Manchmal in es aber auch wirklich zum Haare raufen. Ich bin jetzt seit über einer Woche dabei und will den TS etwas auf Hochglanz bringen. Ich bin jetzt zumindest soweit, daß die ganzen matten Stellen wieder rauspoliert sind. Somit sind Dach , Heckklappe und Motorhaube jetzt bereit für die beiden letzten Durchgänge mit den Finishpasten, um dann endlich mal mit der Versiegelung anzufangen.
Fehlt noch der Rest. Die kompletten Seitenflächen und die Säulen brauchen auch noch ihre Vorbehandlung.
Das stellt allerdings einen viel kleineren Aufwand dar.
Senkrechte Flächen haben natürlich viel weniger Staubeinschlüße. So hab ich hier noch noch nicht einmal zum Schleifpapier gegriffen.
Ich kam flott voran. Kotflügel und Tür waren schon fertig. Bei der Bearbeitung des Seitenteils bin ich dann bei laufender Poliermaschine einmal ziemlich blöd auf den Festellknopf zum Scheibenwechsel gekommen. Das hörte sich nicht wirklich gut an. Die Poliermaschine lief zwar noch, allerdings etwas unrund und auch etwas geräuschvoller als zuvor.
Das hat mir jetzt ja gerade noch gefehlt. Jetzt komme ich wieder nicht weiter.
Ich machte mir keine großen Hoffnungen, das wieder hinzubekommen. Aufgemacht habe ich die Maschine natürlich trotzdem mal.
Doppelter Zahnausfall am Antriebsritzel. Das war´s dann wohl.
Jetzt ist guter Rat teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bevor ich solche Anschaffungen mache, vergleiche ich in der Regel ausgiebig, was es wo und zu welchen Preis gibt. Dafür war jetzt keine große Zeit. Zum Glück kann ich in der Werkstatt überhaupt auf einen Rechner zurückgreifen. Somit habe ich mich jetzt kurzerhand für eine Exzenter Poliermaschine von meinem Poliermittellieferanten entschieden. Da weiß ich, das es kein Schrott ist und vor allen Dingen liefert er rasend schnell. Ich rechne noch heute mit der Anlieferung.
Jetzt war aber noch soviel vom Tag über. Ich war nicht mal eine Stunde in der Werkstatt. Also Planänderung. Ich hatte da schon etwas vorbereitet… Wollte ich eigentlich erst später beigehen. Nun ziehe ich das halt vor.
Rauf auf die Bühne, Stoßdämpfer unten gelöst, Federn raus und die Hinterachse mit dem Getriebeheber abgestützt.
Mein Video von der Testfahrt hat mir ja wieder neue Erkenntnisse gebracht. Es schleift jetzt rechts eher als links. Was ja auch mit der tatsächlichen Arbeitsrichtung des Panhardstabs zusammenhängt.
Also mal hoch mir der Achse. Soweit bis die Reifen schleifen.
Erwartungsgemäß war das zuerst auf der rechten Seite der Fall. Links war bei gleicher Höhe noch gut 5 mm Luft.
Die Achse mußte also noch über 2mm nach rechts. Gleichbedeutend mit etwas über einer halben Umdrehung an der Verstellschraube meines einstellbaren Panhardsatbs.
Dafür habe ich den ja schließlich gebaut.
Das war aber erst der Anfang. Jetzt sollte noch die Evolutionstufe II folgen. Hier war ich mir allerdings nicht sicher, ob sich das mal eben so umsetzten lies. Probieren geht über studieren.
Räder runter, Bremstrommel ab und die vier Schrauben raus.
Soweit war ich mir sicher, daß es keine Probleme gibt. Aber jetzt kam es drauf an. Kriege ich den Achszapfen da raus ohne Handbremsseil oder Bremsleitung zu lösen?
Wie man sieht, es ging. Sogar wesentlich leichter als ich gedacht hatte.
Da steht nun der ausgebaute Zapfen. Gleich daneben dann ein neuer Zapfen, der ihn jetzt ersetzen soll.
Natürlich ist das kein gewöhnlicher Achszapfen. Würde ja auch irgendwie keinen Sinn ergeben. Der Pfeil stammt von mir und zeigte die grobe Bearbeitungsrichtung für den Mann an der Fräse an.
Die Anschraubfläche ist jetzt um exakt 1° in Richtung des Pfeils schräg abgefräst. Also nichts anderes als eine Sturzveränderung an den Hinterrädern.
Ja ich weiß, wahrscheinlich ist das verboten. Obwohl, wo steht das eigentlich?
Zumal ich mit 1° ja wirklich nur ganz minimal rangegangen bin.
Auf dem Bild ist das überhaupt nicht zu erkennen. Da sieht es sogar eher so aus, als ob jetzt ein positiver Sturz herausgekommen ist.
Ist es aber natürlich nicht. Ist wirklich ganz schlecht im Bild zu zeigen. Später als der Wagen wieder auf dem Boden stand, hab ich noch mal ein Bild vom Reifen gemacht.
Hier kann man es erahnen.
Wozu nun überhaupt der Umbau und was hat es gebracht? Nun, es ist ein Versuch den Reifen oben etwas weiter in den Radkasten zu bekommen und gebracht hat es nicht viel. Aber vielleicht langt es im Zusammenspiel mit der vermittelten Achse ja doch schon aus. Rein rechnerisch ergibt 1° Sturzänderung bei einem Reifenumfang von 540 mm gerade mal 4,71 mm. Das ist jetzt von Mitte Zapfen aus gerechnet. Da die Anschraubfläche ja gut 3 cm unterhalb der Mitte beginnt, sind es wohl ziemlich genau 5mm pro Seite. Dagegen liegt der Bereich mit den Schleifspuren ja ein ganzes Stück unterhalb des eigentlichen Reifenumfangs. Also habe ich im kritischen Bereich wohl ungefähr 4mm seitliche Luft dazubekommen.
In natura sieht das dann so aus.
Den oberen Strich habe ich mich mit dem originalen Zapfen gemacht, als der Reifen an der Radlaufkante anlag. Der untere Strich enstand nach dem Umbau. Ist wie gesagt nicht viel. Aber so ist das bei Forschung und Entwicklung. Langsam an das Endergebnis rantasten.
Mir macht solche Tüftelei Spaß. Und für den Fall der Fälle gibt es ja noch weitere Lösungsansätze.
Das Rad steht jetzt allerdings nicht mehr ganz so potent an der Radlaufkante. Im Prinzip habe ich jetzt ja oben ET 18 und unten ET 8. Ich bin mal auf die nächsten Fahrten gespannt. Mit der Sturzänderung geht ja auch eine kleine Spuränderung einher. Ich hoffe nicht das sich das im Fahrbetrieb negativ bemerkbar macht.
gute Idee, man sieht die Bearbeitung schön an den verschieden großen Fasen, der Bohrungen 😉 jetzt wirst du ja mit dem Auto einen richtigen Kurvenjäger gebaut haben!
Das ist der positive Nebeneffekt. 🙂