Als ich mich gestern Morgen in aller Herrgottsfrühe mal wieder auf den Weg nach Buxtehude machte, war noch nichts anderes für den Tag geplant. Gegen Mittag konnte ich dann aber auch gleich die nächste Auftragsarbeit wieder in Empfang nehmen.
In Buxtehude war ich natürlich wieder bei meinem Motorinstandsetzer. Ich konnte den frisch geplanten Kopf abholen.
Wie abgesprochen ist er jetzt noch mal um 0,3 mm geplant worden. Außerdem konnte ich bei dieser Gelegenheitz gleich den Ölfilterhalter reinreichen. Der muß ja auch noch geplant werden. (mehr …)
Obwohl das Wochenende gut vollgepackt war mit Terminen, habe ich am Sonntag doch noch ein wenig am Motor weitergemacht. Ich hatte mich am frühen Nachmittag mit Jörg aus Lübeck in der Werkstatt verabredet. Damit hatte ich wenigtens einen Grund noch mal aktiv zu werden.
Noch bevor Jörg eintraf habe ich eben die Kolben wieder in den Block eingesetzt.
Kolbenspannband angelegt und den Kolben anschließend mit leichten Schlägen in den Zylinder „gehämmert“.
Gestern bekam ich die Info von meinem Motoreninstandsetzer, daß Block und Kolben wohlauf sind. Einer Weiterverwendung spricht nichts entgegen. Das Kolbenspiel beträgt im Mittel 0,035mm. Das ist also voll im Rahmen. Der Block ist auch schon um 1 mm geplant und in der nächsten Woche will er die Zylinder noch einmal durchhonen. Super, läuft alles wie geplant. Dann konnte es also mit dem Kopf weitergehen. Zuerst versuchte ich mal rauszubekommen um wieviel der Kopf eigentlich schon geplant ist. Ich konnte mich da beim besten Willen nicht mehr dran erinnern.
Dabei war es sehr hilfreich, daß ich noch einen neuen Kopf im Lager liegen hatte. Denn das Normalmaß für den Kopf konnte ich nirgendwo in Erfahrung bringen. Also einfach mittels Meßschiebers die beiden Köpfe verglichen. Das Resultat: neuer Kopf 133,2 mm, alter Kopf 132,7 mm. Das klingt auch logisch, denn zwischen den beiden Maßen liegen genau 0,5mm. Ein plausibles Maß. Viel darf vom Kopf jetzt also nicht mehr runter. Mein Ziel sind 0,8 mm weniger als im Originalzustand. Fehlen also nur noch 0,3 mm. Im Zusammenspiel mit dem geplanten Block und einer dünneren Kopfdichtung fehlen nachher also 2,25 mm. Die Verdichtung steigt dabei von 8,5 auf 10,25. Super Plus wird dann wohl Pflicht. Wahrscheinlich wird der Motor danach auch kein Freiläufer mehr sein. Die Nockenwelle wird die Ventile den Kolben ja auch noch ein Stückchen näher bringen. Das wäre aber zu verschmerzen. Ein Zahnriemen ist mir zumindest bisher noch nie gerissen.
Nachdem ich am Vortag alles schön vorbereitet hatte, war es gestern ein leichtes den Motor eben rauszuheben. Wäre da nicht wieder dieser viel zu kurze Motorraum gewesen, wäre es wohl noch schneller gegangen.
So gab es leider ein paar Kratzer im Lack der Frontschürze.
Zum Einbau werde ich Wasserpumpe, Lichtmaschine und die Kurbelwellenriemenscheibe wohl erst mal weglassen und erst montieren wenn der Motor wieder am Getriebe hängt.
Mit einen kleinen Ruck der Motor dann aber frei.
Im Anschluß gings dann direkt vom Kran an den Motorständer. Mein selbstgeschweisster Halter machte die Sache völlig umkompliziert.
Halter an den Motor geschraubt und das Rohrstück einfach in die Aufnahme schieben fertig. Bei der mitgelieferten Halterung hat man immer das Problem, daß man erst die Kupplung demontieren muß und dann auf der Schwungscheibenseite nicht mehr zum Schrauben dran kommt.
Dann gings an die Zerlegung des Motors. Positiv übberrascht war ich als ich den Ventildeckel herunter hatte.
So sauber hatte ich das nicht erwartet. So gut wie keine Rückstände, Ablagerungen oder Ölkohle. Ob das nun an der Motorspülung lag, die ich dem Motor auf der letzen Fahrt in die Werkstatt verpaßte habe oder ob es dort drunter immer schon so ausgesehen hat, kann ich leider nicht sagen. Richtig aussagekräftige Fotos vom Ventiltrieb habe ich nicht.
Im nächsten Schritt verließen die Nockenwelle und die Stößel den Kopf und dann der Kopf den Block. Dann gab es eine 180°-Drehung.
Ölwanne ab, dann Ölpumpe raus und die Kolben nach unten herausgeschoben.
Hier kann man auch sehen, daß die Wasserpumpe wohl auch ihr Soll erfüllt hat. Die muß ich wohl auch noch ersetzten.
Bevor die Kurbelwelle jetzt ihren Platz verlassen konnte, mußten erst mal die Kupplung und die Schwungscheibe verschwinden.
Das wird wohl eines der Bauteile sein, die ich nicht wieder verwende. Scheint noch die erst Kupplung zu sein und sie zeigt doch schon deutlich Kampfspuren.
Als letztes verließen die Zwischen- und die Kurbelwelle jetzt dem Rumpf.
Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme. Die Dichtfläche hat schon die eine oder andere Macke. Der Block soll aber ohnehin geplant werden und dann ist das wieder im Lot.
Etwas mehr Sorgen machen mir da schon die Zylinderlaufflächen.
Man fühlt so zwar nichts, aber es sieht aus als ob da Roststellen sind. Ich kann mir das zwar kaum vorstellen. Eine andere Erklärung habe ich im Moment allerdings auch nicht dafür.
Im oberen Bereich sind auch keine Honspuren mehr zu erkennen. Eventuell war es das jetzt schon für den Block. Aufbohren wäre zwar eine Möglichkeit, aber dann brauche ich auch größere Kolben. Und das wird wohl den finaziellen Rahmen sprengen. Wenn solche Kolben überhaupt noch aufzutreiben sind.
Aber ich will die Flinte jetzt noch nicht ins Korn werfen. Erst mal werde ich die Bohrungen vermessen und dann noch mal mit dem Block unterm Arm bei meinem Motorinstandsetzter vorbeischauen. Mal gucken was der sagt.
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