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Raus mit den verrosteten Blechen

Am Wochenende gings den vergammelten Blechen im Wasserkasten jetzt mal so richtig an den Kragen. Großflächiges Austrennen stand auf dem Programm.

Wasserkasten Passat TS

Hier ist dann auch der Grund für die Erhöhung im Blech zu erkennen. Der Platz wird für die Kupplungsbetätigung benötigt.

Alles andere als diese großflächige Instandsetzung hätte im meinen Augen keinen Sinn. Hier hat man schon mal einen ersten Eindruck wie das Blech von unten aussieht. Die Materialstärke tendierte gegen Null.

Wegen der Pedalverstärkungen musste ich das Blech in mehreen Etappen austrennen. Weiter gings über dem Bremspedal.

Wasserkasten Passat 32

Hier befand sich im vorderen Bereich das große Loch. Die Schnitte gingen hier fast wie durch Butter. Kein spürbarer Widerstand. Auf der Seite zum Gebläsekasten wurd es dann langsam wieder etwas stabiler.

Wasserkasten Rost Passat TS

Auch hier ist von unten noch reichlich Rost vorhanden.

Blieben noch die Reste auf dem Träger des Pedalbocks. Das ist die Verstärkung die ich von dem Audi Blech anfangs abgebohrt hatte.

Pedalbock Passat TS

Die konnte ich zum großen Teil mit einer Kneifzange abschälen. Auch schön zu erkennen ist der Zustand des Lackes auf dem Pedalbock. Ein Wunder, daß der Lack noch nicht von selbst abgefallen ist.

Als nächstes möchte ich Euch mal den Innenraum auf der Beifahrerseite präsentieren. Sieht noch genauso aus, wie vor fast einem halben Jahr. So hatte ich den Passat TS damals abgeholt.

Passat TS Innenraum

Warum zeige ich das jetzt hier? Ganz klar! Das Zeug muß da jetzt raus, ich muß da jetzt rein. Denn natürlich muß auch der Gebläsekasten noch seinen Platz verlassen.

Passat TS Heizung

Schließlich will ich das Wasserkastenblech genau bis zur der Mitte des Auschnitts ersetzen. Man kann das Rettungsblech oben schon erkennen.

Passat TS Ausschnitt

So komme ich da jetzt gut ran und kann auch die letzten Schnitte noch ausführen.

Hier begann dann allerdings wieder ein Puzzelspiel. Das ´73er Audi-Blech hatte hier ja eine leicht andere Sickenform. Ich mußte also einen Stück von dem originalen Blech erhalten.

Passat TS Blech

Zunächst blieben diese Fragmente also erhalten. Das hier fehlende Stück habe ich im nächsten Schritt mit dem Rettungsblech vereint.

Blechersatz Passat TS

Angezeichnet, dann das falsche Stück herausgetrennt und die Kanten sauber angepasst.

Schweißgrips

Mit den Schweißgrips habe ich das Blech dann fixiert und zunächst von unten ein paar Schweißpunkte gesetzt.
Die eigentliche Schweißung habe ich dann von der Oberseite gemacht. Trotz kleinster Stufe am Schweißgerät gab es an den angerosteten Partien doch noch einige kleinere Durchschüsse.
Punkt für Punkt machte ich aus den beiden Blechen dann eine Einheit.

Wasserkastenblech Passat TS

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wenn da erst mal Farbe drauf ist, wird man nicht mehr sehen, daß das mal zwei Blech waren.

Dengel, dengel, dengel, dengel, dengel

Auf in dem Kampf mit dem Wasserkastenblech. Der gestrige Tag stand fast ausschließlich im Zeichen des Dengelns.

Wasserkastenblech dengeln

Das zum Wasserablauf abfallende Blech mußte ich an mehreren Stellen umarbeiten. Bei meinem TS liegt zwischen der Erhöhung und dem Wasserablauf noch der Sicherungskasten. Der ist zum Schutz gegen eintretendes Wasser leicht erhöht. Es galt also die benötigten Formen aus dem Spenderblech herauszuarbeiten. Die rechteckige Erhöhung im Hintergrung muß ebenfalls verschwinden.

Zunächst ging es an den Bereich neben dem Buckel.

Wasserkastenblech Passat 32

Hier mußte die vorhandene Form der einen Seite auf die andere Seite übertragen werden.

Auf der Länge ließ sich das nach einiger Zeit auch hinkriegen. Das Problem bestand am Ende der Erhöhung. Hier wurde es durchs das Dengeln zuviel Material.

Entlastungsschnitt

Hier half nur ein Einschnitt und erneutes Dengeln bis sich die Blechabschnitte übereinander gelegt hatten. Dann hab ein einen erneuten Einschnitt gemacht und das überflüssige Blech damit entfernt.

Freischnitt Passat TS

Der obere kleine überflüssige Blechstreifen ist auf dem Bild noch zu erkennen. Unter war das Stück noch etwas größer.

Durch den erneuten Schnitt konnte ich die Blechkanten auf eine Ebene bringen und dann verschweissen.

Freischnitt Passat 32

Rechts im Bild ist auch schon die vorher vorhandene Erhöhung platt gemacht worden.

Zeit sich für eine erneute Anprobe und die ersten Schnitte zu tätigen, um sich der Kontur des Sicherungskastenauschnitts anzunähern.

Ausschnitt Sicherungskasten

Lieber erstmal ein bisschen mehr stehen lassen. Abschneiden geht immer noch.

Um die nächsten Schnitte zu planen, mußte ich mich entscheiden. Entweder etwas von der Sicke hinter den Kasten oder die Sicke neben dem Kasten alt lassen. Beides geht nicht, da das Blech in der Ecke in zwei Richtungen nach oben geht.

Sicke Wasserkastenblech

Alles klar. Das kann ich nicht beibehalten.

Der Sicke habe ich zuerst gar keine so große Bedeutung zugemessen. Aber dann wurde mir klar wie wichtig sie ist. Es ist der einzige Weg den Wasser nehmen kann, um zum seitlichen Abfluß zu gelangen.
Die muß ich also auf jeden Fall beibehalten.

Sicke Wasserkastenblech Passat TS

Also angezeichnet und wieder gedengelt. Zwischendurch immer wieder Kontrolle, ob die Sicke auch wirklich an der richtigen Stelle sitzt.

Sicke Passat TS

So langsam kann man erkennen wohin die Reise gehen soll. Und man kann auch gleich den Grund sehen, warum die am Anfang gezeigte Erhöhung verschwinden mußte. Genau durch diesen Bereich verläuft die Sicke nämlich.

Einen Vorteil hat das bloße Loch für die Lüftungsgitterbefestigung beim 73er Audi übrigens dann doch. Hier kann ich prima ein Schraube durchstecken und das Blech damit fixieren.

Blech Passat 32

Damit wäre der Anfang gemacht, aber es wird noch eine ganze Weile brauchen bis das Blech wirklich vernüftigt sitzt.

Der Anfang ist gemacht

Das Rettungsblech hat gestern bereits die ersten Phasen der Bearbeitung über sich ergehen lassen müssen.

Bitumenmatte Passat TS

Bevor ich das Blech anpassen und entsprechend bearbeiten kann, muß erstmal die alte Bitumenmatte runter. Zuerst mit dem Schneidmesser und den Rest dann einfach mit dem Heißluftfön erwärmt und mit einem Lappen abgewischt.

Heißluftfoen Bitumenmatte

Die endgültige Reinigung erhielt das Blech dann mit etwas Verdünnung. Damit liessen sich dann auch die letzten Rückstände wegwischen.

Rettungsblech Passat 32

Jetzt waren nur noch die angepunkteten Halter und Verstrebungen im Weg. Dem Tachowellenhalter gings als erstes an den Kragen. Das waren nur vier Schweißpunkte.

Schweisspunktbohrer

Einmal hab ich allerdings nicht richtig aufgepasst. Aus dem Abbohren wurde einmal ein Durchbohren.

Auf der Unterseite gings dann weiter. Hier gabs ein paar Punkte mehr zu lösen.

Verstaerkung

Die in Längsrichtung verlaufende Verstärkung ging noch ziemlich einfach ab. Etwas schwieriger wurde es bei der Querverstärkung. Das Blech ist stärker als das vom Wasserkastenblech und außerdem sind die Schweißpunkte hier vom Durchmesser etwas größer. Ich hab aber nur einen Schweißpunktbohrer in 6 mm.

Wasserkastenblech Passat TS

Daher war etwas Gewalt nötig und die Verstärkung hat sich etwas verformt. Es ist zwar geplant, daß ich die nicht mehr brauche, aber trotzdem wollte ich die Teile möglichts in gutem Zustand erhalten. Man weiß ja nie…

Jetzt stand nur noch ein Teil, einer erste Anprobe im Fahrzeug im Wege. Der Halter für den Ausgleichsbehälter.

Halter Ausgleichsbehälter Passat TS

Da das Blech drumherum sowieso nicht mehr ganz taufrisch ist, habe ich den jetzt nicht abgebohrt, sondern komplett raugetrennt. Ich hoffe ich kriege den Winkel wieder in einen weiterverwendbaren Zustand zurückverstetzt. Der Halter fehlt bei dem Audi-Blech komplett. Externe Ausgleichsbehälter gab es damals überhaupt noch nicht.

Rettungsblech Passat TS

Das sieht doch schon mal recht vielversprechend aus. Zwei drei Poppnieten rein und etwas Dichtmasse drunter und fertig….

Natürlich mache ich das nicht so. Obwohl, wie man sieht, ist der Gedanke schon vorhanden. Denn was da an Metern Schweissnaht auf mich zu kommen will ich lieber noch garnicht genau wissen.

Da würde es dann auf die paar Zentimeter mehr um den Lüftungsmotor auch nicht mehr drauf ankommen. Wie man sieht hat Audi-Blech eine runde Sicke um den Ausschnitt. Außerdem weiß ich gar nicht wie das Schutzgitter über dem Motor befestigt werden sollte. Hier ist einfach nur ein 6 mm Loch. Beim Passat TS wird das Gitter mit einer Blechschraube gehalten. Das wird bei so einem Loch etwas schierig.

Ausschnitt Geblaesemotor passat TS

Einen möglichen Verlauf einer späteren Schweißnaht habe ich mal in das Bild eingebunden. Aber das ist erst mal nur eine Überlegung. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Das wird sich Stück für Stück ergeben und hängt auch immer vom jeweiligen Zustand des Originalblechs ab.

Die ersten Schweißarbeiten sind getan

In kleinen Schritten hab ich mich mal wieder mit meinem Schweißgerät angefreundet. Diese Dünnblechschweißerei ist tricky. Da muß man immer erst mal wieder die richtige Einstellung finden.

Einschnitt Kotflügel Passat TS

Die großen Schweißarbeiten am Wasserkasten stehen ja noch aus. Hier ist noch etwas schönes auf dem Weg zu mir. Ich hab also erstmal klein angefangen.

Etwas tricky war auch das Austrennen des kleinen Blechabschnitts aus dem Kotflügel. So schön das mit dem Multimaster auch geht, bei kurzen Schnitten ist mit diesem Sägeblatt Schluss.

Die beiden kurzen Kanten konnte ich nur leicht ansägen. Durch kam ich nicht. Der Schnitt wäre dann zu lang gweorden. Die Lösung war ein diagonaler Schnitt.

Diagonalschnitt Multimaster

Die beiden Dreiecke konnte ich dann entlang der Sollbruchstelle hoch- und runterbiegen. Nach zwei- bis dreimal Biegen hatte ich die Stücke in der Hand.

Das neu angefertigte Blech hab ich mit einem Schweißgrip in die richtige Position gebracht und zunächst einmal mit ein paar Punkten fixiert.

Intergrips Passat TS

Für so kleine Bleche sind die Grips fast schon zu groß. Aber ich finde das immer noch besser, als das Blech mit einem Magneten zu fixieren. Um so ein Magnetfeld schweißt sich das nämlich nicht besonders schön.

Die ersten Punkte sahen nicht sehr schön aus. Es wurde im Laufe der Zeit aber immer ansehnlicher.

Blech Kotfluegel Passat TS

Nach dem Abschleifen sieht das ja zum Glück keiner mehr. Auf jeden Fall ist alles runherum dicht.

Blech abgeschliffen

Um den Rest darf sich der Lackierer kümmern.

Wichtig war nur, daß die Schweißnaht auch bis innen durchgekommen ist. Ein aufgeklebtes Blech wird nicht viel Freude bereiten.

Kotflügel Blech Passat TS

Das sieht gut aus. Ist allerdings eine Ecke, in die man nur sehr schlecht mit der Zopfbüsrte rankommt. Erstrecht wenn die Bürste ziemlich am Ende ist…
Da muß ich noch mal weiter entrosten. Ich hab dann erstmal die Sachen gemacht, die auch mit einer runtergerittenen Zopfbüste noch erreichbar waren.

Kotflügel entrostet Passat TS

Vorne hinterm Scheinwerfer gab´s auch noch etwas Rost. Hier ist wohl mal irgendwas vorgefallen.

Kotflügel Blech Passat 32

Wahrscheinlich wurde der Kotflügel aus diesem Grund einmal neu lackiert. Die Blechumrandung der Scheinwerfer in der Frontmaske war auch leicht deformiert.

Ich hab hier erstmal aufgehört. Ich brauche unbedingt eine neute Bürste für die Flex.

Was ich danach gemacht habe, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. Das Bild sollte als Anhaltspunkt reichen.

Radhaus rechts Passat 32

Ein halbe Stunde später und nach Einsatz von klarem Wasser und einer Bürste sah das rechte Radhaus dann gleich ganz anders aus.

Radhaus rechts sauber Passat 32

Die Planscherei hat sich gelohnt. Und die mit der Phosphorsäure behandelten Stellen sind auch gleich wieder neutralisiert.

Hier mal der obere Bereich der Stehblechspitze. Die hab ich ja am Freitag ohne jegliche Entrostung einfach mal eingepinselt.

Stehblechspitze Passat TS

Sieht gar nicht so schlecht aus.

Auf der linken Seite hab ich mir jetzt mal die Mühe gemacht den losen Rost vorher abzuschleifen.

Stehblechspitze Passat TS

Dann gab´s hier etwas verdünnte Phosphorsäure. Rechts übrigens auch einfach noch mal. Mal gucken ob es sich lohnt vorher zu entrosten oder ob das Ergebnis hinther identisch ist.

Der Beulendoktor war zu Besuch

Gestern gings mal einen entscheidenden Schritt mit den Lackiervorbereitungen weiter. Dirk war zu Besuch und er hat sein ganzes Equipment an Hämmern, Ausbeuleisen und Saugnäpfen mitgebracht.

Beulendoktor

Er war so nett und hat mir im Laufe des Tages alle Beulen aus dem Passat TS herausgezaubert. Das ist eine Arbeit, die mir einfach nicht so liegt. Ich habe da einfach nicht die Ruhe zu und werfe dann zu schnell die Flinte ins Korn. Danach wären dann sicher immer noch größere Mengen an Spachtel nötig.

Im laufe des Tages gesellte sich dann auch Michael noch dazu. Er paßte auf, daß Dirk nicht pfuscht und griff bei Bedarf ein.

Hammer

Wirklich nötig war das natürlich nicht. Aber Spaß muß sein. Sonst wäre es ja stinklangweilig.

Frontblech ausbeulen

Von hinten links ging es im Uhrzeigersinn einmal komplett ums Auto.

Ich war während dieser Zeit natürlich auch nicht untätig. Die Bitumenmatte auf der rechten Seite des Wasserkastens mußte dran glauben.

Bitumenmatte Passat TS

Mit dem Multischneider ging das auch relativ probelmlos. Zwischenduch mußt ich dann aber mal pausieren.

Windleitblech ausbeulen

Dirk machte sich über die Beule im Windleitblech her. Zeit für mich mal die ersten Ergebnisse in Augenschein zu nehmen.

Seitenteil ausgebeult

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Rest ist für den Lackierer kein Problem mehr. Wichtig war ja in erster Linie nur, daß die Spachtelstärke später nicht mehrere Millimeter dick werden muß.

Dirk war dann einmal fast rum. Er setzte am rechten Seitenteil für´s erste den Schlußpunkt.

Seitenteil rechts

Ich der Zwischenzeit hatte ich den Wasserkasten dann auch von der Bitumenmatte befreit.

Wasserkasten blank

Hier kam zum Glück überall wirklich nur leichter Rostansatz zu Tage. Keine akute Bedrohung.

Ganz zum Schluß kam noch ein ganz neues Werkzeug zum Einsatz. Dirk hatte damit auch noch nie gearbeitet, wollte es aber gerne mal ausprobieren. Also habe ich mal so einen Ausbeulset besorgt.

beulenzieher

Das Set besteht im wesentlichen aus einer Brücke und zwei Tellern mit Gewindestift. Weiter ist da noch eine Heißklebepistole und Kleber im Set. Die Teller werden auf den Lack geklebt. Die zieht man mit einer Rändelmutter nach oben und die Beule soll verschwunden sein.

Wir waren skeptisch ob das wirklich funktioniert. Aber es ging überaschenderweise erstaunlich gut. Zwar löste sich am einigen Stellen auch der Klarlack ab und wir mußten nochmals ansetzten, aber das war uns ja egal. Wunder kann man von dem Set sicher nicht erwarten, aber es ist auf jeden Fall eine willkommende Ergänzung gewesen.

wasserkasten passat TS

Im Wasserkasten habe ich dann schon mal mit den ersten Entrostungs- und Schleifarbeiten begonnen. Diese Seite sieht wirklich schon sehr brauchbar aus. Da fehlt nur noch etwas Feinschliff.

Auch die ausgebeulten Partien wurden noch einmal gründlich unter die Lupe genommen. Michael markierte mit einem Edding die Stellen, die der Lackierer später noch mal besonders bearbeiten soll.

beuleninspektion

Dirk war sehr selbstkritisch und hätte es gerne noch ein wenig glatter hinbekommen. Ich find das Ergebnis aber sehr vorzeigbar. Im Endeffekt wird der Lackierer den Rest mit einer dünnen Schicht Spachtel überziehen und dann ist alles glatt.

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