Nach dem ungeplanten Besuch mit gewaltsamen Zugang, fuhr ich ja die letzten Tage mit einem Provisorium aus Pappe und Paketband durch die Gegend. Am Montag konnte ich für schmales Geld eine gebrauchte Scheibe samt Dichtung abholen. Sie war bereits ausgebaut. Einerseits natürlich sehr bequem, andererseits hatte ich damit immer noch keine Vorstellung was mich beim Einbau erwartete.
Gestern Abend machte ich mich dann mal ans Werk. Bereits beim ersten Arbeitsschritt erwartete mich eine kleine Überraschung.
Die senkrechte Fürhrung war am oberen Türrahmen mir einer Blindniete befestigt. Darauf war ich schon mal nicht vorbereitet. Aufbohren ist zwar kein Problem, aber die Nietzange, die ich für den Zusammenbau benötige, lag natürlich in der Werkstatt. Egal, die Niete habe ich aufgebohrt. Danach war die Strebe oben schon mal lose.
Jetzt muß die Strebe natürlich auch noch unten irgendwie gelöst werden. Dazu mußte dann Türverkleidung ab. Ich habe mich ja auf das schlimmste vorbereitet, aber es kam ganz anders.
Das ging so flott, daß ich echt angenhem überrascht war. Fensterkurbel ab, Lausprechergitter ab, Lichtscheibe der roten Warnleuchte ab, Griffschale des Zuziehers ab und dann unten drei Klammern gelöst.
Das wars. Nur die Fensterkurbel war geschraubt. Alles andere war mit wirklich sehr durchdachten Lösungen befestigt. Das hat keine fünf Minuten gedauert.
Auf nun zum Vorschein kommende Torxschrauben war ich zum Glück vorbereitet. Damit war die Strebe also auch unten los.
Die alte Dichtung konnte ich somit schon mal ausbauen. Dann gingen die Versuche los die neue Scheibe irgendwie an ihren Platz zu bekommen. Da habe ich einiges ausprobiert aber es half alles nichts. Das Kurbelfenster mußte komplett raus.
Das ging schon wieder völlig Problemlos. Die beiden Kugelköpfe der Schere waren lediglich mit U-förmigen Klammern in den blauen Führungen gesichert. Klammern raus, Kugelköpfe raus und schon konnte ich die Scheibe nach oben rausziehen. Die senkrechte Strebe konnte ich ins Türinnere absenken.
Nun war Platz für ein Einbau des kleinen Fensters.
Um die Scheibe zu montieren benötigt man unten den Platz, wo sonst das Kurbelfenster sitzt.
So konnte ich das Fenster „reindrehen“ und dann nach hinten durchschieben. Hierbei erwies sich WD40 mal wieder als Allheilmittel. Das Dichtung flutschte nur so nach hinten durch.
Damit konnte ich alles wieder zusammenbauen. Das ging noch schneller, als die Zerlegung. Nun wußte ich ja wo Klammer und Clipse saßen.
Oben muß ich jetzt noch mal irgendwann eine neuen Niete einziehen. Die Strebe kann ja aber nirgends hin. Unten sind zwei Schrauben und oben hält das Kurbelfenstfenster sie an Ort und Stelle.
Da man ja für den Blog auch immer Fotos macht, weiß man später sogar auf die Minute genau wie lange man an einer Arbeit gessenen hat. Es waren von ersten bis zum letzten Foto genau 1 Stunde und 12 Minuten.
Da ging besser als erwartet. Jetzt wo ich weiß wie die Türverkleidungen abgenommen werden, mache ich mich vielleicht sogar noch mal daran die elektrischen Fensterheber einzubauen. Die liegen nämlich schon über 2 Jahre bei mir im Regal.
Sehr positiv war übrigens auch der Zustand der Türen. Von Rost keine Spur. Obwohl in inneren nur sehr wenig Hohlraumschutz verteilt wurde ist da absolut nicht zu finden. Und das nach jetzt fast 20 Jahren.
Ich glaube der Volvo bleibt mit noch ein bisschen erhalten.
Wenn bei dir der Scheibenausbau so schön geht.. ich hab vor längerer Zeit mal was von speziellen Folien gelesen die von innen auf die Scheibe auflaminiert werden,für nicht als zu großes Geld.Soll zwar nicht verhindern können dass die Scheibe zerbricht,aber die Scheibe bleibt drin hängen und soll ohne Demontagearbeiten nicht durchbrechbar sein.Wird als Diebstahlschutz und sogar als Schutz vor splitternden Fenstern bei Explosionen beworben.Vielleicht wärs was für dich?
Na, ich hoffe mal das kaputte Scheiben nicht zur Gewohnheit werden…