Yearly Archive: 2012

Der Anfang ist gemacht

Das Rettungsblech hat gestern bereits die ersten Phasen der Bearbeitung über sich ergehen lassen müssen.

Bitumenmatte Passat TS

Bevor ich das Blech anpassen und entsprechend bearbeiten kann, muß erstmal die alte Bitumenmatte runter. Zuerst mit dem Schneidmesser und den Rest dann einfach mit dem Heißluftfön erwärmt und mit einem Lappen abgewischt.

Heißluftfoen Bitumenmatte

Die endgültige Reinigung erhielt das Blech dann mit etwas Verdünnung. Damit liessen sich dann auch die letzten Rückstände wegwischen.

Rettungsblech Passat 32

Jetzt waren nur noch die angepunkteten Halter und Verstrebungen im Weg. Dem Tachowellenhalter gings als erstes an den Kragen. Das waren nur vier Schweißpunkte.

Schweisspunktbohrer

Einmal hab ich allerdings nicht richtig aufgepasst. Aus dem Abbohren wurde einmal ein Durchbohren.

Auf der Unterseite gings dann weiter. Hier gabs ein paar Punkte mehr zu lösen.

Verstaerkung

Die in Längsrichtung verlaufende Verstärkung ging noch ziemlich einfach ab. Etwas schwieriger wurde es bei der Querverstärkung. Das Blech ist stärker als das vom Wasserkastenblech und außerdem sind die Schweißpunkte hier vom Durchmesser etwas größer. Ich hab aber nur einen Schweißpunktbohrer in 6 mm.

Wasserkastenblech Passat TS

Daher war etwas Gewalt nötig und die Verstärkung hat sich etwas verformt. Es ist zwar geplant, daß ich die nicht mehr brauche, aber trotzdem wollte ich die Teile möglichts in gutem Zustand erhalten. Man weiß ja nie…

Jetzt stand nur noch ein Teil, einer erste Anprobe im Fahrzeug im Wege. Der Halter für den Ausgleichsbehälter.

Halter Ausgleichsbehälter Passat TS

Da das Blech drumherum sowieso nicht mehr ganz taufrisch ist, habe ich den jetzt nicht abgebohrt, sondern komplett raugetrennt. Ich hoffe ich kriege den Winkel wieder in einen weiterverwendbaren Zustand zurückverstetzt. Der Halter fehlt bei dem Audi-Blech komplett. Externe Ausgleichsbehälter gab es damals überhaupt noch nicht.

Rettungsblech Passat TS

Das sieht doch schon mal recht vielversprechend aus. Zwei drei Poppnieten rein und etwas Dichtmasse drunter und fertig….

Natürlich mache ich das nicht so. Obwohl, wie man sieht, ist der Gedanke schon vorhanden. Denn was da an Metern Schweissnaht auf mich zu kommen will ich lieber noch garnicht genau wissen.

Da würde es dann auf die paar Zentimeter mehr um den Lüftungsmotor auch nicht mehr drauf ankommen. Wie man sieht hat Audi-Blech eine runde Sicke um den Ausschnitt. Außerdem weiß ich gar nicht wie das Schutzgitter über dem Motor befestigt werden sollte. Hier ist einfach nur ein 6 mm Loch. Beim Passat TS wird das Gitter mit einer Blechschraube gehalten. Das wird bei so einem Loch etwas schierig.

Ausschnitt Geblaesemotor passat TS

Einen möglichen Verlauf einer späteren Schweißnaht habe ich mal in das Bild eingebunden. Aber das ist erst mal nur eine Überlegung. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Das wird sich Stück für Stück ergeben und hängt auch immer vom jeweiligen Zustand des Originalblechs ab.

Rettungsring? Rettungsleiter? Rettungsschirm? Rettungsblech!

Der Wasserkasten an meinen Passat TS hat mir ehrlich gesagt schon ganz schön Kopfzerbrechen bereitet. Denn das ist ja alles andere, als ein flaches Blech, was man mal eben aus einer Blechtafel schneiden könnte.
Aber wie gestern schon berichtet, hat der Paketdienst mir mal wieder eine Lieferung hinterlassen. Gestern hatte ich dann endlich die Gelegenheit das Paket zu öffnen.

Zum Vorschein kam mein Rettungsblech.

Rettungsblech

Dieses Blech habe ich Blogleser Andreas zu verdanken. Er verfolgt schon seit einiger Zeit die Arbeiten rund um den Passat TS und hatte meinen Hilferuf erhört. Er machte mir dann ein Angebot, welches ich nicht ablehnen konnte. Andreas schlachtet gerade einen stark verunfallten ´73er Audi 80 und würde mir das benötige Blech heraustrennen und zuschicken.

Ich schickte ihm Fotos, in den ich den Bereich eingezeichent habe, der für mich vorrangig von Interesse wäre und er machte sich umgehend ans Werk.

Auch auf diesem Wege noch einmal ein ganz großes Dankeschön an Andreas !!!

Damit werde ich den Wasserkasten in großen Teilen wieder in einen vernüftigen Zustand versetzten können.

Ein wenig muß ich trotzdem noch improvisiren, denn es sind diverse Änderungen zwischen den beiden Baujahren festustellen. Das war mir aber von vorneherein bewußt.

Wasserkastenblech Passat TS

Der Ausschnitt für den Lüftermotor ist von der Form her identisch, allerdings in der Sickenausführung leicht anders gestaltet. Das fällt aber kaum auf. Die kleine Erhöhung zur Befestigung des Wischerantriebs ist identisch.
Die größten Unterschiede bestehen eigentlich erst ab der länglichen Erhöhung. Diese ist für den Betätigungshebel vom Kupplungspedal notwendig. Bei ´73 befindet sich hier noch ein kleiner Halter für die Tachowelle drauf. Der ist allerdings auch kein größeres Hindernis. Vier Schweißpunkte aufbohren und er ist verschwunden.
Danach wirds dann aber komplett anders. Beim Rettungsblech fällt die Struktur gleichmäßig bis zum seitlichen Wasserablauf ab. Beim meinem TS gehts zunächst wieder stark nach unten, um dann zum Ausschnitt des Sicherungskastens wieder anzusteigen.

Hier bleibt etwas Tüftelei nicht aus. Ich muß mal sehen was beim Passat TS noch zu retten ist.

Einfach wird die ganze Geschichte sowieso nicht, denn auf der Unterseite ist ja leider kein luftleerer Raum.

Wasserkastenblech Passat 32

Hier befindet sich die Abstützung für die Lenksäule (durchgetrentes Blech im Vordergrund) und die Fixierung der Pedalerie (drei Streben im Hintergrund).

Also kein Job, der mal so eben erledigt ist. Ich werde dafür sicher ein paar Tage brauchen. Vorhandene Schweißpunkte aufbohren, den Ausschnitt exakt festlegen, vernüftigen Übergang im Bereich des Sicherungskastens herstellen, Auschnitt und Blech exakt aneinander anpassen, so das rundherum ein gleichmäßiger Spalt entsteht, der dann verschweißt werden kann.

Auf jeden Fall habe ich mit dem Blech von Andreas jetzt einen sehr brauchbaren Lösungsansatz zu Hand. Danke!

Platz schaffen für Dinge die da kommen

Ich habe heute etwas bekommen, was ich Euch aber leider nicht noch nicht zeigen kann. Warum nicht? Ganz einfach, weil ich heute nicht da hingekommen bin, wo das Teil angeliefert wurde. Nur durchs Onlinetracking hab ich die Info über dessen Ankunft. Morgen gibts dann weitere Infos.

Aber ich kann ja schon mal etwas vorarbeiten. Ich hab jetzt einfach schon mal die Fahrertür gestript und ausgebaut.

Tuer links Passat TS

Die Türverkleidung war schon beim Kauf des Wagens nicht mehr montiert. Es mußten nur noch die Schlößer, Scheiben und Zierleisten demontiert werden.

Meine ganz besonderen Lieblinge hab ich mir bis ganz zum Schluß aufgehoben. Die Klammern für die Chromleiste am Fensterschacht.

Zierleistenclip Passat 32

Immerhin habe ich fünf von sieben so herausbekommen, daß sie wiederverwendet werden können. Schon keine schlechte Quote.

Ich habe es sogar mal geschafft die ganzen Anbauteile ordentlich in eine Klappkiste zu legen.

Tuer links Passat 32

Wenn mir das bei der Beifahrertür später auch noch gelingt, wäre das ein echter Fortschritt.

Ziel der ganzen Aktion: Platz schaffen um vernünftig in den Fußraum zu kommen.

Kabelbaum Passat TS

Immer Tür auf, Tür zu, hab ich keine Lust. Dann lieber raus mit der Tür. Danach noch ein paar Kabel zur Seite gelegt und ich kann Euch erstmals in voller Pracht präsentieren was Mäuse so anrichten können. Es ist wirklich nicht zu glauben. Mußte das denn sein?

Wasserkasten Passat TS

Überall kräuselt sich der Lack und hier ist dann auch mal wieder reichlich Rost zu finden. Mal gucken wie ich der ganzen Sache wirklich Herr werde. Normalerweise müßte ich hier auch großflächig neu lackieren.

Aber ich will ja gar keinen großen Frust schieben. Auch das wird irgendwie hinbekommen zu sein.

Nebenbei mal wieder was für unsere Rätselfreunde:
Welches Bauteil auf dem zuvor gezeigten Foto entlarvt diesen Passat eindeutig als originalen TS?

Zum Schluß noch einen Blick in die A-Säule. Ich kann wohl von Glück reden, daß die noch so gut in Schuß ist. Denn auch hier hat es sich wohl eine Maus mal gemütlich gemacht.

A Saeule Passat TS

Randvoll mit Styroporkügelchen…

So langsam wird´s

Richtig Lust hatte ich gestern eigentlich nicht. Aber ich mußte sowieso in die Werkstatt, da nach dem Mittag jemand ein Satz Volvo-Felgen abholen wollte. Die lagen mir sowieso nur im Weg rum.
Und wenn man dann schon mal da ist, kann man ja auch noch etwas sinnvolles tun.

Passat TS

Wird Zeit das hier wenigstens schon mal Grundierung raufkommt. Das macht sich doch tatsächlich schon wieder ganz leichter Flugrost breit.

Ich habe lange überlegt was ich als Untergrund nehme. Schlußendlich ist die Wahl auf eine klassische 2K-Epoxidharz-Zinkphosphatgrundierung gefallen.

2k ep grund

Ich denke damit mache ich nichts falsch und es gibt auch später keine Probleme für den Lackierer. Im Netz werden ja die dollsten Sachen angeboten, aber irgendwie haben die auch immer irgendwo einen Haken. Da bleibe ich doch lieber bei einer grundsoliden Geschichte.

Ich hab mir erstmal nur 100 ml angerührt. Mal gucken ob ich mit der 1,5er Düse in der Pistole klar komme. Das Zeug ist nämlich ganz schön zähflüssig.

Lackierpistole

Die Sorgen waren aber unbegründet. Da Zeug ließ sich erstklassig verarbeiten.

In mehreren Schichten hab ich auch die Bereiche grundiert, die ab Werk doch eher stiefmütterlich behandelt wurden.

Rostschutz Passat 32

Auch konnte ich keinerlei Unverträglichkeiten mit der zuvor verwendeten Phosphorsäure feststellen.

Sozusagen als Hardcore-Test hab ich das Zeug mal direkt auf die am Nachmittag zuvor behandelete Stelle an der rechten Stehblechspitze aufgebracht.

Grundierung Phosphorsaure

Auch hier keinerlei Reaktionen. Trotzdem werde ich die Bereiche noch mal später noch mal gründlich abwaschen und dann abschließend Grundieren. Ich wollte halt nur mal wissen, was wirklich passiert. Geschrieben wird ja immer soviel, ich mache meine Erfahrungen am liebsten selber.

Radhaus rechts Passat TS

Nachdem die rechte Seite auch soweit fertig war, blieb noch immer noch ein kleiner Rest in der Pistole.
Mit dem hab ich dann noch die neulich gebohrten Zierleistenlöcher des neuen Kotflügels grundiert.

Kotfluegel Passat 32

Ein Vorsichtsmaßnahme bevor der Steinschlagschutz raufkommt.

In der Zeit in der die Pistole zur Reinigung in Verdünnung badete, ist mir dann schon wieder was in den Sinn gekommen. Eigentlich könnte ich noch die Motohaube eben abnehmen.

Motorhaube Passat TS

Gedacht, getan!

Das hatte dann auch gleich mehrere Gründe. Die will ihn innen auch noch etwas entrosten und außerdem hab ich so ein viel besseren Zugang zum Wasserkasten. Hier warte ja noch etwas Arbeit. Außerdem kann ich dann auch gleich noch die Scharniere der Motorhaube entrosten und neu lackieren.

Dazu muß dann aber noch die wohl am beschissenst zu erreichende Schraube an einen 32er Passat raus.

Schraube Motorhaubenscharnier Passat B1

Da geht keine Knarre und noch nicht mal mein so heißgeliebter Luftschrauber. Handarbeit per Ringschlüßel ist hier angesagt. Den nutzbaren Winkel zum Schrauben könnt ihr Euch denken.

Motorhaubenscharnier Passat B1

Das war dann auch der letzte Akt des Tages.

Die ersten Schweißarbeiten sind getan

In kleinen Schritten hab ich mich mal wieder mit meinem Schweißgerät angefreundet. Diese Dünnblechschweißerei ist tricky. Da muß man immer erst mal wieder die richtige Einstellung finden.

Einschnitt Kotflügel Passat TS

Die großen Schweißarbeiten am Wasserkasten stehen ja noch aus. Hier ist noch etwas schönes auf dem Weg zu mir. Ich hab also erstmal klein angefangen.

Etwas tricky war auch das Austrennen des kleinen Blechabschnitts aus dem Kotflügel. So schön das mit dem Multimaster auch geht, bei kurzen Schnitten ist mit diesem Sägeblatt Schluss.

Die beiden kurzen Kanten konnte ich nur leicht ansägen. Durch kam ich nicht. Der Schnitt wäre dann zu lang gweorden. Die Lösung war ein diagonaler Schnitt.

Diagonalschnitt Multimaster

Die beiden Dreiecke konnte ich dann entlang der Sollbruchstelle hoch- und runterbiegen. Nach zwei- bis dreimal Biegen hatte ich die Stücke in der Hand.

Das neu angefertigte Blech hab ich mit einem Schweißgrip in die richtige Position gebracht und zunächst einmal mit ein paar Punkten fixiert.

Intergrips Passat TS

Für so kleine Bleche sind die Grips fast schon zu groß. Aber ich finde das immer noch besser, als das Blech mit einem Magneten zu fixieren. Um so ein Magnetfeld schweißt sich das nämlich nicht besonders schön.

Die ersten Punkte sahen nicht sehr schön aus. Es wurde im Laufe der Zeit aber immer ansehnlicher.

Blech Kotfluegel Passat TS

Nach dem Abschleifen sieht das ja zum Glück keiner mehr. Auf jeden Fall ist alles runherum dicht.

Blech abgeschliffen

Um den Rest darf sich der Lackierer kümmern.

Wichtig war nur, daß die Schweißnaht auch bis innen durchgekommen ist. Ein aufgeklebtes Blech wird nicht viel Freude bereiten.

Kotflügel Blech Passat TS

Das sieht gut aus. Ist allerdings eine Ecke, in die man nur sehr schlecht mit der Zopfbüsrte rankommt. Erstrecht wenn die Bürste ziemlich am Ende ist…
Da muß ich noch mal weiter entrosten. Ich hab dann erstmal die Sachen gemacht, die auch mit einer runtergerittenen Zopfbüste noch erreichbar waren.

Kotflügel entrostet Passat TS

Vorne hinterm Scheinwerfer gab´s auch noch etwas Rost. Hier ist wohl mal irgendwas vorgefallen.

Kotflügel Blech Passat 32

Wahrscheinlich wurde der Kotflügel aus diesem Grund einmal neu lackiert. Die Blechumrandung der Scheinwerfer in der Frontmaske war auch leicht deformiert.

Ich hab hier erstmal aufgehört. Ich brauche unbedingt eine neute Bürste für die Flex.

Was ich danach gemacht habe, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. Das Bild sollte als Anhaltspunkt reichen.

Radhaus rechts Passat 32

Ein halbe Stunde später und nach Einsatz von klarem Wasser und einer Bürste sah das rechte Radhaus dann gleich ganz anders aus.

Radhaus rechts sauber Passat 32

Die Planscherei hat sich gelohnt. Und die mit der Phosphorsäure behandelten Stellen sind auch gleich wieder neutralisiert.

Hier mal der obere Bereich der Stehblechspitze. Die hab ich ja am Freitag ohne jegliche Entrostung einfach mal eingepinselt.

Stehblechspitze Passat TS

Sieht gar nicht so schlecht aus.

Auf der linken Seite hab ich mir jetzt mal die Mühe gemacht den losen Rost vorher abzuschleifen.

Stehblechspitze Passat TS

Dann gab´s hier etwas verdünnte Phosphorsäure. Rechts übrigens auch einfach noch mal. Mal gucken ob es sich lohnt vorher zu entrosten oder ob das Ergebnis hinther identisch ist.

Phosphorsäure ist schuld, schwere Augenverletzung

Gestern kam der große Moment. Was hat die Phosphorsäure seit Mittwoch bewirkt?

Phosphorsaeure Passat TS

Hier das Ergebnis. Die braunen Rostellen sind optisch nicht mehr auszumachen. Was braun war, ist jetzt schwarz.

A Saule Passat TS

Ebenso an der A-Säule. Die Säure hat zumindest mit dem Rost reagiert. Aber nicht nur mit dem Rost, sondern auch mit den Resten der Dichtmasse. Die hat deutlich sichtbare Blasen geworfen.

Die Säure mußte jetzt aber natürlich erstmal wieder entfernt werden. Das habe ich mit einem Schwamm und reichlich Wasser gemacht.

Und dann nahm das Unheil seinen Lauf…

Radhaus Passat TS

Durch das Wasser löste sich der Schmutz im Radhaus. Den konnte ich größtenteils ebenfalls mit dem Schwamm einfach wegwischen.

Ich wischte und wischte und wischte.

Dabei muß es dann passiert sein: Ich hab mir die Augen verblitzt. 😉

Radhaus sauber Passat TS

Ist das nicht der blanke Wahnsinn?

Radhaus sauber Passat 32

Unterbodenschutz? Wozu? Ein Passat rostet doch nicht!

Radhaus links Passat TS

Na gut, ein paar kleine Stellen sind natürlich vorhanden. Zum Beispiel oben hinterm Scheinwerfer. Aber bei der Fertigungsqualität ist das kein Wunder.

Stehblechspitze Passat TS

Ein paar elegante Pinselschwünge mit Steinschlagschutz. Das war´s. Kein Lack. Kein Wachs.

Kein Wunder, daß das eine der am häufigsten verfaulten Stellen am 32er Passat ist.
Diese Stelle hatte ich auch noch nicht weiter bearbeitet. Da geh ich noch mal gesondert dran.

Nach der Wasserorgie konnte ich dann das endgültige Ergebnis der angerosteten Partien noch mal beäugen.

A Saeule Passat 32

Sieht auf jeden Fall anders aus als vorher. was ich da nun wirklich von halten soll, weiß ich noch nicht. Wenn´s endgültig abegtrocknet ist werde ich hier nochmal etwas nachstochern.

Ich hab erst mal mit der rechten seite weitergemacht. Nach gründlicher Reinigung zeigte sich hier noch weniger Rostbefall als links.

A Saeule rechts Passat 32

Oben fanden sich ein paar leichte Spuren. Die hab ich dann wieder mit der Phosphorsäure eingestrichen.

Passat TS

Diemal hab ich die Säure mal mit etwas destilliertem Wasser verdünnt. Einfach mal um ein paar Erfahrungswerte zu gewinnen.

Auch die Stechblechspitze hab ich mal etwas damit eingestrichen. Einfach mal so, ohne jegliche Vorarbeit.

Passat 32 Stehblechspitze

Bin mal gespannt was hiermit jetzt passiert. Mechanisch entrosten kann ich später immer nochmal. Ich will einfach mal sehen, was mit der Phosphorsäure geht und was nicht.

Meine Augen haben sich mittlerweile übrigens wieder erholt. Sie haben sich an den Anblick gewöhnt.

Phosphorsäure gegen den Rost

Die chemische Keule ist eigentlich überhaupt nicht mein Ding beim Kampf gegen den Rost. Es gibt aber Stellen, an denen ich mir etwas unterstützende Wirkung erhoffe.

Kotfluegelauflage Passat TS

Die ganzen Schraubkanten der Kotflügel beim Passat TS gehören in diesem Fall dazu. Von wirklich starkem Rostbefall kann man hier auch wieder nicht sprechen. Der Großteil ließ sich mit der Flex und einer Zopfbürste entfernen.

Passat TS Dreiecksblech

Selbst am Übergang vom Dreiecksblech zur A-Säule hält sich der Rost in Grenzen. Ich habe bisher noch keinen Passat gehabt, wo ich hier nicht mit etwas Stochern im Innenraum gelandet wäre. Hier ist alles stabil.

Auch das untere Ende der A-Säule zeigt sich nahezu jungfräulich.

Passat TS A Saeule

Noch ein Blick auf den Übergang von Kotflügel zur Frontmaske.

Passat TS Frontmaske

Einmal mit der Drahtbürste rüber und es entsteht fast blankes Blech.

Hier irgendwo Bleche auszutrennen wäre in meinen Augen eine absolut überzogene Maßnahme. Das muß so gehen!

Wahrscheinlich würde unter einer vernüftigen Schicht Rostschutzgrund, Lack und Versiegelung auch so nie wieder was passieren. Dazu sind die Strapazen, die unsere alten Autos noch mitmachen müssen, viel zu gering. Naß werden die ja höchstens noch beim Waschen oder wenn uns mal ein Regenschauer erwischt. Meistens stehen sie dann am Abend schon wieder in der Garage und können wieder abtrockenen.

Trotzdem habe ich gestern mal zu etwas, mir bisher völlig fremden, gegriffen: 85%ige Phosphorsäure

Phosphorsäuure

Ist recht günstig und soll den selben Effekt wie z.B. Fertan haben. Phosphorsäure macht im Prinzip nichts anderes wie Fertan. Nur ist das Zeug um ein vielfaches stärker konzentriert.
Die Tiefenwirkung ist bei einer 85%igen Lösung somit wesentlich besser.

Soweit die Theorie. Wie machst sich das Zeug in der Praxis?

Ich will hier jetzt nicht oberlehrerhaft klingen, aber eine gewisse Vorsicht ist beim Gebrauch von Phosphorsäure auf den Fall geboten. Sie verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. Schutzhandschuhe und Augenschutz sind also ein absolutes Muß!

Die Säure ist eine ganze Ecke zähflüssiger als Wasser. Somit läßt sie sich wunderbar mit einem Pinsel auftragen.

Phosphorsaeure auftragen

Das Haftvermögen ist ausgezeichnet. Ich habe alle Stellen einmal satt eingestrichen.

Bereits nach wenigen Minuten setzte die Reaktion auch schon ein.

Phosphorsaeure Reaktion

Die ersten Stellen verfärbten sich schwarz. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch gar nicht an allen Bereichen fertig. Geht anscheinend echt fix.

Mal sehen welches Ergenbis in ein paar Tagen vorliegt. Ich komme wohl erst am Freitag wieder in die Werkstatt. Hoffentlich ist dann noch Blech da. 😉 Im Sicherheitsdatenblatt ist nämlich auch vermerkt, daß die Säure gegenüber Metallen korrosiv sein kann….

Ganz bewußt habe ich auch mal Stellen behandelt, die ich zuvor keiner weiteren Entrostung unterzogen habe.

Phosphorsaeure Test

Auch um mal zu sehen, was mit Lack und Steinschlagschutz passiert.

Wer A sagt, muß auch B sagen. – Linker Kotflügel auch runter

Das alte Lied: Wenn man erstmal richtig anfängt kommt eines nach dem anderen. Notgerdrungen hab ich auch den linken Kotflügel noch abgenommen.

Auslöser waren diese zwei kleinen Rostpickel neben der Antenne.

Kotflügel links

Die enpuppten sich dann doch als schwerwiegender. Ich konnte den Rost zwar wegschleifen, aber danach war da ein Loch. Na super….

Kotfluegel links Loch

Also auch noch runter mit dem linken Kotflügel vom Passat TS.

Kotfluegel Passat TS

Ohne Heißluftfön ging da gar nichts. Auch der rührte sich kein Stück vom Fleck. Wieder ein gutes Zeichen.

Auch diese Seite zeigt sich danach von ihrer guten Seite. Ich hab jetzt noch alles bis ins kleinste Detail überprüft, sieht so aus als ob da nicht viel Arbeit folgt.

Passat TS ohne Kotfluegel

Ich hatte keine Zeit mmehr mir die neuralgischen Stellen noch mal genauer anzugucken. Auf dieser Seite will ich nämlich versuchen den Kotflügel zu retten. Sollte eigentlich machbar sein. Schließlich wachsen die Dinger auch nicht mehr auf den Bäumen.

Kotfluegel links innen

Die Durchrostung stammen in erster Linie von dem sorgsam abgeklebten Bereich um das Antennenloch. Hier hat es der Steinschlagschutz nie geschafft hinzukommen. Das Quadrat kann man noch sehr gut erkennen. Und das alles nur damit die Antennenbauer ihre Karosseriemasse bekommen…

Um nun wirklich sehen zu können wie es um den Kotflügel steht, mußte erst mal der Dreck runter. Der Dampfstrahler schaffte die nötige Klarheit.

Kotfluegel links Passat TS

Der untere Bereich, der auf der rechte Seite den Austausch nötig machte war i.O.

Aber auch der Rest sollte mit kleinen Auffrischungsabeiten wieder in Griff bekommen zu sein.

Kotfluegel Passat TS Loch

Oben werde ich ein kleines Blech einschweißen und der Rest wird entrostet und versiegelt. So der Plan.

Auftrag ausgeführt! Kotflügel rechts erneuert.

Michael nahm sich meinen Passat TS am Samstag ganz genau unter die Lupe. „Den Kotflügel würde ich lieber gleich erneuern.„, waren seine Worte, nachdem er die kleine Rostblase etwas mit einem Schraubenzieher malträtiert hatte. Gestern gab´s dann auch gar keine andere Wahl mehr für mich. Er hatte mir einen eindeutigen Auftrag für Sonntag, den 28.10.2012 hinterlassen.

Kotflügel rechts

Ich hab innerlich wirklich geschmunzelt als ich das gestern entdeckt habe. Aber Recht hat Michael ja. Wenn der TS schon zum Lacker geht, dann sollten wirklich auch alle Macken dauerhaft entfernt sein. Wenn das nach ein paar Jahren wieder hochkommt, ist der Frust groß.

Der Kotflügel an sich ist ja auch garnicht das Problem. Das wartet meistens erst darunter. Dreiecksbleche, Auflagekante, A-Säule und Schwelleransatz. Hier wartet eigentlich immer reichlich Folgearbeit, die schon vielen die Lust an einer Passat-Restauration verdorben hat.
Wahrscheinlich auch deshalb hatte wollte ich den Kotflügel eigentlich nur sehr ungern abnehmen. Ich hätte alles schön versiegelt und zusätzlich noch Radhausschalen nachgerüstet, damit wäre ich bestimmt auch eine zeitlang über die Runden gekommen. Nur wie lange? Das läßt sich nur sehr schlecht abschätzen.

Aber wenn er runter ist, lassen sich auch noch zwei weitere kleine Rostherde effektiv behandlen.

Zum einen ist da der Übergang zum Frontblech.

Frontblech Passat TS

Und dann noch der Anschluß zum Windleitblech.

Windleitblech Passat TS

Also Augen zu und durch. Runter mit dem Ding.
Immer im Hinterkopf: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm!“

Leicht ging er nicht runter. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Zeugt das doch von wenig Rostbefall und einer intakten Abdichtung an den Auflageflächen.

Kotfluegel rechts

Dann lag er daneben. Der hat mich dann aber gar nicht mehr weiter interessiert. Wie sieht der Rest aus?

Der erste Eindruck war vielversprechend.

Dreiecksblech Passat TS

Der zweite Eindruck war bombastisch. So was hab ich lange nicht mehr gesehen und so auch nicht erwartet.

Auflagekante Passat TS

So präsentierte sich die Auflagekante nachdem die Dichtmasse mit der Zopfbürtse runtergeholt war. Da brauche ich nichts zu machen, das Dreiecksblech ist auch top in Schuß und kann an seinem Platz bleiben.

Schwelleransatz Passat TS

Auch an der A-Säule und unten am Schwelleransatz warten nur leichte Entrostungsarbeiten. Einfach genial!

Da konnte ich mich sofort daran machen und einen neuen Kotflügel anzupassen.

Kotfluegel neu Passat 32

Paßform war sehr brauchbar. Etwas Nacharbeit wird noch oben an der Ecke A-Säule / Windleitblech nötig sein.

Ich habe mich aber erstmal an die ganzen Zierleistenlöcher gemacht. Die müssen alle erst noch angezeichnet und gebohrt werden.

Bohrungen Zierleisten Passat 32

Die Maße hab ich einfach von alten Kotflügel abgenommen und dann übertragen.

Zierleiste Passat TS

Die Zierleiste der Kühergrillumrandung sitzt schon mal. Die Löcher für die seitliche Zierleiste sind auch drin.

Fehlt noch die Befestigung für die Schwellerzierleiste. Leiste am Schweller angebracht, oben und unten einen Strich auf dem Kotflügel gemacht, Leiste zurückgeschoben, Loch gebohrt und Clip eingesetzt.

Schwellerzierleiste Passat 32

Jetzt braucht der Kotflügel von innen noch seinen Steinschlagschutz und die ganzen Auflageflächen etwas Rostschutz und Lack und dann ist das Kapitel schon abgeschloßen. Die endgültige Montage mache ich erst nach der Lackierung.

Der Beulendoktor war zu Besuch

Gestern gings mal einen entscheidenden Schritt mit den Lackiervorbereitungen weiter. Dirk war zu Besuch und er hat sein ganzes Equipment an Hämmern, Ausbeuleisen und Saugnäpfen mitgebracht.

Beulendoktor

Er war so nett und hat mir im Laufe des Tages alle Beulen aus dem Passat TS herausgezaubert. Das ist eine Arbeit, die mir einfach nicht so liegt. Ich habe da einfach nicht die Ruhe zu und werfe dann zu schnell die Flinte ins Korn. Danach wären dann sicher immer noch größere Mengen an Spachtel nötig.

Im laufe des Tages gesellte sich dann auch Michael noch dazu. Er paßte auf, daß Dirk nicht pfuscht und griff bei Bedarf ein.

Hammer

Wirklich nötig war das natürlich nicht. Aber Spaß muß sein. Sonst wäre es ja stinklangweilig.

Frontblech ausbeulen

Von hinten links ging es im Uhrzeigersinn einmal komplett ums Auto.

Ich war während dieser Zeit natürlich auch nicht untätig. Die Bitumenmatte auf der rechten Seite des Wasserkastens mußte dran glauben.

Bitumenmatte Passat TS

Mit dem Multischneider ging das auch relativ probelmlos. Zwischenduch mußt ich dann aber mal pausieren.

Windleitblech ausbeulen

Dirk machte sich über die Beule im Windleitblech her. Zeit für mich mal die ersten Ergebnisse in Augenschein zu nehmen.

Seitenteil ausgebeult

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Rest ist für den Lackierer kein Problem mehr. Wichtig war ja in erster Linie nur, daß die Spachtelstärke später nicht mehrere Millimeter dick werden muß.

Dirk war dann einmal fast rum. Er setzte am rechten Seitenteil für´s erste den Schlußpunkt.

Seitenteil rechts

Ich der Zwischenzeit hatte ich den Wasserkasten dann auch von der Bitumenmatte befreit.

Wasserkasten blank

Hier kam zum Glück überall wirklich nur leichter Rostansatz zu Tage. Keine akute Bedrohung.

Ganz zum Schluß kam noch ein ganz neues Werkzeug zum Einsatz. Dirk hatte damit auch noch nie gearbeitet, wollte es aber gerne mal ausprobieren. Also habe ich mal so einen Ausbeulset besorgt.

beulenzieher

Das Set besteht im wesentlichen aus einer Brücke und zwei Tellern mit Gewindestift. Weiter ist da noch eine Heißklebepistole und Kleber im Set. Die Teller werden auf den Lack geklebt. Die zieht man mit einer Rändelmutter nach oben und die Beule soll verschwunden sein.

Wir waren skeptisch ob das wirklich funktioniert. Aber es ging überaschenderweise erstaunlich gut. Zwar löste sich am einigen Stellen auch der Klarlack ab und wir mußten nochmals ansetzten, aber das war uns ja egal. Wunder kann man von dem Set sicher nicht erwarten, aber es ist auf jeden Fall eine willkommende Ergänzung gewesen.

wasserkasten passat TS

Im Wasserkasten habe ich dann schon mal mit den ersten Entrostungs- und Schleifarbeiten begonnen. Diese Seite sieht wirklich schon sehr brauchbar aus. Da fehlt nur noch etwas Feinschliff.

Auch die ausgebeulten Partien wurden noch einmal gründlich unter die Lupe genommen. Michael markierte mit einem Edding die Stellen, die der Lackierer später noch mal besonders bearbeiten soll.

beuleninspektion

Dirk war sehr selbstkritisch und hätte es gerne noch ein wenig glatter hinbekommen. Ich find das Ergebnis aber sehr vorzeigbar. Im Endeffekt wird der Lackierer den Rest mit einer dünnen Schicht Spachtel überziehen und dann ist alles glatt.

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