Nach über einem Monat Pause durfte ich mich am Sonntag mal wieder hinters Steuer meines Rallye-Passat setzen.
Es ging zur zweiten Teilnahme an der Mäcki Veteranenfahrt des MSC Holstin.
Letztes Jahr war Premiere für uns. Mit mittelmäßigen Erfolg. Mal gucken ob es nicht noch etwas besser geht.
Bei herrlichsten Sommerwetter versammelten sich wieder zahlreiche Teilnehmer um den Sonntag sinnvoll zu nutzen. Gut 40 Starter gingen diesmal in unsere Gruppe an den Start. Dazu dann noch gut 20 Motorräder und gut 40 Teilnehmer bei der touristischen Ausfahrt.
Der Start zog sich somit über fast zwei Stunden hin. Zuerst die Ausfahrer, dann die Motorräder und hinten dran waren wir dann an der Reihe.
Es war also reichlich Zeit in Ruhe zu Frühstücken und die Unterlagen durch zu sehen. Diese gestalten sich recht übersichtlich. Ein zwölfseitiges Bordbuch sollte für die Fahrt ausreichen. Hier waren Übersichtskarten mit eingezeichneter Strecke und kleiner Kartenauschnitten mit Aufgaben und Sollzeitprüfungen enthalten.
Gleich die erste Prüfung war mit zwölf Zeitnahmen gespickt.
Da hatte ich ganz schön was zu tippeln und um das Bordbuch nicht die ganze Zeit in Beschlag zu nehmen habe ich kurzerhand diese Foto gemacht. So konnte Martina sich in Ruhe die Aufgaben angucken, während ich die Zeiten eingegeben habe.
Unser Start war dann kurz vorm Mittag. Um 11:37 Uhr ging es für uns auf die Strecke.
Von hier ging es quasi auf direkten Weg zur ersten Sollzeitprüfung.
Die lief vom Gefühl her echt rund. Auch wenn Martina zwischen durch einmal das Gefühl hatte, dass ich da ein Fehler beim Eingeben der Zeiten gemacht hätte. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher die Sekunden richtig in Minuten und Sekunden umgerechnet zu haben. Da kann sich schon einmal ein Fehler einschleichen.
Ich war mir aber ziemlich sicher, dass meine Eingaben richtig waren. Zur Kontrolle ergibt sich aus jeder Zeit- und Streckenvorgabe ja immer ein gewisser Schnitt. Der lag bei allen Punkte so um die 25 km/h. Das gibt dann immer eine gewisse Gegenkontrolle. Nur zwischen E und F wich der komplett ab. Für 50m hatten wir hier 20 Sekunden Zeit. Das war unter 10 km/ und fiel natürlich sofort ins Auge. Aber das war schnell noch einmal gegen gecheckt. Stimmte so!
Es ging wieder über eine wirklich wunderschöne Strecken. Von Start in Reinfeld haben wir uns bis ins südliche Ostholstein hochgearbeitet.
Solche Strecken mach wirklich Spaß. Und bei so einem Wetter gleich doppelt.
Zur zweiten Gleichmäßigkeitsprüfung ging es nach Badendorf. Das liegt nur unweit außerhalb von Lübeck. Hier ging es dreimal in einem großen Bogen durch Dorf. Eigentlich nicht weiter schwierig. Aber manchmal kommen halt Sachen da zwischen, die jetzt so gar nicht in den Zeitplan passen.
Hier mussten wir jetzt wieder links abbiegen… Und natürlich zieht solch eine Radfahrergruppe auch noch ein ganze Reihe Autos hinter sich her, die jetzt nicht unbedingt darauf erpicht sind, uns eben durchzulassen. Da heißt es ruhig bleiben und abwarten und die verlorene Zeit wieder rein zu holen.
Da wir ja praktisch erst zum Mittag gestartet sind, war die kleine Pause nach gut drei Stunden dann keine wirklich Mittagspause. Auf uns wartete etwas anderes.
Zunächst galt es aber die Zeit an der ZK abzuwarten.
Dann schon wieder so herrlicher Häuser irgendwo im Nirgendwo. Kiekbusch, zwischen Sarau, Klenzau, Schwienkuhlen, Hassendorf, Liensfeld und Siblin. Falls mal einer von Euch in die Gegend kommt.
Einfach nur schön anzusehen.
Viel mehr interessierten wir uns dann aber für den kleinen Eiswagen.
Auch wieder eine richtig coole Idee. Bei dem Wetter natürlich genau das Richtige.
Nach der kurzen Pause ging es auf die zweite Runde. Noch gut anderthalb Stunden Fahrt hatte wir vor uns. Mit von der Partei noch zwei Sollzeitprüfungen. Die waren auf dem Papier beide sehr einfach. Aber das sollte bei uns jetzt voll nach hinten losgehen. Bei der ersten der beiden Prüfungen mussten wir über einen Bauernhof, dort die Gebäude umrunden und hinterher wieder auf die Straße, wo dann die erste Lichtschranke stand. kein Problem wenn man denn die Einfahrt findet… Irgendwann war klar, dass wir sie verpasst haben und wir ganz schnell umdrehen mussten.
Viel Platz war da nicht, so dass ich leicht in die Büsche musste.
Geholfen hat das aber alle nicht mehr viel. Vom Start bis zur ersten Lichtschranke hatten wir 67 Sekunden Zeit. Eine nordische Wende ist da nicht drin und ich konnte dann ja auch nicht mit Vollgas über den Hof brettern. Das gab also mal locker ein Max-Zeit. Ich glaube ich war gut 10 Sekunden über der Zeit. Bei der zweiten Lichtschranke, 300 Meter weiter fehlten dann nur noch 3,2 Sekunden. Immerhin keine Max-Zeit mehr.
Trotzdem war ich echt geladen danach. Muss ich ja ehrlich zugeben. Wir waren so gut unterwegs und dann so ein blöder Fehler. Wobei man dazu sagen muss, dass diesen Fehler über 30% der Leute gemacht haben. Das weiß man aber zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht… Die Aufgabenstellung war hier echt etwas verwirrend dargestellt.
Es brauchte ein ganze zeit bis ich wieder halbwegs ansprechbar war. Die vierte und letzte GLP haben wir wieder ganz vernünftig hinbekommen. Die wurde aber später aus der Wertung genommen, weil die Uhr am Start komplett nach dem Mond ging.
Im Ziel gab es was zu Essen. Nervennahrung. Als sich so herauskristallisierte, dass wohl viele Teilnehmer so ihre Problem mit der einen oder anderen Aufgabe hatte, wurde ich so langsam wieder ruhiger.
Klar so richtig weit vorne sind wir mit so einer vergurkten SZP natürlich nicht, wohl auch nicht letzter. Etwas stieg mein Blutdruck dann aber doch noch mal an. Bei der ersten SZP soll ich auch eine Max-Zeit gefahren haben. Dann habe ich mich wohl doch irgendwo verrechnet. Mist. Ganz großer Mist.
Die Listen hingen und wir haben es immerhin noch auf Platz 5 in unserer Klasse gebracht. Da hätte ich bei weitem nicht mehr dran geglaubt.
Wie blieben bis zur Siegerehrung, so oder so.
Eine Pokal haben wir aber nicht ab bekommen. Das liegt aber dran, dass es bei der Mäcki grundsätzlich keine Pokale gibt. Hier gibt es was zum reinbeissen.
Auch nicht schlecht und im Grunde viel besser zu verwerten.
Spaß gemacht hat es trotzdem. Die Landschaft und die Strecke haben wirklich richtig gut gepasst. Kleine Stolpersteine im Bordbuch waren zwar vorhanden, im Grunde lief aber echt alles rund ab.
Nur meine Max-Zeit an der ersten SZP lies mir natürlich keine Ruhe. Da hilft natürlich mein Onboardmitschnitt. Video an und bei jeder Lichtschranke die Zeit auf einem Zettel notiert. Ganz unvoreingenommen, ohne zu wissen welche Zeit es hätte sein müssen. Für den Start habe ich mir 17:34 notierte, Lichtschranke A bei 17:56, B bei 19:08 und immer so weiter.
Mit dem Ergebnis, dass alle Zeiten stimmten. Kleine Abweichungen von einer Sekunde waren da natürlich mal drin, aber definitiv keine Max-Zeit. Schon etwas merkwürdig, wo sie die aus dem Hut gezaubert haben…
„13. ADAC „Mäcki“ Veteranenfahrt 2017“ ???
Upps. Korrigiert.