Zurück von der Alpentour 2014

Gestern Abend bin ich wohlbehalten wieder in Hamburg angekommen. Eine Woche voller überwältigender Eindrücke liegt hinter uns. Ich bin immer noch noch völlig wirr im Kopf. So viele Bilder im Kopf, so viele Erlebnisse, so viele atemberaubende Momente. So viele, daß wir teilweise am nächsten Tag nicht mehr, wußten wo wir am Tag zuvor überall waren. Es war gingantisch! Ich saß in meinem TS und habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Bei solch einem Anblick sicher verständlich.

passat-alpen

Mit Worten ist das alles nur sehr schwer zu beschreiben. DAS muß man selber erlebt haben.

Ich muß mich jetzt erst mal sammeln und die vergangenen Tage in Ruhe noch einmal durchgehen. Ich habe insgesamt 2276 Fotos mitgebracht, die gesichtet werden wollen. Fast 14 Stunden Videomaterial muß bearbeitet werden und die aufgezeichneten Tracks ausgewertet werden.

Das ganze in einen Rückblick zu verpacken ist unmöglich. Ich werde es wohl genauso Tagesweise splitten, wie wir es abgefahren sind. Bis es soweit ist müßt Ihr Euch noch ein paar Tage gedulden. Zum Abschluß stand ja auch noch der Besuch des Passat-Treffens in Finkenweiler auf dem Programm. Den Rückblick werde ich wohl die Tage als erstes bringen.

Bevor ich anfange noch ein paar allgemeine Worte vorweg.
Einige haben ja bezweifelt, daß man mit 75 PS überhaupt vernüftig die Berge hochkommt. Ich versichere Euch, es ist überhpaut kein Problem! Selbst Johannes mit seinem 55PS war nur unwesentlich langsamer. Durch das kürzere Getriebe des 1,3 Liter, hatte er sogar teiweise leicht Vorteile und konnte sogar eher einen höheren Gang wählen als ich.

passat-b1

Wieder andere bezweifelten, daß wir diese Tour mit den alten Karren überhaupt pannenfrei überstehen werden. Diesen Leuten muss ich leider Recht geben. Es hat uns beide getroffen.
Johannes brauchte sogar einmal Werkstatthilfe.

autowerkstatt-südtirol

Näheres folgt, wenn ich den Rückblick vom Dienstag am Wickel habe. Nur soviel, es war nichts was unseren Plan durcheinander brachte.

Bei mir haben sich beide vorderen Domlager verabschiedet. Was da genau passiert ist kann ich noch nicht sagen. Die Lager hatte ich ja gerade erst erneuert. Auf jeden Fall ist da irgendwas im Argen. Anscheinend hat sich der Gummipuffer verschoben und ist zu weich. Meine Federbeine hatten nicht mehr ganz den gewünschten Halt und haben auch ihre Mittelage verloren.

domlager-passat

Aber auch das war nichts, was uns ausbremsen konnte. So bin ich bis nach Hamburg gekommen. Der TS war zwar zeitweise nicht mehr ganz spurtreu und es rumpelte etwas, aber trotzdem noch voll belastbar.

Das war es auch schon mit der Pannenstatistik. Ansonsten nichts, aber auch gar nichts. Unsere Passat liefen wie am Schnürchen und machten uns beiden richtig Spaß. Am Ende hatte sich mein Tachostand übrigens um 2266 Kilometer erhöht. Nicht schlecht.

Nur mit der dünnen Luft hatten unsere Motren noch etwas zu kämpfen. Ganz oben war das einfach zuviel Kratftstoff für die dünne Luft. Das Leerlaufverhalten war miserabel. Die Motoren blieben noch so gerade eben am Leben. Nach längerem Leerlauf war es fast unmöglich die Drehzahl wieder zu erhöhen. Ein sanfter Tritt aufs Gaspadal und der Motor war aus. Es folgte eine etwas längere Orgelei mit ordentlich Spritgeruch in der Luft und irgendwann kamen sie dann langsam. Jetzt nur nicht zu untertourig fahren, immer schön bei Laune halten.
Dementsprechend schwarz zeigten sich dann auch die Endrohre.

Soviel etwas zum Drumherum. Ab jetzt geht es chronologisch auf die Reise.

Die begann für mich am Autozugterminal in Hamburg-Altona.

autozug-altona

Der Zug fuhr um 21:12 Uhr ab, einchecken sollte um 20:30 Uhr beginnen. Ich war eine viertel Stunde früher vor Ort, der Schalter für den Zug nach München war da sogar schon geöffnet.

In Altona findet die Verladung der Pkw´s direkt im eigentlichen Bahnhof statt. Es geht quer über den Bahnsteig.

autoverladung-Altona

Mit Schwung ging es dann in die erste Etage.

autozug-passat

Jetzt nur noch auf die Zeichen der Einweiser warten, dann Handbremse anziehen und 1. Gang einlegen. Keine Minute später hatte ich schon Sperren vor und hinter den Rädern. So schnell konnte man gar nicht gucken. Das ging wirklich alles ehr reibungslos. Und überaus freundlich waren die ganzen Angestellten der bahn zudem noch.

Selbst als ich oben noch auf den Waggons rumgeturnt bin um ein paar Fotos zu schießen, kam nicht mehr als, „Bitte seinen Sie vorsichtig“

passat-altona

Hinunter ging es dann über die bereitgestellten Treppen am Banhsteig.

Meine Hoffnung vielleicht ein nicht voll belegtes Abteil zu erwischen, hatte ich bei der Anzahl der mitfahrenden Autos und Motorräder schon schnell begraben. So war es dann auch. Mit 5 Leuten war das Maximum erreicht. Mit zwei Bikern die auf dem Rückweg aus Norwegen waren und eine Frau mit ihrem Sohn teilte ich mir das Abteil.

Tschüß Hamburg.

Hamburg

Die Nacht war kein Zuckerschlecken. Die Liege war für mich mit meinem knapp 1,90m doch sehr eng bemessen. So richtig lang konnte ich mich nicht machen. Irgendwie drehte man sich von links nach rechts. Ich kann gar nicht sagen wie viel ich wirklich geschlafen habe. Nach zwei Stunden waren wir in Hannover. Hier hatten wir 10 Minuten Aufenthalt. Noch mal Zeit für eine letzte Zigarettenpause auf dem Bahnsteig. In Hildesheim war dann schon die nächste Pause. Hier haben die den Zug irgendwie getrennt und ein paar Waggons die aus Berlin kamen dazwischen gekoppelt. Während ich versuchte ein Auge zuzumachen, bekam mein TS eine kleine Extratour durch Hildesheim.

hildesheim

Das konnte ich Anhand des GPS-Trackers schön nachvollziehen.

Auch die Geschwindigkeiten des Zuges habe ich so nachvollziehen können. Bemerkenswert finde ich die Kontanz der Geschindigkeitslinie.

geschwindigkeit

Ist der Zug einmal auf freier Strecke hält er die einmal gewählte Geschwindigkeit nahezu perfekt ein. So eine Linie kriegt man mit dem Auto nicht mal annähernd hin.

Gegen viertel nach sieben waren wir dann im Münchener Hauptbahnhof. Das war aber nur ein kuzer Zwischenstopp.

city-night-line

Eine Entlademöglichkeit für die Autos gibt es hier nicht. Hier wurde nur die Fahrtrichtung gewechselt. Mit den Autotransportwaggons voraus ging es jetzt noch 10 Minuten nach München-OST.

autozug

Der Zug war pünktlich, Johannes und Julian waren auch pünktlich. Das ging ja gut los. Johannes holte mich direkt am Bahnsteig ab. Ich stolperte gerade aus dem Waggon da stand er auch schon vor mir. In der Hand eine Tüte mit einem bayrischen Brezn. Mein Wunsch ist erfüllt worden. Danke.

Zu Fuß gings es dann zur Entladerampe. Derweil wurden die Transportwaggons von eigentlich Zug abgekoppelt und per Rangierlok umgefahren.

autozug-ost

Mein Passat war dabei.

Zum ersten Mal vereint. Rot, gelb, grün. Das sollte in den nächsten Stunden für allerlei Aufmerksamkeit sorgen.

autozugterminal-münchen

Damit endet der 1.Teil meines Rückblicks.

Aber nicht ohne Euch ein paar unkommentierte Teaser des nun folgenden Tages zu präsentieren.

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pass-thurn

kitzbühel

kaiser-franz-josefs-höhe

haus-sonja

6 Comments

  1. Kai

    Super, dass die Tour ganz offenbar deine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Nun ist auch „Wiedergutmachung“ für 1 Woche Deprivation angesagt: Bitte jeden Tag 1 Teilbericht zum Frühstück, mit so vielen Fotos wie möglich, für die „mental Mitreisenden“ !

    Reply
    1. schotte

      Sehr schön. ich freue mich schon auf die weiteren Berichte und die vielen Bilder

      Reply
  2. Julian

    Bin auch richtig gespannt auf die Fotos!
    Auch wenns bei mir ein Tag war, wars äusserst beeindruckend. Würde jederzeit wieder mich so einer Tour anschliessen!

    Reply
  3. Adrian

    Schön, dass ihr wohl behalten zurück seid. Bin auch schon auf die Berichte gespannt!

    Reply
  4. Nils

    Bin auf die Fotos gespannt – schon das Startbild oben ginge als zeitgenössisches Werbefoto durch.

    Reply
  5. Aerosolwerk

    Klasse Bericht und das erste Foto mit den Berg-Panorama im Hintergrund ist ja mal der Hammer 🙂

    Reply

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