Seit einiger Zeit habe ich ein Problem mit dem Vergaser vom Rallye-Passat. Die Drosselklappe geht zeitweise nicht mehr zu. Beim Schalten hört sich das dann immer so an, als ob ich gerade meine erste Fahrstunde nehme. Ist auf Dauer einwenig nervig.
Als ich PADO am Mittwoch verarztet hatte, habe ich mich dem Problem mal angenommen.
Irgendwie spielen hier zwei Sachen gleichzeitig mit rein. Die Federn der Drosselklappenwelle tun sich sehr schwer, aber auch der Gaszug trägt sein Teil dazu bei.
Ich bin mal mit dem Gaszug angefangen. Im Fußraum bin ich dann auf eine Feder am Gaspedal gestoßen. Die hatte ich so jetzt gar nicht mehr im Kopf.
Auf dem Bild habe ich sie bereits ausgehängt. Der Bügel befindet sich normalerweise hinter dem Hebel. Im ersten Moment sollte man denken, daß es sich um eine Rückholfeder handelt, dem ist aber nicht so. Die Feder unterstützt die Kraft die vom Pedal auf dem Gaszug gegeben wird. Einen wirklichen Sinn für diese Feder kann ich nicht ausmachen. Soll sie das Spiel im Gaszug ausgleichen, wenn der sich mit den Jahren etwas längt? Eine bessere Erklärung dafür habe ich nicht.
Auf jeden Fall geht die Drosselklappe mit der ausgängten Feder jetzt wieder von alleine zu. Problem gelöst? Im Prinzip ja. Allerdings war ich damit eigentlich nicht zufrieden. Denn es kann ja nicht Sinn der Sache sein, einfach ein Bauteil aus dem Spiel zu nehmen. Pause! Erst mal versuchen Infos zu bekommen.
Die Suche gestaltet sich schwierig. Im Forum hatte keine eine brauchbare Antwort parat. Dirk war sich auch sicher, daß die Feder bei allen Motorversionen verbaut ist.
Also zunächst mal ran an den Vergaser.
Im Lager hatte noch einen 2B5-Vergaser aus einem 32B liegen. Im Gegensatz zum 2B2 hat der 2B5 nur eine Rückdrehfeder an der Drosselklappenwelle. Scheint also eventuell eine Verbesserung zu sein.
Und noch eine Änderung gibt es zwischen 2B2- und 2B5-Vergaser. Um die Rückstellfeder bei 2B2 auszubauen muß die gesamten Drosselklappenwellen ausgebaut werden.
Dazu muß dann auch die Drosselklappe raus. Wie im Bild zu sehen ist, sitzt die Mutter auf der Welle hier links. Der Gashebel ist mit der Welle fest verklemmt.
Da liegt der ganze Salat.
Offentsichtlich beschädigt ist nichts. Lediglich die Kunstoffscheiben sind etwas mitgenommen.
Danach habe ich den die einteilige Feder von dem 2B5-Vergaser freigelegt.
Hier ist auch schön zu sehen, daß hier die Mutter auf der Seite des Gashebels sitzt. Die Welle kann also drinbleiben. Wesentlich einfacher.
Dann die einteilige Feder an den 2B2-Vergaser.
Das passte zum Glück ohne Probleme. Die Klappe ging jetzt ganz leicht zu. Kein Haken oder Klemmen mehr.
Wieder zurück und rauf mit dem Vergaser auf die Ansaugbrücke. Alles wieder angeklemmt und die Feder am Gaspedal wieder eingehängt und getestet.
Und dann das: Klappe geht immer noch nicht zu! Mist!
Vergaser wieder runter und versucht die Feder noch etwas mehr vorzuspannen.
Das wurde leider nichts. Soweit bin ich gekommen. Dann war Ende. Durch das weitere Spannen wurde der Durchmesser der Feder immer kleiner. Mehr ging nicht.
Also alles wieder zurück.
Nun blieb doch nur eine Möglichkeit. Die Feder am Gaspedal wieder aushängen. Jetzt funktionierte es wieder wunderbar.
Das war denn der Stand der Dinge. Endgültig zusamengebaut habe ich noch nicht wieder alles. Eine Idee hatte ich noch aber dazu mußte ich erstmal nach Hause und den Rechner anwerfen.
Warum bin ich da nicht ehr drauf gekommen? Teileprogramm hochgefahren und mal versucht ein paar Infos zu der Feder zu bekommen. Da der Vergaser ja aus einem 32B stammt habe ich zuerst einmal hier nachgesehen. Keine Feder am Gaspedal !
Jetzt noch mal beim Zwischenmodell nachgeschlagen. Hier war die wieder Feder abgebildet. Aber nur bis zum Modelljahr 78. Danach ist sie entfallen. Das dürfte auch genau der Zeitpunkt sein wo der 2B2- vom 2B5-Veragser abgelöst wurde. Es scheint also so, daß mit der einteiligen Feder am Vergaser auch die Feder am Gaspedal entfallen ist.
Wenn man nicht alles selber recherchiert. Ich kann das wohl ohne Bedenken so zusammenbauen.