Das Positive mal vorweg. Wir haben einen guten 5.Platz eingefahren. Dafür gab´s dann auch einen ganz schön großen Pokal.
Bis es allerdings soweit war dauerte es. Wir waren erst kurz vor Mitternacht wieder zu Hause.
Aber der Reihe nach. Um 7:00 Uhr schlug Peter bei mir auf und gegen 8:30 Uhr sind wir am Startort, am Landhaus Badenhoop in Schafwinkel, eingetrudelt.
Danach erst mal schnell zur Dokumentenabnahme und zur Fahrerbesprechung. Dann erstmal in Ruhe frühstücken.
Nachdem Anbringen der Startnummern war dann erst mal wieder reichlich Zeit. Bis zu unserem Start war noch über eine Stunde hin.
Die ersten Teams gingen da natürlich schon auf die Strecke.
Wie lange es dauert bis 144 Starter, die im Minutenabstand losgelassen werden, auf der Strecke sind, kann man sich ja selber schnell ausrechnen.
Zeit sich noch mal ein wenig im Starterfeld umzugucken.
Als stilechte Pannenhilfe war Heinz Krock mit seinem ADAC Passat Variant wieder mit von der Partie.
Er kam auch zweimal zum Einsatz. Bei einem W108 Mercedes haben sich die Kardanwellenschrauben gelöst. Da war Heinz hinterher ganz schön am fluchen. „Von oben glänzt der wie ein Neuwagen und unten alles total verölt.“ Man konnte ihm das hinterher auch ansehen. Bis auf seine Stirn, hat der Dreck seine Spuren hinterlassen. Von den Händen mal ganz zu schweigen.
So langsam lichteten sich die Reihen. Übrig blieben die dreistelligen Startnummern.
Damit waren wir dann auch an der Reihe. Startnummer 103 bedeutet Startzeit um 10:43 Uhr.
Es ging los. Gefahren wurde großteils nach Chinesenzeichen aus dem Bordbuch. Gespickt mit insgesamt vier Skizzen und vier Gleichmäßigkeitsprüfungen. Das war also alles recht überschaubar.
Als besonders schwierig empfanden wir die Aufgabenstellung diesmal nicht. Da waren wir schon andere Kaliber gewöhnt.
Die relativ eindeutige Fahrroute brachte es dann auch mit sich, daß vor Zeitkontrollen und Gleichmäßigkeitsprüfungen immer wieder großer Stau herrschte. Viele Teams waren weit vor der geplanten Zeit an den Punkten.
Das bedeutete hinten anstellen und warten.
Insgesamt fanden wir, daß es zuviele Wartezeiten waren. Das machte die ganze Sache etwas unrund.
Kurz hinter uns gestartet waren Oli und Frank mit einem 77er Scirocco.
Als MK1-Fahrer kennt man sich natürlich von diversen Veranstaltungen. So hätte man in den Pausen wenigstens noch etwas Gesprächsstoff.
Irgendwann durften wir ins dann wieder einreihen und zur angesezten Zeit zur GLP vorfahren.
Die GLP´s verliefen dann wieder echt super. Bei den vier GLP´s stand am Ende nur eine Abweichung von zusammengerechnet 2,2 Sekunden auf dem Papier. Damit waren wir wohl locker in den Top Ten der 144 Starter.
Den Bock haben Oli und Frank jedoch beider ersten GLP abgeschossen. Sie sind nur nach dem Sekundenzeiger der Instrumentenuhr gefahren und hatten hier nur eine sagenhafte Abweichung von 0,03 Sekunden. Wie kriegt man das denn bitte hin?
Die Zeiten der GLP1 hingen beim Mittag schon aus und sorgten natürlich gleich für Gesprächstoff.
Direkt vorm Mittag hieß es allerdings mal wieder warten.
Zwischen dem gelben Schild, zur Ankündigung einer ZK, an der vorderen Laterne und der eigentlichen Zeitkontrolle darf nicht angehalten werden. Irgendwann wurde es aber so voll, daß viele das Schild nicht gesehen haben und einfach links an der Schlange vorbeigedüst sind. Das gibt normalerweise satte Strafpunkte. Auf Grund der chaotischen Situation, hat man seitens des Veranstalters aber wohl davon abgesehen.
Nach dem Mittag gings dann direkt in den historischen Stadtkern von Verden. An sich eine schöne Sache, nur die Durchführung war eher suboptimal.
Unten auf dem Markplatz gab es nähmlich wieder eine Zeitkontrolle. Jede Abweichung zur vorgegebenen Ankunftszeit wird ebenfalls mit Starfpunkten quittiert.
Nur was machen in so einer enge Gasse. Überholen oder ausweichen zum Warten ist schier unmöglich. Und die ZK ist noch nicht mal in Sicht. Woher soll man da wissen, wann man unten ankommt?
Da muß man halt unkonventionelle Lösungen finden. Die erste freie Stelle wurde genutzt um den richtigen Ankunftszeitpunkt abzuwarten.
Wir warteten unsere Zeit ab und ließen den anderen gerne den Vortritt.
Der Zeitnehmer und der Specher, der die einzelen Teams dem Publikum vorstellte, wurde langsam etwas ungeduldig. Er forderte uns über Mikrofon auf, nun endlich vorzufahren. Das war aber immer noch eine Minute vor der eigentlichen Zeit.
Nur unter der Zusage uns die korrekte Zeit die die Bordkarte einzutragen, haben wir uns dann in Bewegung gesetzt. Und dann wurde der Zeitnehmer auch noch komisch…
Egal, hauptsache wir hatten die richtige Zeit auf der Bordkarte stehen.
Ich weiß echt nicht wie der Veranstalter auf die Idee gekommen ist, an so einer Stelle eine ZK einzubauen. Wirklich unmöglich.
Von dieser ZK ging es dann aber auf ziemlich direktem Wege zum Ziel. Keine großen Herausforderungen mehr und auch stummen Kontrollen mit den Nummern, waren fast nicht mehr zu finden. Wir haben teilweise schon gezweifelt ob wir überhaupt nocht richtig waren.
Um kurz nach Fünf waren wir dann aber am Ziel. Es gab einfach keine Kontrollen mehr.
Als kleine Aufmerksamkeit gab´s für jedes Team bei der Zieleinfahrt noch etwas Nervennahrung. Sehr nette Geste.
Die war, wie sich später zeigte, aber auch dringend notwendig.
Es hieß erneut warten. Nur langsam wurden erste Ergebnisse ausgehängt. Erst die Zeiten der einzelen GLP´s und um kurz vor 21:00 Uhr dann die erste Gesamtübersicht.
Hier standen wir dann auf Platz 35. Das konnte nicht sein! Und in der Tat, die Liste enthielt Fehler über Fehler.
Falsche Klasseneinteilung der Teilnehmer, völlig falsche Zeitüberträge aus den einzelen GLP´S. Da hatten wir auf einmal die Höchstpunktzahl von 9,90 stehen! O,5 wäre richtig gewesen.
Bei allen Teilnehmer wurden bei der GLP 2 und 4 jeweils identische Zeiten ausgewiesen. Das stimmte alles vorne und hinten nicht.
Ich bin ja eigentlich ein sehr gelassener Schlag Mensch, aber irgendwann ist auch bei mir das Maß voll. Ich hätte nie gedacht, daß ich wirklich mal zum Fahrtleiter gehe und offiziell Protest gegen die Wertung einlege.
Mir folgten dann aber noch viele weitere und ich hatte dann auch nicht mehr ein ganz so schlechtes Gewissen.
Aus Frust und Langeweile hab ich dann schon Fotos von dem Abendhimmel gemacht.
Wie muß es da erst dem Teilnehmer mit seinm BMW 700 gegangen sein.
Der wird die Rallye wohl auch noch aus einem anderem Grund in bleibender Erinnerung behalten.
Gegen 22:30 Uhr gab´s dann endlich die korrigeierte Gesamtwertung. Endlich!
Die konnte sich jetzt aus unserer Sicht auch sehen lassen.
Wie schon anfangs geschrieben, Platz 5 in der Klasse und Platz 13 in der tourischtischen Wertung. Bei 97 Teams in der tourischten Klasse ist das mehr als beachtlich.
Wenisgtens ein versöhnlicher Abschluß des Tages.