Endlich konnte es weitergehen. Ausgerechnet jetzt, wo ich nur noch knapp ein Woche Zeit habe, kommen mir so viele andere Sachen dazwischen. Dafür habe ich gestern auch mal eine Stunde draufgelegt.
Die Bremscheiben haben jetzt ausgedient. Nach gut 3000 km müssen sie das Feld räumen.
Die lege ich mir mal auf die Seite. Zumindest beim GLS kann ich die sicher noch mal gebrauchen. (mehr …)
Zwangsreparaturen sind immer nervig. Besonders wenn sie keinen langen Aufschub dulden. Mich hat es gestern mit meinem Volvo erwischt. Die Bremse vorne rechts wollte nicht mehr so recht zurückgehen.
Gemerkt hatte ich das schon Dienstag Abend im Stop-and-go-Verkehr. Mein Volvo bremste von ganz alleine. Zu Hause hab ich mal die Hand an die Felge gehalten. Die kochte!
Da mußte ganz schnell was passieren. Also gestern kurz in die Werkstatt. Da sollte ich eigentlich noch einen Satz Führungsstifte für die Bremssättel liegen haben. Die gehen bei der Girling-Bremse gerne mal fest. Noch bevor ich auf die Bühne bin, hab ich mal nach dem Satz Ausschau gehalten.
Tatsächlich. Ein Satz hatte ich noch im Lager.
Also rauf auf die Bühne und runter mit dem Rad.
War schon wieder ganz schön heiß. Eine leicht bläuliche Verfärbung der Bremsscheibe ist schon zu erkennen.
Leider konnte ich mich dann ganz schnell davon verabschieden nur die beiden Führungsstifte zu erneuern.
Ich hatte die Halteschraube noch nicht mal ganz rausgedreht, da konnte ich den Stift schon hin- und herbewegen. An der unteren Schraube war es nicht anders. Damit war klar: Der Kolben im Bremssattel ist fest!
Den hatte ich nicht auf Lager. So weiterfahren, wäre aber auch nicht unbedingt vorteilhaft.
Also den Kolben etwas herausgepumpt und die Membrane angelupft. Sieht nicht sehr berrauschend aus.
Unter die Membrane kamen jetzt einfach ein paar ordentliche Spitzer Rostlöser. War jetzt die einzige Chance.
Der Kolben ließ sich danach zumindest auch ganz wieder zurückdrücken.
Alles wieder zusammen und für den Rest des Tages war dann auch Ruhe. Ich hab noch so einige Kilometer abgespult; heiß wurde die Bremse jetzt nicht mehr. Ich hoffe das bleibt bis zum Wochenende so. Einen neuen Bremssattel werde ich mir heute auf jeden Fall schon mal besorgen. Günstige Volvo-Teile in Hamburg zu bekommen ist zum Glück ein Kinderspiel.
Saisonbilanz als Bezeichnung ist natürlich etwas hochgegriffen. Die Saison für meinen Passat TS lief schließlich fast nur bei mir in der Werkstatt ab. Trotzdem gibt es auch hier natürlich einen offenen und ehrlichen Rückblick.
Die Geschichte Begann Anfang April. Pizza hatte mich gebeten bei der Besichtigung eines 32er zu unterstützen. Dort angekommen standen da aber auf einmal zwei alte Passat in der Scheune.
Es kam so wie es kommen musste. Pizza kaufte den cliffgrünen und ich den viperngrünen. (mehr …)
Unabhängig von dem was noch mit dem TS passiert, braucht die Bremse natürlich eine Frischzellenkur.
So kann ich ja schlecht damit auf die Straße.
Knackpunkt bei der Demontage war mal wieder die kleine Sicherungsschraube der Bremscheibe.
Mit dem hammerbetriebenen Schlagschraube war das Themea dann aber auch schnell abgehakt. Das Ding ist für die Schrauben immer wieder Gold wert.
Obwohl die Bremscheibe auch ohne Demontage des Bremssattels runter ging, habe ich die Bremssättel lieber noch mal abmontiert und zerlegt.
So konnte ich sie besser von Staub und Dreck befreien, die Schächte für die Klötze mit einer Feile bearbeiten und die Führungen mit Kupferpaste bestreichen. Die Manschetten sahen noch ganz brauchbar aus, die Kolben gingen auch leichtgängig. Die kleine Überholung sollte wohl langen.
Bei der Bremsklotzmontage musste ich in diesem Stadium erstmal aufhören.
Schuld war ein unvorhergesehener Zwischenfall: Der Rost hatte im großen Stil zugeschlagen!
Die Blechfeder hatte sich schon beim Ausbau zerlegt. Einen neuen Zubehörsatz habe ich gestern Abend gleich noch bestellt.
Neben Scheiben und Klötzen gab es auch noch neue Schläuche. Die alten sahen überraschenderweise noch gar nicht so schlecht aus. Ich möchte nicht wissen, wie die gestern eingebauten Schläuche in 17 Jahren aussehen.
Die hinteren Schläuche wollte ich gestern eigentlich auch noch gleich mit rausschmeissen. Daraus wurde aber nichts.
Die Aufnahmeteller der Bühne waren im Weg. Da muß ich also noch mal einem anderen Tag bei.
Trotzdem habe ich die Bremse vorne schon mal mit frischer Bremsflüssigkeit gefüllt und anschließend entlüftet.
Ein Großteil der Flüssigkeit wird sich zwar wieder verabschieden wenn ich hinten die Schläuche tausche, aber eine zusätzliche Spülung kann nach der langen Standzeit sicher nicht schaden.
Und noch was hat sich gestern auch gleich noch verabschiedet: Die Schmutzfänger!
Die waren mir schon von Anfang an ein Dorn im Auge.
Nach soviel Sachen die sich gestern verabschiedet haben, gab es aber auch eine Sache die neu dazugekommen ist.
Ein dicker Ölfleck bei mir zu Hause in der Garage. Das sind noch die Nachwehen von dem geplatzen Öldruckschalter beim Rallye-Passat. Den habe ich gestern erstmals seit der Rallye in Rotenburg wieder bewegt.
Da muß ich wohl doch noch mal mit dem Dampfstrahler rein.
Mal wieder Zeit sich ein wenig um mein Sorgenkind zu kümmern. Am Dienstag Abend wollte ich mir mal eben alles notwendige zusammenstellen um die Bremsen auf Vordermann zu bringen.
Für hinten war´s easy. Hier will ich vorest nur neue Bremsschläuche einbauen. Die richtigen Sachen für vorne herauszufinden, war nervenaufreibend. Ich bin fast irre geworden. Vier verschiedene Bremssättel, zwei unterschiedliche Bremsscheiben, zwei unterschiedliche Bremschläuche und drei verschiedene Satz Bremsklötze. Bis ich mir hier wirklich sicher war, mußte ich etliches an alten Katalogen und Werkstatthandbüchern wälzen. Selbst der Teilekatalog von VW war nicht eindeutig. Schlußendlich habe ich noch Telefonsupport von Dirk erhalten.
Eigenlich wollte ich gestern schon loslegen, aber gleich morgens bekam ich einen Anruf von meinem Teilelieferanten. Die Bremsklötze kommen erst am Freitag mit.
So ist die gestrige Ausbeute leider nicht ganz vollständig.
Aber es gibt ja noch genug zu tun. Zum Beispiel der Kofferraum.
Der war noch randvoll mit irgendwelchen Teilen gefüllt. Was das alles genau war, wußte ich bis gestern noch nicht einmal.
Ich hatte nach der Abholung zwar ab und zu mal reingeschielt, aber genaueres wußte ich nicht. Mir ist nur aufgefallen, daß da Teppiche in unterschiedlichen Farben drinlagen. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, das die unterschiedliche Farbe nur Verschmutzungsgründe hatte bzw. ein Stück davon stark ausgeblichen ist. Pustekuchen!
Da lagen zwei komplette Sätze drin. Einer in grün und einer in braun.
Außerdem auch noch zwei Sätze Seitenverkleidungen. Wieder einmal grün und einmal braun. Da kann auf jedenfall nicht schaden. Die Sitze sind braun, sodas ich mal denke, daß ursprüngliche auch braune Teppiche und Seitenverkleidungen montiert waren.
Dann kamen da auch noch große Blechteile zum Vorschein.
Ein rausgetrenntes, komplettes Radhaus mit Federdom und anscheinend neu eingeschweisstem Stehblech für die linke Seite und ein komplett neues Stehblech für die rechte Seite. Das nehm ich doch mit.
Dann war der Kofferraum zugänglich. Zum Vorschein kam dann noch das jungfräuliche Ersatzrad.
Die ganze Ausräumaktion hatte natürlich einen tieferen Sinn. Meinetwegen hätte der ganze Kram da noch drin bleiben können. Allerdings bat mich Ruud aus den Niederlanden um einen kleinen Gefallen.
Er baut sich gerade einen neuen Passat auf und möchte ihn anschließend in viperngrün lackieren. Da der Wagen vorher eine andere Farbe hatte, bat mich Ruud doch mal ein Foto von dem Aufkleber mit der Lackbezeichnung in der Reserveradwanne zu machen. Er möchte den Aufkleber später bei seinem Passat möglichst genau reproduzieren.
Das Foto habe ich ihm gestern Abend schon per Mail geschickt, aber ich möchte Euch das nicht vorenthalten. Fällt Euch was auf?
Das steht vipergrün ! Ich war mir eigentlich ziemlich sicher das es viperngrün heißt. Alles wieder sehr rätselhaft.
Auch in allen einschlägigen Unterlagen steht überall viperngrün.
Die Farbe gibt es übrigens mit zwei unterschiedlichen Lacknummern. Im Modelljahr ´75 war es 98B und ab Modelljahr ´76 dann 96N. Merkwürdigerweise trägt die Farbbezeichnung lt. VW-Unterlagen ab 1976 den Namen „Viperngrün-Metallic 75“. Irgendwie unlogisch. Die Verkaufskennziffer hat sich nie geändert. Das war durchgehend die Y5. Auf jeden Fall ist das frühe viperngrün eine kleine Nuance dunkler.
Nun aber genug mit der Theorie. Widmen wir uns der Farbe mal wieder am lebenden Beispiel.
Am Heckblech war noch Handlungsbedarf.
Nach einer Stunde Arbeit das Ergebnis. Am längsten hat es gebraucht den Dreck aus den Poren des Steinschlagschutzes zu bekommen. Politur war hier nicht geeignet. Das gab an den erhöhten Stellen ganz schnell weisse Flecken. Der Lack war runter und in den Vertiefeungen saß noch der Dreck. Zum Schluß hab ich ein kleine Bürste genommen. Damit ging das recht gut.
Ich werde von Tag zu Tag unsicherer was ich mit dem Passat TS mache. Ich habe jetzt doch schon mal die Fühler nach einem Preis für eine Lackierung ausgestreckt. Bei der Substanz hat das Blechkleid es eigentlich verdient vernüftig auszusehen. Andererseits wären die ganze Kratzer und Beulen auch ein Teil seiner Geschichte. Wenn es bloß nicht so viele wären….
Ich bin hin- und hergerissen. Es würde mich irgendwie reizen, ein Auto zu nehmen, daß 17 Jahre in der Scheune stand, einmal kurz polieren und technisch das nötigste zu machen und dann ab damit auf die Straße. Andererseits würde mich die ganzen Lackmacken wahrscheinlich ewig angucken. Und noch ist der TS ziemlich nackt…
Zehn Liter Super sollten für den zweiten Versuch aus der Werkstatt zu kommen eigentlich langen.
Der erste Versuch ist ja kläglich gescheitert. Schaltgestänge war auseinandergefallen und der Motor ließ sich auch nicht wieder starten. Das Schaltgestänge ist ja inzwischen instandgesetzt, der Testlauf stand jedoch noch aus.
Doch auch mit dem frischen Sprit sprang der Motor nicht an. Die Fehlersuche begann. Ein Spitzer Bremsenreiniger in den Vergaser und er schnurrte kurz. Zündungsseite scheidet als Fehlerquelle also aus. Mir fiel auf, daß sich im Kraftstofffilter nichts rührte. Kein Durchfluß erkennbar. Ansaugen konnte ich den Sprit aber. Pumpe kaputt? Ich war schon drauf und dran eine andere Förderpumpe einzubauen. Aber dann hatte ich noch eine Idee. Geht der Sprit überhaupt in den Vergaser? Ging er nicht !
Vielleicht ist das Schwimmernadelventil verdreckt. Dazu mußte das Vergaseroberteil kurz ab.
Zu meiner Verwunderung war der Schwimmer aber ganz oben und die Schwimmerkammer war vollständig mit Kraftstoff gefüllt. Dann kann die Pumpe ja auch nichts förden. Kein Bedarf.
Die Fehlerursache mußte also am Vergaser selber liegen. Also das Oberteil mal ganz zur Seite gelegt und den Sprit aus der Schwimmerkammer abgesaugt.
So kam ich mal an die wichtigsten Düsen heran. Auf dem Bild schraube ich gerade die Hauptdüse heraus. Gut zugänglich war dann auch die Luftkorrekturdüse. Die Leerlaufdüse kam auch noch raus, die wäre aber auch von außen zugänglich gewesen. Alle Düsen habe ich mit Druckluft durchgeblasen und danach wieder reingeschraubt.
Auffällige Verschmuzungen konnte ich zwar nicht feststellen aber nach der Prozedur lief der Passat TS wieder.
Jetzt hätte ich eigentlich meinen zweiten Versuch, aus eigener Kraft aus der Werkstatt zu kommen, starten können. Aber ich hatte da noch so eine Idee…
Den guten Uniroyal, mit einem fast durchgehenden Riß im Umfang, habe ich nicht mehr sehr viel zugetraut. Da noch Luft aufzupumpen wäre wohl das Ende gewesen.
Also runter mit den Rädern. Das war allerdings leichter gesagt als getan.
Rostlöser hatte ich schon reichlich durch alle Löcher eingesprüht. Vorne kamen die Felgen einfach nicht runter. Selbst, ohne Radschrauben, auf dem Boden stehend, rührte sich da nichts.
Zum Erfolg verhielf mir letztendlich der, zwischen Achse und Felge, eingeklemmte Hammer.
Dann die Lenkung eingeschlagen und langsam kam Bewegung in die Sache. Dasselbe Spiel nochmal 180° weiter und die Felge lag daneben.
Darunter kam erfreuliches zum Vorschein. Bremsbelagstäke noch ausreichend und die Scheibe hat nicht den Hauch einer Kante.
Ich brauchte also nur die Anlageflächen etwas entrosten.
Der Arbeitsschritt war wirklich nötig. Ich will die Felgen beim nächsten mal ja etwas leichter abnehmen können.
Um optisch mal wieder einen kleinen Schritt nach vorne zu machen, fiel meine Wahl auf die alten Räder vom Rallye-Passat. Die waren ja über, nachdem ich letztes Jahr auf die Rial-Kreuzspeichen umgerüstet habe.
Macht doch gleich ein viel besseren Eindruck.
Jetzt konnte es an die frische Luft gehen. Er fährt sogar wieder rückwärts. Und auch vorwärts ging ohne Probleme. Einmal raus und wieder rein war mir dann aber nicht genug. Ich bin noch mal wieder raus um bei der zweiten Runde schon mal sanft die Bremsen anzutesten. Irgendwie muß ich die Scheiben ja noch wieder blank kriegen.
Die Bremsen ziehen schon recht gleichmäßig.
Ich bin im Anschluß soagr noch mal rausgefahren. Ein Foto, ich hatte ganz vergessen ein Foto bei Tageslicht zu machen.
Ist schon ein gewaltiger Unterschied zu den verrosteten Stahlfelgen.
Der Motor ist ja nicht die einzige Baustelle, die ich für die Winterpause eingeplant hatte. Ein weiterer Punkt waren die vorderen Bremsen. Umgrüstet auf innenbelüftete Bremsscheiben vom 32B hatte ich ja schon lange.
Scheiben, Beläge und Sättel sind noch Überbleibsel vom meinem türkisen Variant. Die muß ich dort ungefähr 1993 montiert haben. Nach dessen Schlachtung habe ich die ganzen Teile ungefähr 1998 in den ´76er verpflanzt. Seither sind die Teile hier drin. Vom Verschleiß her hätte es auch noch gar keinen Grund gegeben die Sachen auszutauschen. Beläge hatte noch ca. 50% und die Scheibe hatte nur einen ganz minimalen Grat.
Trotzdem war irgendetwas mit der Bremse nicht in Ordnung. Die Bremsleistung war so wie sie sein sollte. Nur beim sanften Abbremsen in niedrigen Geschwindigkeiten spürte man eine deutlich ungleichmäßige Wirkung. Fast wie eine Unwucht. Daher habe ich mich entschloßen die Sachen jetzt mal rauszuschmeißen.
Nach dem Ausbau der Scheiben habe ich auch den Grund für dieses nervende Verhalten gefunden.
Besonders auf der Innenseite war reichlich Rostfraß vorhanden. Ein typischer Standschaden. Der ließ sich auch nicht mehr wegbremsen, denn dieses ungleichmäßige Bremsen machte der Passat schon seit vielen Jahren. Es wurde von Jahr zu Jahr sogar immer mehr.
Also einmal alles neu und dann ist Ruhe.
Noch bevor ich die Räder runtergenommen hatte, bin ich noch mal einem anderen Geräusch auf den Grund gegangen. Bei voll nach links eingeschlagener Lenkung, schliff die Innenseite der Felge inrgendwo an den Achsteilen. Der Punkt war schnell gefunden.
Nicht wie zunächst vermutet der Querlenker, sondern der Stabi war im Weg.
Es gab da sogar mal ein technisches Merkblatt von VW, daß bei Verwendung von Sportfelgen der Größe 5 1/2×13 ET38 eine geänderte Spurstange montiert werden soll. Und meine Felge 6″-Felge steht trotz ET33 ja noch ein kleines Stück weiter innen.
Ich habe mir gedacht, daß kriege ich auch einfacher hin…
Ich habe dazu einfach mal eine 5mm Spurverbreiterungen unter die Felge gepackt.
Vielleicht langt das ja schon. Nur längere Radschrauben brauche ich jetzt. Zwei Gewindegänge sind wohl zu wenig.
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