Jetzt ist die ganze schöne neue Farbe schon wieder weg. Von langer Dauer war der marinogelbe Anblick also nicht. Jetzt ist fast alles weiß.
Los damit ging es in recht kleinen Schritten. Die Bereiche die ich vorlackiert hatte, waren natürlich nicht zufällig so ausgewählt. Zum einen sind das Bereiche, an denen man später nur sehr schlecht Steinschlagschutz oder noch später Lack hinbekommt. Das war natürlich die Fläche hinter dem Dreiecksblech. Zum anderen waren das die Bereiche mit Nähten von überlappenden Blechen.
Diese Nähte bekamen jetzt als Erstes ihre Abdichtung. Ich hatte zwar noch den Pott mit streichbarer Dichtmasse in Regal stehen, griff dann aber doch lieber wieder zu meinen altbewährtem Rezept.
Mit ist die streichbarer Dichtmasse irgendwie etwas zu zäh und vom Gefühl her würde ich sagen, dass die ziemlich schnell ziemlich hart wird und damit ihre Elastizität verliert.
Daher gab es wieder ganz normale Karosseriedichtmasse aus der Kartusche, die ich mir mit etwas Verdünnung zu meiner eigenen streichbaren Dichtmasse angerührt habe.
Mit dem Becher und einem kleinen Pinsel bewaffnet ging es dann ans Werk.
Alle Überlappungen bekamen so einen Überzug und sollte dieser einmal versagen, sind die Bereiche da bereits durch Lack geschützt.
Um in die Ecke hinterm Dreiecksblech zu kommen, war der Pinsel etwas zu kurz.
Mit etwas Kreppband und einem Schraubenzieher war dieses Problem aus der Welt.
So kam ich dann mit der Dichtmasse bis in die hinterste Ecke.
Für die kleine Fuge zwischen Schwellerblech und A-Säule war selbst der kleine Pinsel dann aber viel zu groß.
Hier ging es am saubersten mit den Fingern.
Die Dichtmasse habe ich jetzt in Ruhe anziehen lassen und mich mal der Frontmaske gewidmet. Die hatte ich ja bisher nur grob wieder rausgezogen. Sie sah aber noch aus wie die Sau. Dreck und Ölreste vom undichten Ölkühler zeugen noch von dem Crash.
Grob gesäubert und mit Hammer und Ausbeuleisen habe ich mich dann mal an die Arbeit gemacht.
Da waren doch mehr Dellen und Beulen drin als angenommen.
Anscheinend ist die Schürze sogar vorne an die Riemenscheibe angeschlagen.
Auch die Delle nach außen musste ich wieder glattbüglen.
Aber auch in ganzen schien mir die linke Seite irgendwie etwas mehr nach innen zu stehen.
Irgendwie war das nicht einfach wieder die originale Rundung hinzubekommen. Woran soll man sich da orientieren? Ich hoffe ich habe es so halbwegs wieder hinbeommen. Einen groben Anhaltespunkt versprach ich mir vom Frontspoiler.
Den habe ich mal provisorisch rangehängt. Es ist schon beruhigend zu sehen, dass von der Frontmaske später nicht mehr viel zu sehen sein wird. Da kann ich dann auch mal Fünfe gerade sein lassen.
Von innen sah es aber schon recht passend aus.
Damit kann ich schon fast leben. Kleine Nacharbeiten werden trotzdem noch folgen.
Zum vorläufigen Zwischenstopp habe ich dann noch mal den Exenterschleifer angeworfen.
Der bringt dann noch vorhandene Unebenheiten recht schnell zum Vorschein. Viel ist es aber nicht mehr.
Jetzt wurde es Zeit für den krönenden Abschluß des Tages. Der Zeitplan war ziemlich genau darauf abgestimmt. Völlig durcheinander brachte mich dann die Suche nach der Pistole. Sie lag nicht da, wo sie sonst immer liegt. So langsam wurde ich echt ein wenig hektisch. Ich hatte abends noch einen Termin aber wenn ich den Steinschlagschutz nicht raufbekomme gerät mein ganzer Zeitplan endgültig aus dem Ruder.
Mann, was bin ich durch die Werkstatt geflitzt. Alles auf den Kopf gestellt, überall druntergeguckt. Ist sie vielleicht aus dem Regal gefallen? Liegt sie vielleicht auf der Werkbank? Das hat jetzt richtig Zeit gekostet. Schlussendlich habe ich sie gefunden. Sie lag im Regal…
Eingehüllt in die Reste der Spanngurte von dem Kamerastativ… Noch mal Glück gehabt.
Jetzt aber los.
Zeit für irgendwelche Detailfotos hatte ich jetzt nicht mehr.
Ein Abschlussfoto muss für heute langen.
Nix mehr mit Marinogelb.
In der Wiler wohl wieder vergessen den Steinschlagschutz gelb einzufärben….?