Das Ventilspiel brachte wenig Anlass zur Klage. Man hätte es so lassen können, da ich aber immer eher zum kleineren Wert der vorgegebenen Spanne tendiere, hab ich an drei Ventilen andere Einstellplättchen eingelegt. Zwei Auslassventile hatten 0,5 mm Spiel. Die hab ich jetzt auf 0,4 mm gebracht.Ein Einlassventil hat 0,3 mm Spiel, das hab ich auf 0,2 mm verringert.
Etwas Probelme hatte ich die Plättchen überhaut aus den Stößeln zu bekommen. Kann ja keiner ahnen, dass ich mich mal mit so modernen Motoren beschäftigen muss. Hierfür gibt es nämlich einen anderen Stößelniederdrücker, da sich der Abstand zwischen Ventilen mit Einführung des 1,8er Blocks geändert hat. Mit ein bisschen Gewrörgel ging es dann aber auch so.
Auch wenn ich hier hoffentlich nicht so schnell wieder hingucken muss, waren mir diese Ablagerung im Kopf ein Dorn im Auge.
Was ich jetzt entferne, schwirrt später nicht irgendwann im Ölkreislauf umher. Ich habe ja noch die Hoffnung, das sich mit frischem und mordernerem Öl davon doch noch so einiges von alleine auflöst. Und was vorher schon weg ist, ist weg.
Ähnlich versifft zeigte sich der Ventildeckel von innen.
Wenn nicht sogar noch ein Zacken schärfer.
Das ist jetzt aber alles Geschichte und auch von außen konnte ich mich wieder nicht bremsen. Auch wenn es keine Vorzeigearbeit geworden ist, bringt das schon etwas fürs Auge.
Nach einem groben Anschliff gab ein paar Schichten Schwarz Matt.
Während die Sachen trockneten hab ich mich den Rest des Tages nur noch mit Stehbolzen beschäftigt.
Wo man solche überdimensionierte Stehbolzen herbekommt war mir zunächst unklar. Ein Blick zur neuen Dichtung brachte hier aber Licht ins Dunkel.
Ich hab dann jetzt die kürze Variante genommen.
Es folgten neue Stehbolzen für den Abgaskrümmer. Einer war eh schon halb abgerissen, drei andere sind beim Ausbau des Krümmers gleich mit raus gekommen.
Die komplette Dichtfläche am Kopf konnte ich ohne Stehbolzen dann schon saubermachen und kurz überschleifen. Mit frischen Bolzen und neuen Dichtungen ist hier alles soweit vorbereitet.
Bevor ich nachher vergesse einen von den acht Stofffetzen herauszunehmen, lieber gleich raus damit.
Allerdings dauerte es noch etwas bis der Krümmer wieder zurück kann. Das Abschleifen der Dichtflächen mit meinem Schwingschleifer aus der Wirtschaftswunderzeit war es noch lange nicht getan.
Zur Kontrolle noch einmal die Wasserwaage drüber gehalten.
Alles im Lot. Die Dichtungen gleichen kleine Differenzen ja auch noch aus.
Und dann hat so ein Abgaskrümmer ja auch noch ein paar Stehbolzen.
Der für die Abstützung des Ansaugkrümmers ist ja eigentlich immer fällig. Auch hier war es nicht anders und er ist schon bei der Demontage abgerissen.
Also ausbohren, neues Gewinde schneiden und einen neuen Stehbolzen rein. Nun gut, das war jetzt ein 8 mm Bolzen. Aber im Prinzip warten da ja noch vier Stück. In 10 mm.
Ich habe schon neue Stehbolzen hier liegen. Ich weiß nur noch nicht ob ich auch Lust habe, die Dinger zu erneuern. Weil, rausschrauben lassen die sich bestimmt nicht. Und wenn man erss einmal versucht hat, gibt es kein zurück mehr.
Da kann ich mir am Wochenende mal einen Kopf drüber machen.
Ich würde einfach das Gewinde nachschneiden, entweder per Gewindeschneidmutter oder per Einsatz ohne Schneideeisenhalter außen dran und per Zange gedreht
Olaf,hast du das Sieb im Ventildeckel auf Durchgang geprüft?Nicht das da der Schmoddel drin hängt.
Bedenklich stimmen mich auch die sehr verrosteten Benzinleitungen zu den Einspritzdüsen.Wenn die Verpresssung dünn gerostet ist und die Leitung sich löst,geht der GT in Flammen auf.
Weiterhin gutes Gelingen.
Viele Grüße
Markus
Durchgang ist vorhanden.
Die Einspritzleitungen sind noch ein Thema. Eine Presshülse ist schon ganz verschwunden. Allerdings habe ich mittlerweile herausgefunden, dass die Hülse die Leitung nur sekundär auf dem Fitting hält und in erster Linie nur das Drahtgeflecht fixieren soll.
Ja, Du sollst!
Sprühe die Stehbolzen mehrere Male mit „Fragol Correx 36“ ein und am nächsten Tag ab mit den Bolzen in den Schraubstock. Das mit dem Losjuckeln brauche ich Dir ja nicht zu erläutern.
Für das „Fragol Correx 36“ mache ich ganz gerne Werbung, da ich nie einen besseren Rostlöser hatte. Obwohl es offiziell ein KorrosionsSCHUTZ ist. Gerade bei solchen Fällen wie Deinem Krümmer und mit Zeit bis zum nächsten Tag zum Einwirken erzielt man oft gute Ergebnisse damit.
Adios
Michael
Da habe ich noch etwas vergessen:
Ich persönlich habe schon mehrfach schlechte Erfahrungen mit fertigen Stehbolzen (zu weich trotz angeblichen 8.8) an Krümmer und Zylinderkopf gemacht. Daher nutze ich seitdem immer passend abgesägte Schrauben. Die abgesägte Seite in den Kopf/Krümmer und dann sieht es auch sauber aus.
Adios
Michael
Hitze ist das Stichwort, wenn du einen Kartuschen-Gasbrenner mit Belüftung findest, dann geht das wunderbar. Meiner schafft 1350°. Die ohne haben meist nur so 700. Rost am Ende des Stehbolzens vorher per Drahtbürste entfernen, ein bisschen ZEP45 (meine Wunderwaffe) drauf, einwirken lassen und danach den Krümmer erhitzen und die Bolzen mit ner Gripzange rausdrehen. Die sehen allerdings noch so gut aus, die würde ich auch einfach nur entrosten und sitzen lassen.
Na dann gebe ich auch noch einen Tip ab, für dan Fall, daß der Bolzen doch abreißt. Einfach eine passende Sechskantmutter (z.B. M10er Mutter für M8 Bolzen)über den Bolzenrest plazieren und dann innen gut mit dem Bolzenrest verschweissen. Durch die Hitze löst sich oft die festgerostete Verbindung und der Bolzen lässt ich dann mit einem Schlüssel rausdrehen. Am besten gleich nach dem Schweissen drehen, wenn er noch richtig Hitze hat. Geht bei Stahlbolzen in Alu übrigens besonders gut, selbst wenn der Bolzen bündig zur Oberfläche abgerissen ist. Viel Glück!