Meine Teile sind zwar immer noch nicht angekommen und ich glaube auch nicht mehr so recht daran, daß ich sie heute erhalte, trotzdem kann ich ja schon mal anfangen.
Wenigstens die Ölwanne wollte ich schon mal unter raus haben um sie noch mal etwas aufzuhübschen. Insofern ist es jetzt doch gar nicht so schlimm, daß ich noch etwas Zeit habe.
Am Wochenende hat Dirk mit meine Motorbrücke wieder zurückgegeben. Ohne die ist die Ölwannendemontage etwas schwierig. Mit ihr ist es ein Kindérspiel.
Mit einem dicken Schäkel am Spannbügel der Lichtmaschine bleibt der Motor sicher in seiner Position.
Etwas aufpassen muss ich bei meinem Eigenbau immer nur mit der Motorhaube.
Die Deckenhöhe bei mir in der Werkstatt langt leider nicht aus um einen Wagen mit geöffneter Haube ganz nach oben zu fahren. Eine ausreichende Polsterung ist daher unablässlich.
Ein wenig Bammel hatte ich vor dem Lösen der Aggregateträgerschrauben. Die liegen am den tiefsten Punkten der seitlichen Längsträger und die Träger sind nach vorne offen. In der Folge sammelt sich da unten alles was vorne hereinkommt. Schmutz, Wasser, Schmutz, Wasser… So passiert es denn gerne mal, daß die Käfigmutter im Träger und die Schraube zu einer Einheit zusammenwachsen. Bis sich die Mutter dann aus ihrem Käfig befreit und keinen Halt mehr hat. Dann kannst Du an der Schraube drehen so viel Du willst, nur herauskommen tut sie nicht. Da hilft dann nur das seitliche öffnen des Trägers um irgendwie an die Mutter zu kommen.
Aber was schreibe ich hier lange. Natürlich nicht bei meinem TS.
Ohne Murren konnte ich beide Schrauben lösen.
Es langt die beiden vorderen Schrauben herauszunehmen. Der Aggregateträger kommt dann vorne ungefähr 10 Zentimeter runter.
Damit bekommt man die Ölwanne später ohne Probleme raus.
Um an die hinteren Schrauben der Wanne zu gelangen, muss noch das Schmutzschutzblech vor der Schwungscheibe ab.
Merke: Es ist mit drei Schrauben befestigt! 😉
Danach merkt man dann mal wieder wie schrauberfreundlich so ein alter Passat ist.
Um die beiden hinteren Schrauben vernüftigt erreichen zu können, gibt es extra zwei kleine Auschnitte in der Getriebglocke. Mitgedacht!
Spätestens wenn man die letzte Schraube rausdreht und die Ölwanne dann schon von alleine herunterfällt, kann man sicher sein, daß die Dichtung es definitiv hinter sich hat.
Wäre sie noch dicht, wäre die Anlägeflächen trocken und die Wanne würde an der Dichtung kleben. Auch ohne Dichtmasse.
Jetzt kommt mal ein Bild, mit dem ich mal demonstrieren kann wieviel Öl sich noch in der Ölwanne befindet, wenn am Peilstab fast nichts mehr zu sehen ist.
Selbst dann hängt der Ansaugrüssel bestimmt noch vier bis fünf Zentimeter im Öl. Wohlgemerkt bei stehendem Motor. Läuft er, ist es natürlich etwas weniger, da dann ja eine gewisse Menge Öl im Umlauf ist. Aber immer noch genug um nicht gleich ein Pleuel durch den Block zu jagen.
Und da habe ich gleich noch ein interessantes Bild. Zum Einen ist auf dem Ansaugrüssel hinter dem Peilstab schön dieser farblich Absatz zu erkennen. Das untere Stück, welches jetzt immer schön in dem modernen Öl gebadet hat, ist mitterweile richtig hell geworden. Die alten Ablagerungen sind weggespült.
Dann ist da noch die eine blanke Wange der Kurbelwelle. Die braunen Flecken sind Rost. Etwas Feuchtigkeit hat in den 17 Jahren Standzeit hier also doch Einzug gehalten. So schlimm kann es aber nicht sein. Sonst hätte der Motor wohl schon das zeitliche gesegnet. Also: Weiterfahren und beobachten.
Überhaupt hat der ganze Motor von innen ein leicht rostbraunen Ton.
Aber was soll ich tun? Denn Motor deswegen ausbauen? Nöö, der wird gefahren bis es wirkliche Probleme gibt.
So, jetzt stehe ich hier vor der Baustelle und mich gucken da irgendwie noch so viele andere Sachen an. Wenn man erstmal anfängt, kommen doch immer noch neu Sachen die man gleich mitmachen könnte. Jetzt ärgere ich mich zum Beispiel, daß ich nicht längst mal eine Satz Motorhalter zum Pulverbeschichten gebracht habe.
Abgeschraubt habe ich sie trotzdem. Wenigstens eine Reinigung und eine Auffrischung mit Schwarz Matt aus der Spühdose müssen drin sein.
Dann sind da noch die Zweifel ob das Öl wirklich nur aus der Ölwannendichtung kam. Was ist wenn der kleine Stirndeckel oder der Simmering der Kurbelwelle undicht sind?
Das jetzigen Ölspuren könnten auch hier ihrem Urspung haben. Dafür muss dann aber der Zahnriemen runter… Egal! Dichtung und Simmering habe ich gestern abend noch bestellt. Sollte ich heute noch bekommen. Und wenn der Zahnriemen schon mal runter ist, dann kann ich ja auch gleich den Simmering der Zwischenwelle neu machen. Ja, wenn man erst mal anfängt….
Ach und die Wasserpumpe. Die habe ich auch noch nicht angerührt. So ganz dicht scheint die mir auch nicht mehr zu sein. Da sind doch schon deutliche Spuren an der Kontrollbohrung zu erkennen. Mache ich wohl auch besser gleich…
“ Ja, wenn man erst mal anfängt….“
Genau. Genau der Grund, weshalb ich meinen noch nicht auf die Straße geschafft habe.
Adios
Michael