Frohen Mutes habe ich mich gestern wieder ans Werk gemacht. Bevor der Kopf wieder rauf kommt, soll der Motor wieder vernünftig auf der Achse sitzen.
Bevor jetzt Ölpumpe und Ölwanne wieder zurück an ihren Platz können, habe ich die Pleuellager noch mal ordnungsgemäß mit den vorgeschriebenen 45Nm angezogen.
Die Ölwanne selber musste ich dann aber erst noch von den Resten der alten Dichtung befreien.
Hier kam natürlich wieder die Bristle Disc von 3M auf dem Luftschleifer zum Einsatz. Was sonst?
Danach geriet dann aber alles ins Stocken. Ich hatte die Ölwanne bereits sauber ausgewischt und die Ölwannendichtung in der Hand. Und ich bin mir auch sicher, dass es irgendwo in meiner Werkstatt eine Tube Hylomar gibt. Nur wo? Ich habe sie nicht gefunden und damit war dann Feierabend. Nix wird es mit Ölwanne unterschrauben. Das ist jetzt absoluter Mist und bringt meinen gesamten Zeitplan durcheinander. Seit längerer Zeit bin ich mal wieder Opfer einer nicht aufgeräumten Werkstatt geworden.
Aber jetzt aufhören ist nicht drin. Dann muss ich eben etwas vorziehen, was ich erst später auf dem Zettel hatte. Neben dem Krümmer habe ich natürlich auch bereits weitere Auspuffteile besorgt. Das wird übrigens noch eine ganz besondere Geschichte. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist.
Zunächst bedurfte es an dem neuen Hosenrohr einer kleinen Nacharbeit. So richtig wollen die Löcher in der Dichtung und die Rohre nicht übereinstimmen. Gut, für den Normalgebrauch hätte es gelangt, aber normal ist hier schon lange nichts mehr.
Die Umrisse der beiden Durchlässe habe ich mit einem Edding mal auf den Flansch übertragen und den Stabschleifer wieder angeschmissen.
Damit Hosenrohr und Krümmer das nächste der fehlenden PS liefern können, muss ein möglichst optimaler Übergang hergestellt werden.
Dabei musste ich allerdings aufpassen, dass ich noch genügend Fleisch vom Rohr übrig lasse, damit die aussenliegende Schweißnaht noch etwas zum Packen hat.
Daher ging es mit dem Fräser nicht sehr weit ins Rohr hinein. Nur eben so, das keine scharfen kanten mehr vorhanden sind.
Auf Krümmerseite sah es noch schlimmer aus.
Hier war ringsherum gut 3 mm überflüssiges Material.
Aber nicht mehr lange. Jetzt ist es fast bündig mit der Dichtung.
Dieser Krümmer lies sich vom Gefühl her einfacher fräsen, als der originale vom 75 PS, wie ich ihn beim Rallye-Passat verbaut habe. Vielleicht täusche ich mich aber auch nur. Ich will aber auch nicht ausschließen, dass es Mitte der 80er Jahre schon eine andere, weil günstigerer, Materialzusammensetzung gab.
Dem Fräser folgte dann noch der Gewindeschneider.
Die Stehbolzen hole ich da nicht raus. Dann lieber für ein sauberes Gewinde sorgen.
Damit war die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt. Aber der Motor hängt jetzt leider immer noch an der Traverse und so will ich den Kopf nicht aufsetzten.
Bloß falls ich mal die Ölwanne öffnen muss: Muss man die Dichtung zwingend mit einer Dichtmasse versehen?
Reicht diese Gummidichtung die man von CPC bekommt nicht aus?
Die Gummidichtung braucht kein Dichtmittel, ich verbaue aber die Papierdichtung und da habe ich mir angewöhnt sie ganz leicht mit Dichtmittel einzustreichen. Zwingend notwendig ist das hier auch nicht.
An die Übergänge zwischen Motorblock und Dichtflanschen gehört in jedem Fall Dichtmasse, unabhängig von der verwendeten Ölwannendichtung.