Bereits am Samstag waren Peter und ich wieder unterwegs auf Punktejagd für die Wertung im Classic-Cup-Nord. Es sollte ein ereinigreicher Tag werden.
Die Drostei-Classic gehört ganz klar zu meinen Lieblingsveranstaltungen. Das ganze Ambiente ist recht einfach gestrickt. Kein großes Schickie-Mickie drumherum, alles recht bodenständig gehalten, aber die Tour selber ist immer sehr schön zu fahren und hat es in sich. Dafür sitzt man dann auch geschlagene acht Stunden hinterm Lenkrad. Eine Stunde Mittag und kleinere betriebsbedingte Pausen mal ausgenommen.
Insgesamt galt es zwischen Start und Ziel gut 190 km zu bewältigen. Auch das ist schon eine Ansage.
Leider ist das Starterfeld in diesem Jahr abermals etwas zusammengeschrumpft.
Es gingen wohl nur 43 Teams an den Start.
Ganz klar ein Tribut an den Schwierigkeitsgrad. Zum größten Teil alles bekannte Gesichter und Fahrzeuge. Dabei auch drei Teams aus Dänemark. Aber auch deren Fahrzeugen sah man es schon an, dass sie das nicht zum ersten Mal machen.
Genug der vielen Worte. Um 9:50 Uhr ging es für uns auf die Strecke.
Alle Systeme waren initialisiert, der Fahrauftrag lag parat. Wir waren startklar!
Bis zur ersten Sollzeitprüfung waren es gerade mal 13 km. Bis hier her lief erstmal alles rund. Gefahren wurde nach kleinen Kartenausschnitten mit eingezeichneten Skizzenteilen. Davon gibt es später noch mal ein paar kleine Kostenproben.
An der ersten Sollzeitprüfung kam es dann zu einer kleinen Verzögerung.
Nix ging mehr. Die Strecke war nicht passierbar, da eine Truppe Landwirte sich auf der Strecke breit gemacht hatte und ganz dringende Arbeiten ausführt werden mussten. Andere sprachen auch von einer geplanten Art Schikane. Wie dem auch sei, nach gut einer zwanzig Minuten ging es weiter.
Es ging auf eine 9 Kilometer lange Sollzeitprüfung mit sechs möglichen Zeitmesspunkten. An vier Punkten stand dann auch tatsächlich eine Lichtschranke und unser Timing war gefordert. Lief vom Gefühl her recht ordentlich…
Weiter gings. Immer nur die Striche auf der Karte abfahren. Eigentlich ganz einfach. Aber bei der Drostei sollte man immer auf der Hut sein.
Hier unser Kartenauschnitt
Oben habe ich mal einen kleinen blauen Kasten eingefügt. Es zeigt ungefähr den nun folgenden Luftbildausschnitt.
Alles klar? Den runden Verlauf dieser Straße gibt es auf der Karte nicht und laut Karte ist diese Ecke dann auch rechtwinklig abzubiegen. So wie mit der roten Linie markiert. Das hier jetzt natürlich eine stumme Kontrolle stand, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
So ging es dann weiter auf die Jagd nach stummen und besetzten Kontrollen. Am Ende des Tages hatten wir auf unseren Bordkarten insgesamt 95 Nummern bzw. Stempel. Das fordert ständig ein waches Auge und höchschte Konzentration…
Auch den Dominator haben wir getroffen.
Zum Glück auf einer Straße, die dafür ausreichend Spielraum lies.
Vorm Mittag gab es nochmal zehn Minuten Erholung der anderen Art.
Per Fähre ging es über die Stör. Das war in Beidenfleth.
Hier hatte ich dann auch mal die Gelegenheit ein paar Worte mit Rolf zu quatschten. Er und sein Opel Rekord bekam später noch eine ganz spezielle Extraaufgabe. Das ahnte zu diesem Zeitpunkt aber noch niemand.
Bei einer der Kontrollen hatten wir denn die Bekanntschaft mit jemanden, den die ganzen Autos auf seinem Hof einfach kalt ließen.
In aller Gemütlichkeit schlenderte er durch unsere Reihen.
Mit der Gemütlichkeit war es dann jäh vorbei.
Und zwar genau hier!
Ungefähr 50 Meter vor der Mittagspause. Nichts ging mehr. Wir hatten hier die Zeit abgewartet und als ich den Motor wieder starten wollte, machte es nur einmal ganz kurz „Klack“ und dann glimmten die Kontrollleuchten im Instrument nur noch sehr müde. So was nennt man wohl einen plötzlichen Batterietod.
Peter durfte jetzt zu Fuß zur Zeitnahme und sich dort die korrekte Ankunftszeit auf unserer Bordkarte notieren lassen.
Ein paar nette Helfer schoben uns dann an und so bin ich wenigstens erst mal bis zur Pause gekommen.
Wer mich kennt, weiß, daß mich solche kleinen Pannen nur schwer aus der Ruhe bringen können. Natürlich galt es erstmal das leibliche Wohl von Fahrer und Beifahrer zu befriedigen.
Mit vollen Magen lässt sich doch viel besser denken und nach einer optimalen Lösungsmöglichkeit suchen. Im Ort bestand keine Chance eine neue Batterie zu besorgen.
Aber einen hatte ich noch in der Hinterhand. Kuddl sollte dann man Rettung werden. Er hatte schon durchklingen lassen, dass er uns wieder im Ziel besuchen kommen wollte. Wäre doch nahezu optimal, wenn er mir dort eine neue Batterie hinbringen könnte. Telefonisch habe ich ihn dann zum Glück noch innerhalb unserer Pause erreicht. „Kein Problem!“, bekam ich nur zu hören. Super. Problem 1 war gelöst.
Jetzt musste ich nur noch sehen, dass ich auch ins Ziel komme. Nochmal anschieben lassen, habe ich gar nicht erst versucht. Die Temperaturen haben den Sprit im Vergaser sicher schon wieder verdampfen lassen. Man kennt das ja.
Also Starthilfe. Jetzt kam Rolf wieder ins Spiel. Er hatte ein Starthilfekabel an Bord, da er seiner Batterie nicht mehr so recht über den Weg traute.
Er starte sieben Minuten nach uns. Passte vom Zeitpunkt her also ideal.
Jetzt durfte ich den Motor nur bis zum Ziel nicht mehr abstellen oder abwürgen.
Das habe ich dann auch tatsächlich hinbekommen.
Nach dem Mittag folgte dann noch die zweite Sollzeitprüfung. Auch die haben wir ganz gut hinbekommen, obwohl wir uns einmal mit der Reihenfolge der Zeiten verhaspelt hatten. Am Ende lief alles glatt.
Die komplette zweite Wertungsprüfung habe ich auch in einem Video festgehalten. Das gibt es aber frühestens morgen. Irgendwie ist es etwas länger geworden. Über 30 Minuten kommen da zusammen. Die Hochladezeit beträgt irgendwas mit 1800 Minuten und bringt meine Leitung gerade zum glühen.
Unser Hirn zum Glühen brachten dann aber auch noch einige Aufgaben.
Hier unsere Aufgabe zur Erkundung des Ortes Bokel. Viel größer war der Kartenausschnitt in unseren Bordbuch übrigens auch nicht.
Auch davon wird es noch einen kleinen Ausschnitt im Video zu sehen geben.
Unheimlich Spaß macht es auch diese ganzen kleinen Feld- und Plattenwege abzufahren. Wenn man sich da nur sicher sein könnte, dass man keinen Gegenverkehr hat… Auch davon werdet Ihr diverse Abschnitte im Video sehen können.
Um 17:00 Uhr waren wir dann wieder im Ziel, Alles gut gelaufen.
Hier wartete dann auch schon Kuddl mit seinen Passat.
Den Passat kennt ihr ja sicher schon. Es ist der 474, den er vor dem KLE gerettet hat.
Im Kofferraum stand dann alles was mir zum erfolgreichen Abschluß des Tages noch fehlte.
Eine neue Batterie, ein 10er und ein 13er Maulschlüßel. Perfekt!
Damit ist die Heimfahrt gesichert. Das Teil habe ich dann schnell durchgetauscht, Kuddl konnte die alte Batterie gleich wieder einladen und kann sich so sein Pfandgeld zurückholen.
Kuddl, auch wenn Du es nicht hören magst. Das war eine ganz tolle Aktion von Dir und dafür möchte ich mich auch auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei Dir bedanken!
Jetzt haben wir uns alle aber erstmal eine Erfrischung im Gasthof verdient. Puh, das tat jetzt richtig gut.
Die Rallye mit Hindernissen hatte ein Happy-End. Ein Happy-End?
Das wäre wohl etwas untertrieben.
– Bordkartenfehler: 0
– Strafpunkte bei den SZP: 2,25
Das war am Ende der 2.Platz in der Klasse und der 4.Platz in der Gesamtwertung. Wow!
Nicht einen Fehler in der Bordkarte und nur 2,25 Sekunden bei acht Zeitnahmen. Mehr kann man sich gar nicht wünschen.
Obwohl, der Sieger in unserer Klasse hatte 2,19 Strafpunkte. Sechs Hundertstel am Klassensieg vorbeigeschrammt.
Aber Schluß jetzt! Das Ergebnis ist allererste Sahne und war bei dem Teilnehmerfeld nicht unbedingt zu erwarten. Es gibt keinen Grund zur Klage! Das war Spitze!
So gab es dann auch wieder etwas für die Katzentreppe.
Die nächsten beiden Samstage geht´s weiter. Niederelbe-Classic und Heide-Histo warten auf uns.
Da hab ich doch gerne geholfen, Olaf!
Glückwunsch außerdem zur Platzierung! Hast Du eigentlich noch mitbekommen wie die 3 Neuen aus dem günen Audi 100, die mit an unserem Tisch saßen, abgeschnitten haben? Beim Vergleich der grünen Streifen hatten die Jungs ja nur eine Abweichung zu euch.
Gruß
Kuddl
Die waren in einer anderen Klasse unterwegs (der Audi war Bj.70). Dort wurden sie 6. und Gesamt 20.
Mich hätte mal der direkte Vergleich zwischen erfahrenen Leuten wie Dir und einem Neueinsteiger interessiert. Das der Audi aufgrund des Baujahrs in einer anderen Klasse war wusste ich nicht.
Ey- wir sind jung, wir machen Stimmung bei dem Rentnerclub
Forza St. Pauli