Das Wetter macht mir derzeit ein ganz gehörigen Strich durch die Rechnung. In einer Woche will ich auf dem Heidbergring an den Start gehen und bisher habe ich nicht einen Meter mit dem Rallye-Passat fahren können. Die derzeitigen Straßenverhältnisse will ich ihm eigentlich nicht wirklich antun. Die Straßen sind weiß. Aber nicht mehr vom Schnee, sondern von Unmengen Salz. Dazu diese fiesen Temperaturen, die nicht wirklich schrauberfreundlich sind. Nächste Woche muss ich eine Probefahrt machen. Komme was wolle!
Blöderweise kam jetzt gestern noch eine neue Baustelle dazu. Die hatte ich schlichtweg vergessen und ich wurde wieder dran erinnert, als ich das Rallyeboard wieder auf dem Armaturenbrett platzieren wollte.
Hupe und Schaltknüppel von der To-do-Liste hatte ich abgearbeitet. Das Kupplungspedal ist mir doch glatt durchgefluscht.
Zur Strafe durfte ich nicht nur die Verkleidung im Fußraum wieder ausbauen, sondern das Vorhaben erwies sich auch noch als schwieriger als gedacht.
Dabei ging es lediglich um fieses Knarren bzw. Quietschen beim Betätigen des Pedals. Das nervte auf Dauer. Mit ein paar Spitzern Öl sollte das wohl in sekundenschnelle erledigt sein. So meine leichtgläubige Einschätzung.
Nur kam ich irgendwie nicht an die Lagerung des Pedals. Erst nach Herausnahme des Sicherungskastens konnte ich dort mit langen Fingern irgendwie hinlangen.
Blöderweise befand sich direkt vor der Lagerung noch so eine blöde Pappverkleidung. Die versperrte den direkten Zugang. Eine Lösung musste her. Ich versuchte es zunächst mit einer Ladung Öl in einer kleinen Spritze.
So richtig zielen konnte ich damit dann aber auch nicht. Es war nur ganz kurzzeitig etwas Ruhe eingekehrt. Nach mehreren Tritten aufs Pedal war das Geräusch wieder da.
Das Ende vom Lied. Diese blöde Pappverkleidung musste dran glauben. Raus mit dem Ding und dann konnte ich vernünftig was sehen.
Hier gab es jetzt zunächst ein paar gezielte Spritzer Öl und dann war auch schnell Ruhe. Zwanzig bis dreißig Mal habe ich das Pedal wohl durchgetreten. Es blieb ruhig. Trotzdem habe ich die Lagerung hinterher noch einmal ordentlich mit Fett eingeschmiert. Ich hoffe, das wird sich noch etwas in der Lagerung ausbreiten und in die Ritzen ziehen.
Damit waren die drei Punkte von der Liste jetzt aber abgehakt.
Hinten an der Achse war aber auch noch Baustelle. An der Hinterachse steckten immer noch die Vari-Federn zwischen den Federtellern. Leider hat sich jetzt keine Gelegenheit mehr ergeben, nach anderen Alternativen Ausschau zu halten.
So kamen jetzt einfach die originalen Federn wieder zurück. Hat ja funktioniert. Zeit für die Suche nach einer Verbesserung wird sich sicher noch einmal finden und der Tausch der Federn ist ja wirklich schnell gemacht.
Ein Gütesiegel an der Hinterachse konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen.
Zu guter Letzt guckte mich dann die speckige Auspuffblende und die völlig verdreckte Unterseite der hinteren Stoßstange an. Manchmal erwischt mich halt auch mal der Putzfimmel.
Jetzt ging es nur noch runter und dann konnte ich es mir nicht verkneifen, noch mal kurz am Zündschlüssel zu drehen und den Motor ein paar Umdrehungen machen zu lassen. Auch wenn die Batterie sich dabei nicht gerade von ihrer besten Seite zeigte, sprang er mit ein paar kleinen Pausen für die Batterie dann auch an. Da wusste ich wieder was ich die letzten vier Monate vermisst habe.
Wenn sich jetzt die Batterie noch wieder etwas regeneriert kann es endgültig auf die Piste gehen.