Tag Archive: Motorinstandsetzer
Saisonbilanz 2012 – ´76er VW Passat L
1000 km – Jetzt mal andere Drehzahlregionen testen
Bereits am Mittwoch, auf dem Rückweg aus Garbsen, habe ich die magische 1000 km-Grenze hinter mir gelassen. Nach dem Honen der Zylinder und mit den neuen Kolbenringen hatte ich von meinem Motorinstandsetzter ja eine Auflage erhalten:
1000 Kilometer nicht über 3000 Umdrehungen und danach noch einen Ölwechsel.
Natürlich fiel mir das schwer und einige Male war ich sicher auch schon etwas drüber. Aber, zu meinem eigenen Erstaunen, habe ich mich wirklich zu 95 Prozent daran gehalten.
Jetzt ist es aber langsam an der Zeit auch mal in andere Drehzahlregionen vorzustoßen. Langsam stieß ich mal in die Bereiche vor, wo der Motor erst anfängt Spaß zu machen. Und das beginnt knapp unterhalb der 4000 1/min. Ab dieser Drehzahl machen sich die Nockenwelle und die zweite Stufe des Vergasers dann deutlich bemerkbar.
Irgendwann war dann mal der Zeitpunkt gekommen, das Gaspedal mal etwas länger ganz unten zu halten. Übertreiben wollte ich es natürlich noch nicht. Die erste Ausbeute sieht aber beeindruckender aus, als sie wirklich ist.
Das der Tacho etwas voreilt, war mir bewusst. Aber über 40 km/h zu viel, ist natürlich schon etwas dick aufgetragen. Laut meinem Navi waren das in Wirklichkeit „nur“ 174 Km/h. Nur natürlich in Anführungsstrichen, denn angegeben ist er mit 145 km/h. Damit liege ich wohl ungefähr in der Leistungsregion, die ich mir auf dem Papier ausgemalt hatte. Der 85PS-Passat ist mit 170 km/h angegeben.
Viel beindruckender als die erreichte Marke, war der Weg dorthin. Ich will jetzt nicht sagen, daß man in den Sitz gepresst wird, aber der verbesserte Vortrieb war schon deutlich zu spüren.
Das dem Motor jetzt mal so langsam seine Leistung abgefordert wurde, konnte man dann auch gleich an der Öltemperatur feststellen.
Der Zeiger bewegte sich zum ersten Mal leicht über die 100°C. Das war allerdings immer noch nicht genug, um den Ölkühler mal zu in Anspruch zu nehmen. Der Ölstand zeigte sich bei der heimischen Kontrolldurchsicht unverändert.
Die nächsten Tage werde ich dann noch mal den auferlegten Ölwechsel vornhemen und mich ein wenig mit der Feinabstimmung von Zündung und Vergaser widmen.
Von Bosch Automotive Tradition habe ich mitterlweile die erbetenen Verstellkurven von unterschiedlichen Zündverteilern erhalten.
Damit werde ich mich jetzt einmal auseinandersetzten und mir so meine Gedanken machen. So wie es aussieht ist der ZA-Verteiler gar nicht die schlechteste Wahl. Der unterscheidet sich in der Fliehkraftverstellung nur sehr wenig von dem sonst so gerne verbauten GTI/GLI-Verteiler. Noch interessanter scheint allerdings der Verteiler vom LT 25 zu sein. Den gab´s im Januar sozusgen als Entschädigung für die lange vergeblich Anfahrt von dem GLI-Anbieter. Damals habe ich mich noch drüber amüsiert. Einen LT-Benziner. Wo gibts denn sowas noch?
Wenn ich mir die Verstellkurve so angucke, könnte das ein wahrer Glücksgriff gewesen sein. Die Kurve steigt wesentlich steiler an und hat zum Ende hin auch noch 4° mehr Frühzündung, als die des GTI/GLI-Verteilers.
Ein weiteres äußerst interessantes Werk habe ich vom Oldtimertreffen in Braunschweig noch mitgebracht. Michael wollte es verkaufen und da habe ich gleich zugeschlagen.
„VW Tuning – So wird er schneller“ von Gert Hack
Von der Existenz dieses Buches habe ich natürlich schon mal gehört. Nur habe ich bisher noch nie mal einen Blick reinwerfen können. Ich hielt bisher immer für eine Anleitung für den Hobby-Tuner.
Da habe ich mich allerdings ganz gewaltig getäuscht. Ich bin wirklich fasziniert, wie sehr hier ins Detail gegangen wird. Detailierte Beschreibungen, teilweise sogar mit VW-Nummer für zu verwendende Alternativteile, machen das Buch wirklich äußerst interessant.
Was habe ich mir hier einen Wolf gerechnet um festzulegen wieviel Millimeter ich vom Block und vom Kopf abnehmen muß, damit ich auf meine gewünschte Verdichtung kommen. Wird hierdrin alles genau beschrieben. 0,1 mm vom Kopf bringt soviel und 0,1 mm vom Block bringt soviel. Toll!
Aber wenigstens weiß ich jetzt, daß ich kein Blödsinn ausgerechnet habe. Ist doch auch was.
Wer sich auch nur im geringsten für die Optimierung von Motor, Bremsen und Fahrwerk interessiert sollte mal ein Blick reinwerfen. Es lohnt sich wirklich. Es gibt wohl verschiedene Ausgaben. Wenn ihr etwas über die ersten wassergekühlten VW´s sucht, achtet drauf, daß vorne die Einser-Modelle auf dem Umschlag sind.
Ölfilterhalter sitzt, Ölkühler sitzt, es geht voran
Gestern morgen war mal wieder ein Abstecher nach Buxtehude nötig. Der jetzt tiefergelegte Ölfilterhalter beim meinem Motorinstandsetzer war abholbereit.
Etwas über 10 mm mußten vom Flansch runter.
Natürlich mußte ich gleich ausprobieren, ob der Halter jetzt so sitzt, daß der Ölfilter nicht mehr mit dem Motorhalter kollidiert.
Es langte. Zwischen dem Ölfilter und dem Motorhalter paßt jetzt sogar noch ein Blatt Papier. Hauptsache die Filter variieren nicht in der Größe.
Danach war natürlich noch ein bisschen Zeit den zweiten Halter für den Ölkühler zu bauen.
Im Rohbau kam dieses zweiteilige Konstrukt dabei heraus.
Die kleine Platte, mit den beiden aufgeschweißten Muttern, wird in den Träger der Frontschürze eingelegt und von vorne wird dann der eigentliche Halter angeschraubt.
Durch die Klemmwirkung und die abgewinkelte obere Kante sitzt der jetzt sicher an seinem Platz.
Die Probemontage habe ich jetzt erst mal hängend, an den oberen Laschen des Kühlers, vorgenommen. Später kann ich mit der Höhe noch ein wenig spielen. Sollte die Wassertemperatur zu hoch werden, kann ich ihn auch höher montieren und somit den Luftstrom auf den Wasserkühler verbessern.
Die Ölablaßschraube
„Die Ölablaßschraube fehlt noch, aber dazu gibt es die Tage noch eine kleine Extrastory.“
Das waren die letzten Worte in meinen Beitrag vom Dienstag. Warum ich hierzu noch einmal extra etwas schreibe, hat natürlich ein besonderen Hintergrund.
Auf jeden Fall bin ich seit gestern stolzer Besitzer einer neuen Ölablaßschraube.
“Na und?”, werdet ihr vielleicht sagen, “Das ist doch nichts außergewöhnliches.“ (mehr …)
Wenn geplantes ungeplant zusammenkommt.
Als ich mich gestern Morgen in aller Herrgottsfrühe mal wieder auf den Weg nach Buxtehude machte, war noch nichts anderes für den Tag geplant. Gegen Mittag konnte ich dann aber auch gleich die nächste Auftragsarbeit wieder in Empfang nehmen.
In Buxtehude war ich natürlich wieder bei meinem Motorinstandsetzer. Ich konnte den frisch geplanten Kopf abholen.
Wie abgesprochen ist er jetzt noch mal um 0,3 mm geplant worden. Außerdem konnte ich bei dieser Gelegenheitz gleich den Ölfilterhalter reinreichen. Der muß ja auch noch geplant werden. (mehr …)
Zylinderkopf kann zum Planen
Natürlich ging es auch in den letzten Tagen immer mal wieder weiter mit der Bearbeitung der Ein- und Auslaßkanäle vom Zylinderkopf. Ich wollte Euch nur nicht jeden Tag immer wieder das Gleiche zeigen. Ein Kanal ist schließlich wie der andere. Zu klein. Zu viele Kanten.
Jetzt ist es aber geschafft und zum Abschluß gibts dann doch noch mal einen kleinen Einblick im meinen Kopf.
Ein abschließende, leichte Politur konnte ich mir wieder nicht verkneifen.
Bis auf die Bereiche unmittelbar um die Ventilführungen bin ich überall ganz gut rangekommen.
Ein weiterer Baustein um die 55 PS-Marke hinter mir zu lassen ist damit fertig.
Heute bringe ich den Kopf dann auch gleich bei meinem Motorinstandsetzer vorbei. Er wird sich dann noch ein wenig an der Dichtfläche zu schaffen machen: 3/10 mm müßen noch runter. Ich hoffe das langt um eine plane Fläche zu erhalten. Viel mehr darf er nicht abnehmen, dann wird es langsam brenzlig.
Motorblock ist zurück
Auslaßkanäle aufweiten
Kopfarbeit
Gestern bekam ich die Info von meinem Motoreninstandsetzer, daß Block und Kolben wohlauf sind. Einer Weiterverwendung spricht nichts entgegen. Das Kolbenspiel beträgt im Mittel 0,035mm. Das ist also voll im Rahmen. Der Block ist auch schon um 1 mm geplant und in der nächsten Woche will er die Zylinder noch einmal durchhonen. Super, läuft alles wie geplant.
Dann konnte es also mit dem Kopf weitergehen. Zuerst versuchte ich mal rauszubekommen um wieviel der Kopf eigentlich schon geplant ist. Ich konnte mich da beim besten Willen nicht mehr dran erinnern.
Dabei war es sehr hilfreich, daß ich noch einen neuen Kopf im Lager liegen hatte. Denn das Normalmaß für den Kopf konnte ich nirgendwo in Erfahrung bringen. Also einfach mittels Meßschiebers die beiden Köpfe verglichen. Das Resultat: neuer Kopf 133,2 mm, alter Kopf 132,7 mm. Das klingt auch logisch, denn zwischen den beiden Maßen liegen genau 0,5mm. Ein plausibles Maß. Viel darf vom Kopf jetzt also nicht mehr runter. Mein Ziel sind 0,8 mm weniger als im Originalzustand. Fehlen also nur noch 0,3 mm.
Im Zusammenspiel mit dem geplanten Block und einer dünneren Kopfdichtung fehlen nachher also 2,25 mm. Die Verdichtung steigt dabei von 8,5 auf 10,25. Super Plus wird dann wohl Pflicht.
Wahrscheinlich wird der Motor danach auch kein Freiläufer mehr sein. Die Nockenwelle wird die Ventile den Kolben ja auch noch ein Stückchen näher bringen. Das wäre aber zu verschmerzen. Ein Zahnriemen ist mir zumindest bisher noch nie gerissen.