Nun folgt endlich der kleine Bericht von der zweiten Passat-Besichtigung. Nachdem wir uns in Bremen den 74er Passat TS angeguckt hatten ging es weiter in die Gemeinde Saterland.
Hier haben Dirk und ich uns dann einen 77er Passat Variant GLS angeschaut. Der Wagen dürfte vielen von Euch schon bei mobile.de aufgefallen sein.
Die Eckdaten laut Verkäufer: Das Fahrzeug hat 30 Jahre in einer trockenen Halle gestanden. Laufleistung 21.000 km – GLS-Ausstattung – Leichter Transportschaden an Kotflügel, Haube, Frontscheibe, Dachkante und Tür Der Innenraum ist wie neu, der Himmel ist mit einem Reißverschluss ausgestattet -wofür auch immer. Das Fahrzeug ist mit einer Klimaanlage ausgerüstet (Seltenheit !!!) ATS Alu Felgen. Der Motor springt nicht an, dreht aber durch. Leider keine Papiere vorhanden, aber eine Erklärung vom Eigentümer.
Soweit die Daten auf dem Papier. Auf den ersten Blick auffällig war die Hochbeinigkeit des Varis. Ein Motor war aber drin. Sehr merkwürdig.
Eine Klimaanlage war dann tasächlich auch verbaut. Keine nachträgliche montierte, sondern alles ab Werk. Dann waren da aber noch so zwei komische Doppeltonhörner.
Immer mehr ging unsere Vermutung in Richtung Polizeifahrzeug. Auch das Fahrwerk, welches sich als verstärkte Variante herausstellte sprach dafür.
Dann waren da ja noch die vom Anbieter beschriebenen Reißverschlüße im Dachhimmel.
Hier der hintere, der den Zugang zur Funkantenne ermöglichte. Vorne war dann noch ein größerer Reißverschluß, aber nichts auf dem Dach. Auch keine Löcher in der Dachhaut. Alles typisch für eine Polizeiausstattung. Das Gepäcknetz ist irgendwie auch typisch Behörde.
Der Innenraum zeigt sich von seiner besten Seite. Die 21.000 km sind wirklich glaubhaft. Bis auf ein paar zusätzliche Schalter und Einbaurahmen in den Verkleidung unterm Armaturenbrett, befand sich alles im Bestzustand.
Ein kleines Manko hatte der Vari dann aber doch. Die Windschutzscheibe machte es deutlich.
Irgendwelche Spezialisten haben da nach der Bergung einfach mal ein anderes Auto drauf abgestellt.
Die Scheibe, die obere Dachkante, Motorhaube und Kotflügel haben das natürlich nicht schadlos überstanden. Zum Glück hat der große Dachgepäckträger den Rest des Daches wirkungsvoll geschützt.
Zu allem Überfluß haben die Verlader damals wohl einfach ein Stahlseil durch den Innenraum geführt und den Passat damit angehoben.
Die seitlichen Dachkanten zeigen davon deutliche Spuren. Einfach unfassbar! Wie blöd muß man sein, wenn man ein Auto, daß 30 Jahre in einer Garage gestanden hat, so behandelt. Auch wenn es nur ein alter Passat ist.
Trotz angeblichem Garagenstellplatz sind die 30 Jahre nicht ganz spurlos an dem diamantsilbernen Lack vorüber gegangen.
Er soll wohl direkt an der Nordseeküste gestanden haben. Die Arbeit der salzhaltigen Luft war dann auch recht deutlich sichtbar.
Alles in allem allerdings ein sehr interessantes Fahrzeug. Die Farbkombination ist ja ohnehin unschlagbar. 😉 Zwischenzeitliche Recherchen ergaben, dann auch das was wir schon vermutet hatten. Der GLS ist wohl bei der Wasserschutzpolizei in Norden gelaufen. Ein paar Nordeney-Aufkleber auf der Heckklappe gehen übrigens auch in diese Richtung.
Bei dem Vari ist irgendwie alles anders als bei üblichen alten Passat. Stoßstangen, Gummidichtungen, Unterboden und Innenausstattung sind in hervorragendem Zustand. Dafür hat der „Lack“ halt etwas gelitten.
Eine Frage beschäfigte uns dann aber noch den Rest des Wochenendes: Ist die Wasserschutzpolizei damals wirklich mit solchen ATS-Alufelgen unterwegs gewesen?
Ich kann mir das irgendwie nicht so recht vorstellen. Obwohl, die ersten Reifen waren das noch.
Achso, die Anzeige bei mobile.de ist übrigens nicht mehr vorhanden. Da wird man nicht mehr fündig.
Und noch was. Im Saterland steht der Vari auch nicht mehr.