuß und kann an seinem Platz bleiben.

Schwelleransatz Passat TS

Auch an der A-Säule und unten am Schwelleransatz warten nur leichte Entrostungsarbeiten. Einfach genial!

Da konnte ich mich sofort daran machen und einen neuen Kotflügel anzupassen.

Kotfluegel neu Passat 32

Paßform war sehr brauchbar. Etwas Nacharbeit wird noch oben an der Ecke A-Säule / Windleitblech nötig sein.

Ich habe mich aber erstmal an die ganzen Zierleistenlöcher gemacht. Die müssen alle erst noch angezeichnet und gebohrt werden.

Bohrungen Zierleisten Passat 32

Die Maße hab ich einfach von alten Kotflügel abgenommen und dann übertragen.

Zierleiste Passat TS

Die Zierleiste der Kühergrillumrandung sitzt schon mal. Die Löcher für die seitliche Zierleiste sind auch drin.

Fehlt noch die Befestigung für die Schwellerzierleiste. Leiste am Schweller angebracht, oben und unten einen Strich auf dem Kotflügel gemacht, Leiste zurückgeschoben, Loch gebohrt und Clip eingesetzt.

Schwellerzierleiste Passat 32

Jetzt braucht der Kotflügel von innen noch seinen Steinschlagschutz und die ganzen Auflageflächen etwas Rostschutz und Lack und dann ist das Kapitel schon abgeschloßen. Die endgültige Montage mache ich erst nach der Lackierung.

Der Beulendoktor war zu Besuch

Gestern gings mal einen entscheidenden Schritt mit den Lackiervorbereitungen weiter. Dirk war zu Besuch und er hat sein ganzes Equipment an Hämmern, Ausbeuleisen und Saugnäpfen mitgebracht.

Beulendoktor

Er war so nett und hat mir im Laufe des Tages alle Beulen aus dem Passat TS herausgezaubert. Das ist eine Arbeit, die mir einfach nicht so liegt. Ich habe da einfach nicht die Ruhe zu und werfe dann zu schnell die Flinte ins Korn. Danach wären dann sicher immer noch größere Mengen an Spachtel nötig.

Im laufe des Tages gesellte sich dann auch Michael noch dazu. Er paßte auf, daß Dirk nicht pfuscht und griff bei Bedarf ein.

Hammer

Wirklich nötig war das natürlich nicht. Aber Spaß muß sein. Sonst wäre es ja stinklangweilig.

Frontblech ausbeulen

Von hinten links ging es im Uhrzeigersinn einmal komplett ums Auto.

Ich war während dieser Zeit natürlich auch nicht untätig. Die Bitumenmatte auf der rechten Seite des Wasserkastens mußte dran glauben.

Bitumenmatte Passat TS

Mit dem Multischneider ging das auch relativ probelmlos. Zwischenduch mußt ich dann aber mal pausieren.

Windleitblech ausbeulen

Dirk machte sich über die Beule im Windleitblech her. Zeit für mich mal die ersten Ergebnisse in Augenschein zu nehmen.

Seitenteil ausgebeult

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Rest ist für den Lackierer kein Problem mehr. Wichtig war ja in erster Linie nur, daß die Spachtelstärke später nicht mehrere Millimeter dick werden muß.

Dirk war dann einmal fast rum. Er setzte am rechten Seitenteil für´s erste den Schlußpunkt.

Seitenteil rechts

Ich der Zwischenzeit hatte ich den Wasserkasten dann auch von der Bitumenmatte befreit.

Wasserkasten blank

Hier kam zum Glück überall wirklich nur leichter Rostansatz zu Tage. Keine akute Bedrohung.

Ganz zum Schluß kam noch ein ganz neues Werkzeug zum Einsatz. Dirk hatte damit auch noch nie gearbeitet, wollte es aber gerne mal ausprobieren. Also habe ich mal so einen Ausbeulset besorgt.

beulenzieher

Das Set besteht im wesentlichen aus einer Brücke und zwei Tellern mit Gewindestift. Weiter ist da noch eine Heißklebepistole und Kleber im Set. Die Teller werden auf den Lack geklebt. Die zieht man mit einer Rändelmutter nach oben und die Beule soll verschwunden sein.

Wir waren skeptisch ob das wirklich funktioniert. Aber es ging überaschenderweise erstaunlich gut. Zwar löste sich am einigen Stellen auch der Klarlack ab und wir mußten nochmals ansetzten, aber das war uns ja egal. Wunder kann man von dem Set sicher nicht erwarten, aber es ist auf jeden Fall eine willkommende Ergänzung gewesen.

wasserkasten passat TS

Im Wasserkasten habe ich dann schon mal mit den ersten Entrostungs- und Schleifarbeiten begonnen. Diese Seite sieht wirklich schon sehr brauchbar aus. Da fehlt nur noch etwas Feinschliff.

Auch die ausgebeulten Partien wurden noch einmal gründlich unter die Lupe genommen. Michael markierte mit einem Edding die Stellen, die der Lackierer später noch mal besonders bearbeiten soll.

beuleninspektion

Dirk war sehr selbstkritisch und hätte es gerne noch ein wenig glatter hinbekommen. Ich find das Ergebnis aber sehr vorzeigbar. Im Endeffekt wird der Lackierer den Rest mit einer dünnen Schicht Spachtel überziehen und dann ist alles glatt.

Sicherungskasten? Mein Passat TS fährt auch ohne!

So langsam hab ich mich vom ersten Schock erholt. Es zeichnen sich so langsam erste Lösungen zu dem Rostproblem im Wasserkasten ab.

Was natürlich noch verschwinden mußte, war der Sicherungskasten.

Sicherungskasten Passat TS

1975 ist das einzige Modelljahr beim Passat, bei dem sich die Zentralelktrik im Wasserkasten befindet.

Warum kann es nicht überall so aussehen wie unter dem Kasten?

Ausschnitt Wasserkasten

Um auch von unten vernüftigen Zugang zu dem Roststellen zu bekommen, hab ich dann auch noch gleich das Armaturenbrett ausgebaut.

Lenkstockhebel Passat 1975

Lenkrad ab, Kombiinstrument raus und Lenkstockhebelverkleidung ab.

Dann sind es nur noch zwei Muttern die von Wasserkasten aus gelöst werden müßen, zwei Blechschrauben von der Seite und eine Schraube an der Strebe unter der Heizungsbetätigung.

Armaturenbrett  Passat

Ich häte das Teil allerdings auch ohne den Rostbefall im Wasserkasten ausgebaut. Ohne Armaturenbrett läßt sich die Windschutzscheibe später viel leichter wieder einbauen. Und außerdem hatte das Ding sowieso einen Riß….

Nun will ich mir den TS aber nicht gänzlich lahmlegen. Es kommt sicher nochmal die Situation, daß ich ihn bewegen muß. Da mir die Schiebeaktion nach der Panne mit dem Schaltgestänge in bleibender Erinnerung ist, habe ich kurz improvisiert. Et voilà: Hier ist die neue Schaltzentrale.

Schaltzentrale

Mehr braucht es nicht um den Motor zu starten, am Laufen zu halten und wieder abzustellen.
Die beiden zusammengewirbelten Kabel gehen einmal zum Vorwiderstand der Zündspule und einmal zum Abschaltventil am Versager. Das ist sozusagen jetzt Klemme 15.
Das Kabel mit dem Kabelschuh geht zum Anlasser auf Klemme 50.
Ein kurzer Probelauf brachte das gewünschte Ergebnis. So bin ich weiterhin ohne Einschränkungen mobil.

Zum Schluß mußte ich noch mal was ausprobieren. Am Samstag werde ich wohl Besuch von jemanden bekommen, der in Sachen Beulen und Blech über eine wesentlich größere Erfahrung verfügt als ich. 😉 Für solche Hilfe bin ich natürlich sehr dankbar. Blech ist nicht ganz so meine Welt. Die Technik liegt mir einfach mehr.
Um hier etwas vorbereitet zu sein, habe ich mal ausprobiert ob sich ein Multimaster wirklich auch durch Blech so spielend durchosziliert.

Multimaster

Funktioniert erstaunlich gut. Ob er am Samstag allerdings wirklich schon zum Einsatz kommt, wird sich erst noch zeigen. Im Vordergrund steht die Beulenentfernung der Außenhaut.

Mausetot

Eine passendere Überschrift kann es für diesem Artikel einfach nicht geben.

Ich hab mich gestern mal daran gemacht den Wasserkasten etwas auf Vordermann zu bringen. Der hatte es bitternötig.

Wasserkasten Passat TS

Eine zentimeterdicke Schicht aus Schaumstoff und Filzresten lag über dem Blech.

Wasserkasten Passat 32

Da hat es sich wohl jemand ganz besonders gemütlich gemacht.

Ich konnte den Bewohner dann sogar dingfest machen. Zur Rechenschaft kann ich ihn aber leider nicht mehr ziehen.

Passat Maus

Da ist der Übertäter! Der hat wohl auch die Lenkungsmanschette auf dem Gewissen gehabt.

Wer jetzt denkt, damit ist die Erklärung für die heutige Überschrift erbracht, der irrt. Aber gewaltig!
Denn es ging natürlich noch weiter und es war noch längst nicht alles aus dem Wasserkasten raus.

Wasserkasten Loch Passat 32

Stückchen für Stückchen offenbarte sich das ganze Ausmaß. Ziemlich schnell entdeckte ich ein dickes Loch. Sorgfältig mit mit einem Pfropfen aus den Polsterresten verschloßen.

Jetzt hat es mich also doch erwischt. Ich werde wohl nicht mehr behaupten können, daß der Passat TS ohne Schweißgerät ausgekommen ist.

Um da mal richtig sauber machen zu können mußte der Scheibenwischer erst mal raus.

Scheibenwischer Passat TS

Das gröbste Zeug war zu diesem Zeitpunkt schon raus. Aber jetzt konnte ich auch mal ein Blick in die Tiefe werfen.

Wasserkasten Lack Passat TS

Den Lack konnte ich großflächig einfach runterwischen oder wegpusten. Man sieht hier schon, daß er gar nicht mehr am Blech haftet. Ist Mäusepisse ein so gutes Lösungsmittel?

Auch die Rückseite von dem Trennblech zum Motorraum war nach bloßem Einsatz mit der Luftpistole blank.

Wasserkasten Lack ab

Komischerweise aber nur wenig angerostet.

Rost in dieser Größenordnung hätte ich hier nun wirklich nicht erwartet. Da war ich wirklich erstmal etwas geplättet. Das bedeutet ein Haufen Arbeit die so nicht eingeplant war. Da war ich wohl doch etwas zu blauäugig.

Auf der rechten Seite hält es sich wohl aber in Grenzen. Ich habe mal versucht die Teermatte anzuheben, die ist aber anscheinend nur wenige Zentimeter am Rand unterrostet.

Wasserkasten rechts

Ich hab den Bereich schon mal kräftig abgekrtazt, scheint wirklich nur oberflächlich verrostet zu sein. Ich hoffe, da kommt nicht noch mehr unter der Teermatte zum Vorschein.

Wenn mir noch mal einer erzählen will, daß Mäuse keine Schädlinge sind, dem zeige ich diese Bilder.

Wasserkasten rost Passat TS

Falls noch einer ein Wasserkastenblech übrig hätte, wäre ich übrigens nicht abgeneigt… 😉

Ich muß mir jetzt erstmal was zur weiteren Vorgehensweise einfallen lassen. Der Lack steht schon bereit. Den Wasserkasten wollte ich nämlich selber auslackieren bevor der TS zum Lackierer geht. Der bleibt jetzt aber noch eine Zeit in der Dose.

Tag mit viel Kleinkram endet mit größerer Baustelle

Der gestrige Tag war eigentlich geprägt von diversem Kleinkram. Er endete allerdings mit einer Entdeckung, die einen etwas größeren Eingriff erfordert.

Zunächst mußte ich bei meinem Volvo 940 die H4-Lampe auf der Beifahrerseite tauschen.

Volvo 940 H4

Nach über zweieinhalb Jahren hat es die jetzt auch erwischt. Auf der Fahrerseite hat es die im Janaur 2010 eingebauten Bosch Plus 90 bereits im März diesen Jahres zerlegt.

Dann fehlte immer noch der richtige Zubehörsatz für die vordere Bremse. Der ist mittlerweile auch bei mir eingetroffen.

Zubehoersatz Bremse

Der ist jetzt zwar nicht von ATE, hat dafür aber nur 1 Euro bei ebay gekostet. Neuware zum Sofortkaufpreis.

Bremse VA Passat TS

Diesmal war es auch die richtige Ausführung mit den langen Bolzen und der breiten Feder. Ich hoffe, daß der Qualitätsunterschied zu Originalteilen nicht so sehr ins Gewicht fällt. 😉

Nachmittags kam mein Kumpel Markus noch mit seinem Volvo 940 vorbei.

Volvo 940

Er ist öfter mal die Woche über unterwegs und hat dann am Freitag immer mit einer leeren Batterie zu kämpfen. Der Fehler war schnell lokalisiert: Lima-Regler. Zur Sicherheit noch mal die Stromentnahme an der Batterie gemessen: 0,05 Ampere. Das kann also nicht die Ursache sein.

Dann hab ich ihm noch eins von meinen umgebauten Wischerrelais verpaßt. Die hatte ich mal in einer Kleinserie aufgelegt. Ein programmierbaren Intervall gab es bei Volvo für den 940 nicht.

Wischerrelais Volvo 940

Ich hab einfach das Innenleben eines VW-Relais, in das Gehäuse des Volvo-Relais gepackt. Funktioniert wunderbar. Ich selbst fahre damit auch schon ein paar Jahre rum.

Wir quaschten dann noch eine Zeitlang und als Markus dann wieder los mußte, wollte ich eigentlich auch Feierabend machen. Nur noch die Räder vorne wieder auf den TS und das sollte es dann gewesen sein.
Die Räder hab ich dann aber nicht mehr angebaut…
Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie landete mein Blick auf der Lenkungsmanschette.

Lenkungsmanschette Passat TS

Auch hier waren die Nager aktiv.
„Heute nicht mehr“, hab ich mir gesagt. Licht aus, Tür zu, ab nach Hause. Die Lenkung baue ich nächste Woche aus.

Glück im Unglück

Geplant war eigentlich, erst mal nichts an der hinteren Bremse zu machen. Erst mal fahren und dann sehen wie sie sich so macht. Das wäre auch so passiert, wenn der Entlüfternippel hinten rechts nicht abgerissen wäre.

Entlüfterschraube Passat TS

Zum Glück habe ich probiert sie zu lösen bevor der Bremsflüssigkeitsbehälter getauscht und Bremflüssigkeit eingefüllt war.

Mit einer eingeschlagenen Torxnuß habe ich versucht den Rest der Schraube herauszubekommen. Ohne Erfolg. Abgerissen.

Es half also alles nichts die Trommel mußte runter.

Bremse Passat TS

Im inneren sah die Bremse überraschenderweise recht vernüftig aus. Wenig Rost, ausreichende Belagstärke und alles gangbar. Auch vom Radbremszylinder ließen sich beide Kolben bewegen. Einen Blick unter die Manschette habe ich aber trotzdem mal gewagt. Zum Glück.

Radbremszylinder Passat TS

Denn was da zum Voschein kam, war wenig vertrauenserweckend. Rostbraune Brühe kam mir entgegen. Viel Freude hätte ich an dem Zylinder wohl nicht gehabt.

Zum Glück war mein Lager gut bestückt. Sonst wäre jetzt Baustopp gewesen.

Radbremszylinder ATE

Kurz die Teilenummer gecheckt. Sind die richtigen. Es kann also weitergehen.

Der Zylinder war dann schnell montiert. Noch eben die Beläge und die Trommel mit Schmirgelpapier von Dreck und losem Rost befreit und alles wieder montiert.

Bremstrommel Passat TS

Die Roststellen in der Trommel werden sich im Betrieb in kurzer Zeit wegbremsen. Neue Trommeln gibt es jetzt noch nicht. Wenn die Bremswirkung später nicht hinhaut oder die Radlager vom langen Stehen beschädigt sind, kann ich die immer noch erneuern.

Und die linke Seite? Hier ging der Entlüfternippel ja ohne Probleme auf. Egal, lieber auch hier noch mal die Trommel runternehmen und nach dem Rechten gucken.

Zum Glück hab ich das dann auch wirklich gemacht. Ich hatte schon Probleme die Tommel überhaupt herunterzubekommen. Den Einsteller hatte ich schon ganz zurückgedreht. Den ganzen Mechanismus konnte ich dann schon ein kleines Stück hin- und herbewegen. Ein Zeichen dafür, daß die Beläge nicht mit zurückkommen. So geht die Trommel natürlich nie runter. Hier halten nur ein paar gezielte Hammerschläge auf die Trommel.

Die Ursache war dann auch schnell gefunden. Die Kolben vom linken Radbremszylinder waren beidseitig befestgegammelt.

Radbremszylinder fest Passat TS

Mit einem neuen Zylinder und etwas Fett an den beweglichen Teilen gings dann auch hier wieder an den Zusammenbau.

Bremse links Passat TS

Im Nachhinein war es also ein wahrer Glücksfall, daß der eine Entlüfternippel abgerissen ist.

Jetzt konnte ich mit dem eigentlich geplanten Programm weitermachen. Als erstes flog mal dieser merkwürdige Bremsflüssigkeitsbehälter raus.

Bremsflüssigkeitsbehälter

Der wird wohl bei der Montage des neuen Hauptbremszylinders gleich mir reingekommen sein. Für schräg montierte Zylinder ist der aber auf jeden Fall nicht geeignet.

Einzug erhielt daraufhin der Samstag frisch gewaschene Behälter. Und dann konnte ich endlich die Anlage abschließend neu befüllen und entlüften.

Bremsflüssigkeitsbehälter Passat TS

Wie immer mit dem Eezibleed. Das Ding ist wirklich praktisch. Einziger Nachteil ist der für meinen Geschmack etwas zu kleine Vorratsbehälter.

Entlüfterflasche

Um das System wirklich gründlich durchzuspülen kommt man um eine zwischzeitliche Neubefüllung nicht herum. Einen viertel Liter sollte man pro Nippel schon durchspülen. Hinten sogar eher noch etwas mehr.

Bremsflüssigkeitsbehälter gewaschen

Hier sieht man noch mal wie schön sauber der Behälter in der Waschmaschine geworden ist.

Damit wäre die Bremse jetzt fast fertig. Fehlt nur noch der Montagesatz für die vorderen Klötze. Der kam die Woche ja auch bei mir an.

Bremsklötze Passat TS

Der paßte aber leider nicht. Bolzen kurz und die Feder zu schmal.

Ist wohl der Satz für die Bremse mit der 10mm Scheibe und den etwas dünneren Klötzen gedacht.
Nach soviel Glück, darf man ja auch mal etwas Pech haben.

Einbausatz Bremsbelag ATE

Ich finde nur merkwürdig, daß beim Audi 80 der 1,5 und 1,6l-Motor angeben wird und bei Passat nur der 1,3 und 1,6l Dieselmotor. Hat der Audi 80 denn kleinere Bremsen als der VW Passat?

Vollwaschgang für den Bremsflüssigkeitsbehälter

Eigentlich wollte ich für heute gar keinen Artikel schreiben. Aber irgendwie, ist das gestrige Programm so bescheuert, daß es schon wieder genial ist.

Nach fast einer Woche in den Händen von DHL ist gestern das Päckchen von Julian angekommen. Im Tausch gegen die Schmutzfänger schickt er mir einen Bremsflüssigkeitsbehälter.

Hauptbremszylinder

Daß da noch ein Hauptbremszylinder dran ist, hatte er mir vorher schon mitgeteilt. Auch daß der Behälter sehr dreckig ist und er schon versucht hat die schwarze Schlammschicht im inneren des Behälters so gut es geht zu entfernen.
Wirklich sauber war aber anders. Zudem kommt man so richtig nur in hintere Kammer rein. Hier ist ja die relativ große Einfüllöffnung. In die vordere Kammer führt nur ein ca. 3mm breiter und 10 mm hoher Schiltz. Keine Chance da mit einem Pinsel oder einer Bürtse reinzukommen.

So hätte ich den Behälter nicht verbauen können. Leider hab ich kein Foto von dem Ausgangszustand gemacht. Wie gesagt, der heutige Artikel war so nicht geplant.

Was tun ? Einfach mal in die Waschmaschine mit dem Ding! Verpackt in einem Stoffbeutel gings mit durch den normalen Waschgang.

Das Ergebnis war schon nicht schlecht. Allerdings nur außen. Innen war immer noch alles voller Schwarzschlamm.

Meine grauen Zellen fingen an zu arbeiten. Irgendwas muß in den Behälter um ihn von innen während des Waschgangs „auszuwischen“.

Die Lösung fand ich dann in Form eines gewöhnlichen Haushaltsschwamms. Davon ein paar kleine Stücken abgeschnitten und rein in den Behälter. In die hintere Kammer kamen die Stücken mit der grünen Scheuerseite. Durch den kleinen Schlitz quetschte ich die gelben Stückchen in die vordere Kammer.

Auf zum zweiten Waschgang. Das Ergebnis war sensationell. Hätte ich ehrlich gesagt selber nicht für möglich gehalten.

Bremsflüssigkeitsbehälter

Hier sind die kleinen Schwammstückchen in der hinteren Kammer zu sehen. Die waren ja noch einfach herauszubekommen.
Etwas mehr Geschick war bei den Stücken in der vorderen Kammer erforderlich. Die mußte ich durch den kleinen Schlitz jetzt wieder herausziehen.

Bremsflüssigkeitsbehälter Schwamm

Mit einer Büroklammer, die ich vorne umgebogen habe, holte ich Stück für Stück wieder heraus. Ging erstaunlich gut.

Bremsflüssigkeitsbehälter sauber

Neun Stücke in gelb und neun Stücke in grün/gelb. Alle wieder draußen.

Bremsflüssigkeitsbehälter innen

Klinisch rein wäre wohl etwas übertrieben, aber beide Kammern sind von innen wirklich absolut rückstandsfrei sauber geworden.

Arbeit zieht Arbeit nach sich

Nächste Baustelle am Motor war die Ventildeckeldichtung. In welchem Zustand die alte Korkdichtung war brauche ich wohl nicht weiter erwähnen.

Ventildeckel

So ganz in Bestzustand befindet sich der Ventildeckel nicht mehr. So das eine oder andere Tierchen hat auch seine Spuren hinterlassen.

Darunter sah es aber ganz manierlich aus. Ölkohle oder ähnliches war so gut wie überhaupt nicht auszumachen.

Ventiltrieb Passat TS

Leichte Rostansätze im Deckel und an der Nockenwelle am Grundkreis der Nocken. Das ist der Teil der nie Kontakt mit dem Stößel hat, wenn ein Ventilspiel vorhanden ist.
Da jeder Nocken so eine leichten Rostansatz hatte, kann das Ventilspiel zumindest schon mal nicht zu klein sein. Trotzdem hab ich überall mal die Fühlerlehre zwischengehalten.

Ventilspiel Passat TS

Die leichten Rostansätze ließen sich mit einem Lappen einfach wegwischen und das Spiel war durch die Bank in Ordnung. Einige Auslaßventile hatten etwas erhöhtes Spiel. Das lag aber maximal zwischen 0,35 und 0,40 mm. Ist also noch vertretbar. Bevor der Motor nicht richtig dauerhaft gelaufen hat, ist die Messung eh noch nicht endgültig aussagekrfätig.

Wer beim vorigen Bild genau hingeguckt hat, wird sicher bemerkt haben, daß die Stehblozen für die Deckelmontage bereits fehlen. Das hat natürlich seine Gründe.

Dichtflaeche Passat 1975

Ohne die Bolzen kann man die Dichtfläche viel besser reinigen. Aber das war nicht der einzige Grund.

Auch zur neuen Ventildeckeldichtung gab es im Beipack wieder Stehbolzen.

Ventildeckeldichtung Gummi

Der Motor bekommt jetzt die einteilige Dichtung aus Gummi. Ich habe mit dieser Dichtung bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die Korkdichtungen sind nicht so mein Fall. Die sind irgendwie immer nach einiger Zeit wieder undicht.

Ein Grund dafür sind unter anderem auch die verzogenen Ventildeckel. Einmal zu stark angezogen und die plane Fläche ist dahin.

Ventildeckel verzogen

Beim Passat 32B gab es später Stehbolzen mit einem Bund. Da konnte man die Dichtung nicht so elendig zerquetschen wie es beim 32er noch möglich war.
Den Deckel habe ich dann mit ein paar Hammerschlägen wieder in Form gebracht. Ansonsten hätte auch die Gummidichtung keine Chance.

Distanzstücke Ventildeckeldichtung

In die Gummidichtung sind schon Distanzstücke mit eingearbeitet. Sie stoppen allzu eifrige Schrauberkräfte automatisch. Zerquetschen der Dichtung ist also unmöglich.

Bevor der Ventildeckel jetzt wieder raufkam, kam noch ein Bauteil neu hinzu, welches ich jedem nur empfehlen kann.

Ölabstreifblech

Den Ölabweiser. Er hält den Großteil des Öls von vorneherein von der Ventildeckeldichtung fern. Zudem hat man deutlich weniger Öl, das durch die Kurbelgehäuseentlüftung in den Luftfilter gelangt. Ich hab meinen als Neuteil, inkl. versichertem Paketversand bei ebay für 6,90€ gekauft…. Alleine das Paket bei DHL kostet für einen Normalsterblichen schon 6,90€! Das Teil gibt es also praktisch kostenlos.
Wem das immer noch zuviel ist: Ab ca. 1985 steckten diese Dinger in jedem 827er-Motor.

Den Deckel hab ich groß mit der Drahtbürste gesäubert, die langen Unterlegschienen etwas gerichtet und dann gings wieder rauf auf den Kopf.

Ventildeckel montiert

So ganz ohne etwas Glanz wollte ich ihn dann aber auch nicht aufschrauben. Es gab neue Muttern und Unterlegscheiben. Netter Kontrast.

Beim anschließenden Probelauf zeigte sich wie erwartet keine Leckage. Aber trotzdem brachte er wieder eine neue Baustelle zu Tage.

Ansaugkrümmer Passat TS

Die Ansaugkrümmerdichtung ist undicht. Beim normalen Motorlauf habe ich davon nichts gemerkt. Als ich aber die Ölreste am Kopf mit Bremsenreiniger entfernen wollte, drehte der Motor plötzlich mit deutlich erhöhter Drehzahl. Da darf ich also auch noch mal ran.

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