Tag Archive: Lagerschalen
Am Nebenschauplatz war ich erfolgreicher
Gestern habe ich mich parallel um zwei Sachen gekümmert: Die Zwischenwelle und den Versuch dieses grässliche Bitumenzeug los zu werden.
Ich behandel die beiden Dinge hier jetzt aber mal getrennt voneinander, da es sonst ein zu wildes Durcheinander ist. Los geht´s mit der schwergängigen Zwischenwelle.
Das vordere Lager habe ich gründlich gereinigt und anschließend kontrolliert ob die Ölbohrung überhaupt an der richtigen Position sitzt. Hätte ja sein können, dass sich die Lagerschale verdreht hat. (mehr …)
Neue Kolben einbauen
Ist ja eigentlich logisch was direkt nach dem Honen passiert. Die neuen Flachkolben haben Einzug in den Block gehalten.
Mit reichlich Rostlöser hatte ich ja Tags zuvor schon die Honrückstände aus den Zylindern gespült. Das konnte über Nacht schön abtropfen.
Im letzten Durchgang habe ich die Zylinder mit Putzpapier an einem Holzstab ausgewischt. (mehr …)
Zu verkaufen: 1 Satz Pleuellager – wie neu
Am Montag waren meine bestellten Pleuellager dann doch schon da. Nicht mal eine Woche hat es jetzt gedauert. Das ist ja unter den zur Zeit herrschenden Umständen durchaus noch akzeptabel.
Also rein mit den Schalen. Um nicht komplett im Öl zu hantieren habe ich das Innenleben vorher noch mal mit Bremsenreiniger abgesprüht. Die Ölpumpe flog auch noch eben raus. Einfach um besser an die Lager zu kommen.
Dieser Anblick ist wirklich faszinierend. Jetzt wo der Ölfilm auch noch runter ist, sieht man mal wie stark das Motorinnere wirklich angerostet ist. (mehr …)
Saisonbilanz 2012 – ´76er VW Passat L
Motor läuft wieder
Da ich ja zwischendurch immer mal wieder Fotos von den einzelnen Schritten mache, kann ich hinterher immer genau sehen wie lange ich für einzelnen Arbeiten gebraucht habe.
Um zu zeigen, daß es wirklich kein großer Akt ist die Pleuellager zu erneuen, stelle ich den Fotos heute mal die entsprechende Uhrzeit voran.
13:21 Uhr
Angefangen habe ich mit der Montage am 4.Zylinder. Hier waren die Lagerschalen ja ausgefallen.
13:27 Uhr
Weil´s am letzten Zylinder schlecht zu fotografieren ist. Hier mal zur Anschauung die Montage am 2. Zylinder.
Die obere Lagerschale habe ich einfach reindreht und das Pleuel dann runtergezogen. Alles natürlich gut eingeölt.
13:32 Uhr
Die unter Lagerschale wird in den Bock eingelegt, ebenfalls gut eingeölt und dann am Pleuel verschraubt.
13:33 Uhr
Alles wieder komplett. In diesem Zustand habe ich den Motor jetzt zweimal mit per Hand durchgedreht.
13:38 Uhr
Zur Kontrolle habe ich den Lagerbock des 4.Zylinders danach noch einmal abgenommen. Die leichte Schleifspuren sind normal. Es sind aber keine durchgehenden Riefen vorhanden. Sollte also funktionieren.
13:49 Uhr
Die vorgefüllte Ölpumpe kommt zurück an ihren Platz. Ich möchte möglichst schnell nach dem Start Öldruck haben.
13:55 Uhr
Neue Ölwannendichtung mit etwas Dichtmittel angesetzt.
14:12 Uhr
Dann die Ölwanne gesäubert und wieder unterm Motor verschraubt. Die vielen Schrauben halten ganz schön auf. Und dann mußte ja noch der Blechschutz für die Getriebglocke wieder zurück.
14:20 Uhr
Folgte noch der letzte Schritt von unten. Die vorderen beiden Schrauben des Aggregateträgers wieder eingeschraubt und die Motorlager wieder auf dem Träger befestigt.
Von den nun folgenden Schritten habe ich leider keine Fotos gemacht. Aber das war ja auch nicht mehr viel. Motorbrücke wieder abgenommen, neues Ölfilter verschraubt und Motoröl aufgefüllt.
Und ein kurzer Probelauf.
14:46 Uhr
Wieder auf dem Boden der Tatsachen. Motorhaube zu und fertig zur Probefahrt.
Das hat jetzt also nur 1 Stunde und 25 Minuten gedauert. Es gibt also keinen Grund dafür früh morgens fluchtartig das Bett zu verlassen. 😉
Die anschließende Probefahrt verlief völlig unspektakulär. Wie immer, nur kein Klappern mehr. Ich habe so ungefähr 50 Kilometer abgespult, bin dann noch mal zu einem kleinen Check in die Werkstatt zurückgekehrt. Kurzer Blick unter die Haube. Alles i.O.
Sachen gepackt und ab nach Hause.
Heute werde ich dann alles für die große Fahrt am Freitag vorbereiten und dann heißt es: Rechberghausen ich komme!
Wie vermutet: Pleuellagerschaden
Ich hatte gestern einfach keinen Bock mehr auf die Paketboten zu warten. Ab in die Werkstatt und erstmal sehen was wirklich los ist.
Ab auf die Bühne, die Motorbrücke aufgelegt und vorgspannt.
Dann gings in die Höhe. Nun kam der Moment vor dem ich ehrlich gesagt am meisten Bammel hatte. Die Schrauben vom Aggregateträger mußten wohl erstmals seit 36 Jahren ihren angestammten Platz verlassen. Wer die Konstruktion beim Passat kennt, weiß da das oft nichts wird. Die Schrauben sitzen am tiefsten Punkt vom Längsträger. Da unten sammelt sich dann gerne die Feuchtigkeit. Die innenliegende Mutter liegt lose im Träger und wird nur durch einen kleinen Käfig am ihrem Platz gehalten. Nicht selten ist der Käfig schon zu Staub zerfallen oder bricht spätestens beim Versuch die Schraube rauszudrehen. Dann muß mit der Flex ein seitlicher Zugang im Längsträger geschaffen werden.
Vorsorglich habe ich den Längsträger durch die seitlichen Bohrungen am Montag Abend mal mit WD40 geflutet. Vielleicht hat es geholfen.
Die Schrauben ließen sich völlig problemlos rausdrehen. Perfekt. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Aggregateträger vorne gelöst und abgesenkt. Dann die Ölwanne ab und einen Blick riskiert.
Leider beherrsche ich die Kunst des Goldwaschens nicht. Hier würden Meister dieses Fachs sicher einiges an Edelmetall finden können. Auch wenn es wohl nur Bronzestaub sein wird.
Ein erster Blick in den Motor brachte keine Hinweise auf den Übeltäter. Ganz im Gegenteil, einen so sauberen Motor zerlegt man nicht alle Tage.
Nun gings an die Pleuellager. 1. Zylinder: nix, 2.Zylinder: nix, 3. Zylinder: nix, 4. Zylinder: Treffer
Hier blieb die Lagerschale an der Kurbelwelle haften. Bei den ersten drei Zylindern ist sie mit dem Lagerbock herausgekommen.
Zum Glück ist die wenigstens die Außenfläche noch intakt. Wenn die Schalen schon im Pleuel durchgedreht wären, wär´s das wohl gewesen.
Ziemlich eindeutig. Welches der vierte Zylinder ist, brauche ich wohl nicht extra hervorzuheben.
Wieso, weshalb, warum? Ich werde es wohl nie 100%ig herausfinden können.
Vielleicht überdreht, vielleicht ein Montagefehler, vielleicht waren noch irgendwo Späne im Ölsystem, vielleicht ein Materialfehler.
Das wird eine von den vielen ungeklärten Fragen in unserem Sonnensystem bleiben.
Jetzt ist was ganz anderes wichtig. Wie sieht die Kurbelwelle aus?
Astrein sieht sie nicht mehr aus. Ein wenig gelitten hat sie auf jeden Fall. Man erkennt deutlich den Bronzeabrieb auf dem Zapfen.
Hilft aber alles nichts. Deswegen jetzt schon die Kurbelwelle zu tauschen kommt nicht in Frage. Das muß so gehen. Was soll schon passieren? Mehr als liegenbleiben kann ich nicht.
Mit einem Streifen ganz feinem Schmirgelleinen und viel Öl habe ich mich ans Werk gemacht. Den letzten Schliff gab´s zum Abschluß dann mit der Rückseite des Streifens.
Ich denke das wird so funktionieren. Versuchen werde ich es auf jeden Fall. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. 😉
Das war´s dann für gestern. Baustopp. Ohne die neuen Lagerschalen kann ich nicht weiter machen.
Für den Rückweg von der Werkstatt habe ich mir dann den GLS geschnappt. Schön wenn man einfach so durchtauschen kann. Anders wäre dieses Hobby wohl auch deutlich unentspannter.
Zu Hause lag dann schon die erwartete Lieferung vor der Haustür. Zum Glück war der Paketbote so freundlich und hat mir nicht nur so einen blöden Benachrichtigungschein an die Tür geklebt.
Endlich mal einer der den Ernst der Lage erkannt hat.
Die Summe kann man glaube ich noch erkennen. 2,99 € pro Paar. Macht inkl. Versand 17,91 €.
Also wirklich nichts was einen jetzt fürchterlich aus der Bahn wirft. Allerdings fragt man sich natürlich, ob bei diesem Preis nicht aus die Qualität auf der Strecke bleibt. Aber Glyco ist ja nun wirklich kein unbekannter auf dem Sektor. Die Originalschalen waren auch von Glyco.
Wasser marsch!, Feuer frei! und Prost!
Gestern vormittag habe ich endlich meine langersehnte Lieferung erhalten. Das Lüfterblech für den Kühler und die Ölkühlerhalter sind zurück vom Pulverbeschichten.
Damit war meine zunächst angedachte Tagesplanung natürlich sowas von hinfällig. Alles andere abgesagt bzw. verschoben und ab in die Werkstatt zum Endspurt. Endlich Kühlwasser auffüllen und den ersten richtigen Probelauf durchziehen.
Ich habe mich mittlerweile entschloßen den Messingkühler nicht wieder zurück ins Regal zu legen. Vielleicht hat er ja tatsächlich eine etwas bessere Kühlleistung.
Also die ganzen Kühlerpappen und den Thermoschalter vom alten Kühler umgebaut. Das Lüfterblech mit dem Lüftermotor und dem Gummilappen bestückt und dann beides zusammengeschraubt.
Dann die ganze Einheit ins Fahrzeug. Unten festgeschraubt, Thermoschalter angeschloßen und unteren Kühlerschlauch ran.
Oben und seitlich befestigt, oberen Kühlerschlauch ran und ab zu Teil 1 der Überschrift: Wasser marsch!
Jetzt stand dem ersten längeren Testlauf nur noch der Stecker des Lüftermotors im Weg. Der alte Kabelbaum und der stärke Lüftermotor wollten nicht so recht zueinander passen.
Ich hatte jetzt aber keine Lust mehr nach einem passenden Stecker zu suchen und habe die Kabelschuhe aus dem Steckgehäuse herausgeholt und sie erstmal so am Motor angeschloßen.
Jetzt wurde es Zeit für Teil 2 der Überschrift: Feuer frei!
Zunächst zickte er noch ein bisschen. Er ging immer wieder aus und ich mußte den Motor zunächst mit kleinen Gastößen am Leben halten. Wie schon vermutet, habe ich bei dem ganzen Gewurschtelt rund um dem Öldruckgeber, den Verteiler wohl etwas verdreht. Nach einer kleinen Korrektur gings dann aber los.
Noch einmal kurz die Zündung abgeblitzt, den Luftfilterdeckel rauf und dann hieß es: Prost!
Zur Feier des Tages habe ich mir ausnahmsweise wirklich mal ein Bierchen gegönnt. Kommt ja selten vor, aber gestern war mir einfach danach. Verständlich, oder?
Einen kleinen Wehrmutstropfen hatte ich dann aber doch noch zu verzeichen: Vorne an der Kopfdichtung hingen ein paar Öltropfen….
Allerdings entpuppte sich die Sache als nicht ganz so tragisch wie zunächst vermutet. Wie auf dem Bild, konnte man es auch in natura zunächst nur sehr schwer Eingrenzen. Das frische Öl erschwerte die Sache. Es kommt aber von weiter oben. Entweder der Nockenwellensimmering oder die Ventildeckeldichtung, die ich noch nicht erneuert hatte, sind schuld.
Wenn das alles ist, kann ich darüber nur lächeln. Daß bei so einem umfangreichen Projekt, irgendwo etwas nachgearbeitet werden muß, hatte ich eingeplant.
Das konnte mir den Tag aber natürlich in keinster Weise vermiesen.
Mächtig Druck an allen Fronten
Wie angekündigt absolvierte der überholte Motor gestern die ersten Runden. Zwar noch angetrieben vom Anlasser, war es aber so die erste Möglichkeit eventuelle Probleme zu entdecken.
Um loszulegen mußte der Ölkreislauf natürlich komplett verschloßen sein.
Die noch offenen Bohrungen habe ich mittels Blindschrauben dicht gemacht. In die beiden Anschlüße für den Ölkühler kamen entsprechende Einschrauber. Der Ölkühler ist noch nicht montiert und ich werde ihn wohl auch erst nach den besagten 1000 km in den Ölkreislauf einbinden. Also mußte ein Ölkühlerdummy her.
Dafür habe ich mir ein kurzes Stück Schlauch mit den passenden Verschraubungen pressen lassen. Der eine Anschluß sitzt jetzt allerdings genau vor dem Ansaugstutzen der Benzinpumpe. Da muß ich noch eine kleine Änderung einfließen lassen. Für´s gestrige Programm war das aber unerheblich.
Die Riemenscheibe an der Kurbelwelle mußte auch rauf. Sie hält den Zahnriemen auf dem Antriebsrad.
Dann kam die eigentliche Kraftquelle an ihren Platz.
Die Kabel sehen noch etwas wüst aus. Da gehe ich aber noch mal bei.
Um die Umdrehungen auch an die Ölpumpe weiterzugeben, muß ein Verteiler in den Motor.
Ich habe da irgendeinen aus dem Regal genommen, hautsache wenig Geraffel dran.
Ohne Öl bringt die Ölpumpe aber auch keinen Druck.
Dann noch den Öldruckschalter wieder in den Kopf und es konnte losgehen. Um beim ersten Anlaufen alles im Blick zu haben, habe ich mich entschloßen den Anlasser vom Motorraum aus zu starten.
Um dann aber auch mitzubekommen ob der Öldruck sich aufbaut, habe ich mir noch eine externe Öldruckkontrolleuchte verkabelt.
Satte 21 Watt aus eine alten Blinkleuchte sorgen für klar sichtbare Erkenntnisse.
Dann gings los. Die Ölpumpe und den Ölfilter hatte ich vor dem Anschließen des Dummyschlauch über dessen Anschlüße von oben mit Öl gefüllt.
Für diesen Moment habe ich mal wieder meine Kamera mitlaufen lassen. Der Film wird nach den ersten 25 Sekunden vielleicht etwas langweilig, aber es hat einen Grund warum ich den in dieser Länge zeige.
Er dreht ! Und Öldruck war schneller da als ich erwartet hatte. Was mich jedoch etwas stutzig macht: Nach dem Stillstand dauert es exakt eine Minute bis die Leuchte wieder mangelden Öldruck signalisiert.
Ich hab sowas noch nie bewußt beobachtet. Ich habe allerdings auch noch nie einen komplett frisch gelagerten Motor mit kaltem Öl gestartet, den Motor dann sofort wieder abgestellt und die Zündung wieder eingeschaltet. Nur so könnte man es ja sonst wahrnehmen.
Da das jetzt schon mal so schön geklappt hat, habe ich auch gleich noch die Kompression mal gemessen. Die Batterie war zwar etwas mau, die Kolbenringe haben sich sicher noch nicht endgültig an die Zylinderlaufbahn angepasst und der Motor war logischerweise noch kalt, aber trotzdem sollten sich eventuelle grobe Fehlfunktionen schon bemerkbar machen.
Auch davon gibt wieder ein kleinen Mittschnitt.
Ich finde man kann schon hören, daß der Anlasser etwas zu kämpfen hat. Ein gewisse Grundkompression sollte also vorhanden sein.
Hier das ungeschönte Ergebnis.
Was den 2. Zylinder ein Stück weiter auschlagen läßt, ist mir noch nicht ganz klar. Vielleicht habe ich diesen Kolben mit mehr Öl eingesetzt. Ich gebe aber auch noch nicht sehr viel auf die Werte. Der Motor ist kalt und dreht nur sehr träge durch.
Was sich jedoch jetzt schon sagen läßt. Alle Zylinder haben Druck. Und das nicht zu wenig.
Zum Vergleich mal habe ich ein altes Diagramm aus dem Jahr 2004 gefunden.
Deutlich weniger. Und im Mai war es mit Sicherheit wärmer, der Motor war eingefahren und die Batterie sicher auch nicht so flau. Der Kopf war zu diesem Zeitpunkt aber auch schon um 0,5mm geplant.
Ich hoffe ich habe es nicht übertrieben…
Kolben rein und Motor angefangen zu komplettieren
Obwohl das Wochenende gut vollgepackt war mit Terminen, habe ich am Sonntag doch noch ein wenig am Motor weitergemacht. Ich hatte mich am frühen Nachmittag mit Jörg aus Lübeck in der Werkstatt verabredet. Damit hatte ich wenigtens einen Grund noch mal aktiv zu werden.
Noch bevor Jörg eintraf habe ich eben die Kolben wieder in den Block eingesetzt.
Kolbenspannband angelegt und den Kolben anschließend mit leichten Schlägen in den Zylinder „gehämmert“.