Insgeheim habe ich ja damit gerechnet, daß sich irgendwann mal eines, der von mir bisher unangetasteten Bauteile aus dem Motorraum meldet. Eigentlich ist das alles schon viel zu lange ohne Ausfall gutgegangen. So lange es aber bei so Kleinigkeiten bleibt und die dann auch noch in der heimischen Garage auftreten will ich mal nicht meckern.
Als ich am Sonntag von den Classic Motor Days nach Hause kam und den Wagen abgestellt hatte lief der Kühlerlüfter. Soweit nicht ungewöhnlich, das soll ja auch so sein. Habe ich mir gar keinen Kopf drum gemacht. Aber er hörte überhaupt nicht mehr auf. Ich hatte inzwischen schon den Kofferraum ausgeräumt und noch ein wenig die Überbleibsel des Tages aus dem Inneraum geschmissen. Aschenbecher geleert und die Fußmatten noch mal ausgeschüttelt. Und der Lüfter lief immer noch. Da stimmt was nicht.
Gut das ich nicht einfach reingefahren bin und dann gleich das Garagentor hinter mir zugeschmissen habe. Da hätte ich wohl gestern ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt. Hier hat wohl der Thermoschalter im Kühler den Geist aufgegeben.
Also Kabel ab damit die Batterie eine nicht völlig leergesaugt wird.
Einen neuen Schalter habe ich definitiv nicht in der Werkstatt. Da war ich mir sicher. So Ding habe ich bisher noch nie gebraucht. Gebrauchte Kühler wo so ein Schalter mit Sicherheit noch drinsteckt hätte ich genügend gehabt.
Trotzdem habe ich mir lieber einen neuen Schalter besorgt.
Von der Bauart leicht anders, funktioniert aber trotzdem.
Den Griff zum Neuteil habe ich eigentlich nur aus einem Grund gemacht. So konnte ich den Schalter bei kalten Kühlwasser eben schnell in der Garage wechseln. Und ein heruntergekühltes System hat einen entscheidenden Vorteil beim Wechsel. Nicht die Temperatur. Das ist zwar angenehmer zum Schrauben, aber eher nebensächlich. Was ich meine, ist der nicht vorhanden Druck auf dem Kühlsystem. Ja, es geht herrscht sogar ein leichter Unterdruck, solange man den Kühlerdeckel noch nicht geöffnet hatte.
Die große Sauerei mit Kühlwasser entfällt so fast vollständig.
Den alten Schalter habe ich gelöst, (Wer hat sich eigentlich die bescheuerte Schlüßelgröße 29 ausgedacht?) dann den neuen Schalter in die Hand genommen, den alten Schalter ganz rausgedreht, in die Wanne fallen lassen und gleich den neuen Schalter reingedreht.
Was da jetzt an Kühlwasser rauskam war minimal. Der Unterdruck zeigt Wirkung.
Das bisschen was denn doch herausgekommen ist, kam oben gleich wieder in den Ausgleichsbehälter.
Im Kühler hat sich der Verlust nicht mal bemerkbar gemacht. Da hätte ich selbst die kleine Pfütze nicht hineinbekommen.
Jetzt konnte ich mit dem eigentlichen Programm fortfahren. Reisevorbereitungen für die Fahrt zum Passat-Treffen nach Holland. Dazu musste ich noch mal kurz in die Werkstatt, noch ein paar Ersatzteile holen, die ich verkauft habe. Solche Treffen bieten die zur Übergabe ja förmlich an.
Dann noch mal alle Hauben auf und auch den letzten Müll unter den Sitzen hervorgeholt. Stuhl in den Kofferraum und noch mal den Ölstand gecheckt.
Diesmal fehlte gar nicht soviel. Ein halben Liter habe ich noch mal draufgekippt. Damit war ich soweit startklar.
Jetzt noch schnell in die Waschbox, die Käselöcher putzen.
Und den Rest vom Wagen dann natürlich auch gleich noch.
Fertig, jetzt schnell nach Hause bevor der Regen kommt. Dafür habe ich ja eine Gabe. Wenn ich Autowasche regnet es kurz danach.
Mit schnell los wurde dann aber nichts. Ich habe noch mit mir gerungen, halte ich den Hochdruckreiniger noch mal kurz in dem Motorraum oder nicht. Ich habe es gemacht. Mit der Folge das der Motor jetzt nicht mehr ansprang. Ich sag´s ja immer wieder, zuviel Reinlichkeit ist nicht gut.
Zum Glück hatte Bernd, der ja gegenüber seinen Betrieb hat, noch nicht die Tore heruntergelassen. Mit ihm hatte ich vor dem Waschen schon fast eine Stunde gequascht und mich auch schon nach Holland verabschiedet. Nun stand ich wieder bei ihm in der Werkstatt um nach einem Schraubenzieher zu fragen.
Klarer Fall, da ist Wasser unter die Verteilerkappe gekommen.
Ein Lappen hatte ich dann sogar selber. Kurz durchgewischt und etwas ablüften lassen und dann lief er wieder.
Jetzt war ich durch mit den Vorbereitungen. Ich fahr heute schon Richtung niederländische Nordseeküste und somit herrscht hier jetzt ein paar Tage Funkstille.
Wann ich wieder nach Hause fahre lasse ich noch offen. Das kleine Häuschen was ich mir da gemietet habe, kann ich nach Wunsch auch noch etwas verlängern. Mal gucken wie ich lustig bin.
Na, besser so als andersrum. An meinem Escort waren die Kontakte im (wasserdichten) Stecker vergammelt und er schaltete nicht mehr ein. Zuerst öffnete das Überdruckventil im Ausgleichsbehälter, etwa 5 Sekunden später platzte der Heizungswärmetauscher. Tolle Wurst! Aber das ist eben ein Ford.